Ich weiß nicht ob es etwas bringt, mal alles aufzuschreiben und von fremden beurteilen zu lassen. aber irgendwie trete ich mit meinem gedankenkarussel auf der stelle und komme nicht weiter. Rational weiß ich: liebeskummer geht vorbei, irgendwann wird alles wieder gut. Aber das herz vermisst ihn und ich hab einen knoten im magen und wünsche mir einfach nur die schöne zeit zurück.
Mein ex und ich waren 1 jahr zusammen. Wir haben uns über eine app kennengelernt, waren beide überrascht wie schnell es klick gemacht hat.
1 date und wir waren beide hin und weg. Am we darauf hat er bei mir übernachtet und war seitdem bestandteil meines lebens.
Wir hatten eine sehr harmonische beziehung. Nie streit, viel verliebtsein und spaß bei unternehmungen. Haben das zusammen sein sehr genossen und recht schnell zukunftspläne geschmiedet. Wir waren das was wir seit ewigkeiten gesucht haben.
Nach einem halben jahr erkrankte seine mutter an krebs. Endstadium. Daraufhin hatte er sich schon einmal getrennt. Er kam einfach mit der situation nicht zurecht. Wollte wegschieben was wegzuschieben ging. Nach 3 tagen waren wir dann wieder zusammen. Haben uns einige mails hin und her geschrieben und unsere gefühle erklärt. Er hat dann eingesehen dass es quatsch ist seinen halt im leben wegzustoßen.
Die nächsten wochen waren wieder sehr schön. Ende des jahres wurde es dann schwieriger. Mein papa ist auch krank geworden und bis februar wusste niemand was er hat. Wir waren es leid nur noch über krankheit und tod zu reden und man verschließt sich dann irgendwann.
Über die krankheit der mama haben wir immer offen gesprochen. Er sagte ich wäre seine größte stütze und wie verständnisvoll ich bin.
Ehrlich gesagt hatte ich manchmal das gefühl mehr mit der situation zu kämpfen als er. Sobald ich nur an die mama dachte, musste ich anfangen zu weinen.
Naja, auf jeden fall wurde es irgendwie unentspannt und krampfig zwischen uns. Aber wir wussten nicht warum. Haben uns emotional voneinander entfernt aber haben irgendwie keinen weg gefunden es zu ändern.
Kurz vor weihnachten ist die mama gestorben. Harter treffer. Er war dann erstmal erleichtert, dass sie nicht mehr leiden muss und der stress vorbei ist. Aber er meinte er trauert/hat getrauert und es ist okay.
Die situation mit meinem papa hatte sich dann zugespitzt, da immer neue komische symptome auftraten und keiner ihm helfen konnte. Für mich war das irgendwie alles zuviel.
Im januar waren wir ein we in hamburg das erste entspannte wochenende seit langem. Wir hatten viel spaß und konnten endlich mal die zeit miteinander genießen.
Im februar wurde dann die diagnose bei meinem papa gestellt und es ging endlich wieder aufwärts.
Ich dachte jetzt können wir endlich mal wieder glücklich werden.
Nach 3 tagen urlaub im spreewald, die auch so semi gut liefen, hat er sich dann am we getrennt. Waren am Freitag noch mit freunden essen und waren sehr verliebt. Samstag hatte er einen trauerrückfall wegen seiner mama und ist nach hause gefahren weil er allein sein wollte. Sonntag dann der anruf dass er sich trennt.
Wie ein schlag ins gesicht. Nie hätte ich gedacht dass er das nochmal abzieht. Wir haben geredet was uns stört (emotionaler abstand, unentspannt etc), aber ich würde nie zum entschluss kommen dass ich mich trennen will. Sondern das wir dran arbeiten müssen um es wieder hinzukriegen.
Naja nach 1 woche funkstille hat er seine sachen abgeholt. Gesagt dass er mich liebt und vermisst aber zeit für sich braucht und erstmal klarkommen muss. Dass er keinen klaren gedanken fassen kann. Er zukunftsängste hat, keine kraft mehr hat bei uns was zu investieren. Ahja. Ok. Dann geben wir uns halt zeit.
Diese woche hatten wir nochmal kurz geschrieben. Er denkt viel an mich aber fühlt sich erleichtert. Es war die richtige entscheidung für ihn. Er ist der meinung dass er bei der richtigen frau jeden tag 100% die rosarote brille aufhaben muss, es alles genauso ist wie er es sich immer vorgestellt hat (was er mir das letzte jahr auch immer über mich erzählt/bestätigt hat) und dass er durch die harten umstände erkannt hat, dass ich es nicht bin.
Wie kann man von heute auf morgen bitte so einen umschwung an gefühlen haben? Wir haben geplant zusammen zu ziehen und eine familie zu gründen. Und auf einmal will er das alles nicht mehr?
Ich denke er macht sich da was vor. Setzt sich nicht mit problemen auseinander und schiebt es einfach weg. Nach mir die sintflut. Irgendwann wird ihn das einholen und er wird es bereuen. Aber dann ist es für uns zu spät.
Ich hab 3 wochen lang nicht schlafen und nicht essen können. Nur geheult. Gestern der erste tag wo ich mal nicht weinen musste.
Stecke meine energie in die arbeit und in den sport. Trotzdem kreisen meine gedanken unaufhörlich um ihm. Ich bin so enttäuscht wie es gelaufen ist. Wenn mir das vor 6 wochen jemand. Erzählt hätte, hätte ich ihm einen vogel gezeigt.
Ich wünsche mir so sehr unsere schöne zeit zurück und trauere der zukunft nach, die wir geplant haben.
Mein kopf weiß dass es nie dazu kommen wird. Und das es gut so ist. Lieber jetzt, als in 2 jahren mit dem ersten kind und einem gemeinsamen haus. Aber es ist echt schwer das zu verarbeiten.
es war ein wunderschönes jahr und ich bereue nicht, dass wir uns gefunden haben. für die steine die uns das schicksal in den weg gelegt hat, kann keiner was. wir gehen beide nur unterschiedlich damit um. trotzdem ist es einfach nur traurig dass wir es nicht geschafft haben. ich dachte wir sind stärker als das alles.
07.03.2018 15:58 •
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