Hallo, ich weiß nicht ob ich die Nachricht abschicken soll, ich wurde per Whatsapp verlassen, wir haben nicht mehr miteinander gesprochen, ich kann nicht loslassen, weil für mich so viel ungesagt zurück bleibt. Es ist nun etwa 7 Monate her.
Ich möchte abschließen und loslassen und stecke noch an dieser letzten Hürde fest. Mir gehts gut und ich bin wieder glücklicher, aber einen geliebten Menschen zu verlieren ohne dass ich mich verabschieden konnte und all meine Gedanken nie geteilt habe sind ein Dorn in meiner Brust. Ich weiß, dass ich keine Hoffnung mehr haben darf, wenn ich das wirklich abschicke und es nur um mich geht und meine Verarbeitung.
Also:
Du musst das nicht lesen, ich bitte dich darum auch nicht zu antworten und werde deine Handy Nummer löschen, das ist quasi ein Abschied und mein Weg abschließen zu können. Das was ich nicht sagen konnte zu sagen und den unsichtbaren Faden zu durchtrennen, der mich in Schmerz mit Dir verbindet:
Da wir nie miteinander gesprochen haben, hatte ich nie die Gelegenheit mich wirklich von dir zu verabschieden, ich konnte es auch nicht forcieren weil der Schmerz dich so schnell wieder und für immer verloren zu haben kaum erträglich war und ich hätte es auch nicht ertragen können dich zu sehen.
Lange habe ich mich selbst belogen und nicht den Mut gehabt Dir zu sagen wie wundervoll du für mich warst, habe mir immer verboten mehr in Dir zu sehen als eine Freundin und das war Feige und damit habe ich dich und mich belogen. Ich kämpfte gegen mein Herz an weil ich mich für nicht gut genug gehalten habe. Nicht die Trennung macht mir so sehr zu schaffen, sondern die Tatsache, dass ich so lange so ein Feigling war. Ich musste dich nur ansehen um glücklich zu sein und zugleich schämte ich mich dafür und hatte Angst du merkst wie sehr ich in dich verknallt war. Als wir mehr Zeit miteinander verbrachten und du ein größerer Teil meines Lebens wurdest hast du mich aus einer dunklen Phase befreit. Ich Danke Dir, dass mein einsamster Geburtstag ein schöner wurde weil ich mit dir ins Kino gegangen bin, auch wenn der Film Mist war. Ich habe zu der Zeit meinen Besten Freund, meine erste Freundin, das Studium und auch S und T in L verloren, aber du warst plötzlich da. Nicht mein Fußballspiel war das Highlight sondern dich wiederzusehen. Ich bin froh, dass ich in der Zeit auch für dich da sein konnte und durfte, wenn ich ehrlich bin war ich bereits in dich verliebt.
Ich bewunderte dich für deine Stärke und deinen Kampfgeist auch als du beim Bäcker gearbeitet hast und deinen Weg in die Zukunft gesucht hast. Ich bin froh, dass M(eine Stadt) Geschichte ist, die Busfahrten und Zeit mit Dir bleiben mir einfach in zu guter Erinnerung.
Erst als ich vor der Wahl stand in England zu arbeiten habe ich mir selbst eingestehen können, dass du für mich der wichtigste Mensch auf der Welt warst und ich nicht gehen kann, wenn es bedeuten würde dich zu verlieren. Ich wollte es Dir sagen, so sehr. Wir waren verabredet, du wurdest krank und hast abgesagt, kurz vor Weihnachten 2016. Gut dachte ich dann halt bei meiner Schwester zu Sylvester, ich weinte damals nicht weil meine Mutter meinen Vater betrogen hat sondern weil ich zu feige war Dir zu sagen, dass ich dich liebe. also schicke ich dir eine Postkarte. wenigstens bin ich sie losgeworden fast 2 Jahre später.
Ich war am Boden und wurde toxisch, eifersüchtig und kalt zu allen und vor allem zu dir. Ein halbes Jahr später und dann schreibe ich dir per WhatsApp. weil ich sicher war, dass du mich ablehnen wirst. Es war ein riesiger Fehler und es tut mir Leid, dass ich dadurch alles kaputt gemacht habe.
Es war eine gefühlte Erleichterung, ich konnte leiden und andere Menschen verletzen, kalt werden, Mauern bauen, Dich vergessen! Wegrennen vor mir und meinen Gefühlen.
Im Frühjahr 2018 war ich dann wieder halbwegs stabil, naja bis ich dich das erste mal wiedergesehen habe. Du sitzt tatsächlich deppert bei einen Spiel und ich spielte gar nicht ich dachte du hättest einen Freund aus der Mannschaft und war unfassbar wütend und sauer wie du mir das antun kannst hier aufzutauchen.
Naja der Rest ist dann bekannt, ich wollte so tun als würde ich dich nicht lieben, wollte cool und abgeklärt sein und hab mich und dich belogen, ich wollte ganz sicher keine Freundschaft, sondern nur dich. Aber meine Angst war wieder zurück. Eine Stimme, die aus einer Sonne ein schwarzes Loch macht und mir fortwährend sagt du bist nicht gut genug.
Ich war feige, ängstlich, verkrampft habe jedes Wort 100 mal durchdacht, ich wollte perfekt sein, ich musste es sein. Ich war verliebt, hilflos und überfordert. Jedesmal nahm ich mir vor wieder mehr ich selbst zu sein, lockerer, entspannter, albern, fröhlich, ich war doch so verdammt glücklich. Ich konnte es nicht fassen, dass wir tatsächlich zusammen sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir viel gelacht haben als wir zusammen waren und das könnte wohl an mir gelegen haben, ich schäme mich dein erster Freund gewesen zu sein und für jede Träne und jeden Moment der Trauer den du durch mich erlitten hast. Ich wünschte mir lange du hättest mir eine echte Chance gegeben aber du konntest nicht und warum auch, es war verkrampfter Mist.
Dieser Schmerz ist der schlimmste meines Lebens und viel davon habe ich mir selbst zugefügt. All das zu verarbeiten und mich dem zu stellen hat lange gedauert und ich musste erst jemanden anderen das Herz brechen um zu verarbeiten statt zu verdrängen. Mitleid und Mitgefühl sind nicht das was ich will, ich habe mir vorgemacht zumindest als ein Freund für dich da sein zu dürfen aber nun nicht mehr, weil ich mich nicht länger anlügen will. Du hast schon recht, es kann keine Freundschaft draus werden.
Ich hoffe du kannst mir und auch Dir selbst verzeihen. Ich verzeihe Dir, du hast mein Herz nicht allein gebrochen.
Zum Ende mal was englisches ist ja alles einfacher hat mir mal wer geschrieben: I accepted that the moon stopped following me. . . .
Love always
N
16.03.2019 11:43 •
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