Hallo ihr,
ich reihe mich mal mit meinen Gedanken zu dem Thema ein.
Ich habe auch erfahren, dass es mit zunehmendem Alter schwierig ist, wirklich gute Freundschaften zu schließen.
Meine wirklich guten Freundinnen kenne ich fast alle schon aus dem Kindergarten oder der Grundschule.
Schmerzlich erfahren habe ich sowas erst, als ich mit 21 weiter weg von zuhause gezogen bin und erstmal keinen Anschluss fand.
Ich habe mir dann für das Wochenende einen Nebenjob gesucht und darüber Kontakte gefunden und wiederum darüber auch neue Leute kennen gelernt.
Darunter auch einige, von denen ich maßlos enttäuscht wurde.
Ich hatte mich total reingegangen, naja, nicht mal übertrieben, aber eben so, wie ich es von den Freunden von zuhause kannte.
Die neue Freundin, mit der ich irgendwann täglich Kontakt hatte, war gerade knapp bei Kasse, vieles lief schief? - Klar hilft man aus.
Jemand hat ein Problem?
- Klar fährt man auch spät abends noch durch die Gegend.
Ich für meinen Teil war sehr froh, dass nie jemand eifersüchtig war oder sich benachteiligt gefühlt hatte, wenn ich durch ihn wieder jemand anders kennen gelernt hatte.
Weil ich wirklich anfangs NIEMANDEN kannte.
Und ich meine wirklich KEINEN.
Und ich hatte auch kaum Selbstbewusstsein, ich hätte NIE von mir aus jemanden angesprochen.
Natürlich wird man so auch mal zum Spielball.
Vielleicht macht man sich sogar selbst dazu.
Aber: Ich bin jetzt einige Jahre hier und inzwischen könnte ich doch ein paar Leute auch nachts anrufen.
Und: Ich denke, ein paar schlechte Erfahrungen muss man aushalten können.
Was wäre auch die Alternative?
Jedem mit Misstrauen zu begegnen oder sich so zu verschließen, dass man diejenigen, die echte Freunde werden könnten, von vorneherein selbst ausschließt?
Ne, ich denke, ich habe genug zurück bekommen (nur eben von anderen Leuten), als dass ich sagen würde, dass ich wegen der verschwendeten Stunden und Euros nicht mal mehr versuchen möchte, neue Freundschaften zu schließen.
Ich denke außerdem: diejenigen, mit denen es eben nicht geklappt hat, haben ja genauso etwas verloren.
Sicher nicht jemanden, der immer perfekt ist, aber zumindest jemanden, der für einen guten Freund vieles bereit wäre zu tun.
Und es gibt durchaus auch Leute, die solche Dinge sehr wohl schon immer zu schätzen wussten und mit denen sich Freundschaften einfach auseinander entwickeln.
Ich für meinen Teil bin einfach dankbar für die coolen Jahre und ich weiß, dass solche Leute wissen, dass sie immer und zu jeder Zeit anrufen könnten, wenn es mal hart auf hart kommt und ich weiß, ich könnte dasselbe tun.
Das allein hilft schon sehr viel, dass man sich nicht so allein und verloren fühlt in der Welt, finde ich.
08.08.2015 19:35 •
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