Hallo zusammen!
Ich bin hier, weil ich eine der Frauen bin, die sich auf einen vergebenen Mann eingelassen haben und bei der es – wie bei vielen anderen – nicht zum Happy End gereicht hat. Ich weiß auch, dass viele jetzt natürlich sagen „selbst schuld, das hast du nicht anders verdient etc.“. Aber die Moralkeule könnt ihr einstecken, das weiß ich alles selber…
Zu meiner Geschichte:
Ich (Single) hab den besagten Mann (seit 5 Jahren gebunden) auf der Arbeit kennengelernt. Der Kontakt war eigentlich lange tatsächlich rein beruflich bis die Weihnachtsfeier 2012 vor der Tür stand und wir uns dort das erste Mal richtig nahe gekommen sind. Eigentlich sollte es auch bei einem ONS bleiben, doch dieses eine Mal hat dafür gesorgt, dass sich der Kontakt schlagartig intensiviert hat.
Im Februar haben wir uns dann das erste Mal wieder privat getroffen, die Affäre lief ab da bis Ende Mai 2013. Wie viele andere auch, habe ich immer wieder auf eine Entscheidung gedrängt, ich wollte ihn nicht teilen. Irgendwann hat er sich dann für seine langjährige Freundin entschieden mit der Begründung, er sei zwar mit ihr nicht glücklich gewesen, hätte aber in der Zwischenzeit an seiner Beziehung gearbeitet und sich nun bewusst für diese entschieden. Auch hätte er sich – weil er in einer Beziehung ist – nie richtig für mich geöffnet und die Gefühle auch nicht wirklich zu gelassen. Diese seien zwar da, aber nicht genug, um diese Beziehung für mich aufzugeben. Würde es sie nicht geben, hätte er es mit mir jedoch versucht.
Für mich ist damals eine Welt zusammen gebrochen, weil er für mich einfach „der eine Mann“ war. Der Kontakt blieb jedoch aufgrund der beruflichen Situation bestehen und hat sich ungewollt auch weiterhin intensiviert. Im August haben wir uns dann auf seine Initiative hin das erste Mal wieder privat abends in einer Bar getroffen. Direkt nach dem ich ankam, hat er mich in den Arm genommen, mich geküsst und sofort war meine Hoffnung wieder da, dass er innerhalb der zwei Monate gemerkt hat, dass es ohne mich nicht geht.
Auf meine Nachfrage meinte er, dass er selbst nicht weiß, wo das Problem liegt, dass er sich selbst im Weg steht und ihm bewusst ist, dass er es irgendwann bereuen wird, dass er sich nicht für mich trennt. Aber er könne irgendwie nicht anders. Für mich war das wahnsinnig schwer, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die Gefühle von seiner Seite da sind, aber ich gegen eine Wand renne, weil er sich vom Kopf her so sperrt, diese zuzulassen.
Seinem Lösungsvorschlag, eine Freundschaft zu führen, habe ich notgedrungen zugestimmt, weil ich ihn nicht ganz verlieren wollte. Und natürlich habe ich gedacht „vielleicht merkt er es dann noch“. Also haben wir uns weiterhin jeden Tag auf der Arbeit unterhalten, nach Feierabend SMS ausgetauscht. Die „freundschaftlichen“ Treffen sind jedoch ausnahmslos jedes Mal an der körperlichen Anziehungskraft und den halbherzigen Versuchen auf beiden Seiten gescheitert. Und so lief das dann wieder bis Mitte September, immer mit dem Vorwand „diesmal treffen wir uns nur freundschaftlich“.
Mitte September ist er dann für zwei Wochen mit seiner Freundin in den Urlaub gefahren. Die ersten Tage waren für mich schlimm, ich habe viel geweint, allerdings habe ich nach ein paar Tagen auch gemerkt, wie gut es mir eigentlich ohne ihn geht und wie sehr mich diese Situation belastet und lähmt. Direkt am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub kam er wieder mit wehenden Fahnen zu mir ins Büro gelaufen und da die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt, habe ich mich auch am selben Abend noch auf ein Essen mit ihm eingelassen. Während des Gesprächs rückte er dann damit raus, dass der Urlaub ein Fehler gewesen wäre und er wahnsinnig häufig an mich denken musste. Ich habe in dem Moment wirklich gedacht „okay, jetzt packt er es doch noch“. Als ich ihm jedoch gesagt habe, dass er sich dann endlich mal entscheiden muss, fing er wieder an mit „Du machst so einen wahnsinnigen Druck auf mich“ und dass das Problem vielleicht auch wäre, dass ich ihn so sehr liebe und ihm das irgendwie Angst macht, weil er das so einfach nicht kennt. Eine Chance hätte ich laut ihm aber… Ich habe in dem Gespräch gesehen, wie zerrissen er selbst ist, wie schwer ihm das fällt und welche Vorwürfe er sich auch selbst macht.
Ich hab mich aufgrund dieser Aussage trotzdem schweren Herzens zu einer Kontaktsperre entschieden. Beruflich ist dies auch kein Problem, weil er seit ein paar Tagen nicht mehr bei uns arbeitet. Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll, damit er sich endlich klar positioniert und ich habe das Gefühl, dass ich um etwas kämpfe, was nie eintreffen wird und mein ganzes Leben für einen Mann auf „Stopp“ steht, der sich nie für mich entscheiden wird, weil immer irgendwas gerade ungünstig ist und weil er so ein verdammter Feigling ist. Ich ertrage es auch nicht länger, dass er sich in mein Leben einmischt und sich Dinge rausnimmt, die nur einem Partner zu stehen (Eifersucht etc.) und sich dann trotzdem nicht für mich entscheidet. Ich will einfach nur raus aus dieser Situation. Auch weil ich sehe, dass keiner von den drei Beteiligten glücklich ist, solange sich nichts ändert. Meinen Wunsch nach einer Kontaktsperre verbunden mit einem entweder will ich dich ganz oder gar nicht habe ich ihm gegenüber auch angesprochen, er ist insofern also informiert auch wenn er meinen Wunsch nicht teilt.
Gibt es jmd, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Der froh ist, dass er/sie sich für die Kontaktsperre entschieden hat und mich bestärken kann, daran festzuhalten? Wie ist es bei euch ausgegangen? Habt ihr den anderen irgendwann „vergessen“? Hat er/sie sich nochmal gemeldet?
Vielen vielen Dank schon einmal.
Eure Neustart
27.09.2013 10:26 •
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