Hallo liebe Mitleidenden,
nach nunmehr 18 Jahren hat meine Frau mir in der vergangenen Woche unsere Partnerschaft für ultimativ für beendet erklärt.
Die Eckdaten sehen wie folgt aus: ich bin 44 Jahre, meine Frau 39.
Wir waren 18 Jahre ein Paar, zehn Jahre davon verheiratet und haben einen 7 jährige Sohn.
Unsere Ehe hätte ich bis vor einen halben Jahr als glücklich und zufrieden bezeichnet.
Eine Ehe mit den üblichen Höhen und Tiefen. Es gab keine gravierenden Einschnitte, unüberwindbare Probleme oder Schicksalsschläge.
Wir sind beide berufstätig, die materiellen Rahmenbedingungen stimmten.
Wir haben beide unsere unäbhängigen Hobbys und Aktivitäten.
Alles in allem eben normal.
Rückwirkend betrachtet würde ich sagen dass unsere Ehe vor ziemlich genau eine Jahr anfing zu kriseln.
Nichts gravierendes aus meiner Sicht. Eine Phase wo man ein bisschen auf Abstand geht.
Um die Jahreswende nahm der Abstand jedoch deutlich zu und auch bei mir hat sich ein Gefühl der Unzufriedenheit eingestellt.
Jedoch habe ich zu keinem Zeitpunkt die Ehe in Frage gestellt.
Um die Jahreswende bemerkte ich bei meiner Frau eine deutliche Veränderung.
Äußerlich (sie hat 20kg abgenommen, neue Kleidung etc) und vom Wesen.
Darauf angesprochen erklärte sie mir, sie tue dies für sich - fühle sich wohler so.
In den folgenden Woche des Jahres verschärfte sich dieser Zustand spürbar.
Plötzlich fragten mich außenstehende ob alles ok sei, weil meine Frau zweideutige anspielungen auf Facebook poste.
(ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt kein Smartphone - konnte ihre Einträge nicht sehen)
Aus den Fragen wurde bald klare Warnungen das da etwas nicht stimmt und ich mal genauer hinsehen sollte.
Ich sprach meine Frau offen darauf an. Sie erklärte das für Blödsinn und war empört über diese Verdächtigungen.
Ich habe ihr geglaubt und mich teilweise mit meiner Familie darüber verworfen.
Anfang April habe ich sie dann um ein Gespräch gebeten, weil ich spürte das es so nicht weitergeht.
Sie lehnte dies aber an dem Abend ab.
Am darauf folgenden Tag, sie saß in der Badewanne, habe ich dann das Gespräch aufgenommen.
Es endete damit, dass sie mir erklärte, sie wisse nicht mehr ob sie mich noch liebe und eine Auszeit möchte.
Da es im Verlauf des Gesprächs sehr emotional wurde (Tränen auf beiden Seiten) habe ich das Gespräch abgebrochen und vorgeschlagen das wir beide darüber schlafen und erstmal wieder runterkommen um keine falschen Entscheidungen zu treffen.
Am nächsten Abend haben wir dann sehr lange und sehr Vertrauensvoll mieinander gesprochen.
Wir haben uns gegenseitig erklärt, was aus der jeweiligen Sicht des anderen falsch läuft.
Wir haben Entschlüsse gefasst die uns aus dieser Situation aktiv herausholen sollten.
Kurzum: wir haben uns gegenseitig unsere Liebe bestätigt und es sollte nicht das Ende sein.
Wärend ich nun also wieder optimistisch nach vorne blickte, spürte ich das meine Frau weiter auf Abstand geht.
Ich spürte, das ich gegen irgend etwas ankämpfte, dass ich nicht sehen konnte.
Nach nur zwei Wochen waren wir wieder an diesem Punkt, wo nichts mehr ging, angekommen.
Wieder nahm ich das Gespräch auf und erklärte Ihr das ich spüre es stimme etwas nicht.
Ich habe sie da erstmals konkret gefragt ob es einen anderen Mann gibt, was sie empört verneinte.
Im weiteren Verlauf erklärte sie mir dann das Ihre Liebe zu mir erloschen sei.
Sie habe eben in den letzten Tagen versucht sich zu überwinden um die Familie für unser Kind zu erhalten, es ginge aber nicht.
An diesem Abend habe ich mich der Situation entzogen und bin zu meinem Bruder gefahren (300km).
Am nächsten Tag wieder zu Hause angekommen haben wir ein weiteres mal gesprochen.
Diesmal jedoch unter völlig anderen Bedingungen.
Wärend ich weinend und verzweifelt da stand, war sie kalt und abgeklärt.
Ihre Botschafft war: mein Entschluss steht fest!
In der folgenden Woche habe ich kurzfristig Urlaub eingereicht.
Meiner Frau habe ich erklärt das ich unter allen umständen die Ehe erhalten möchte und das meine Gefühle zu Ihr unverändert sind.
Ich habe Ihr erklärt, das ich Ihr Zeit zum nachdenken gebe und für ein paar Tage meinen Bruder besuche.
Die Abmachung war: wenn ich wieder komme und Ihr Entschluss bleibt, müssen wir es unserem Sohn sagen.
Als ich wieder zu Hause war, sagte Sie mir zu meinem Erstaunen das sie die Ehe fortsetzen will.
Ich fragte Sie nun konkret zu Ihren Gefühlen für mich. Sie sagte Sie liebe mich!
Zum zweiten mal ging ich optimistisch in die Zukunft.
Überfällige Anschaffungen wurde erledigt, Urlaub gebucht etc...
und wieder spürte ich das ich meine Frau nicht mehr erreichen konnte.
Teilweise völlig abwesend konnte Sie mir kaum in die Augen sehen.
Plötzlich sperrte Sie ihr Handy.
Abends musste Sie kurzfristig zu Ihrer Freundin und der Kochkurs dauerte bis 23.00Uhr.
Weingläser lagen im Kofferraum...
Körperlicher Nähe entzog Sie sich.
Jetzt war auch mein Misstrauen geweckt und ich habe das gemacht was ich 18 Jahre nicht tat: ich habe mal Ihr Handy gecheckt.
(den Sperr-code konnte ich sehen)
Ihr könnt es euch bestimmt denken...
Meine Frau schrieb sich sehr vertrauensvoll mit dem Trainer unseres Sohnes.
btw: er ist 20 Jahre jünger als ich.
Unter anderem konnte ich lesen wie sie sich für den darauf folgenden Freitag verabredeten.
An diesem Freitag hatte meine Frau mir schon einen Abend bei Ihrer Freundin angekündigt.
Ich war natürlich aufgebracht und stellte Sie zur Rede.
Sie sagte, ich verstehe die Zusammenhänge nicht, alles wäre rein freundschaftlich und harmlos.
Eine Verabredung gäbe es nicht!
Um es kurz zu machen, an diesem Freitag blieb Sie erstmals die gesammte Nacht weg und kam erst morgens gegen 8.00 Uhr nauch Hause.
Sie wären noch in den Clubs gewesen, hätte noch etwas getrunken und dann wollte Sie nicht mit dem Taxi nach Hause....
Sie habe also bei Ihrer Freundin geschlafen.
Ganz ehrlich, jetzt fühlte ich mich intellektuell beleidigt.
Ich habe nach Wegen gesucht die Wahrheit rauszubekommen und mich für den guten alte Bluff entschieden.
Als wir am Abend fernsahen, habe ich Ihr ganz beiläufig erklärt das ich wüsste wo er wohnt...
In diesem Augenblick ist Sie weinend zusammengebrochen.
Sie sagte mir Sie habe großen Mist gemacht und alles zerstört.
Zum ersten mal kam es zu offenen Streit zwischen uns und ich wurde ungehalten.
Ich forderte Sie auf, mir vollständig zu erklären was dort vorgefallen sei - auch wenn es noch so schlimm gewesen wäre.
Sie blieb jedoch bei Ihrer Behauptung das es keine Verabredung gab (obschon ich es selbst gelesen habe) sondern dass Sie spontan zu Ihm gefahren sei.
Sie hätten geredet und gelacht und dann sei Sie eingeschlafen...
Am folgenden Morgen sei Ihr dann klar geworden was Sie gemacht hat, hat sich ein Alibi verschafft und gehofft.
Obwohl dies erkennbar völlig unglaubwürdig war, rückte Sie von dieser Position nicht ab.
OK.
Was nun?
Sie erklärte mir abermals Sie liebe mich!
Zum dritten mal blickte ich in eine gemeinsame Zukunft.
Sie erklärte, Sie wolle die Ehe erhalten, unter allem einen Schlussstrich ziehen, nie wieder darüber reden und optimistisch nach vorne schauen.
Ich machte Ihr deutlich das ich das auch möchte, aber es nur kann, wenn ich über die Vergangenheit Klarheit habe, auch wenn sie noch so schlimm sei.
Ich hätte Ihr eine Affäre verziehen!
Um einen Schlussstrich zu ziehen, müsse ich aber wissen was wirklich war.
Vollständig!
Ich habe versucht Ihr irgendwie deutlich zu machen, dass das sonst immer zwischen uns steht.
Sie blieb dabei das ich, alles was ich gelesen, gesehen und gespürt habe, falsch sei.
(ich kann die vielen Ungereimtheiten nicht alle ausführen - das würde den Rahmen sprengen)
So kam es wie es kommen musste.
Mein Vertrauen zu Ihr war vollständig zerstört aber ich wollte dieses wieder zurückgewinnen.
Verabredet war, keine gesperrten Handys, keinerlei Kontakt zu diesem Mann und bedingungslose Ehrlichkeit.
Wir waren uns einig dass das eine lange und schwierige Zeit werden wird.
Wir wollten sie aber durchstehen.
In den letzen zwei Monaten haben wir damit verbracht über diese Sache zu diskutieren.
Einige Auseinandersetzunge liefen deutlich aus dem Ruder.
Auch wenn ich Ihr nahezu beweisen konnte, das Sie mir die vollständige Wahrheit zumindest vorenthält, rückte Sie von Ihrer Position nicht ab.
Ich konnte unter diesen Voraussetzunge keinen Abschluss finden.
Ich fing natürlich immer wieder an Fragen zu stellen.
Ich hatte das Gefühl vor einer Wand aus schweigen zu stehen.
Ich hatte das Gefühl, alle wüssten Bescheid, nur ich nicht.
Ich hatte das Gefühl dazu erpresst zu werden, eine offensichtliche Lüge zu schlucken.
Ich habe Ihr das auch so erklärt.
Natürlich habe ich angefangen sie ganauer zu beobachten und habe sie kontrolliert.
Leider bin ich wieder auf Ungereimtheiten gestoßen die klar unserer Verabredung widersprachen.
Ich fand seine Nummer in Ihrem Telefon.
Ich fand einen Brief an Ihn, in dem sie ankündigte sich bei Ihm zu meldet, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück sei.
Wieder sperrte Sie ihr Telefon...
Die Situation wurde unerträglich.
Ich bestand nur noch aus Angst und Zweifel.
Ich fühlte mich betrogen und gedemütigt.
Mein ganzes Denken kreiste um diesen Mann.
24 Stunden am Tag dachte ich darüber nach was da war.
Das die Schilderungen meiner Frau unglaubhaft waren stand fest.
Sie hatte sich im Verlauf mancher Diskussion auch wiederholt in Widersprüche verwickelt.
Irgendwann entschloss Sie sich gar nicht mehr darüber zu reden.
Dieser Umstand hat mich schlichtweg wahnsinnig gemacht.
Ich meine das wirklich ernst. Ich habe Augenblicke gehabt, da dachte ich ich verliere meine Verstand.
Am Donnertag der vergangenen Woche kam dann der große Knall.
Wir schrieben uns in den vergangenen Tagen natürlich viel über whattapp.
Ich schrieb von meinen Ängsten, das ich spüre wir scheitern.
Ich schrieb Ihr von meinen Gefühlen für Sie und meiner Wut auf Ihn.
Ich schrieb Ihr das wir diese Sache nicht überstehen wenn keine Klarheit herrscht.
Ich schrieb, das ich langsam an meine Grenzen komme und bat Sie die Partnerschaft zu beenden, denn ich könne es aus eigener Kraft nicht.
Sie antwortete am morgen, das Sie mich liebe und die Situation durchsteht.
Sie schrieb, Sie werde nichts beenden was Sie aus ganzem Herzen will.
Ich fühlte mich gut.
Sie sagte expliziet, dass Sie die Ehe nicht beendet, egal wie lange diese Krise andauern werde.
Am Abend fand ich meine Frau dann wieder völlig verändert wieder.
Sie sagte Sie wolle noch mal weg....nachdenken.
Spät abends kehrte Sie heim und eröffnete mir das Ende unserer Partnerschaft.
Sie könne nicht mehr.
Sie wolle nicht mehr.
Angesprochen auf Ihre Nachrichten, wo Sie mir sagte Sie liebe mich, antwortete Sie, dies wäre Wunschdenken ihrerseits gewesen.
Die Liebe sei längst erloschen und Sie habe in der Situation Angst gehabt, dass ich mir und besonders IHM etwas antue.
Sie habe gehofft die Liebe käme zurück wenn wir ohne Ballast von vorn beginnen.
Sie habe es also versucht und es geht nicht.
Die Diskussionen und mein Verhalten der letzten Wochen hätten Ihr das klar gemacht.
Ihr wäre bewusst, das diese Sache der Grund für mein Verhalten sei und es täte Ihr leid das ich in folge dessen so ein ängstlicher Mensch geworden bin.
Sie bedauere, das ich in Folge dessen kein Vertrauen mehr zu Ihr habe, aber Sie müsse jetzt an sich denken.
Zum dritten mal in vier Monaten zieht mir meine Frau den Boden unter den Füßen weg.
Diemal aber besonders gründlich.
Meine materiellen Möglichkeiten sind nahezu aufgebraucht.
Von Freunden und Familie bin ich weitgehend isoliert.
Ich habe ca 15kg abgenommen.
Sie vermittelt mir mit Vorsatz das Gefühl nur noch geduldet zu sein.
Gestern ist Sie mit unseren Sohn in den gemeinsam geplanten und bezahlten Urlaub gefahren.
Jetzt sitze ich also allein am Pc und heule wärend ich euch schreibe.
Das schlimmste für mich ist die Enttäuschung.
Ich habe dieser Frau mein Leben lang blind vertraut.
Ich habe Ihr alle Freiheiten gelassen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe in unserer Ehe schwere Versäumnisse zu verantworten.
Ich bin an der Situation, das Ihre Liebe erlosch, nicht unschuldig.
Aber das Sie mich so hintergeht und planvoll auflaufen lässt, kann ich nicht fassen.
Als Freunde und Familie den Verdacht des Betrugs äußerten, als ich alles auf eine gemeinsame Zukunft ausrichtete und mich schützend vor sie stellte, hat Sie mir das Messer in den Rücken gestoßen.
Ich finde keine Worte meiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen.
Außerdem ertrage ich es kaum, das die Frage, ob sie betrogen hat, nun endgültig ungeklärt bleibt.
Obwohl alles eine überdeutliche Sprache spricht, gibt es dennoch die Möglichkeit das nichts war.
Dann wären wir an meiner Unfähigkeit, Ihr sofort wieder Vertrauen zu schenken gescheitert.
Ich danke für eure Geduld meine Geschichte zu lesen.
Ist ein bisschen länger geworden...Sorry!
23.07.2016 08:26 •
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