Hallo,
Ich schreibe jetzt in diesem Forum weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Die Trennung von meinem Ex liegt inzwischen ein halbes Jahr zurück, das Ende unserer Freundschaft ein Viertel Jahr. Aber von vorne: ich habe meinen Ex vor 5 Jahren zufällig kennengelernt, zunächst waren wir nur flüchtige Bekannte, mit der Zeit entwickelte sich aber zunächst eine Freundschaft und schließlich vor 3 Jahren eine Beziehung. Die Zeit zwischen uns war wunderschön, für ihn war es die erste Beziehung, für mich bereits die dritte aber ich hatte noch nie so geliebt.
Ich hatte in meiner Kindheit S. Missbrauch durch einen Lehrer erfahren müssen weshalb ich auch noch heute sehr unter den Spätfolgen leide. Sprich: Mir fällt es schwer Vertrauen aufzubauen, ich ekel mich vor meinem Körper( bis hin zu SVV), war lange Zeit magersüchtig und bekomme häufig Panikattacken. Mit Ausnahme zweier Freundinnen die dieselben Erfahrungen machen mussten weiß bis heute niemand davon.
Die Gründe hierfür sind damals Drohungen durch den Lehrer gewesen (,,wem glaubt man wohl mehr einer kleinen Zigeunerschl***e oder einem gut angesehenen Beamten?, wir wollen doch nicht das die Polizei nachschaut womit die Mama ihr Geld verdient. ).Meine Eltern mussten sich um meine ältere Schwester kümmern, da sie Leukämie hatte und hatten deshalb nur wenig Zeit für mich, ich wollte sie auch nicht unnötig belasten. Außerdem hatten meine Freundinnen und ich uns nach dem Ende der Misshandlungen (Schulwechsel) geschworen niemals mehr darüber zu sprechen da wir glaubten wenn wir es verdrängen ist es irgendwann nicht mehr da und wir wollten als normale Mädchen betrachtet werden und nicht als Missbrauchsopfer.
Das Verdrängen klappte lange Zeit gut. Natürlich waren die psychischen Folgen präsent aber ich wollte ein einigermaßen normales Leben führen und das ganze hinter mir lassen also verdrängte ich auch das so gut es irgendwie ging.
Das ganze funktionierte bis bei meine Freundin nach einen Suizidversuch in die Klinik kam und bei mir wie damals bei meiner Schwester Leukämie festgestellt wurde.
Daraufhin kamen neben der Sorge um meine Freundin, die Erinnerungen an die Zeit von damals hoch und dazu die Ungewissheit wegen der Erkrankung.
Mein Freund wusste lediglich von der Leukämie da ich auch mit ihm nicht darüber gesprochen habe. Er hatte zunächst auch Verständnis für mein Verhalten und unterstützte mich bis es ihm zu viel wurde und er sich trennte.
Wir blieben miteinander befreundet. Er wollte mich nicht verlieren und mir war Freundschaft auch lieber als den Kontakt ganz zu verlieren. Heute weiß ich es wäre besser gewesen den Kontakt abzubrechen bis es mir besser geht.
Nach der Trennung hatte sich zwischen uns eigentlich nichts geändert wir hatten weiterhin S. (nicht die beste Idee) und verbrachten auch viel Zeit. Nur wollte er eben keine Verpflichtungen mehr eingehen weil er keinen Kopf dafür hatte. Das klingt vielleicht wie eine Ausrede aber ich weiß von Bekannten dass er wirklich sehr beschäftigt ist.
Im April kam es dann erneut dazu, dass wir uns ziemlich meinem Vethalten stritten. Ich machte ihm Vorwürfe dass ich ihm vollkommen egal sei. Als ich mich einige Zeit später entschuldigte hat er zwar gesagt dass er mir verziehen hat aber seitdem spricht er nicht mehr mit mehr oder nur noch kurz angebunden.
Jetzt habe ich längere Zeit darüber nachgedacht und würde ihm gerne einen Brief schreiben in dem ich ihm erkläre warum ich mich so verhalten habe in der Hoffnung dass er Verständnis hat (habe auch schon einen Text geschrieben)
Ich möchte mich jetzt auch in Therapie begeben weil ich gemerkt habe verdrängen ist keine Lösung. Oder ich kontaktiere ihn normal vorsichtig wenn es mir besser geht und hoffe wir können noch einmal von vorne beginnen als wäre das nicht passiert.
LG Veruca
01.07.2020 20:40 •
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