Hi Leute, fern ab den ganzen sachlichen Themen wie Unterhalt, Kinderbetreuung und dem Haus möchte ich jetzt mal etwas aus meiner Gefühlswelt erzählen:
Seitdem ich denken kann war ich schon immer ein Familienmensch. Ich war eigentlich nie lange Single und immer wieder in einer mehr oder minder lange dauernden Beziehung. Manchmal wurde ich verlassen - manchmal habe ich ein Mädel verlassen. Und es hat mir nie größere Schmerzen bereitet. Grundsätzlich bin ich schon immer der Typ Mann gewesen, der, wenn er sich auf eine Beziehung einlässt immer etwas festes suchte mit dem Ziel bis ans Lebensende mit dieser Person glücklich zu werden. Meine zweitlängste Beziehund ging 4 Jahre und als damals Schluss war habe ich zwar auch getrauert aber so schlimm war das nicht.
Dann waren 2 oder 3 interessante Mädels dazwischen ehe ich meine Frau kennengelernt habe. Bei ihr war es womöglich Liebe auf den ersten Blick und bei mir hat es sich einfach so entwickelt dass ich sie lieben gelernt habe. Und so heirateten wir und bekamen zwei Kinder. Und ich war einfach nur glücklich und zufrieden mit der Situation, da wir alles hatten - alles was man brauchte um gemeinsam alt zu werden. Doch wie ihr bereits wisst, kam alles ganz anders.
Mittlerweile kann ich nicht mehr sagen ob ich meine Frau oder einfach nur die Gewohnheit vermisse, dass unser Haus immer mit Leben gefüllt war. Meine Frau ist mir im Moment ziemlich egal, da sie diesen Mist angezettelt hat. Da ich ja vor gut 2 Wochen diesen Brief gefunden habe - erklärt sich für mich so einiges wie es im letzten Jahr gelaufen sein musste. Fakt ist, ich hatte nie die Chance bzw. die Möglichkeit auch nur irgendetwas an unserer Ehe zu reparieren oder in die richtige Bahn zu lenken, da sie sich ja ihrer Freundin und nicht mir anvertraut hat. Das diese Freundin dann natürlich so einiges unternommen hat um unsere Beziehung zu zerstören ist keine Vermutung sondern fakt. Dafür interpretieren alle, denen ich den Brief gezeigt habe und die auch diese Freundin kennen, das gleiche hinein.
Nachdem ich nun doch etwas abgeschweift bin komm ich nun zum dem was ich eigentlich schreiben wollte: Unseren Kindern.
Wenn ich an unsere Kinder denke zerreißt es mir tägliche erneut mein Herz. Wenn ich überlege welche Last wir ihnen auferlegt haben kann ich jedes Mal losheulen. Die beiden süßen sind total unschuldig an dieser Situation und müssen diese Bürde nun ihr ganzes Leben lang tragen. Ja ich weiß, wie besser sich die getrennten Eltern in Zukunft verstehen desto besser geht es den Kindern, aber jetzt im Moment bzw. das, was in den letzten Tagen so passiert ist, zerreißt mir jedes Mal mein Herz.
-Es zerreißt mir mein Herz, wenn mein Sohn mich fragt wann Mama wieder nach Hause kommt.
-Es zerreißt mir mein Herz, wenn mein Sohn zu mir sagt, dass er sich überhaupt nicht mehr an unser Haus erinnern kann, als ich ihn nach 4 Tagen bei Mama wieder abgeholt habe.
- Es zerreißt mir mein Herz, wenn unsere Kleine, die ein absolutes Mamakind war, sich nachts an mich herankuschelt, meine Hand ganz fest hält und mir ebenfalls sagt, dass sie mich vermisst hat, obwohl sie eigentlich noch garnicht so viel sagen kann.
- Es zerreißt mir mein Herz, wenn die Mama die Kinder bei mir abholt und unser Sohn nicht von mir weg will und sich an mich klammert.
- Und ich ihn dann doch versuchen muss seine klammernde Hand von meinem Finger zu lösen, dass sie ihn mitnehmen kann.
- Und er dann lautstark im Auto nach mir schreit und weint sodass ich das sogar noch bis in unseren Garten hinterm Haus höre
- Und dann doch nochmal zur Haustüre gehe um nachzusehen und ihn sehe wie er weinend aus dem Auto schaut.
Aber es freut mich total, das er wie wild auf mich zugestürmt kommt, wenn ich ihn bei der Mutter abhole.
Ich habe einen sozialen Beruf und arbeite im Gesundheitswesen. Habe von daher viel mit Menschen zu tun, die mich bewundern und denen ich ein Vorbild bin und mir dankbar sind wenn ich Gutes für sie tun kann. Diese Menschen öffnen ihr Herz für mich und ich bleibe immer sehr bescheiden. Sie bedanken sich in aller Form doch auch diese Art der Arbeit ist und bleibt vergänglich. Es ist ein Beruf und der soll es auch bleiben.
Meine Taten sind Schall und Rauch, und in der großen Welt fallen sie niemanden weiter auf (es ist nicht so gemeint, da es ja den einzelnen sehr hilft). Ich baue keine großen Mauern oder große Gebäude und ich führe auch keine Kriege an die man sich in den Geschichtsbüchern noch erinnern kann.
Das einzige was bleibt, bzw. das einzig Gute, das ich auf dieser Welt zurücklassen werde, sind meine Kinder. So bricht es mir das Herz, wenn ich sehe welche Last wir Ihnen auferlegt haben, aber es sind auch meine Kinder für die es sich lohnt zu kämpfen und stark zu bleiben. Diese bedingungslose Liebe bekomme ich nur von meinen Kindern, weil sie instinktiv handeln und mir ihr Grundvertrauen schenken. Um so schlimmer, dass es jetzt in ihrer Seele ebenfalls zwar viele Höhen aber auch starke Tiefen geben wird.
Wenn ich ein schlechter Vater gewesen wäre oder sonst irgendetwas in unsere Ehe vorgefallen wäre für das ich mich schuldig fühlen müsste, dann könnte ich es besser akzeptieren. Aber fern ab von Red Pills und Blue Pills diverser Flirtcoaches o.ä. auf youtube, bleibt für mich als normal denkender Mensch die Erkenntnis, dass ich nichts falsch gemacht habe. Und so bin ich mit meiner Frau eigentlich durch! Aber bezogen auf die Kinder ist das die absolute Hölle und der blanke Wahnsinn.
Ich liebe meine Kinder mehr denn je und ich habe dennoch etwas Angst und Bammel davor, dass mir meine Frau wahrscheinlich nur aus finanziellen Gründen, die Kinder wegnehmen wird (bezogen auf das Wechsel- oder Rosenheimer Modell).
03.11.2019 23:02 •
x 6 #352