Zitat von darkenrahl: Er hat dich da ev. zu wenig unterstützt oder nicht richtig wertgeschätzt, aber darüber sollte man sich doch aussprechen können.
Leider nicht. Er hatte keinerlei Verständnis dafür, dass ich nicht „rund“ laufe, denn die Situation hatte schließlich „nichts mit ihm zu tun“. Es war eher so, dass er erwartet hatte, dass ich mich nach seinem stressigen Arbeitstag doch jetzt bitte um sein Gemüt kümmern sollte.
Es stand mit im Raum, die kleinen Kinder im Falle des Todes zu übernehmen. Für ihn war das weder vorstellbar, noch diskutabel. Für mich schon, denn wir hatten bis dato eine stabile Partnerschaft, wir hatten den Platz..wir waren beide um die 30. Manche Dinge sind nicht leicht, aber dies hätte damals vieles erleichtert. Ich folgte in der Akutsituation auch seinem Nein. Übrigens: Auch für mich hätte das eine schwere Veränderung und Verantwortung bedeutet.
Als ich mich seelisch wieder gefangen hatte, trennte ich mich. Und ich würde heute anders entscheiden, nämlich gleich im Sinne der Kinder, egal ob mit oder ohne Partner. Manche Dinge sucht man sich nicht aus, aber man wächst mit ihnen.
Es hat nicht gepasst, ich habe diese Trennung nie bereut, noch ihm hinterhergetrauert. War er der Leidtragende? Ich glaube nicht.
Beziehungen gehen mit Erwartungen einher, für jeden von uns. Und wenn ich gerade schwer verheult von der Intensivstation komme, dann möchte ich einen Partner, der das nicht mit „Kollege stellt Tasse falsch in Geschirrspüler“ gleichtut. Das hatte ich vorher an ihm nicht gesehen, denn wie gesagt, wir hatten ein konfliktloses Traumleben. Ich war auch nie krank, er öfter und klar war ich dann da. Und ab dem Moment sah ich hin.
18.11.2023 22:29 •
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