@Phasepunch
Klar, immer gerne.
@Nostraventjo
Ich tue mich schwer damit zu hören, dass sie ein Bauprojekt oder soziales Projekt für mich war. Das kann ich für mich nicht als richtig gelten lassen und tut sogar ein Stück weit weh. Ja ihr werdet sagen manche Erkenntnisse sind schmerzhaft, aber sie war kein Projekt für mich, das werde ich mir nicht annehmen.
Wenn man mit echter Liebe in einer Partnerschaft am Start ist, dann hilft man doch einfach wenn das Helfen nötig ist. Was soll ich sie auf die Fresse fallen lassen, wenn ich ganz klar sehe, dass sie es alleine nicht hinbekommt. Da ist mir doch als Partner in dem Moment überhaupt nicht mit geholfen. Wenn sie weinend auf dem Fußboden im Wohnzimmer liegt, weil sie sich nicht traut das Studium abzubrechen, um ihre Mutter nicht zu enttäuschen....dann sag ich ist mir egal, sie zu dass du das geregelt bekommst, mach dich gerade, dein Rumgeheule geht mir auf die Eier und das macht dich ehrlich gesagt nicht gerade anziehend oder was ? Hä ?
Dann sag ich natürlich, mach dir keine Platte, hör tief in dich rein, ob es überhaupt ein Studium sein muss (Überforderung war ein riesen Thema), oder ob es nicht auch eine gute Ausbildung tut usw. usf.
Da könnt ihr mir erzählen was ihr wollt, das ist nicht falsch oder zu viel Pampering.
Ich will ganz ehrlich sein, nach dieser anfänglichen Verliebtheit und der Realisierung, dass sie sehr viel traumatischen Ballast mit sich rumträgt, war sie für mich nicht mehr so attraktiv. Das ging mir wirklich ordentlich auf den Sack, weil ich eher das Gefühl hatte ein Kind zu betreuen, als eine erwachsene anziehend Partnerin an meiner Seite zu haben. Im Nachhinein habe ich das auch gemacht, ihr Kind-Ich betreut. Das muss ich mir eingestehen, damit kann ich leben.
Ich habe ihr das nie gesagt mit der schwindenden Attraktivität, da fehlte einfach die Ehrlichkeit. Sie hat das natürlich gemerkt, gefragt...ich war zu schwach ihr das ins Gesicht zu sagen. Das ist ein großer Punkt der mich beschämt, nach diesem Reflektionsprozess in den letzten Tagen. Es war einfach unendlich kompliziert, da einen Balance-Akt zu finden, um nicht dieses Kind-Ich mit der ganzen fehlenden Anerkennung aus der Jugendzeit noch mehr zu zerstören und trotzdem ein guter Partner zu sein. Ich habe in diesen Zeiten darüber nachgedacht sie zu verlassen, habe bewusst auch anderen Frauen hinterher geschaut (aber nie irgendwas gemacht)...ich wollte diesen ganzen emotionalen Stress nicht mehr, ich wollte eine fertige, gestandene Frau, die mich verführt und keinen Pflegefall. Das klingt grausam, hart und abwertend, aber ich muss es so ehrlich aussprechen, denn das waren damals meine Gedankengänge.
Aber ich wollte uns auch eine Chance geben. Das war die Kreuzung, wo es nur nach links oder rechts geht und du nicht weißt wo die Wege hinführen. Ich hatte mich dazu entschieden für uns zu kämpfen, dazu gehörte einfach sie weiter zu pushen, damit sie diesen ganzen Kindheits-Traumata-Ballast los wird. Dieser ganze Depri-Scheiß, das war nicht sie, das war nicht ihre wirkliche Persönlichkeit. Ich habe da etwas anderes durchscheinen sehen. Ihre Entwicklung war rasant, sie wurde immer mehr und sehr schnell zu einer erwachsenen Frau, attraktiver, selbstbewusster.
Ja ich hätte die Unterstützung eher reduzieren müssen, sie auch mal irgendwo allein hinfallen lassen müssen wo es ihr nicht sofort den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Bei potentiell kleineren Problemen.
Ja ich werde jetzt nichts mehr haben, von ihrer neuen erwachsenen Attraktivität, ihrer selbstbewussten Ausstrahlung, weil ich sie zu lange zu stark unterstützt und bei jedem Schiss geholfen habe.
Das ist aber die gekränkte Sicht, die Sicht des Zurückgelassenen.
Die andere Sichtweise zeigt mir mindestens 4 - 4,5 wundervolle Jahre (diese krasse Psycho-Depri-Zeit muss ich da einfach ausklammern, siehe oben) in denen ich ihre neue Schönheit und sie an meiner Seite genießen durfte.
Ich bin komplett mit mir im Reinen, bis auf diese Unehrlichkeit, das muss ich noch in halbwegs passable Worte fassen und werde ich ihr auch beim Abschiedsgespräch sagen. Sie war auch absolut ehrlich zu mir, das will ich ihr ebenbürtig zurückgeben.
Sie war nicht MEIN Projekt, unsere Beziehung war UNSER Projekt, spätestens nach ihrer schweren dunklen Zeit. Sie hat mir gezeigt mich emotional zu öffnen...ich war ein Stück weit versteinert aus Selbstschutz, nach heftigen Schicksalsschlägen. Ich habe Briefe an meine Mutter, meine Oma, meine Schwester geschrieben...ich könnte niemals so ehrlich und detailliert in diesem Forum schreiben ohne ihren Einfluss auf mich. Sie hat mir alles Handwerkliche im Garten gezeigt, wir haben aus einer Ruine so eine g-e-i-l-e Parzelle gemacht, trotz meiner 2 linken Informatiker-Hände Die Parzelle ist g-e-i-l und nicht gut, sch. Zensur
Ich lasse sie natürlich gehen, das steht komplett außer Frage für mich und es fühlt sich alles richtig. Ich bin mit mir im Reinen und fasse einen neuen Lebensabschnitt ins Auge. Es ist wieder genau so eine Kreuzung. Soll ich ihr böse sein, gekränkt, nachtragend, sie beleidigen und ihr noch monatelang ein schlechtes Leben wünschen ? Garantiert nicht, ich gehe in die andere Richtung. Klar bin ich verletzt, aber das heilt wieder. Schneller als ich dachte, weil alles einen Sinn ergibt.
Objektiv und etwas eigennützig muss man auch sagen, dass sie jetzt sehen wird, wie schwer es ist eine Wohnung zu finden (noch befristeter Arbeitsvertrag vs. Beamter auf Lebenszeit z.B.), wie man ein Aktiendepot eröffnet, wie man die Steuererklärung macht, wenn man kein Bock dazu hat wer sie dann für einen macht, wie teuer ein eigenes Auto ist...sie meinte irgendwann die Tage mal, sie weiß überhaupt nichts vom Leben, wie man den besten Stromvertrag findet etc.
Ich meinte, sie ist jetzt erwachsen, Google, Youtube und go for it. Ich werde nicht mehr da sein, ich teile keine Internetseiten oder gebe irgendwelche Hilfestellungen. Ich habe erst durch die Trennung wirklich verstanden, wie erwachsen sie sich jetzt fühlt...fühlt ganz bewusst, weil jetzt erst die Reifeprüfung Leben auf den eigenen Beinen ansteht.
Nur für diese notarielle Trennungsfolgevereinbarung da bin ich extrem hinterher und mache auch etwas Druck...da geht es um mein Geld, um meine Zukunft und je früher und besser organisiert wir das jetzt durchziehen, desto besser für mich, weil ich nun mal viel mehr hatte und habe als sie. Sie will auf alles verzichten und nichts beantragen, außer das was wir für uns auseinanderrechnen (Aktiendepot, Hausrat, Auto). Wenn ihr in 4, 8 oder 12 Wochen auffällt, dass das Leben alleine irgendwie doch steiniger ist als gedacht, und das Unbekannte irgendwie nicht mehr so reizend ist, dann ist mir das egal.
Für die Zukunft will ich mir mitnehmen, mich vielleicht mal auf eine reifere Frau einzulassen oder sowas überhaupt in Betracht zu ziehen. Das klingt super cringe Milf-Hunter-mäßig, sorry, aber ich denke ihr wisst was ich meine. Ich entdecke auch an dem Gedanken für ein alternativeres Beziehungskonzept (getrennte Wohnungen aber trotzdem ein Liebespaar, so in die Richtung, viel mehr Eigenständigkeit für jeden der beiden Partner ) immer mehr Faszination.
01.06.2023 09:16 •
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