Hab' hier schon viel gelesen, hatte aber Scrupel meinen Fall in einen anderen Thread einzufügen.
Also mir geht es richtig schlecht. Trennung war erst vor einer Woche, ab morgen nehme ich Psychopharmaka, aber ob das allein hilft bezweifele ich. Eine Therapie ist aber gerade kurzfristig nicht leicht zu kriegen. Und obwohl das alles sehr überlegt klingt habe ich ehrlich gesagt 0% Hoffnung auf ein Leben mit Freude danach. Bin ein schwieriger Charakter, ehrlich, bisschen naiv, rücksichtsvoll, vertrauensvoll aber auch kritisch und manchmal genervt.
Deshalb war unsere Beziehung auch nicht immer rosig. Recht viele unnötige Streits, körperliche Entfremdung (natürlich schlecht für ne Partnerschaft) und diverse andere Probleme. Gute Seiten gab es auch, dennoch haben wir schon früh diskutiert wie es weitergehen soll. Weil sie aber jedesmal todtraurig war, kam für mich eine Trennung von meiner Seite nie in Frage. So vergingen die Jahre, wir sind zusammengezogen und haben uns auch etwas aufgebaut (keine Kinder). Gerade im letzten Jahr hab ich nun versucht die Dinge besser zu machen, zuverlässiger zu sein, großzügiger und mit Ideen für die Zukunft zu kommen.
Doch vor einer Woche ist die Bombe geplatzt. Sie hat sich in drei Wochen drei Mal mit nem Typen getroffen und das Gefühl ist wohl so stark, dass sie sofort einseitig die Trennung ausgesprochen hat. Der Typ hatte sogar Scrupel in unsere Beziehung einzubrechen, aber sie hat ihm gesagt, dass da nicht mehr viel ist. Ein Hohn. Ich hatte zwar immer befürchtet, dass eine Trennung möglich ist, aber bitte bitte als Entscheidung von beiden Seiten. Jetzt ist es für mich ein klarer Betrug und ich bin total am Ende. All die Erinnrungen nichts mehr wert, die Mühen und Geschenke die ich gerade in letzter Zeit forciert habe umsonst. Ich fühle mich unglaublich gekränkt. Plötzlich ist auch Ihre ganze Natürlichkeit weg. Leider habe ich das Problem, dass der Schmerz so groß ist, dass ich mir selber Schmerzen zufügen muss, um es zu ertragen.
Dies macht ihr Angst obwohl ich ihr versichere, dass ich sie nie angreifen würde. Völlig grotesk wie das vertrauen von 8 Jahren in 3 Tagen weg ist. Bis sie eine Wohnung gefunden hat wohnt sie noch hier und mir scheint, das ist auch der Grund warum ich noch nicht komplett zusammengebrochen bin. Sie gibt mir ein Gefühl der Normalität, ist oft da und beantwortet meine Fragen. Sie gibt wirklich viel Energie neben ihrem Job. Ich kann meinen momentan nicht ausüben. Dennoch kommen auch Momente wo ich sie verfluche, und mich frage, wie man so kalt sein kann. Und dann die Angst, wenn sie endgültig weg ist und die Wohnung halb leer.
Dazu das Problem mit den Erinnerungen an denen ich sehr hänge. Ich weiß nicht ob ich das ertragen kann, wenn ich dann spater auch weiß dass sie fast jeden Abend S. hat und vor allem ihre Seele jemand anderem schenkt. Das Problem haben hier sicher viele. Meine Hoffnung auf eine neue Liebe irgendwann ist zwar da, aber ich spüre dass ich so eine Frau nie wieder finde. Sie ist 38, hübsch, sieht tatsächlich aus wie 28 und ist auch ein herzensguter Mensch. Vermutlich habe ich das meiste verbockt. Treu und ermunternd war ich aber immer.
Nun zu den ernsten Seiten. Kontaktsperre ist nicht zu machen, um zu überleben müsste ich sie später sogar als Freund behalten. Darin steckt aber auch der Zwiespalt, dass ich immer denken werde, was die Sau mir angetan hat. Es klingt drastisch und ich weiß, es ist schwer nachvollziehbar, aber aus dem Leben zu gehen ist eine Idee die ich völlig ernsthaft erwäge. Nicht um ihr eins auszuwischen. Kann ihr doch auch egal sein. Nein, es ist die fehlende Kraft im Leben immer weiter kämpfen zu müssen. Job, Geld, Behörden und noch tausend Dinge mehr. Da hatte ich mir immer einen Partner gewünscht, der das Leben leichter macht und mit mir zusammen kämpft.
Ein größerer Widerspruch ist kaum möglich. Ich bin mir sicher, ich werde Jahre und eine ewige Therapie brauchen um wieder einigermaßen in Ordnung zu kommen. Das kann ich nicht. Will hier niemanden ermutigen, aber so sieht's bei mir persönlich aus. Wünsche allen anderen mehr Durchhaltevermögen und mehr Toleranz.
07.10.2011 04:55 •
x 1 #1