Abgesagter Urlaub meinerseits

Zitat von alleswirdbesser:

So hat jeder ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Urlaub am Anfang einer Beziehung. Mir wäre das Fliegen ins Warme nach den Hitzewochen hier ...

Mag sein. Wenn ich auf Urlaub bei meinem stressigen Job eingestellt bin, will ich in Urlaub fliegen. Alle Studien beweisen, dass man sich zuhause nicht so erholt, sondern die Luftveränderung den Blick wieder öffnet. Ist vielleicht in beschaulichen Berufen was anderes.

Zudem ist er gestresst wegen irgendwelcher persönlichen Projekte und hat ja eh kaum Zeit. Und was heißt das für die Zukunft: Darf er dann auch nie einen Männerausflug machen, weil ich sonst schmolle wie eine 5jährige, oder wie? Also sich gegenseitig die schönen Zeiten des Lebens - auch mit Freunden - blockieren, außer, man ist selbe dabei? Finde ich eine sehr fragwürdige Einstellung.

Und nicht zuletzt bin ich ja nicht seine Mama. Ein erwachsener Mann wirds ja wohl ein paar Tage aushalten ohne mich.

Zitat von Arnika:

Alle Studien beweisen, dass man sich zuhause nicht so erholt, sondern die Luftveränderung den Blick wieder öffnet.

hm.....ich denke mal es kommt drauf an wie es zuhause ist.
Es ist vermutlich weniger die Luftveränderung, sondern eher der Umstand das man zuhause nicht wirklich abschaltet.
Ich z.B. habe IMMER etwas zu tun.....Haus, Garten usw. weil muss ja gemacht werden und ich bekomme ne Meise wenn ich einfach nur herumgammel.
Im Urlaub ist das was anderes, da sehe ich ja die Arbeit nicht die zuhause liegt....
Nachteil: kommste wieder heim musste das trotzdem alles noch machen und dann presst man das alles in die übrige Freizeit und der ganze Erholungseffekt ist für die Katz.
Und Urlaub allein mit kleinem Kind ist auch nur bedingt erholsam. Schön aber eben auch anstrengend.

Lieber AlexO,

da Du den Kontakt reduziert hast, bist Du enttäuscht? Du hattest mehr Verständnis und Unterstützung erwartet? Dass sie die Zeit mit Dir bevorzugt und es nicht um den Urlaub an sich geht? Es liest sich etwas so und ich kann Dich verstehen.

Auf der anderen Seite könnte es auch auf ihrer Seite zu Enttäuschung geführt haben? Auch Du hast Deine Prioritäten anders gesetzt, als sie es vielleicht erwartet hat.

Wie lange kennt ihr euch schon? Seid ihr vertraut miteinander? Mit den Dingen die euch wichtig sind, euch verletzen? Bitte sprich mit ihr und strafe nicht durch eingeschränkten Kontakt. Es gibt Dinge in Beziehungen, die muss man verhandeln, Kompromisse finden. Mit einseitigen Beschlüssen ist es immer schwierig. Und in allen Aspekten tickt man nunmal nicht gleich.

Warum kann nicht jeder sein Ding machen?
Sie, zu ihrem Seelenfrieden ins Warme - du, volle Kanne Bauprojekt.
Was stört dich dran, dass sie verreist?
Gönnst du ihr den Urlaub nicht?
So nach dem Motto ohne mich sollst du keine schöne Zeit haben?

Und den Kontakt hast du jetzt weshalb aufs Nötigste begrenzt?
Weil es dich wurmt, dass sie nicht abhängig von dir ist und nicht alles nach dir ausrichtet?

Kindisch.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich habe es so verstanden, dass die zwei zum ersten Mal zusammen zwei Wochen Urlaub hätten. Was man auch daheim ganz nett gestalten kann. Ginge es jetzt um eine langjährige Beziehung, wäre das in meinen Augen was anderes.

Ich weiß nicht, ob das wirklich was anderes ist. Wehret den Anfängen. Ich hätts vermutlich in jungen Jahren genauso gesehen. Allerdings bin ich auch weiser geworden im Leben. In den meisten Beziehungen krankt es daran, dass man nicht mehr tut, was einem gut tut, sondern es sich verkneift, damit der andere zufrieden ist. Dadurch wird man immer gefrusteter, und erwartet dann als Ausgleich natürlich, dass er andere sich auch Dinge verkneift, die ihn glücklich und zufrieden machen würden. Aber das wär ja unfair. Da wird dann lieber das beleidigte Schnütchen gegenseitig vermieden, spricht immer weniger miteinander und glaubt, dass man sich Liebe durch Verzicht erdienern kann. Und am Ende sind beide gefrustet, blockieren sich gegenseitig ihre Lebensfreude - und dann verlässt der eine den anderen - weil man sich Liebe eben nicht erdienern kann, schon gar nicht, indem man sich als Individuum die Freude am eigenen Leben verkneift.

Viel viel gscheiter wärs, und das auch auf lange Sicht, er gönnt ihr jetzt einfach die Sonne - sie machen es sich danach mit bewusster Qualitätszeit für einander schön und im Dezember zu den Feiertagen machen sie dann gemeinsam Urlaub.

Zitat von Arnika:

Ich weiß nicht, ob das wirklich was anderes ist. Wehret den Anfängen. Ich hätts vermutlich in jungen Jahren genauso gesehen. Allerdings bin ich auch weiser geworden im Leben. In den meisten Beziehungen krankt es daran, dass man nicht mehr tut, was einem gut tut, sondern es sich verkneift, damit der andere zufrieden ist. Dadurch wird man immer gefrusteter, und erwartet dann als Ausgleich natürlich, dass er andere sich auch Dinge verkneift, die ihn glücklich und zufrieden machen würden. Aber das wär ja unfair. Da wird dann lieber das beleidigte Schnütchen gegenseitig vermieden, spricht immer weniger miteinander und glaubt, dass man sich Liebe durch Verzicht erdienern kann. Und am Ende sind beide gefrustet, blockieren sich gegenseitig ihre Lebensfreude - und dann verlässt der eine den anderen - weil man sich Liebe eben nicht erdienern kann, schon gar nicht, indem man sich als Individuum die Freude am eigenen Leben verkneift.

Da hast du völlig recht. In einer Beziehung braucht man auch Zeit für sich. 24/7 auf einander hocken ist für beide Seiten nicht gut. Ob diese Zeit dann Urlaub in einem anderen Land ohne Partner sein muss - kann jeder für sich beantworten.
Und nein, das heißt nicht, das derjenige der das nicht möchte, es dem Anderen nicht gönnt. Es ist ein Anspruch an den Partner/die Partnerin den man haben kann und man muss versuchen damit klar zu kommen, wenn der Partner/Partnerin es trotsdem macht.
Wie ich es aber bei AlexO verstanden habe, hatte seine Partnerin bereits Urlaub für sich allein. Nun also zum zweiten Mal.
Sicher, während Sie wieder im Urlaub ist, hat er auch Zeit für sich - kann es sich aber aus persönlichen Gründen nicht aussuchen. Ob man seine Gründe nun gut findet oder nicht, sei ersteinmal dahin gestellt.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich habe es so verstanden, dass die zwei zum ersten Mal zusammen zwei Wochen Urlaub hätten

Hab ich auch so verstanden. Da bleibt nur die Zeit um Weihnachten/Jahreswechsel. Eine Zeit in der man normalerweise auch mit Familie verbringt, also nicht immer nur zu zweit.

Hier sehe ich ein Ungleichgewicht. Während Sie sich ihre Zeit für sich nimmt - ohne Rücksicht - soll er Verständniss aufbringen und wird als Kindisch bezeichnet wenn er Bedenken hat. Kindisch ist es höchstens, das er den Kontakt reduziert hat.
Es ist nur meine Meinung und ein Versuch, es aus Sicht eines Mannes rüber zu bringen.

Zitat von SilentFlower:

Sie hat gezeigt was ihr wichtiger ist und das ist nicht er.

Ich bin gespannt was der TE sagt, wenn er sich nochmal meldet.

Ihren Urlaub im Dezember hattet ihr zuvor nicht gemeinsam geplant?
Wäre es dort okay gewesen, wenn sie ohne dich verreist?

Zitat von Blindfisch:

Da hast du völlig recht. In einer Beziehung braucht man auch Zeit für sich. 24/7 auf einander hocken ist für beide Seiten nicht gut. Ob diese Zeit dann Urlaub in einem anderen Land ohne Partner sein muss - kann jeder für sich beantworten. Und nein, das heißt nicht, das derjenige der das nicht möchte, es dem ...

Kann man so sehen, aber hier liegt der Teufel im Detail. So wie ich das verstanden habe, ist die Beziehung noch relativ frisch, dh, vermutlich war ihr Urlaub 1 schon geplant. Gemeinsamen Urlaub 2 hat er dann wegen seiner Projekte und Prioritäten gecancelt, erwartet von ihr, jetzt deswegen ihre/n auch zu canceln und stattdessen wenigstens auf ein paar gemeinsame Ausflüge zu hoffen. Damit er während seines Projekts optimal betreut wird.

Das wär für mich eine ultimative Red Flag. Aber ich hab vielleicht schon zu viel mit Männern hinter mir, und war mehr als einmal so ein Dodl, als dass ich noch mal in die verzichtende Erwachsenenbetreuung gehen würde. Ich sags dir aus Erfahrung, auf seine Fußballwochenenden mit den Jungs (oder was auch immer) verzichtet ER wegen der trauten Gemeinsamkeit dann nicht. Sind ja nur ein paar Tage und Stunden. Aber zwei Wochen am Stück? Geht gar nicht. Das ist ja dann was anderes, bei ihm gings schließlich um ein wichtiges Bauprojekt oä. Die stundenweise Trautsamkeit muss dem anderen (also ihr) ja wichtiger sein als ihr eigenes Wohlgefühl.

Und es kippt... Bereits jetzt...

Ich mag mich in dem Fall täuschen, ich täusche mich aber selten. Eh ein Klassiker.

Und wo kommen wir dann hin? Sie würde den selben Verzicht fordern. Wieso nicht das Bauprojekt stanzen? Aus Liebe! Oder Hobbys und Freunde sukzessive aufgeben. Zumindest auf ein Minimum reduzieren, ergo permanenten Verzicht und Frust - aber den wenigstens halbwegs fair gemeinsam dabei. Oder auch nicht. Und aus der Nummer kämen beide nicht mehr raus. Oder entfernen sich dadurch - Schrittchen für Schrittchen. Und Aus. Der klassische Ablauf, hier die Ouvertüre.