Hi Community,
ich bin 31 Jahre alt und seit Mitte September letzten Jahres geschieden. Das Ende der Beziehung war ca. 2-3 Monate vorher. Einige werden sich jetzt sicher fragen was mit dem Trennungsjahr war, nunja die Angaben der Ehepartner werden vom Gericht nicht näher geprüft, wenn man sich also einig ist kriegt man eine Scheidung relativ schnell durchgezogen.
Meine Ex-Frau ist 3 Jahre jünger, Kinder haben wir keine.
Sie hat mir damals eines Abends kurzerhand eröffnet dass Sie in der Ehe nicht mehr glücklich ist und über eine Scheidung nachdenkt. Den nächsten Tag ist sie erstmal ausgezogen um sich Gedanken zu machen wie es weitergehen soll. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen und konnte wochenlang eigentlich keinen klaren Gedanken fassen. Mir war zum damaligen Zeitpunkt absolut nicht bewußt, dass sich unsere Beziehung in einer Krise befand, außerdem war ich der Ansicht dass man als verheiratetes Paar irgendwie sicherer ist vor abrupten Trennungen. Ich wollte um unsere Ehe kämpfen, aber das stellte sich schnell als aussichtslos heraus. Eine Woche später eröffnete Sie mir, dass Sie sich absolut sicher mit der Trennung ist und die Scheidung will, noch ne Woche später hatte Sie einen neuen. Angeblich lief vorher nix, wobei das die ganze Sache auch nicht ändert. Ich fand und finde Ihr Verhalten absolut daneben. Sie hat nicht einmal klar geäußert dass sie etwas stört oder ihr etwas fehlt, sondern hat sich einfach schnell aus dem Staub gemacht. Natürlich ist mir aber auch bewußt, dass immer zwei zu einem Beziehungsende gehören. So habe ich eine zeitlang mit psychsischen Schwierigkeiten (Krankheitsängste) zu kämpfen gehabt und habe sie manchmal auch etwas bevormundet. Sie ist jemand der sich wenig Gedanken über mögliche Folgen macht und ich mache mir da eher zuviel Gedanken, daher war es durchaus üblich dass ich gesagt habe: Denk an diese oder jene Gefahr und lass das lieber sein. Ich will das hier auch nicht zu detailliert schildern weil ich eine gewisse Anonymität wahren will. Es war aber auf keinen Fall so, dass ich Ihr vorgeschrieben habe wie sie zu leben hat, da bin ich eher entspannt. Eine Sache hat sie vielleicht gestört, ich habe Ihre nähe immer sehr geschätzt und wollte bspw. nicht dass sie längere Zeit von zu Hause wegfährt (auf Seminare oder so) und hab sie immer gebeten nicht soviele davon zu machen. Dieser Bitte ist sie auch nachgekommen, ich hätte sie aber auch nie gezwungen keine zu machen. Trotzdem denke ich schon, dass ich in einigen Dingen sicherlich zu einengend und auch zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. Außerdem habe ich beruflich eine neue Herausforderung angenommen, die mich ziemlich eingespannt hat. Dadurch sind wir immer mehr auseinander gedriftet. Trotzdem war die Ehe an sich für mich nie gefährdet, ich bin gern nach Haus gekommen und habe meine Frau einfach geliebt.
Sie ist optisch durchaus reizvoll für die Männerwelt und wurde auch hin und wieder mal angegraben. Das hat mich aber nie großartig gestört, letztlich bin ich der Meinung wenn jemand gehen will geht er eeeh egal ob man da irgendwelche Eifersuchtsszenen aufführt (hat sich ja auch bewahrheitet) und außerdem habe ich Ihr in der Hinsicht absolut vertraut. Ihr Neuer hat sie im Grunde auch jahrelang angegraben und ich hab ihn nie als Konkurrenten erachtet, aus verschiedenen Gründen, aber hauptsächlich weil ich der Meinung war und auch bin dass er mir nicht mal ansatzweise das Wasser reichen kann (klingt arrogant, ist aber meine ehrliche Meinung). Sie ist allerdings ein Mensch der von heute auf morgen Brücken abbrechen kann, das hat sie während der Beziehung manchmal mit langjährigen Freundinnen etc. gemacht, irgendwas hat ihr nicht gepasst also waren diese dann verschwunden. Gut habe ich das nicht gefunden, aber letztlich war dies auch Ihre Sache und bei uns ist es ja was anderes gewesen, wir waren ja verheiratet (herrlich naiv diese Ansicht).
Nunja, ich will auch nicht ewig auf der Vorgeschichte rumeiern. Es ist vorbei und ich will sie auch nicht zurück, auch wenn sie mir nach wie vor nicht völlig egal ist. Nur in seltenen schwachen Momenten könnte ich mir vorstellen es bei Interesse und Wesensveränderung Ihrerseits nochmal zu versuchen, aber erstens glaube ich nicht dass sie jemals wieder vor meiner Tür steht und zweitens weiß ich auch dass das was passiert ist nicht zu kitten ist. Was mich aber sehr beschäfigt ist die Frage ob ich jemals wieder mit einer Frau glücklich werden kann. Ich weiß es klingt pathetisch das so zu formulieren, aber es ist etwas in mir zerbrochen. Das bedeutet nicht, dass ich ein todunglücklicher Mensch bin, ich komme mit meinem Leben und mir selbst gut zurecht. Es sind aber viele meiner Ideale vollkommen ins Wanken geraten. Ich habe das Ideal der Ehe und der monogamen Liebe sehr geschätzt, auch die Idee gemeinsam alt zu werden und etwas aufzubauen fand ich einfach toll. Natürlich wollte ich auch Kinder (sie allerdings noch nicht) und einfach gemeinsam durch dick und dünn gehen. Es erscheint mir so, dass ich Schwierigkeiten habe wirklich gute seiten an anderen Menschen insbesondere anderen Frauen zu entdecken. Ich sehe vielleicht eine hübsche Frau und sie mag auch nett sein, aber ich suche sofort nach Fehlern etc. Die Bilanz meiner Datingaktivitäten seitdem ist auch eher niederschmetternd. Nun bin ich sicherlich nicht unattraktiv aber auch kein George Clooney. Da ich aber grundsätzlich auf Menschen zugehen kann komm ich doch immer wieder mal ins Gespräch und diese sind auch durchaus nett, aber irgendwann kommt dann ein absolutes no-go und das wars. Auf flüchtige Affären habe ich keine Lust, dafür ist mir ehrlich gesagt auch meine Zeit zu schade und ich mag mich auch nicht verstellen. Irgendwie fühle ich mich diesbezüglich vom Leben regelrecht *beep*, entschuldigt bitte diesen Kraftausdruck. Ich würde gern wieder eine Partnerin finden, die mir gefällt, mit der ich auf einer Wellenlänge liege und vieles teile und mit der ich die Liebe genießen kann, aber ich fürchte mich wirklich davor dass es nicht mehr gehen wird. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich weiß viele werden sagen, warte ab das geht vorbei aber genau dieses Gefühl fehlt mir derzeit und das macht mich einfach ein wenig traurig... Freue mich auf Eure Antworten / Meinungen. Viele Grüße!
29.01.2013 16:47 •
#1