Hallo C.,
Bitte entschuldige diese Zeilen, ich schreibe Dir diesen Brief nicht um dich zurückzugewinnen oder dir weh zu tun, es wird auch die letzte Nachricht von mir an dich sein und ich erwarte mir auch keine Antwort.
Ich schreibe Dir diesen Brief weil ich sehr hart an mir gearbeitet habe und unsere Beziehung aufgearbeitet habe.
Ich erzähle Dir jetzt die Dinge nur so wie sie mir bei angekommen sind und ich sie gefühlt habe.
Nichts davon ist ein Vorwurf an dich.
Als ich Dich kennengelernt habe, waren alle gegen dich, und ich hatte das Gefühl du würdest mich als Anker benötigen, um stark gegenüber deiner Familie zu sein.
Daher bin ich von Tag 1 schon emotional abweisend gegenüber deiner Familie gewesen, weil sie den Menschen den ich so unendlich geliebt habe, so schwer verletzt haben und nicht hinter ihm gestanden sind.
Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass bei deinen Kindern schon lange Zeit deine Eltern einen sehr großen Stellenwert als Familie hatten, obwohl sie auch so ihre Probleme mit ihnen hatten.
Mittlerweile verstehe ich dass dich deine Eltern ohne Liebe erzogen haben, jedoch deine Mutter deiner Kinder liebevoll behandelt, also besser als sie jemals dich behandelt haben. Deswegen hast du es nicht als negativ betrachtet wenn deine Kinder soviel Zeit mit deiner Familie verbracht haben.
Ich konnte nicht genau realisieren was zu diesem Zeitpunkt genau zwischen Dir und deiner Familie abgelaufen ist, und dachte mir nur was schlecht für dich ist muss auch schlecht für deine Kinder sein.
Die Kinder wurden und werden von Dir mit sehr viel Liebe erzogen.
Auch dass dein Exmann obwohl ihr schon 4 Jahre geschieden wart, genau zu dem Zeitpunkt als wir zusammengekommen sind angefangen hat mir dir zu streiten, deute ich mittlerweile so als dass für ihn und auch für dich eure Beziehung noch nicht abgeschlossen und verarbeitet war.
Ich habe zu diesem Zeitpunkt immer nur versucht für dich und auch die Kinder stark zu sein und versucht dein Selbstbewusstsein gegenüber deiner Familie und deinem EXMann zu stärken, was mir zu einem gewissen Teil gelungen ist.
Dann kamen die Probleme mit M., mit meinem Vater und auch die schwere Krankheit deines Papas.
Ich habe mich dazu verleiten lassen, eben weil ich dein Anker war, jede freie Minute mit dir zu verbringen, was mir irgendwann alle Kraft genommen hat und mich in ein schweres Loch getrieben hat.
Du hast immer versucht es allen Recht zu machen, mittlerweile verstehe ich was du damit gemeint hast, und warum du mir nicht immer die Wahrheit gesagt hat, du wolltest einen Frieden mit deiner Familie, du wolltest den Kindern alles Recht machen und am Ende natürlich auch mir.
Dass hat dich über die Jahre zerrissen weil du dir immer Sorgen machen musstest dass ich hinter die Fassade komme die du nach außen dargestellt hast.
Ich habe natürlich in mir drin aber immer gespürt, dass du mir nicht 100%ig vertrauen kannst, und deswegen konnte ich es dir gegenüber auch nicht, den leider zerstören Lügen das Vertrauen.
Glücklich konnten wir so leider nicht werden, weil es dich innerlich noch weiter zerrissen hat, weil du wahrscheinlich dachtest, wenn du mir die Wahrheit sagst, wie du es gerne hättest, dann würde ich dich verlassen, leider wäre dass denke ich der Schlüssel gewesen.
z.B. dass du doch gerne heiraten wolltest, dass du deinen Wohnort nicht verlassen willst.
Dass du willst dass die Kinder bei deinen Eltern sind, dass du deine Mutter dennoch liebst, dass du sogar insgeheim sogar deinen Bruder liebst, dass du eigentlich in NÖ bleiben willst, weil dir das Leben in Wien viel zu stressig gewesen wäre.
Jetzt ist mir auch klar was du hier mit S. und M. besprochen hast, und warum sie dir wahrscheinlich dazu geraten haben mich zu verlassen.
Beide Male als wir getrennte Wege gegangen sind waren aus einer Sicht Monate davor, wo du insgeheim wolltest, dass ich dich verlasse, du hast es einfach nicht übers Herz gebracht dich von mir zu trennen. Deswegen auch die Provokationen, dass ist dann deine Art gewesen mich zu verlassen.
Diese Provokationen haben bei mir natürlich Emotionalität ausgelöst, die dich von mir natürlich noch weiter weg getrieben haben.
Ich habe sehr viele Fehler gemacht und versuche sie hier niederzuschreiben:
- Ich habe begonnen mich in die Streitigkeiten mit deinen Eltern einzumischen, um meine große Liebe zu beschützen
- Ich habe versucht die Kinder zu uns zu bekommen, weil ich mir dachte, dass es dich glücklich machen würde, obwohl ich jetzt weiß, dass das damals viel zu früh war, und für die Kinder eigentlich schlecht war sie nach Hause zu holen, weil wir damals beide viel gearbeitet haben
- Ich habe versucht alles für dich zu tun, um dein Selbstbewusstsein zu stärken, in Wahrheit habe ich dir offensichtlich das Gefühl vermittelt dass du nichts Wert bist und nichts selber kannst, eben weil ich nicht stark genug war dich damals zu bitten manche Dinge alleine zu erledigen oder zu machen, eben weil du es auch ohne mich kannst.
Dabei bist du die stärkste Frau die ich jemals kennengelernt habe.
- Ich bin oft emotional geworden weil ich dich nicht mehr leiden sehen konnte, ich habe nicht verstanden dass du nicht wegen deiner Familie leidest oder wegen deiner Kinder sondern wegen der Beziehung zu mir, eben weil du unglücklich warst, heute würde ich mir wünschen dass du mir dass einmal so direkt gesagt hättest, aus Angst und fehlendem Vertrauen hast du es wahrscheinlich nicht gekonnt.
Als ich im November zurückgekommen bin, hatte ich große Hoffnung dass wir all das aufarbeiten können.
Leider kam sehr viel Arbeit auf meiner Seite, dein neuer Job und die Krankheit meiner Mutter dazwischen.
Ich hatte fix vor wieder zu dir zu ziehen, war aber durch die Arbeit und die Pflege meiner Mutter schwer überfordert, ab diesem Zeitpunkt war ich nur noch im Überlebensmodus, hatte Gedankenkreisen.
Ich hätte ein paar Wochen mehr Zeit gebraucht, und einfach von dir auch das Gefühl dass du nicht schon auf der Suche nach jemand neuem bist und auf mich ein paar Wochen noch wartest, ich war einfach eifersüchtig.
Ich habe auch versucht es allen Recht zu machen, so wie du, leider dachtest du irgendwann ich würde nie zu dir zurück ziehen.
- Ich hätte mich mit deiner Mutter aussprechen sollen, um ab dann ein besseres Verhältnis mit deiner Mutter haben zu können, dann hätten wir auch Maxis Geburtstag problemlos feiern können
- Ich hätte meine Pläne nach Wien zu gehen über den Haufen geworfen, weil ich mit dir auch in NÖ hätte glücklich sein können.
- Zu guter Letzt und dass wird dich wahrscheinlich am meisten wundern, ich hätte dich heiraten sollen und dir von Anfang an anbieten sollen dass du Teilzeit arbeiten kannst um mehr Zeit für die Kinder zu haben, vielleicht wäre dann vieles anders gekommen.
So wie es im Leben ist gibt es nicht nur 1 Menschen fürs Leben und du hast jemanden gefunden, dass freut mich sehr für dich, ich hoffe vom ganzen Herzen dass du all dass mit ihm haben wirst.
Diese fast 6 Jahre werden immer ein Teil von mir sein, weil es trotz alle dem die beste Zeit in meinem Leben war bis jetzt.
Ich hoffe irgendwie du zeigst diesen Brief nicht deiner Freundin, aber im Grunde ist es mir egal, sie kennt mich nicht und weiß einfach nicht was die Gründe waren, warum die Dinge so gekommen sind.
Ich wollte Dir und deinen Kinder sicher nie etwas schlechtes.
Alles Gute für deine Zukunft!
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Mir ist bewusst dass ich diesen Brief niemals abschicken darf, ich bin selbst im Moment in Therapie und hoffe dass ich diese Themen und Trigger bei mir mit Hilfe der Therapie auflösen kann, Nach derzeitigem Kenntnisstand liegt die Vermutung Nahe dass meine EXFreundin an Narzistischer Borderlinestörung leidet und ich in einer Art CO-Abhängigkeit war (Helfersyndrom)
08.02.2022 08:42 •
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