Das ist ja das, was ich so am wenigsten verstehe: Warum sie die Trennung mit sich alleine ausgemacht hat. Sicherlich gab es kommunikationsprobleme bei uns. Aber irgendwann kommt man ja mal zum Entschluss, dass sich in der Beziehung was ändern solle bevor sie vor die Hunde geht. Und dann, denkt man eigentlich auch man an die Kinder und deren Zukunft.
Aber, sie hat das Thema nie angesprochen, sondern zieht diesen ganzen Mist egoistisch und eiskalt durch ohne mit der Wimper zu zucken. Ohne jegliche Rücksicht oder Konsequenzen für irgendwen.
Wenn ich jetzt mal die letzten Jahre (!) reflektiere und wie sie jetzt handelt (denn in der Beziehung selbst war sie total ruhig, harmoniebedürftig und eher zurückhaltend) muss ich mir ja echt die Frage stellen, ob sie mich überhaupt jemals geliebt hat?! Oder ob das alles, wirklich alles nur den Sinn hatte Kinder von mir zu bekommen um mich dann auszunehmen wie ne Weihnachtsgans? So langsam hab ich da fast den Anschein, dass es nicht anders sein kann! Wenn ich bedenke, wie einseitig unsere Ehe war.
Nur blödeweise muss ich mir da auch selbst eine große Teilschuld geben, dass ich vielleicht nicht eher aus dieser Ehe ausgebrochen bin! Denn für mich war im Vordergrund immer unsere heile Familienwelt. Das war das wofür ich gelebt und gearbeitet habe, und wofür ich mich eingesetzt habe. Genau diese Welt, die anscheinend seit einigen Jahren nur noch in meinem (!) Kopf herrschte, ist nun zusammengestürzt. Und leider ist der Preis den ich nun dafür bezahle sehr sehr hoch.
Ich gebe also nicht mir die Schuld bzgl. des Scheiterns unserer Ehe. Sondern ich gebe mir die Schuld an mir selbst, dass ich da so reingeraten bin und schon nicht viel eher einen Schlussstrich gezogen habe. Mittlerweile frage auch ich mich, ob ich diese Frau wirklich geliebt habe, oder ob ich einfach nur meinen Traum, einer funktionierende und glückliche Familie mit 2 Kindern zu haben, in meinem Kopf gelebt habe.
Wenn es meine Kinder nicht geben würde hätte ich jetzt auch nicht diese finanziellen Probleme (weil ich den Kindesunterhalt ja zahlen muss und werde).
Da es meine Kinder aber gibt, und sie die einzigen beiden sind, die mich abgöttisch lieben, muss ich stark bleiben. Schon alleine ihretwegen.
Die kleine sagt mir schon fast in regelmäßigen Abständen, dass sie mich vermisst.
Der große will jede Nacht meine Hand zum einschlafen und klammert sich an mir fest, neu neulich, als er zu seiner Mutter gehen musste. Mein Sohn hat, zumindest deute ich das so, Verlustängste weil er weiß, dass er am Montag wieder zu Mama muss.
Heute habe ich mit meinen Kids nenn Ausflug gemacht und ich habe sie gefragt ob sie vielleicht kurz die Mama anrufen wollen um ihr davon zu erzählen. Gestern hab ich auch schon gefragt, ob sie abends mal kurz die Mama anrufen wollen. Und jedes Mal sagen sie nein.
Das freut mich einerseits, aber auf der anderen Seite frage ich mich, wie es nur abgehen muss wenn sie bei der Mutter sind. Wie ihr wisst gibt es Material wo sich meine Kinder darüber beschweren, dass die Mama nur Zeit für sie hat wenn diese Freundin nicht da ist. Und immer wenn diese Freundin da ist, interessiert sich die Mama nicht mehr für sie.
Und was müssen meine Kinder über ihre Mama denken, wenn sie eben nichtmal mit ihr telefonieren wollen. Und eigentlich sind meine Kids ja noch Kleinstkinder und haben dennoch schon so eine Meinung dazu!
Heute ist Samstag Abend, morgen habe ich sie noch einen Tag, aber schon jetzt bekomm ich Panik und Unwohlsein im Bauch, wenn ich an den Montag denke, weil ich weiß, dass meine Kids da nicht gern in den Kiga gehen werden (weil sie eben von der Mama abgeholt werden) und das wieder ein Drama an der Kigatür wird (vor allem die kleine sagt immer Papa geh nicht weg) und eben die Tatsache, dass ich sie dann 10 Tage nicht sehen werde...
Es wurde hier ja schon interpretiert, dass mein Leben ziemlich am A***** ist, und das ist es auch. Aber alleine das Wissen darüber, dass mich meine Kinder Hals über Kopf lieben, hält dann auch mich am Leben. Das ist wirklich das allereinzigste. Denn all diese guten Ratschläge von Leuten, die selber nicht in dieser Situation stecken, sind mir so ziemlich vollkommen egal. Sie haben ja Recht, aber wenn eine 25-jährige Arbeitskollegin, die paar Jahre mit ihrem Freund zusammenwohnt und jetzt mir von so Plänen wie Hausbau etc. erzählt und mir dann sagt, ich müsse für meine Kinder stark bleiben, und kämpfen usw., dann krieg ich das verdammte kotzen! Natürlich ist es so, aber verdammt noch mal, die reden sich sehr sehr leicht. Vor allem dann, wenn man machtlos darüber ist was eben mit MEINEN Kinder und MEINEM Leben passiert.
Manchmal denke ich wirklich, ich schmeiß hin und fang wo ganz anders nochmal neu an. Aber einzig allein meinen Kindern wegen kann ich das nicht. Ich will, dass ich meinen Kindern wenn sie groß sind in die Augen schauen kann und sie über mich gut reden werden. Aber auch das liegt nicht so ganz in meiner Hand wenn ich sehe wie meine Ex doch jetzt schon die Kinder instrumentalisiert. Ich kann nur hoffen, denn das ganze Beten und Flehen zu anderen Mächten in den letzten Wochen hat ja leider nix genützt wenn man sie mal brauchte (ok, ich bin nicht soo christlich aber dennoch hab ich schon immer mal, auch wenn es mir gut ging, zu höheren Mächten geredet), dass meine Kinder es schaffen sich eine eigene Meinung über mich, die durchweg positiv sein wird, zu machen.
23.11.2019 23:32 •
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