Hallo zusammen,
vor 4 Wochen habe ich mich in diesem Forum wegen der Beziehungskrise zwischen mir und meiner Frau gemeldet.
Hier der Beitrag:
meiner-frau-faellt-die-decke-auf-den-kopf-was-nun-t55806.html4 Wochen lang habe ich nun versucht unsere Beziehung zu retten, habe ich gelitten, war hilflos und fühlte mich von ihr im Stich gelassen und nun ist es doch alles aus.
Ich will nun noch einmal im kurz zusammenfassen wie es soweit kam.
Meine Frau und ich waren 8 Jahre zusammen, davon 3 Jahre verheiratet. All die Jahre haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht und waren nur wenige Tage voneinander getrennt. Augenscheinlich war das auch für uns beide gut so. Meine Frau hatte in der Zeit öfters das Gefühl mal etwas alleine oder zumindest ohne mich zu unternehmen, hat dieses Gefühl jedoch immer ignoriert, da es nach kurzer Zeit auch wieder verschwunden ist. Vor 4 Monaten begannen wir mit den Vorbereitungen für unseren Umzug in ein anderes Haus, welches moderner und näher zu unseren Arbeitsplätzen liegt. Es hätte also alles noch besser werden sollen. Die Vorbereitungen für unseren Umzug waren sehr stressig, da meine Frau zu der Zeit saisonbedingt Überstunden machen musste und ich nach der Arbeit Kisten gepackt habe und dergleichen. Als wir dann Anfang September ins neue Haus eingezogen sind waren wir schon mit den Kräften und Nerven ziemlich am Ende. Es gab kleinere Spannungen zwischen uns, aber nichts ernstes. Die ersten Wochen im neuen Haus hatten wir Urlaub um uns dort einzurichten. Dort habe ich gemerkt, dass sie sich von mir distanziert hat. Das ging ein paar Tage so und ich habe mir nichts dabei gedacht, da jeder ja mal einen schlechten Tag hat und wir durch den Stress auch ausgepowert waren. Dann war erstmal wieder alles für eine Woche und dann kam die nächste Phase von ihr. Sie hatte zu der Zeit auch mit einer Erkältung zu kämpfen und auch da habe ich mir erst einmal nichts weiter gedacht. Die Erkältung ging vorüber, aber die Distanziertheit blieb.
Anfang Oktober habe ich sie darauf angesprochen und sie gestand mir darauf, dass ihr momentan alles zu viel ist (Haus, Arbeit, ich) und sie Abstand braucht. Natürlich wollte ich ihr irgendwie helfen, aber sie wollte das Problem alleine angehen. Das einzige was ich geben konnte, war der nötige Abstand. Wie ich es befürchtet habe, wurde der Abstand von Woche zu Woche größer. Zuerst sagte sie mir nicht mehr dass sie mich liebt, dann küssten wir uns nicht mehr und dann gab es noch nicht einmal mehr Umarmungen oder anderen körperlichen Kontakt. Wenn wir im Bett lagen konnte ich nicht mehr schlafen und lag oft Nachts für Stunden wach im Bett. Das hatte zur Folge, dass ich seitdem im Gästezimmer schlafe.
Mich hat das Ganze so sehr mitgenommen, dass ich mir psychologische Hilfe suchen musste. Diese hat mir in der Tat etwas geholfen, zwar nicht bei unserer Beziehung, aber die Situation zu verstehen und damit umzugehen. Um der Beziehung helfen zu können hätte meine Frau wenigstens einmal mit zur Beratung gehen sollen. Das wollte sie allerdings nicht, weil sie, wie gesagt, das Problem alleine lösen wollte und außerdem nicht mit Fremden Menschen darüber reden wollte. Das hat mich schon arg schockiert, was ich ihr natürlich auch gesagt habe, aber sie wollte nicht.
Im letzten Monat gab es immer wieder Momente, in denen meine Frau mich unbewusst und ungewollt verletzt hat. So hat legt sie gesteigerten Wert auf ihr äußerliches Erscheinungsbild und Körperpflege. Ich weiß, was ihr nun denkt und ich dachte es auch. Ich habe sie mehrmals darauf angesprochen, aber es gibt da tatsächlich keinen anderen Mann.
Ich habe nun also versucht ihr mehr Freiraum zu geben und im gleichen Moment mich von der ganzen Sache abzulenken. Ich war nun öfter unterwegs, habe Familie besucht und mir ein Hobby gesucht, welches mich unter Menschen bringt, denn ein großes Problem für meine Niedergeschlagenheit war, dass ich mit der plötzlichen Situation, nach 8 Jahren immer jemanden bei mir gehabt zu haben und nun alleine da zu stehen, nicht zurecht kam. Meine Arbeit ist sehr stressig und ich habe keine Kollegen, deshalb war es so hart dass mein einziger sozialer Kontakt nun weggebrochen ist.
Meine Frau hat sich für Mitte November 2 Wochen Urlaub genommen, in denen sie für mehrere Tage wegfahren will. Das habe ich auch vollkommen unterstützt, weil ich die Hoffnung hatte, dass die Auszeit ihr gut tut und sie wieder irgendwelche Gefühle für mich entwickelt. Trotzdem hatte ich immer wieder kleinere Zusammenbrüche. Der Alltag mit ihr wurde immer schlimmer. Wenn wir uns nach der Arbeit zuhause getroffen haben, haben wir uns zwar noch nett unterhalten, über dies und das gesprochen, aber hatten keine tiefgründigeren Gespräche. Je mehr jeder Abend voran schritt, desto ruhiger wurde es zwischen uns. Sie saß in ihrer Ecke vom Sofa und hat nur auf ihr Handy gestarrt. Das war eine Lage, mit der ich nicht mehr zurecht kam. Ich habe weiterhin versucht gute Mine zum bösen Spiel zu machen und versucht zu lächeln, wenn ich ihr eine gute Nacht gewünscht habe oder gut gelaunt zu sein, um ihre Stimmung etwas zu haben. Aber der Stress, den sie auf der Arbeit mit Kunden und ihren Vorgesetzten hat, war einfach zu groß.
Gestern Nachmittag habe ich dann noch ein Gespräch mit ihr geführt und sie gefragt wie sie sich fühlt, wie es weiter gehen soll und ob sie glaubt ob das Ganze noch eine Zukunft hat. Ich glaube die Antworten kann man sich denken. Ich habe ihr gesagt, dass ich es beschissen finde, dass sie versucht hat das ganze alleine regeln zu wollen. Auch wenn der Verlust der Liebe von ihr aus ging, müssen doch wir beide daran arbeiten und dafür kämpfen dass es wieder gut wird. Danach musste ich mich erstmal ins Auto setzen und einen freien Kopf bekommen. Abends war ich noch bei meiner neuen Freizeitbeschäftigung um mich abzulenken. Als ich nach Hause kam, war meine Frau schon im Bett. Heute musste sie arbeiten und ich hatte frei. Ich habe sie erst vor einer stunde wieder gesehen. Sie ist am Ende, genau wie ich. Es gab nicht viel zu bereden und uns beiden war es so unangenehm im selben Zimmer zu sein. Ich bin nun in meinem Büro und muss mir jetzt einfach mal alles von der Seele schreiben.
Es wird sich nun jeder eine Wohnung suchen und wir werden uns trennen. Es ist einfach nur hart zu erleben, wie nach 8 Jahren durch eine Kleinigkeit wie ein paar stressige Monate eine Ehe zerbricht. Hätte einer von uns etwa großen Bockmist gebaut, wäre das wenigstens ein verständlicher Grund, aber so ist das grad nur total unfair vom Leben.
Ich weiß grad nicht wie es jetzt die nächsten Wochen und Monate mit uns weiter gehen soll. So schnell wie man möchte, kann man nicht ausziehen. Wir haben auch nicht die Möglichkeit bei jemanden übergangsweise zu wohnen. An Weihnachten mag ich noch gar nicht denken. Und auch das jetzt tatsächlich zuende ist will mein Kopf noch nicht akzeptieren. Immer wieder versucht mein Hirn diese Situation zu verdrängen. Ich liebe sie immernoch und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, aber es wird nun zwangsläufig so sein.