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Abhauen und untertauchen - wer hat Erfahrungen?

sabeth
Ich gehe mal davon aus,dass du noch da bist und ds einfach nur so eine Idee war. Ich hatte anfangs auch so viele Ideen und inzwischen tue ich Dinge, die ich selbst nicht für möglich gehalten hätte. Vor ca einem Monat gratulierten mir die Kinder meiner Tochter nachträglich zum Geburtstag (1. April kein Scherz ) noch vor einiger Zeit hätte ich mich aufgeregt, die Karte zerrissen und nichts geantwortet. Nun habe ich aber geantwortet, mich für die Karte bedankt. Zu Ostern schickte ich ihnen auch eine Karte und ein Paket mit Süßigkeiten. Letzten Samstag habe ich sie mal besucht, weder meine Tochter noch mein Mann waren dabei, einfach nur die Kinder. Der Jüngste hatte Ende April Geburtstag und ich habe ihm einen Kuchen mitgebracht, den er sehr gerne ißt.
Die Kinder haben mich auch überrascht und sogar was gekocht, ok ein klassisches 3 Gänge Menue geht anders, aber das die Kinder meiner Tochter überhaupt wissen, wofür man einen Herd benutzt ist eine ganze Menge!
Kurz und gut sie servierten eine Suppe, die in den Achzigern gerne auf Partys als Mitternachtssuppe serviert wurde, einen Spinatstrudel und zum Nachtisch Rhabarberkompott. Wir hatten einen schönen Tag die Kinder erzählten, dass die Neue mit ihnen oft zusammen kocht und Gerichte wählt, die sie später leicht nachkochen können. Sie sprachen erst unsicher dann erzählten sie mehr, als sie merkten, dass ich mit ihr kein Problem habe.
Noch vor 3 Monaten hätte ich sicher meine Probleme damit gehabt, inzwischen ist es mir egal. Ich könnte es mir aber nie verzeihen, wenn ich wegen der Scheidung mit meinen Enkeln gebrochen hätte, die haben damit nichts zu tun.
Also kurz gesagt, mit so einer eher spontanen unangekündigten flucht zerschlägt man viel Porzellan und ist hinterher auch nicht besser dran.

17.05.2017 12:51 • x 1 #31


U
Hallo Sabeth,

das stimme ich Dir auch vorbehaltlos zu. Aber mein Hintergrund ist diesbezüglich ein wenig komplexer......

Zum Beispiel:
Im Gegensatz zu meiner Exfrau habe ich mit allen gemeinsamen Stiefkindern und Enkeln (mein ältester Sohn ist bereits Vater, mein jüngster Sohn wird es in wenigen Wochen Kontakt. Die Kinder haben mit meiner Ex gebrochen, als sie mich verließ, sie haben es ihr übel genommen und nur der jüngste Sohn hat noch Kontakt. Der älteste Sohn gar nicht mehr, die Tochter meldet sich nur zu Geburtstag und an Feiertagen, sonst nicht. Wir waren mal eine glückliche Familie und hatten immer engen Kontakt, jeder zu jedem. Mit der Scheidung fiel das Konstrukt in sich zusammen.

Unabhängig, ob ich untertauchen oder wegziehen würde, den Kontakt zu den Kindern/Familie würde ich aufrecht erhalten. Sie sind ja nicht der Grund für die Probleme in meinem Leben. Das wäre keine Option für mich.

Die Flucht beziehe ich einfach nur auf die vielen Umstände und Einwirkungen, die das Leben auf mich einnimmt und wogegen ich mich kaum bis gar nicht wehren kann, aber mich immer mehr vereinnahmen. Das ermüdet, schlaucht und jeglicher Kampf und dagegen angehen zermürbt mich stetig. Ich komme kaum zur Ruhe. Wenn sich das auf viele Bereiche auswirkt, ist ein Untertauchen, denke ich, vielleicht mal eine gute Lösung. Andere Menschen wählen vielleicht noch gravierende, schädliche Wege. Ich bin mir meiner Aufgaben und Pflichten bewusst - leider. Aber es muss auch mal Raum für Erholung, Regeneration u.ä. gewährt werden. Und das passiert nicht. Daher der Fluchtgedanke.

Im Leben kann man nicht alles lenken und beeinflussen - aber diese verrückte Zeit nimmt einem Menschen immer mehr Freiräume, Luft zum Atmen usw. Man kommt ja kaum noch dazu, mal über sich nachzudenken, diese Zeit muss ich mir regelrecht erarbeiten. Und das kann´s nicht sein.

Irgendwann muss sich was ändern. Wenn ich es aber nicht kann, weil andere dieses verhindern oder die Umstände entsprechend ungünstig und kaum änderbar sind, dann muss man vielleicht auch mal einen anderen Weg gehen. Und da bleibt dann oft nur die Resettaste.

Witzig ist: Sogar meine Kinder haben mir das mal vorgeschlagen abzutauchen, weil sie sehen, wie sehr ich mich bemühe, abrackere und immer wieder neue Stolpersteine aufkommen. Das sagt schon viel aus!

17.05.2017 13:17 • #32


A


Abhauen und untertauchen - wer hat Erfahrungen?

x 3


sabeth
Zitat von udi74:
Die Flucht beziehe ich einfach nur auf die vielen Umstände und Einwirkungen, die das Leben auf mich einnimmt und wogegen ich mich kaum bis gar nicht wehren kann, aber mich immer mehr vereinnahmen. Das ermüdet, schlaucht und jeglicher Kampf und dagegen angehen zermürbt mich stetig. Ich komme kaum zur Ruhe.


So ging es mir vor 7 Monaten auch

.
Zitat von udi74:
Wir waren mal eine glückliche Familie und hatten immer engen Kontakt, jeder zu jedem. Mit der Scheidung fiel das Konstrukt in sich zusammen.


Unsere Familie war nicht ganz so glücklich, meine Tochter war immer gegen mich, von klein auf und hat meinen Sohn immer ein Stück weit mitgezogen. Die Enkelkinder sollten sich aber nicht entscheiden müssen, ob sie die Oma oder den Opa lieber haben. Ich wohne mit meinem Sohn und seiner Familie in einem Haus. Meine Tochter zusammen mit ihrem Vater, seiner Neuen und den 3 Kindern und ihrem 3. Mann der Stiefvater der Kinder in einem Haus. Die Kinder leben im Bereich von meinem Noch Mann. Die Tochter mit Mann in einer kleinen Einliegerwohnung. Die Kinder meiner Tochter saßen zwischen allen Stühlen und wußten nicht, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollen. Sie hatten Angst, dass ihre Mutter böse ist, wenn sie zu mir Kontakt haben. Inzwischen ist meine Tochter aber soweit, dass sie es den Kindern nicht verbieten will, mich zu sehen. Wir machen es so, dass ich sie sehe ohne meinen Mann und ohne meine Tochter. Natürlich kann ich nicht spontan vorbeikommen, aber mit Absprachen geht es.


Zitat von udi74:
Im Leben kann man nicht alles lenken und beeinflussen - aber diese verrückte Zeit nimmt einem Menschen immer mehr Freiräume, Luft zum Atmen usw.


Inzwischen sind die Altlasten abgearbeitet und nun hat jeder diese Freiräume, war aber ein hartes Stück Arbeit bis dahin.

17.05.2017 13:36 • x 2 #33


U
Zitat von sabeth:
Unsere Familie war nicht ganz so glücklich, meine Tochter war immer gegen mich, von klein auf und hat meinen Sohn immer ein Stück weit mitgezogen. Die Enkelkinder sollten sich aber nicht entscheiden müssen, ob sie die Oma oder den Opa lieber haben. Ich wohne mit meinem Sohn und seiner Familie in einem Haus. Meine Tochter zusammen mit ihrem Vater, seiner Neuen und den 3 Kindern und ihrem 3. Mann der Stiefvater der Kinder in einem Haus. Die Kinder leben im Bereich von meinem Noch Mann, die Tochter mit Mann in einer kleinen Einliegerwohnung. Die Kinder meiner Tochter saßen zwischen allen Stühlen und wußten nicht, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollen. Sie hatten Angst, dass ihre Mutter böse ist, wenn sie zu mir Kontakt haben. Inzwischen ist meine Tochter aber soweit, dass sie es den Kindern nicht verbieten will, mich zu sehen, wir machen es so, dass ich sie sehe, ohne meinen Mann und ohne meine Tochter. Natürlich kann ich nicht spontan vorbeikommen, aber mit Absprachen geht es.


Meine Kinder haben, nachdem sich meine Exfrau von mir trennte, auch erstmal mehrere Monate nicht gemeldet. Sie wussten mit der Situation nicht umzugehen, warfen ihrer Mutter einiges vor. Als sich dann schließlich die Älteste meldete, besprach ich mit ihr die Situation und bat sie, ihre Mutter nicht zu schneiden, ebenso die anderen beiden Kinder. Sie brauchten Zeit, die ich Ihnen gab.

Leider war meine Ex dann verhaltenstechnisch nicht sehr klug, sie war eifersüchtig, dass der Stiefvater ihrer drei Kinder Kontakt zu diesen hatte, sie jedoch nicht. Sie vermutete gar eine Verschwörung u.ä. , aber darauf ließ ich mich nicht ein. Menschen verändern sich, manche zum Guten, manche zum Schlechten. Da ihr der neue Lebensgefährte wichtiger war und sich seither mehr die Finanzen interessanter sind als zwischenmenschliche Angelegenheiten und Gefühle, musste sie sich nicht wundern, dass sich die Kinder von ihr erst einmal abwendeten.

Heute bin ich ein guter Freund der Kinder, sie pendelt zwischen Mutter und Gegnerin ihrer eigenen Kinder hin und her, je nachdem, wie die Situation und Stimmungslage ist. Echt schade, wenn ich bedenke, wie es mal war. Aber nicht zu ändern.

Zitat von sabeth:
Inzwischen ist meine Tochter aber soweit, dass sie es den Kindern nicht verbieten will, mich zu sehen, wir machen es so, dass ich sie sehe, ohne meinen Mann und ohne meine Tochter. Natürlich kann ich nicht spontan vorbeikommen, aber mit Absprachen geht es.


So läuft es auch, wenn die Kinder zu meiner Ex fahren. Aber ich versuche, Begegnungen mit meiner Ex auf ein Minimum zu beschränken und versuche, dass die Kinder mich dann alleine aufsuchen. Klappt ganz gut, aber könnte auch anders laufen. Aber das Konfliktpotenzial ist mir zu groß, ein falsches Wort von jemanden kann das buchstäbliche Öl in die Pfanne gießen. Echt blöde, aber kaum zu ändern.

17.05.2017 13:57 • #34


sabeth
Gut, dass es sich um meine eigenen Kinder handelt. Aber auch so ist es schon kompliziert genug. Gut das weder mein Mann noch ich Interesse daran haben, die Kinder und Enkel auf eine Seite zu ziehen.
Inzwischen gehen wir unsere eigenen Wege, gehen uns meist aus dem Weg, aber wenn wir mal bei Familienfeiern aufeinander treffen gibt es auch keine Schlammschlacht. Natürlich meiden wir die Themen die zu Streit führen.

17.05.2017 19:16 • x 1 #35


Gemini
Zitat:
Der Gedanke an ein Untertauchen kam mir auf, weil ich dachte: Die Resettaste drücken, alles auf 0 und einfach von vorne beginnen, ohne Altlasten, Sorgen, an einem Ort, wo Dich kein Schw... kennt. Ist sicherlich mehr ein Wunschgedanke, aber ich denke auch nachvollziehbar, auch für andere Menschen.

So Ideen haben sicher viele mal und ich auch in letzter Zeit wieder stark. Realistisch betrachtet ist es leider nicht so einfach. Man braucht für alles Geld. Man muss Verträge ordentlich kündigen. Tut man es nicht, hat man früher oder später das Gesetz am Hals. Spontan abhauen und in den Urlaub fliegen, wäre eine gute Option für den Anfang. Ansonsten sitzt du am Ende auf der Straße. Eine Wohnung bekommt man nur mit Job und einen Job nur mit Wohnung. Es sei denn du haust zu Freunden und Bekannten ab und kommst da erstmal unter. Wäre es leichter, wäre ich auch längst weg. Es ist kein abhauen vor sich selbst, es ist ein abhauen aus dem alten Leben. Aber mal logisch betrachtet, kann man immer neu anfangen. Befreien kann man sich immer, auch am alten Wohnort, man muss es nur wirklich wollen. Ich glaube abhauen ist noch schwieriger, als sich direkt vor Ort von Altlasten zu befreuen. Job hinschmeißen kann man immer, dazu muss man nicht abhauen. Kontakte kann man auch immer abbrechen, bzw neue Kontakte aufbauen, dazu muss man nicht abhauen.

17.05.2017 21:56 • x 1 #36


Karrrl
was ist das abhauen alles hinter sich zu lassen ?
Kein Durchhaltewillen ?
Denkst woanders wird es besser ?
Weil die auf Dich gerade gewartet haben als hätten die nix besseres zu tun als sich um den Neu ankömmling zu kümmern.
Ohne Qualifikation bist sowieso woanders ne Null. Vergangenheit kannst nicht abschütteln hlt Dich immer ein
Es kommt auf die Sichtweite darauf an, wie du etwas siehst.

18.05.2017 03:16 • x 1 #37


Wolfsfrau
Lieber Udi74,
Warum denn nicht. Es ist doch nie zu spät für Veränderungen. Wenn du es ernsthaft möchtest, plane es gründlich und dann tu es. Wenn dir das Risiko zu hoch erscheint, ist vielleicht ein Sabbatical die Alternative. Ich habe in den 80zigern in Spanien gelebt. Mit Kind, 3 Katzen und 2 Hunden im VW Bus hin und nach 5 Jahren wieder zurück und hier Neuanfang. Alles ist möglich wenn man es wirklich will.
Ich z.B. möchte, wenn ich meine Haushälfte an den Stiefsohn verkauft habe, mir ein Wohnmobil kaufen und dann soviel wie möglich damit reisen.
Alles Gute
Wolfsfrau

11.06.2017 17:19 • x 1 #38


U
Zitat von Wolfsfrau:
Lieber Udi74,Warum denn nicht. Es ist doch nie zu spät für Veränderungen. Wenn du es ernsthaft möchtest, plane es gründlich und dann tu es. Wenn dir das Risiko zu hoch erscheint, ist vielleicht ein Sabbatical die Alternative. Ich habe in den 80zigern in Spanien gelebt. Mit Kind, 3 Katzen und 2 Hunden im VW Bus hin und nach 5 Jahren wieder zurück und hier Neuanfang. Alles ist möglich wenn man es wirklich will.Ich z.B. möchte, wenn ich meine Haushälfte an den Stiefsohn verkauft habe, mir ein Wohnmobil kaufen und dann soviel wie möglich damit reisen.Alles Gute Wolfsfrau


Ja, manchmal hätte ich gerne eine Auszeit vom Leben, ohne jetzt Suizidgedanken damit gemeint zu haben. Wenn man wie ich nie im Urlaub war, die letzten 2,5 Jahre extrem viel durchmachen musste und dieses alles alleine durchstehen musste (abgesehen von meinen beiden Katern und meinem Hund), dann wäre eine Pause vom Leben mal wirklich nicht schlecht. Leider ist es mir aus verschiedenen Gründen nicht möglich, dieses anzugehen. Daher mache ich sehr sehr kleine Minischritte, hoffe auf die Zukunft und warte ab. Danke für die lieben Worte und den Zuspruch.

11.06.2017 17:31 • #39


Völlichallein
Mir würde schon mal reichen, wenn ich einfach ins Auto und los könnte.
Egal wohin, egal wie lange.
Einfach mal treiben lassen.
Da ich kein Auto mehr habe:
Wer nimmt mich mit ? ;o)

11.06.2017 17:49 • x 1 #40


K
Wie wäre es denn, die Begriffe Abhauen und Unterrauchen durch Auswandern zu ersetzen? Das klingt doch viel positiver und nicht ganz so nach Bonnie Clyde. Bekannte von mir sind nach Portugal gezogen und dort glücklich.

Eine Idee wäre Entwicklungshilfe. Ich kenne Menschen, die in Süd-Korea, Chile, Thailand waren und dort für Organisationen gearbeitet haben. Das ist zeitlich begrenzt, ein Abenteuer, günstigstenfalls mit sinnvollen Aufgaben verbunden (nicht immer!) und es vermittelt einen Eindruck von Land und Leuten. Danach weiß man wahrscheinlich, ob das Land ein Land zjm Leben sein könnte oder man nicht doch lieber weitersuchen oder in der Heimat bleiben möchte.

Meine Entwicklungshelfer sind alle nach Deutschland zurück gekommen. Nur bei einem war es ein wenig anders, da er eine Chilenin geheiratet hat.

Lässt Dein Arbeitgeber Sabbats zu? Auf einen Kurzsabbat ist relativ schnell gespart, wenn man es sich leisten kann, und auch das wäre eine gute Möglichkeit, sich im angestrebten Land mal drei Monate ausgieibig umzusehen. Die Sparphase kann man gut dazu verwenden, sich zu informieren, Regelungen zu treffen und sich auf das Abenteuer zu freuen.

11.06.2017 17:53 • x 1 #41


U
Zitat von KBR:
Eine Idee wäre Entwicklungshilfe. Ich kenne Menschen, die in Süd-Korea, Chile, Thailand waren und dort für Organisationen gearbeitet haben. Das ist zeitlich begrenzt, ein Abenteuer, günstigstenfalls mit sinnvollen Aufgaben verbunden (nicht immer!) und es vermittelt einen Eindruck von Land und Leuten. Danach weiß man wahrscheinlich, ob das Land ein Land zjm Leben sein könnte oder man nicht doch lieber weitersuchen oder in der Heimat bleiben möchte. Meine Entwicklungshelfer sind alle nach Deutschland zurück gekommen. Nur bei einem war es ein wenig anders, da er eine Chilenin geheiratet hat.


Habe ich auch schon mal überdacht und mich erkundigt. Die Voraussetzungen konnte ich aber nicht erfüllen, die Altersgrenze bei den meisten Organisationen lag bei 30 Jahre und/oder eine akademische Vorbildung war Voraussetzung. Kann ich leider nicht mit dienen. Aber sonst generell eine gute Idee und ich finde, auch eine gute Sache!

11.06.2017 19:24 • #42


K
Zitat von udi74:
Habe ich auch schon mal überdacht und mich erkundigt. Die Voraussetzungen konnte ich aber nicht erfüllen, die Altersgrenze bei den meisten Organisationen lag bei 30 Jahre und/oder eine akademische Vorbildung war Voraussetzung. Kann ich leider nicht mit dienen. Aber sonst generell eine gute Idee und ich finde, auch eine gute Sache!


Auch aus dem Bekanntenkreis weiß ich, dass das manchmal nicht soooo ernst gesehen wird. Z.B. erfüllte die Bekannte die formellen Voraussetzungen für Südkorea nicht, aber mangels anderer Interessenten bekam sie einen Zuschlag. Bei der Frage, ob sie es weiterempfehlen würde, sagte sie Nein. Aber ich würde es immer wieder machen.

Ich stieß mal auf die Seite einer Organisation, die Freiwillige suchte, die in einem afrikanischen Land bei Tierschutzmaßnahmen helfen (aber eher i.S. von Zäune bauen etc.). Da war die Voraussetzung, sich auf Englisch verständigen zu können. Soweit ich weiß, war die Altergrenze dort auch deutlich höher, weil ich mich zu erinnern meine, dass ein Ehepaar in unserem Alter das machte. Eben, um mal etwas ganz anderes zu machen. Diese Leute hatten Zweifel, ob ihre Englischkenntnisse ausreichen würden, aber letztlich war das auch fast egal. Sie hatten eine besondere Zeit und je nach Aufgaben, Tierverhalten usw. kamen sie dann eben auch mit afrikanischer Flora und Fauna in Berührung. Falls Du an so etwas Interesse hast, lohnt es sich vielleicht auch mal danach zu suchen.

Ein anderer Kollege von mir hatte den Traum während seines Sabbats ein Jahr Travel Work in Australien zu machen. Er bereitete sich vor, indem er einen 6wöchigen Australienurlaub machte. In diesem stellte er fest, dass er Australien doch gar nicht sooo reizvoll findet und nutzte dann seinen 1jährigen Sabbat, um ausgiebig Europa kennenzulernen.

Der Möglichkeiten gibt es viele. Auf den Halligen kann man übrigens die Strände vom Müll befreien und Vögel zählen. Ich weiß allerdings nicht, ob das nicht vorrangig Studenten machen.

Hach, mir würde noch so viel mehr einfallen. Eine andere Kollegin von mir macht auch regelmäßige Sabbats und die Zeit dazwischen nutzt sie, um sich bei verschiedenen Forschungsstationen vollkommen berufsfremd als Volontärin anzubieten. Sei es nun im Nebelwald oder sonstwo. Die Frau hat Mut und Enthusiasmus und wunderbare Reisen gemacht.

Was ich eigentlich sagen will: nichts davon ist endgültig, aber alles trägt dazu bei, sein Leben zu verändern, neue Erfahrungen zu machen, den Sinn zu suchen (?), sich von den hiesigen Zwängen zu befreien (und dafür neuen zu unterwerfen). Ein Ausstieg auf Zeit.

11.06.2017 19:39 • x 1 #43


U
Wenn ich hier im hier und jetzt alles abgeschlossen habe und diesbezüglich keine Hindernisse mehr bestehen, werde ich mich diesem Gedanken sicherlich noch mal zuwenden. Nochmals vielen Dank für die Tipps, das mit dem Tierschutzbereich könnte ich beispielsweise für mich sehr gut vorstellen.

11.06.2017 19:53 • #44


Völlichallein
Irgendwo im Net gibt es einen Anbieter, der sogar einen Katalog verschickt.
Dort kannst Du auf Freiwilligenbasis Kinder in Mexico unterrichten, dich im Tierschutz engagieren usw...
Praktisch weltweit und zum Selbstkostenpreis. Schade, mir fällt der Name gerade nicht ein...

11.06.2017 20:35 • #45


A


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