Hallo ihr lieben.
Meine (Ex)Fernbeziehung und ich sind nun seit 2 1/2 Monaten getrennt.
Mal wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich auf seiner FB Seite stalkte. Ja ich weiß, dumm! Und nur sein neues Profilbild mit neuer Freundin ( die beiden kamen zwei Wochen nach unserer Trennung offiziell zusammen) bringt mich wieder an den Punkt, den ich eigentlich vor Wochen hinter mir hatte.
Es gab nie eine wirkliche Aussprache, wir haben per WhatsApp Schluss gemacht.
Als ich das Bild heute gesehen habe, war mein Erster Gedanke. Schluss! Du kannst das nicht mehr machen. Lass ihn ziehen. Aber ich kann nicht abschließen, wenn es noch Dinge gibt, die ich ihm gern gesagt hätte.
Deshalb habe ich einen Brief geschrieben:
Hallo T.
Ich habe keinen Einfluss darauf, ob du diesen Brief hier ließt oder nicht. Im Grunde ist es auch nicht wichtig ob du es tust, aber mir ist wichtig ihn zu schreiben und zumindest die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass du es tust.
Für dich mag die Sache zwischen uns schon lange keine Bedeutung mehr haben. Du hattest schon lange mit uns abgeschlossen bevor ich überhaupt eine Ahnung hatte, was los ist.
Die Momente in denen ich böse oder wütend darüber war, sind auch vorbei. Denn auf kurz oder lang hätte das mit uns eh nicht funktioniert. Das habe ich in den letzten Wochen verstandene . Dafür waren wir offensichtlich zu verschieden und hatten andere Vorstellungen vom Leben.
Aber die einzige Sache, die es mir so schwer macht, dich endlich und endgültig aus meinem Kopf zu verbannen und abzuschließen, ist deine Unaufrichtigkeit mir gegenüber.
Das all die Argumente, mit denen du unsere Beziehung beendet hast, nicht ehrlich waren.
Es war nicht die Entfernung, oder dein Job oder die Probleme mit deinen Exfrauen und Kindern, die uns im Weg standen.
Du hast dich einfach in jemand anderen verliebt. Und das ist ok.
Ich mache dir keine Vorwürfe deswegen. Für Gefühle kann keiner was.
Ich hätte mir nur Ehrlichkeit gewünscht, so wie wir es uns versprochen hatten.
Ja, die Wahrheit hätte auch geschmerzt. Aber ich hätte leichter damit umgehen können.
Vielleicht hast du auch einfach den für dich leichtesten Weg gewählt.
Das schlimme ist, am meisten ärgere ich mich über mich selbst.
Nicht weil ich dich so nah an mich herangelassen habe, wie keinen Mann je zuvor und mich Dir geöffnet habe.
Sondern weil ich mich in der Zeit, die wir hatten, ohne dass ich es merkte, selbst verloren habe.
Ich lebte in einer rosaroten Wolke aus der ich nicht ausbrechen wollte.
Ich habe mich von deiner Zuneigung und Aufmerksamkeit abhängig machen lassen, wollte es dir immer recht machen, wollte dich glücklich machen. Ich ließ Dir deine Freiräume, denn welches Recht hatte ich, Dir vorzuschreiben, mehr Zeit mit mir statt mit anderen Leuten zu verbringen, wenn du hier warst.
Vielleicht gab ich auch gleichermaßen Zuviel und zu wenig von mir.
Mittlerweile bin ich mir nicht mal sicher ob wir je eine Beziehung geführt haben. Dafür kannten wir uns ja im Grunde kaum. Aber es war intensiv und fühlte sich richtig an.
Ich kann und will auch nicht glauben, dass du am Ende vielleicht nur mit mir gespielt hast. Das dein letzter Besuch bei mir, unser letztes Mal, nur eine Bestätigung für dich waren, dass wir nicht funktionieren. Das dein Ich liebe dich an deinem Geburtstag nur leere Worte waren.
Aber die Ungewissheit, was zwischen diesen Worten und unserer Trennung passiert ist, dass ich dich von mir getrieben habe, hat mich kaputt gemacht.
Das ein Monat ausgereicht hat, dass du dich neu verlieben konntest.
Ich weiß jetzt, dass es nichts mit mir zu tun hatte. Das ich gut genug bin, aber eben nicht für dich.
Das du dich einfach nur zu jemand anderem mehr hingezogen fühlst, als zu mir.
Das du bei ihr mehr du selbst sein kannst, als bei mir.
Das du für sie die viele Zeit und Entfernung auf dich nehmen kannst, die du für mich nicht hattest.
Und auch das ist ok.
Ich bereue nicht, mich auf dich eingelassen zu haben.
Denn du hast Seiten an mir zum Vorschein gebracht, die tief in mir drin schlummerten und darauf warteten herausgelockt zu werden.
Dafür danke ich dir.
Ich hätte mir nur gewünscht dass mit uns hätte anders geendet.
Ehrlicher. Aufrichtiger.
Ja es war dumm zu hoffen Freunde zu bleiben. Wann funktioniert so etwas schon.
Ich habe mich in der Zeit nach unserer Trennung kindisch verhalten. Habe dich mit Nachrichten bombardiert, konnte es nicht einfach auf sich beruhen lassen, habe in meiner Wut und Verzweiflung Dinge gesagt/geschrieben die unreif waren und habe dich so noch mehr von mir gedrängt. Ich habe mich lächerlich gemacht, im Nachhinein mehr vor mir selbst als vor Dir.
Aber du warst mir wichtig und ich glaubte noch an die Wahrheit in deinen letzten Worten an mich.
Ich weiß nicht, was dich bewogen hat, nicht einfach ehrlich zu mir zu sein.
Nicht den Mut gehabt zu haben, mir zu sagen, dass du sie mehr liebst als mich.
Aber ich muss aufhören, darüber enttäuscht zu sein und auf Antworten zu offen, die du mir nicht schuldig bist.
Ja, du warst der erste Mann den ich aufrichtig geliebt habe.
Ja, du warst der erste Mann, den ich nah genug an mich heran ließ, um mich tief zu verletzen.
Aber das ist das Leben. Menschen kommen und gehen und nur die wenigsten sind dafür bestimmt zu bleiben.
Am Ende haben Du und Ich eben einfach nicht zusammengepasst.
Ich wünsche dir alles gute,
A.
Ich würde einfach nur gern für mich einen Abschluss finden und ich weiß nicht ob ich den habe, wenn ich den Brief einfach bloß symbolisch in eine Kiste packe, oder verbrenne oder anderes.
Ist es dumm ihn abzuschicken?
27.07.2019 15:30 •
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