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Abschied vom wichtigsten Menschen u bisheriges Leben

N
Nun ist der Zeitpunkt da, an dem mir Vieles bewusst geworden ist und ich muss es jetzt festhalten. Der süße Hund meiner Tochter liegt auf meinem Schoß und mag es gar nicht, wenn ich auf dem Handy rumtippe. Hin und wieder streichelte ich ihn, wenn ich damit aufhöre, guckt er mich an, um mich zum Weitermachen aufzufordern...

Vor 6 Jahren, im August 2009, lernte ich einen Mann kennen. Zuvor war ich glücklicher Single, war aber bereit für eine neue Beziehung. Er war eigentlich nicht unbedingt mein Typ, bin aber ein aufgeschlossener Mensch und war bereit, ihn näher kennenzulernen. Vieles, was er sagte, gefiel mir. Er schien, wie ich, ein emotional feinfühliger Mensch zu sein, sodass ich mich bald in diesen Menschen verliebte und er sich scheinbar auch in mich. Ich schwebte auf Wolke 7, alles war rosarot, so hatte ich die Welt noch nie zuvor gesehen. Es schien als ob alles passt. Wir haben viel zusammen unternommen und er sprach schon bald von gemeinsamer Zukunft, dass er es will und es sich mit mir vorstellen kann. Ich sollte mir auch schon mal Gedanken über unser erstes gemeinsames Urlaubsziel machen. Einen Urlaub macht er aber noch allein. Den hat er schon gebucht, bevor wir uns kennenlernten. Das war natürlich okay für mich.

Dazu muss ich sagen, wir haben uns über eine Singlebörse kennengelernt. Es war meine erste Erfahrung, auf diesem Weg jemanden kennenzulernen. Er hatte mich angeschrieben und wollte keine Zeit verschwenden und mich schnell treffen. War eigentlich nicht so meine Vorstellung - es ging mir zu schnell, wollte lieber vorher noch ein bisschen mit ihm schreiben, um mir ein Bild von ihm machen zu können - hab dann aber einem zeitnahen Treffen zugestimmt.

Zwei Wochen vor Antritt seines Urlaubes wollte er dann keinen Kontakt mehr mit der Begründung, er hätte noch viele Wege zu erledigen. Das hab ich akzeptiert. Hab ihm für seine Reise noch einen Glücksbringer in seinen Briefkasten gesteckt, wofür er sich bei mir per SMS ganz lieb und herzlich bedankte. Dann flog er nach Mexiko. Er schickte zwei SMS und berichtete darin über Land, Leute und Unternehmungen, worüber ich mich immer sehr freute. Zum Ende seines Urlaubs kam die dritte SMS. Darin teilte er mir mit, dass er eine Frau kennengelernt, er großes Interesse an ihr hat und kann nicht anders, er müsse herausfinden, wie es zwischen ihm und ihr weitergeht. Ich war geschockt, antwortete etwas später, dass ich traurig darüber bin, hab doch für uns schon ein so schönes Reiseziel gefunden. Dann kam von ihm nicht's mehr. Ich war so enttäuscht, konnte es einfach nicht glauben, dass man sich so schnell umentscheiden kann...

Es war, glaube mich zu erinnern, am 2. oder 3. Tag nach Rückkehr aus seinem Urlaub da kam von ihm eine e-Mail. Es waren Fotos von den Pyramiden, davor saß der Glücksbringer. Er schrieb mir dazu, dass es sich bei der Bekanntschaft nur um einen belanglosen Flirt gehandelt hat. Er wird sie nicht wiedersehen. Mich hingegen will er sehr gern wiedersehen. Ich war von dieser Nachricht hin- und hergerissen. Sowas hab ich noch nie in meinem Leben zuvor erlebt.

Wir hatten dann wieder Kontakt. Ich war vorsichtig, er zuckersüß. Er himmelte mich an, ich bin DIE Frau. Viel zu lange hat er sich mit den falschen Frauen rumgetrieben, so seine Worte.

Nun lag eine Störung im System vor. Hab ihn oft drauf angesprochen, was der wahre Auslöser seines Handelns war. Er sagte, dass es genau so war und es ihm leid tut, wir hätten schon viel weiter sein können. Heute vermute ich etwas ganz anderes. Dazu aber später.

Wir verbrachten zwei wunderschöne Jahre und traumhafte Urlaube. Er war mein Märchenprinz, so aufmerksam, liebevoll, sagte mir die schönsten Sachen, wir haben viel geredet, manchmal bis früh morgens, wir sahen von seinem Balkon aus die Sonne aufgehen. Er wollte mit mir zusammenziehen und sagte, er ist bereit seine Wohnung aufzugeben, wenn ich eine passende finde. Ich hatte dann eine Wohnung im Visier, wir hatten uns dann aber beide gegen diese entschieden..

Meine Tochter hat in der Zeit ihr Studium begonnen. Sie wollte vorort nahe Uni wohnen, um nicht täglich fahren zu müssen. Ich stimmte, trotz bevorstehender Mehrkosten, zu in der Hoffnung, dass mein Partner dann auch mal öfter zu mir kommt, damit er sich frei bewegen kann und sich wohlfühlt bei mir. Meine Tochter fand eine Wohnung, wollte sie gemeinsam mit einer Kommilitonin in WG nutzen. War daraufhin oft mit meiner Tochter unterwegs, passende Möbel zu finden. Mein Partner beteiligte sich zurückhaltend. Half mir aber beim Aufbau des Schrankes, worüber ich sehr dankbar war und es ihm auch zeigte.

Dann erkrankte meine Mama. Sie hatte einen Schlaganfall, wobei sie als Folgeschaden auf einem Auge nur noch wenig sehen könnte. Sie kam ins Krankenhaus, wurde mit blutverdünnenden Medikamenten und Kortison behandelt. Als Folge lösten diese Medikamente kognitive Störungen aus. Das war im November 2011. Vor Weihnachten wurde sie entlassen aus dem Krankenhaus. Das Sehen wurde besser, aber neben der kognitiven Störung trat eine Manie auf. Es war so schlimm. Mein Vater ist nicht mit der Situation klargekommen. Hat mich sehr oft, auch spät abends, angerufen, ich müsse hinkommen. Ich war nur noch im Bereitschaftsmodus. Es war eine schwere Zeit, hab mich aber nie beschwert. Wollte ja auch immer da sein für meine Mutti. Ja, dann noch ganztägig arbeiten und einen Partner, der in seiner Wohnung wartete, dass ich zu ihm komme, äußerte aber großes Verständnis für die Lage. Ich wohnte nun allein, dennoch kam er sehr selten zu mir, wochentags war er nie bei mir. Er gab mir den Schlüssel zu seiner Wohnung, kurioser Weise hatte ich zwar den Schlüssel, sollte aber nur nach vorheriger Absprache zu ihm kommen. Es hat nicht immer geklappt, dass ich dann zu ihm kommen konnte, wenn es bei ihm gepasst hat. Ich hatte vorgeschlagen, dass ich doch spontan zu ihm kommen könnte. Aber das lehnte er mit aller Konsequenz ab. Er kann ja nicht jeden Tag warten, ob ich komme. Verstand ich nicht, hab doch nen Schlüssel. Ja, er hatte so seine Eigenarten, manchmal sehr kompliziert. Bin aber ein Mensch, der respektiert und akzeptiert.

Meiner Mutti wurde geraten, sich am Herzen operieren zu lassen. Sie braucht eine neue Herzklappe. Sie hatte über alles mit den Ärzten Besprochene Buch geführt. Darin steht: Sie brauchen eine neue Herzklappe, welche möchten sie, vom Schwein oder Rind? Es ist mir egal, Hauptsache klappt. Sie hatte auch da noch so viel Humor. Den hab ich, glaube ich, von ihr. Sie wurde operiert. Nach ein paar Wochen wurde sie entlassen. Es ging ihr noch nicht so gut. Einige Wochen später trat sie eine Reha an. Sie sagte, allen hier geht es besser als ihr. Sie war sehr schwach. Nach der Reha kam sie ins Krankenhaus. Diagnose: Depression. Meine Mutti sagte, die nehmen mich hier alle nicht ernst, nur weil ich nicht so alt aussehe, wie ich schon bin. Ihr Zustand wurde natürlich mit der Diagnose nicht verbessert werden. Dann wurde sie umverlegt in die Kardiologie. Die waren überfordert. Meine Multi wollte in eine Fachklinik. Nach langem Hin und Her kam sie in ein anderes Krankenhaus. Zusehends ging's ihr schlechter, sie hatte Blutarmut. Ständig bekam sie Bluttransfusionen. Ich war regelmäßig im Krankenhaus, sie könnte selbst nicht mehr essen. War abends oft da, um ihr dabei zu helfen und sie etwas aufzumuntern und ihr die Sorge um uns zu nehmen. Mein Vater saß nur an ihrem Bett und schluchzte. Ich bat ihn, er soll das nicht vor ihr machen.

Wenn ich bei meinem Partner war, wollte ich nicht unsere Beziehung damit belasten. Er wollte stets Harmonie, alles sollte im Einklang sein. Er wusste aber, wie es um meine Mutti stand, hat es aber nicht ernst genommen. Er beklagte, dass ich weniger Zeit hab als am Anfang.. Meine Gedanken waren nur, er ist gesund und meine Mutti braucht mich. Als ich am Donnerstag bei ihr war, sorgte ich noch dafür, dass sie eine Suppe bekommt, weil sie keine Kraft mehr hatte, Schnitten zu essen. Ich fütterte sie. Sie sagte zu mir: Ich kann verstehen, dass er dich liebt, du hast so ein gutes Herz. Das tut mir jetzt so weh. Und Nun werde ich nie erfahren, was aus S. (meine Tochter) wird. Dann ging ich und winkte ihr. Sie rief noch Schwester, Töpfchen. Dann verließ ich das Zimmer. Am nächsten Morgen, am Tag vor der Sommersonnenwende im Juni 2012 klingelte das Telefon. Mutti ist tot... Für mich unfassbar, unvorstellbar.. Fuhr dann gleich ins Krankenhaus.......

An diesem Tag wollten eigentlich mein Partner und ich zu einem Treffen mit Freunden übers Wochenende. Ich teilte ihm den großen Verlust mit. Am Abend kam er vorbei, drückte mich und sagte, er hat seinen Freunden gesagt, dass er alleine kommt. Dann fuhr er wieder. Ich finde dafür noch immer keine Worte.

Drei Tage genoss er und meldete sich dann erst wieder. Er war mir egal. Meine Gefühle lagen auf Eis. Ich funktionierte nur noch. Hab alles für eine mehr als würdevolle Beisetzung getan. Meine Mutti sagte oft, wenn sie mal stirbt, wird sie sang- und klanglos untergehen und sie will auf die Grüne Wiese, wir sollen keine Arbeit haben. Diesen Wunsch hab ich ihr nicht erfüllt. Aber ich hab dafür gesorgt, dass vor der Trauerrede die Glocken läuten. Ich weiß, dass sie sich darüber gefreut hätte, nicht sang- und klanglos unterzugehen. Viele sagten zu mir, dass Beisetzung und Trauerfeier so schön waren. Ich fand es auch und das gab mir inneren Frieden...

Er war nicht dabei.

Im September wollten mein Partner und ich eine dreiwöchige Urlaubsreise machen. Er fragte mich, ob ich noch mitkomme. Ich war enttäuscht und hab aber gedacht, es ist ja eh schon alles bezahlt und dass es mir guttun würde. Für die schönen Seiten des Lebens war er ja zu haben. Und der Urlaub war wirklich schön, obwohl ich oft heimlich für mich weinen musste.

Hundi ist abgehauen, ihm war's zu langweilig und ich beende dies erstmal an der Stelle. Morgen werde ich es fortsetzen..
Abschied vom wichtigsten Menschen u bisheriges Leben

25.08.2015 22:39 • x 5 #1


N
Es liegt eine unruhige Nacht hinter mir. Ich fühlte mich aufgewühlt. Es folgten unaufhörlich Erinnerungen...

Ja, der Urlaub war fantastisch, dennoch sehr anstrengend. Wir sind drei Wochen quer durch die USA gereist. Mein Partner ging darin vollends auf. Zuhause ist er am Wochenende frühestens 09:30 Uhr aufgestanden, im Urlaub bereits schon gegen 06:00 Uhr aus dem Bett gehüpft. So konnten wir immer den ganzen Tag nutzen, was ich als sehr angenehm empfand. Zuhause angekommen, kämpfte ich mit Jetlag und den verdrängten Emotionen der Trauer, mein Partner drängte, ich soll zu ihm kommen. Ich sagte ihm, dass ich erstmal Zeit für mich brauche, er akzeptierte liebevoll, zustimmend. Ich fühlte mich verstanden.

Im Jahr 2013 fühlte ich Veränderungen, er sagte oft ab, wenn ich zu ihm kommen wollte. Er verreiste hin und wieder allein. Wenn ich bei ihm war, zeigte er sich jedoch nach wie vor stets liebevoll, drückte und küsste mich. Den Jahresurlaub planten und verbrachten wir auch gemeinsam im September. Es war wieder schön.
Zum ersten Weihnachtstag lud uns mein Vater wieder ein, gemeinsam Essen zu gehen. Mein Partner sagte ab, er möchte die Zeit mit seiner Oma und seiner Eltern verbringen, fand ich schade. Am zweiten Weihnachtstag kam er dann aber zu mir (so verlief jedes Weihnachten), ich machte wie immer meine berühmte Ente, davon war er immer hin und weg, was mich natürlich freute. Ich liebe es, Menschen zu verwöhnen. Silvester verbrachten wir, wie jedes Jahr mit Freunden, in einem wechselnd entfernten Ort. Zur Jahreswende das Übliche, ILD, Küsschen, drücken, große Freude auf das Neue Jahr. Er sagte mir, dass er sich auf das neue Jahr und die nächste Reise mit mir freut, die wir wieder machen werden.

Im Januar 2014 rief ich ihn sonnabends an, dass ich vorbeikomme, er sagte nein. Ich sagte ihm, wir können doch mal wieder in die Sauna gehen. Dann überlegte er und sagte Ich komme mit, hab eh nichts anderes vor. Dann holte ich ihn ab und wir fuhren in die Sauna. Er verhielt sich anders, distanziert, kühl. Zum ersten Mal nach über 4 Jahren lag Spannung in der Luft. Ich brachte ihn nach Hause. Er verabschiedete sich und ging Richtung Hauseingang. Ich stieg aus dem Auto und lief ihm nach.

Er sagte, er hat keine Lust mehr, keine Lust mehr auf Beziehung. Er möchte Freundschaft zu mir, ich bin ihm wichtig und er will mich nicht verlieren. Ich war geschockt, aber nahm es erstmal so hin. Dann fuhr ich 20 km wieder zurück nach Haus.

Wir verabredeten uns noch für den nähsten Samstag, etwas gemeinsam zu unternehmen. Er war liebevoll wie immer, verhielt sich aber zurückhaltend. Es tat mir weh. Als ich dann wieder allein zuhause war, schrieb ich ihm, dass ich es nicht kann, diese Freundschaft, es gab immer nur ihn für mich. Er antwortete: Ich habe niemanden und bin auch nicht auf der Suche! Überlege aber mal, lieber eine gute Freundschaft, als ne schlechte Beziehung. Mit einem vollständigen Abschied geht alles weg! Und gute Sachen und Erlebnisse auszuschließen, dafür ist das Leben zu kurz!

Freundschaft lehnte ich ab, er reagierte mit Traurigkeit. Wir verabredeten dann einen Tag, an dem ich meine Sachen hole. Ich brachte ihm noch einen Glücksbringer mit, den stellte ich ihm ins Regal mit den Wünschen, dass er den richtigen Weg findet.

Im Juni 2014 trafen wir uns. Er nannte mir einen Trennungsgrund, er lag darin begründet, dass er Probleme hat alleine zu sein. Immer wenn ich gegangen bin, ist er in ein tiefes Loch gefallen. Und da er nicht allein sein kann, ist er auf der Suche (Ich habs dann gesehen, er ist auf der gleichen Plattform, auf der wir uns kennenlernten, mit gleichem Nicknamen). Ich fühlte Verrat. Wie lange war er dort schon wieder unterwegs?

Er sagte, er hat nicht vergessen, was er Silvester versprochen hat. Unsere gemeinsame Reise und die will er mit mir machen, wir waren immer so ein klasse Team. Ich soll dies aber nicht als Auffrischung unserer Beziehung sehen, egal, ob er dann eine Neue hat, wir machen die Reise. Ich empfand dieses Angebot als herzlos mir und der möglichen Neuen gegenüber. Es fiel mir trotzdem schwer, lehnte aber ab.

Dazu fiel mir dann später seine Urlaubsgeschichte ein, ca. 6 Wochen nachdem wir uns kennenlernten (s. erster Teil des Threads). Ich konnte mir, seinen mir gegenüber geäußerten Aussagen - Egal, ob er dann eine Neue hat, er macht die Reise mit mir. - gut vorstellen, dass er noch einen Urlaub mit seiner Ex zusammen machte. Und das sollte mich mit mir wiederholen. Ja nie alleine verreisen und nie alleine sein, nur das Beste für ihn, Harmonie, keine Verpflichtungen, immer Sonnenschein.

Dann wollte er mit mir den Jahreswechsel 2014/2015 begehen. Ich hatte immer die Singlebörse im Hinterkopf, auf der er war, und ließ es platzen.

In diesem Jahr im Mai machte er mir wieder dieses Angebot (Scheinbar hatte er bisher noch nicht den Erfolg gehabt, den er sich von der Singleplattform versprochen hatte.). Sein Angebot riess mich wieder tief nach unten. Was tun? Warum tut er das? Was will er erreichen? Hat er es sich anders überlegt, und weiß nicht, wie er es vermitteln soll? Ich hab ihm alle Wege geebnet, um es mir zu vermitteln. Da kam aber nichts. Er schickte mir lediglich Nachrichten und Bilder von seinen tollen Unternehmungen und ob ich hier- und dorthin mitkomme?

Ich hab so lange um den scheinbar liebevollen und verständnisvollen Menschen getrauert, dass ich ihm nicht geben konnte, was er sich gewünscht hat und nun gehen mir nach und nach immer mehr Lichter auf, wie dumm und gutgläubig ich doch war. Das er nicht immer ehrlich war, hatte ich in unserer Beziehung schon gespürt.

Ich hatte nie wirklich die Trauer um den Verlust meiner lieben Mama zulassen können, hab mich immer um ihn und sein Wohlergehen gesorgt und mir Vorwürfe gemacht, für ihn nicht genug getan zu haben. Dr Schmerz war so groß, dass ich daran zerbrochen bin.

Seit Mai war ich nicht mehr auf dem Friedhof. Am letztn Sonnabend hatte ich vor, dort mal wieder hinzugehen - darüber hatte ich ja schon in einem anderen Thread geschrieben - aber, die Vorstellung vor dem Grab zu stehen und mich mit der Realität zu konfrontieren, tat schon allein weh. Jetzt kommt der Schmerz erst richtig bei mir an. Vorher hab ich nur funktioniert... Zum Glück weiß sie nichts davon, was abgelaufen ist und wie es mir geht. Sie hätte sich wieder so gesorgt.


Ich nehme Abschied von meiner Mama, dem wichtigsten Menschen meines Lebens!


... und Abschied von meinem alten Leben und dem Menschen, der mich so getäuscht und enttäuscht hat. Wenn ich ihn wirklich brauchte, war er nie da für mich...


In meinem neuen Leben gibt es einen neuen Mann, von dem schrieb ich anfangs schon. Der süße kleine Hund. Er stammt aus Griechenland. Meine Tochter verbrachte dort 3 Monate im Rahmen ihres Studiums. Der Hund war von Anfang an an ihrer Seite, es war unmöglich, ihn dort seinem unausweichlichen Schicksal ausgeliefert zurückzulassen, sodass wir alles Notwendige in Bewegung gesetzt haben, um ihn zu uns nach Deutschland zu holen. Er ist ein Flughund So dankbar und glücklich ist er, ausserdem ehrlicher und lieber als es je ein Mensch sein kann.

***
Vielen Dank für`s Lesen.
Vielleicht möchte der Eine oder Andere etwas hinterlassen. Bitte, gern.

26.08.2015 12:46 • x 9 #2


A


Abschied vom wichtigsten Menschen u bisheriges Leben

x 3


schmaloo
liebe newdayone,

puhh, eine sehr schmerzhafte traurige Geschichte....

ich finde es toll dass du durch das Schreiben, deine Trauer verarbeiten willst...

und es freut mich sehr dass es dir dadurch etwas besser geht

umarm dich... schmaloo..

26.08.2015 15:05 • x 2 #3


Nellwin
Huhu New,



Ich bin so froh, dass Du zum gleichen Resümee gekommen bist wie ich und Abschied von Deiner Mama als den wichtigsten Menschen in Deinem Leben genommen hast.

Wenn ich irgendwas tun kann....Du solltest alles haben, Kopf hoch, solange Du Deine Mama im Herzen hast, kann sie niemals sterben. Mir geht es ebenso, der wichtigste Menscht ist und bleibt die Mama und meine Mama wird ja morgen operiert, mal sehen was das wird.

Dir wünsche ich alles erdenkliche Glück der Welt, schön dass Du einen Weg gefunden hast, das alles mal loszuwerden.



Fühl Dich gedrückt und mitleidend aber stützend begleitet.

LG
Nellwin

26.08.2015 15:39 • x 2 #4


S
Sehr traurige Geschichte, die mich auch nochmal an meine eigenen Fehler erinnert.
Wenn ich sie ändern könnte, würde ich es tun bzw. zurückreisen und mir den Kopf waschen, aber so funktioniert das Leben leider nicht.

26.08.2015 15:46 • x 2 #5


I
Hallo NewDay1,

Wenn ich hier manche Leidensgeschichten lese, dann denke ich mir oft wie viel hält ein menschliches Herz aus, wie viel Schmerz kann es ertragen?
Du hast wirklich sehr traurige Dinge erleben müssen.

Ich gehe auch ab und zu an das Grab meines Vaters, er starb ganz überraschend 2013.
Und ich denke auch immer, gut dass er nicht mehr miterlebt hat wie sehr sich mein Mann und damit mein Leben verändert hat.

Dass du jetzt einen Hund hast finde ich super, Tiere sind so tolle Seelentröster man glaubt es kaum.
Ich habe Hexe meine Katze und wenn ich wirklich ganz traurig bin und zu weinen beginne, rückt sie ganz nah an mich ran und guckt mich mit großen Augen an, das hat was ungemein tröstendes an sich.

Schreib weiter wenn es dir gut tut, mir geht es durch das Lesen auch etwas besser weil ich weiß, ich bin nicht alleine mit meiner Traurigkeit und meinem Schicksal.

Lg Isa

26.08.2015 16:01 • x 3 #6


N
Danke, lieber Schmaloo!

Ich hatte so großes Bedürfnis, das alles mal aus mir rauszuschreiben. Fühle mich leichter. Hab lange genug allein dran geknabbert.

Warum hast du jetzt so ein trauriges Bild? Das mit dem schmalen Pfad hat doch besser gepasst und war nicht so deprimierend!

Heute lacht die Sonne wieder.

26.08.2015 16:05 • x 1 #7


schmaloo
ach liebe,
bis dahin passte der Pfad zu meiner Stimmung.. schmaloo auf schmaler Pfad auf der Suche..
bin jetzt angekommen... ohne runterzurutschen...

Tja bei MIR halt.. das ICH macht mir Kopf und Herz...

Das schaffe ich auch noch ... ich brauche immer etwas mehr Zeit...

daher der nachdenklicher greiser Hahnes

die sonne guckt... und wenn ich zurück gucken will .. verschwindet sie... blöde sonne

26.08.2015 16:20 • x 2 #8


N
Danke, Ihr Lieben!

Bin gerade überwältigt von euren lieben Zeilen... Ich muss jetzt erstmal raus, gehe mit dem Süßen ne Runde.

Danke! Bis gleich!

26.08.2015 16:23 • x 1 #9


schmaloo
muss auch raus.. ohne kleinen süßen mann/frau...blöde sonne suchen..

26.08.2015 16:33 • x 1 #10


N
Ach, lieber Nellwin,

deine Zeilen sind so extrem einfühlsam. Danke!

Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viel in mir bewegt, wenn ich einiges von dem, was in den letzten 6 Jahren gelaufen ist, mir von der Seele schreibe. Es war jetzt der richtige Zeitpunkt, ich sehe klarer und konnte das Puzzle um die fehlenden Teile zusammensetzen.

Sei für deine Mama da. Ich bin froh, dass ich mich von niemanden davon hab abhalten lassen. Ich ahnte es nicht, aber ich war die letzte, die sie aus der Familie gesehen hat. Hätte ich aber gewusst, was in der Nacht passiert, wäre ich nicht gegangen.

Ich bin in Gedanken morgen bei deiner Mama und bei dir!

Alles Liebe und Gute!

26.08.2015 18:22 • x 1 #11


N
Sehr traurige Geschichte, die mich auch nochmal an meine eigenen Fehler erinnert. Wenn ich sie ändern könnte, würde ich es tun bzw. zurückreisen und mir den Kopf waschen, aber so funktioniert das Leben leider nicht.

Lieber Squirrel,

leider gibt es keine Zeitreisen. Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Es freut mich aber, dass du erkennst, welches deine Fehler waren und das du sie bestimmt nicht wieder machst. Da sind wir Einigen voraus. Lieber zu spät als nie ! Deine Geschichte interessiert mich. Werde ich mal nachlesen.

Alles Gute!

26.08.2015 18:31 • x 1 #12


S
Zitat von NewDay1:
Sehr traurige Geschichte, die mich auch nochmal an meine eigenen Fehler erinnert. Wenn ich sie ändern könnte, würde ich es tun bzw. zurückreisen und mir den Kopf waschen, aber so funktioniert das Leben leider nicht.

Lieber Squirrel,

leider gibt es keine Zeitreisen. Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Es freut mich aber, dass du erkennst, welches deine Fehler waren und das du sie bestimmt nicht wieder machst. Da sind wir Einigen voraus. Lieber zu spät als nie ! Deine Geschichte interessiert mich. Werde ich mal nachlesen.

Alles Gute!


https://www.trennungsschmerzen.de/neusta ... tml#561467

hab dir meinen Thread mal gelinkt. Jedoch sind da nicht wirklich so viele meiner Fehler beschrieben, die ich gerne ändern würde.

26.08.2015 22:48 • x 1 #13


N
Liebe Isa,
vielen Dank für deine Worte. Es tut mir so leid, dass du deinen Vater so plötzlich und unerwartet verloren hast. Wie geht es deiner Mama?
Mein Vater ist mit der ganzen Situation überfordert. Ständig bin ich bei ihm, ihn aus seinem Loch zu ziehen. Alles ist zuviel. Meine Ma hatte im alles geregelt, er weiß oft nicht, was er machen soll. Wie es mir geht, weiß er nicht wirklich, ist die Waschmaschine kaputt oder kommt unerwartete Behördenpost, bricht bei ihm gleich Panik aus und ruft mich in dem Zustand an. Das kostet mir immer sehr viel Kraft, ich lass es mur aber nicht anmerken. Bin doch seine Stütze.

Ja, das menschliche Herz steckt für eine gewisse Zeit viel weg, aber nur eine gewisse Zeit. Wir sind eben Menschen. Mir gings seit Ende 2011 sehr schlecht. Hab mich aber immer weiter durchgekämpft, war immer für andere da. Im letzten Jahr, am Freitag, den 13.06. hat mein Körper mich vorgewarnt, mir wurde übel und bin dann einfach so ohnmächtig zusammengebrochen. Als ich, meine Tochter sagte nach ca. 2 min wieder online war, ruhte ich nur kurz und machte später weiter, wie immer. Ende Jan. hatte ich die Quittung. Ich war bei der Arbeit und hatte das Gefühl, das sich meine Software verabschiedet. So war es dann auch. Alles viel mir schwer, sprechen, Abspeichern von Informationen... Lange gedauert, aber nun gehts wieder halbwegs.. Das Schreiben hier tut mir gut, ist auch immer ne Übung für mich. Meine Leidenschaft war immer das Schreiben.

Ja, liebe Isa, ich sag immer, Tiere sind die besseren Menschen! So feinfühlig, wenn ich traurig bin, guckt mich Fränzchen auch ganz traurig an. Dann tut er mir so leid, dass ich ihn wieder aufmuntere.

Deine Geschichte werd ich auch mal lesen!
Ich drücke dich ganz lieb!

27.08.2015 12:26 • x 1 #14


I
Hallo liebe NewDay1,

Ich kann mir vorstellen dass Dein Papa überfordert und traurig ist, alleine ohne seine Partnerin das muss auch für ihn die Hölle sein.
Frauen, obwohl das schwache Geschlecht kommen mit so einer Situation besser klar, finde ich.
Meistens haben sie sich um finanzielles, alltägliches und den Haushalt gekümmert und finden sich besser zurecht.
Bei meiner Mama ist es so, natürlich war es ein Schock für sie, meine Eltern waren über 50 Jahre verheiratet.
Aber sie kommt mit dem Alleine sein ganz gut klar.

Und Du liebe NewDay musst nun besonders auf Dich achten, wo Dich Dein Papa im Moment so dringend braucht und angewiesen ist.
Geh mit Fränzchen spazieren, tu was Dir gut tut und mach langsamer, Dir zuliebe.

Ja das Schreiben hier hilft auch mir ungemein, wenn ich Kummer hab und hier was reinsetze, ich weiß ich bekomme immer Antworten und Aufmunterung.

Ich Dich aus der Ferne

Isa

27.08.2015 12:49 • x 1 #15


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