9 Monate Ehe 2 0 nach Betrug- Stand und Erkenntnisse

Zitat von Palindrom:

Die „Zögerlichkeit“ begründet sich zum einen dadurch, dass ich arbeite, und nur beschränkt Zeit habe.
Zum anderen, weil hier sehr viel Input kommt. Es tut sich bei mir viel, es beschäftigt mich sehr.

Du, das verstehe ich total. Besonders wenn da vielfältige Rückmeldungen und diverseste Fragen kommen. Da bist du gut beschäftigt. Einiges dürfte dich ordentlich innerlich aufwirbeln.

Aber es ist und bleibt dennoch auffällig, daß du mit den Infos, die das Bild klarer zeichnen könnten, zurückhaltend bist, wenn es um die Sachen deines Mannes geht.

Dafür bist du recht schnell dabei bei dir alle möglichen Zweifel und Verantwortung zu sehen.

Das hängt für mich etwas schief zu deinen Ungunsten.
Und dies ein Grund für meine Einschätzung, daß dir halt benötigter Abstand und eigene Chance auf Betrachtung der Situation bisher fehlt.

Unser recht kollektives Entsetzen über sein Verhalten kommt vielleicht durch.
Wir haben den nötigen Abstand. Zumindest die meisten hier.

Also. Die Schwangerschaft war relativ am Anfang der Affäre, keiner von beiden wollte ein Kind. Es war ein Abbruch geplant, aber vorher hat die Schwangerschaft sich selbst beendet.
Danach ging die Affäre noch einige Monate weiter. Das mit der Schwangerschaft hat somit keinen Einfluss auf irgendwas, aber es geht mir sehr nahe, dass es überhaupt dazu gekommen ist.

Nachdem ich ihn zur Rede gestellt habe, ob da jenand ist, hat er nach ein paar Tagen zugegeben, dass er eine Freundin hatt. Es seien keine Gfühle im Spiel, es ist zu Ende, bla. Danach haben wir uns angenähert, aber ich hatte ein sehr schlechtes Gedühl, und fragte immer nach, ob da noch was ist. Ausweichende Antworten und viel Streit.
Nach einer Woche bin ich zufällig darauf gekommen, dass sie sich weiter treffen, und wer das ist. Bin ausgerastet.
Dann ist er einfach abgehauen für ein paar Tage zu ihr. Da ist was in mir zerbrochen.
Dann habe ich um ein Gespräch gebeten, um über unser Kind zu sprechen. Alls das hat sie zu dem Zeitpunkt sehr belastet, und ich hatte vor, ihm zu sagen, dass dieses Drama ein Ende haben muss ihretwillen.
Er kam und sagte, dass er sich für sie entscheidet, weil er dort glücklich ist und sein Herz nicht mehr bei mir ist. Beim Gespräch haben wir dann zunächst über ünsere Ehe gesprochen, über all die Jahre, zum ersten Mal seit langer Zeit offen und ganz ehrlich, viele Stunden.
Ich habe dann gesagt, dass er nicht mehr bei uns verbleiben kann wie immHotel und kommen und gehen kann wie er will und dann wieder zu ihr, weil ich leidenund das Kind auch. Daraufhin sagte er, dass ihm wöhrend des Gesprächs klar geworden ist, d was noch alles da ist. Er dachte lange, ich liebe ihn nicht mehr und halte nur aus. Wir haben darüber gesprochen, wie es dazu kam, dass wir uns so voneinander entfernt haben. Es gab schon lange keine Nähe zwischen uns. Ich konnte irgendwann nicht, weil er mich lönger nicht gut behandelte. Emotionale Ablehnung, runtermachen, Abschottung, Zynismus, auch Beleidigungen. Bei mir war irgendwann keine emotionale Nähe mehr möglich. Er hat nie verstanden, dass ich als Frau winen respektvollen und wertschätzenden Umgang brauche, um ihm z.B. s… wieder nah zu kommen.
Während des Gesprächs sind viele Mauern durchbrochen im positiven Sinne. Am Ende sagte er, das war ihm irgendwann nicht mehr klar, und dass er jetzt mit dem Wissen nicht dorthin zu ihr gehen kann. Ein, zwei Tage später, hat er ihr mitgeteilt, dass er hier bleibt und nicht mehr zweigleisig fahren will. Kurzum er hat mir was vorgenacht, dass da nichts mehr war, es mit mir halbherzig probiert, aus meinem Bett in das andere gehüpft und dann wieder zurück.
Ich habe ihn nicht zum Bleiben überredet, auch nicht gebeten, es zu beenden. Das war seine Entscheidung. Ich habe mir nicht die Frage gestellt, ob ich es möchte oder nicht, für mich war klar, dass ich in der Ehe bleibe. Ich habe zu dem Zeitpunkt noch keine Fragen gestellt. Schätze ich stand irgendwie unter Schock, weil ich nun wusste, dass da viel mehr war als nur Betthüpfen.

Danach gab es dieses emotionale Hoch und Tief, mit sehr schönen, intensiven Zeiten, und auch mit Wutausbrüchen und quälenden Fragen und Gedanken. Eine emotionale Achterbahn. Habe mir dann versucht Hilfe zu holen, mit Büchern, Gesprächen.
Etwa zwei Monate danach habe ich aus den im Handy verbliebenen Informationen das Ausmaß des Ganzen vernommen. Mit den Grenzüberschreitungen und der üblen Nachrede. Da war noch mehr… Kurzeeisen ins Hotel zu zweit, und noch mehr.Das war dann zu viel für mich, ich bin ehrlich daran kaputt gegangen. Sie war keine Option mehr, aber ich habe gesehen, dass mein Mann noch nicht voll zu mir steht. Danach wurde es besser, alles entsorgt, bereinigt. Transparenz, auch neine Fragen wurden soweit beantwortet. Die Fragen kommen ja nicht alle auf ein Mal, es ist ja ein Prozess. Mamnchmal haben wir ruhig darüber gesprochen, manchmal hat er sich auch gesperrt, wenn es mehr wurde oder wiederholt.
Wenn man die Vergangenheit ausblendet, haben wir jetzt eine tolle Partnerschaft. Aber das ist auch sein Credo: die Vergangenheit hinter sich lasse und nach vorn sehen. Leider kann ich bei diesem Tempo nicht mithalten. Er sieht primär, dass er jetzt voll und ganz da ist, und hat alles andere verdrängt. Wohl aus Scham, aber auch als seine Strategie für den Neuanfang. Ich kann das aber so nicht, und so kommen wir immer wieder an diesem Punkt nicht zusammen. Für ihn ist das Rumwühlen in der Vergangenheit, für mich die Suche nach Wahrheit. Steht er wirklich voll und ganz zu mir? Wo genau steht er emotional mir gegenüber? Usw. Im Hier und jetzt ist das der Fall, aber die Vergangenheit lässt mich immer wieder daran zweifeln. Ich weiß, dass diese Frau nicht seine große Liebe war, aber ich wuede trotzdem fallengelassen. Das ist der Punkt, da kann man leider nichts schln reden. Sie hat überigens ziemich schnell einen Neuen gehabt.

Zitat von Palindrom:

Ich kann das aber so nicht, und so kommen wir immer wieder an diesem Punkt nicht zusammen.

Das ist hier mMn das Entscheidende.

Zitat von Palindrom:

für mich die Suche nach Wahrheit.

Die brauchst du nicht mehr suchen.
Die Wahrheit kennst du.
Du hast sie hier geschrieben, Wort für Wort.

Lies dir bitte deinen eigenen Beitrag nochmal durch als ob eine Fremde ihn geschrieben hätte.

Du kannst und du willst das nicht mehr.
Weil du gesehen hast wie dein Mann wirklich ist.

Dein Verstand will dir etwas anderes einreden, weil nicht sein kann was nicht sein darf.

Dabei schreibst du es selbst - immer und immer wieder.
Zerbrochen. Kann nicht mehr. Kann das so nicht.

Du solltest auf DICH hören. Auf deine Gefühle.
Nicht das tun, was du glaubst, tun zu müssen. Wegen eurem Kind und wegen ihm.

Ich konnte mich in der ersten Zeit nicht mal im Spiegel ansehen; nicht, weil ich das Gefühl hatte, gegen meine eigenen Bedürfnisse anzukämpfen, sondern schlicht und einfach, weil ich mich so minderwertig gefühlt habe. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass es wenig mit mir als Frau zu tun hat. Aber der Galubenssatz bleibt: Du bist nicht gut genug.

Was ich aus den bisherigen Rückmeldungen hier am deutlichsten wahnehme ist, dass ich mich selbst überdordert habe und zu wenig auf meine eigenen Bedürfnisse geschaut habe. Das hat eine Vorgeschichte, denn ich musste schon als Kind um Zuneigung und Aufmerksamkeit kämpfen , diese war nicht da odee nicht selbstverständlich. Daher ist es durchaus plausibel, dass ich es mit Verlustängsten zu tun habe. Ich habe keine Angst, alleine da zubstehen oder vor finanziellen Einbußen, ich bin eine selbständige Frau und kommenauch alleine zurecht. Aber emotionale Ablehnung ist für mich wie Gift. Es mag auch der Grund dafür sein, dass ich mich damit schwer tue, Grenzen aufzuzeigen und auf mich zu achten, mein Blich war schon immer mehr nach außen und die Bedürfnisse anderer Menschen gerichtet.
Ich merke jetzt aber, dass ich so nicht weiter komme und auch nicht mehr kann. Mir fehlt die Kraft dafür. Ich sitze im Auto und kann nicht nach Hause fahren, funktionieren.

Sorry für die Tippfehler, aber wie gesagt: Handy im Auto auf dem Parkplatz.

@Palindrom du kannst dir nicht vorstellen wie gut ich das nachvollziehen kann.
Und es tut mir so unglaublich leid.
Man kann deinen Schmerz aus jedem deiner Worte spüren.
Man möchte dich am liebsten in den Arm nehmen und sagen du musst das nicht machen. Du bist wertvoll. Du musst dir nichts beweisen, ihm nichts beweisen. Du musst nur heilen.

Ich drücke dich mal virtuell. Was du schreibst geht mir wirklich nahe.

Zitat von thegirlnextdoor:

@Palindrom du kannst dir nicht vorstellen wie gut ich das nachvollziehen kann. Und es tut mir so unglaublich leid. Man kann deinen Schmerz aus ...

Geht mir ganz genauso... .

Zitat von Palindrom:

Es seien keine Gfühle im Spiel

Lüge

Zitat von Palindrom:

Ausweichende Antworten und viel Streit.

Bestätigt die Lüge, siehe oben

Zitat von Palindrom:

Nach einer Woche bin ich zufällig darauf gekommen, dass sie sich weiter treffen, und wer das ist.

Er hat weiterhin gelogen.

Zitat von Palindrom:

Dann ist er einfach abgehauen für ein paar Tage zu ihr. Da ist was in mir zerbrochen.

Hier wird deutlich, dass du und dein Schmerz nicht relevant für ihn wart. Es ging ihm nur um sich selbst.

Zitat von Palindrom:

Dann habe ich um ein Gespräch gebeten,

Du hast die Initiative ergriffen. Nicht Er.
Er hätte dies tun müssen. Schließlich hat er den Fehler gemacht.

Zitat von Palindrom:

um über unser Kind zu sprechen.

Zitat von Palindrom:

dass dieses Drama ein Ende haben muss ihretwillen.

Ich denke, dass dies bis zu einem gewissen Punkt vorgeschoben war. Was ist denn mit dir gewesen in diesem Moment? Schön, dass du an das Kind gedacht hast, aber was war und ist mit dir?

Zitat von Palindrom:

Er kam und sagte, dass er sich für sie entscheidet, weil er dort glücklich ist und sein Herz nicht mehr bei mir ist

Es hieß doch, er habe keine Gefühle für sie (siehe oben). Er ist ständig am Lügen gewesen. Diesem Menschen kann man nichts glauben. Dieser Satz von ihm hat eigentlich alles gesagt.

Zitat von Palindrom:

Er dachte lange, ich liebe ihn nicht mehr und halte nur aus.

Toller Grund um Fremdzugehen. Übrigens Schuldumkehr.

Zitat von Palindrom:

Ich konnte irgendwann nicht, weil er mich lönger nicht gut behandelte. Emotionale Ablehnung, runtermachen, Abschottung, Zynismus, auch Beleidigungen.

Und sich dann wundern bzw. das Gefühl haben- man wird nicht mehr geliebt und hält nur aus. Das mit dem Aushalten glaube ich mittlerweile auch. Warum bleibt man denn nach diesem Verhalten überhaupt bei einem Menschen? Was genau liebst du an ihm? Was hält dich an ihm?

Zitat von Palindrom:

Ich habe ihn nicht zum Bleiben überredet, auch nicht gebeten, es zu beenden. Das war seine Entscheidung.

DU hättest eine Entscheidung treffen müssen. Nicht Er. Du hättest Verantwortung für dich übernehmen müssen! Auch wenn es nur Abstand statt Trennung gewesen wäre. Er hätte keine Entscheidungsgewalt haben dürfen, sondern du. Du wurdest betrogen!

Zitat von Palindrom:

Ich habe mir nicht die Frage gestellt, ob ich es möchte oder nicht, für mich war klar, dass ich in der Ehe bleibe

Warum?

Zitat von Palindrom:

Danach wurde es besser, alles entsorgt, bereinigt.

Warum Monate später? Warum hat er es nicht früher gemacht?

Zitat von Palindrom:

manchmal hat er sich auch gesperrt, wenn es mehr wurde oder wiederholt.

Er hat gewaltigen Mist gebaut und müsste dir in dieser Hinsicht Rede und Antwort stehen. Auch wenn es sich wiederholt. Dies zeigt nur, dass er sich die Mühe nicht machen möchte. Zumindest nicht in diesem Ausmaß wie gefordert/benötigt.

Meiner Meinung nach hatte er gar keine Zeit, um sich über seine Gefühle im Klaren zu werden. Es ist nachvollziehbar, dass du zweifelst. Dieser Wechsel, dieses hin und her, alles viel zu schnell. Keine Zeit zum Reflektieren.

Zitat von Zimtstern22:

Geht mir ganz genauso... .

mir auch

Zitat von thegirlnextdoor:

Was du schreibst geht mir wirklich nahe.

Kann ich nur bestätigen

Du bist gut so wie du bist! @Palindrom
Du bist auf dem richtigen Weg.

Weißt du @Palindrom
die Entscheidung, ob und wie es weitergeht, kann noch gar nicht richtig getroffen werden.
Wenn du soweit bist, dir das Ausmaß einigermaßen bewußt wird, du damit einigermaßen umgehen magst, dann kannst du überlegen, wie es für dich weitergehen könnte.
Bis dahin funktionierst du nur.

Ja, diesen Modus kenne ich sehr gut. Super wichtig zum Überleben. Und irgendwann sind wir soweit auch zu spüren und zu leben.

Schlimm, aber es ist nicht zu spät.
Emotionale Nähe von diesem Typ, brauchst du nicht, im Gegenteil, distanzier dich.
Du bist unabhängig, lass es nicht zu, das er weiterhin seine Griffel an dir hat.
Mach was aus dir und deinem Kind, du brauchst den faulen Apfel nicht.

Ich frage mich, wenn ich das alles hier lese, ob hier wirklich die Hilfe für
@Palindrom immer im Vordergrund steht?

Natürlich können wir uns alle noch weiter darüber aufregen, was der EM getan hat. Dass das ganz großer Mist war, steht aber ja außer Frage und weiß die TE sicher selbst. Und es war ja nicht ihr Thema zu fragen, wie denn die allgemeine Einschätzung auf der Abscheulichkeitsskala bzgl der Affäre ihres Mannes so ist.

Ich habe Dich Palindrom eigentlich so verstanden, dass Du jetzt mit Deinem Mann eine gute Beziehung führst, allerdings unter den Nachwirkungen (verständlicherweise) noch leidest.
Hier wird jetzt gefühlt, sehr vehement, versucht Dir die Augen zu öffnen, dass das alles und er so schlimm ist, dass kein Weiter möglich ist.

Geht es darum- möchtest Du eigentlich nicht mehr und brauchst , auch weil er sich jetzt so viel Mühe gibt, hierzu ein bisschen moralische Unterstützung?

Oder willst Du eigentlich weitermachen und suchst eher einen Weg, die Vergangenheit hinter Dir zu lassen?

Oder hängst Du irgendwo dazwischen und frägst Dich wie Du zu einer Entscheidung kommen kannst?

Es gibt so oder so kein richtig oder falsch und keine Garantie.....es gibt auch meines Wissens keine Regel, dass man ab einer bestimmten Fiesheitsquote einer Affäre eine Beziehung beenden muss;-) Ob Du mit ihm weiter leben willst, entscheidest allein Du.
Mir hat meine Therapeutin damals gesagt, und das war der hilfreichste Rat überhaupt, als ich so im hin und her war, dass ich gar nichts entscheiden muss, weil gehen kann ich immer und jederzeit noch und daher warten und die Situation beobachten soll. Eines Tages werde ich aufwachen und es wissen- und so war es auch.

Viel wichtiger würde ich es allerdings immer noch finden, dass Du eine gute Unterstützung , v.a. eine spezielle therapeutische, für Dein eigenes Trauma bekommst und es klingt nach einer sehr guten Gelegenheit, die anderen von Dir angesprochenen Baustellen gleich mal mit anzupacken.
Ob Du dann Deine Ehe und Deinen Mann noch willst, wird sich danach von allein ergeben.

@Annre ich fürchte so kann Palindrom es wahrscheinlich leider noch nicht sehen, aber ich kann da leider nur zustimmen.

Ich meine, würde der Mann irgendwie nett klingen... hätte er nicht getan, was er getan hat... schon VOR der Affäre, mit dem respektlosen und lieblosen und zynischen Umgang etc... würde es vielleicht anders aussehen.
Doch so..?
Sehr schwierig....

@SchlittenEngel hast du wirklich gelesen, was sie geschrieben hat..?
Sie ist innerlich am Ende.
Kann nicht mehr.
Ist zerbrochen.
Das, was du schreibst mag auf viele Fälle zutreffen aber ganz sicher nicht auf diesen hier.
Man spürt den Schmerz wirklich in jedem von Palindroms Worten und er tut einem geradezu körperlich weh.
Es war kein harmloser kleiner Betrug der hier stattgefunden hat.
Der Mann hat sie schwer verletzt und ihre Gutmütigkeit, ihre Liebe und auch ihr Vertrauen missbraucht und mit Füßen getreten.
Hier ist nichts paletti und toll.