Ihr seid so toll und süß! Danke!
Als ich Eure Antworten gerade gelesen hab, musste ich direkt wieder heulen.
Meine Nacht war natürlich besch***. Lag bis 3 Uhr wach und um 5.30 Uhr ging der Wecker. Muss meine Mama zu einer Darmspiegelung fahren und anschließend nach Hause bringen, d.h. Kneifen gilt nicht. Ist das schrecklich, wenn man so im Halbschlaf einen kurzen Gedanken an das hat, was passiert ist und schon wird aus dem Halbschlaf ein Wachzustand mit Herzrasen und Panik. Ich bin völlig geplättet und weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll.
Könnt Ihr mit bitte mal was verraten oder persönliche Tipps geben? Wie Ihr schon richtig festgestellt habt, war die Beziehung einfach nur krank. Es gab in den letzten Monaten immer nur noch Momente, in denen ich innerlich mit den Augen gerollt hab, egal was er getan oder gesagt hatte, wo ich tierisch genervt, abgestoßen und richtig angeekelt war und mir dachte herrgott, wie konnte ich dieses unterbelichtete Stück DNA denn mal gut finden?. ICH ERINNERE MICH NICHT DARAN! Ich zermartere mir das Hirn, um wieder all seine Macken, seine Fehler, seine Charakterschwächen und auch seine absichtlichen Gemeinheiten lebendig werden zu lassen - alle Gründe, die zur Trennung geführt hatten. Sie fallen mir einfach nicht mehr ein. Ist das normal? Idealisiere ich ihn jetzt, weil er forever gone ist? Ich hatte ja hier im Forum schin einige seiner Glanzleistungen aufgezählt. Aber die ganzen Kleinigkeiten, die ich tagtäglich erduldet habe, die kleinen Sätze und Gesten, die Tropfen, die das Fass langsam zum Überlaufen brachten... die sind wie ausgelöscht. Speicher C formatiert. Im Rührei versunken, das mir durch den Schädel wabert. Habt Ihr das auch so erlebt? Kam das zurück? Konntet Ihr die negativen Erinnerungen bewusst herbeiführen und neu erleben? Wenn ja, wie?
Ich glaube, dass darin der Schlüssel für mich liegt und ich ziemlich schnell aus der Trauer herauskrabbeln könnte, wenn ich diese Haltegriffe hätte. Mit jeder neuen miesen Erinnerung würde ich mich ein Stück höher aus dem Loch ziehen. Es ist verrückt. Ich WEISS dass ich ihn nicht mehr geliebt, sondern nur noch verachtet habe (sogar meine Mutter, die sich immer sehr zurückhält bei solchen Einmischungen, meinte dass ich richtige Abscheu in den Augen hätte). Ich WEISS es, so als hätte mir jemand mal erzählt, dass es so war. Aber nicht, weil ich es selbst so erlebt und gefühlt hätte. Als ob Dir einer nach einer durchzechten Nacht erzählt, dass Du rotzbesoffen auf dem Tisch vor 40 Arbeitskollegen den Macarena getanzt hast - Du weisst, dass Du es warst, aber Du erinnerst Dich nicht.
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was ich meine und wo mein Knackpunkt liegt und ich hoffe sehr, dass Ihr mir helfen könnt.
Möchte Euch allen noch mal sagen, wie dankbar ich Euch bin. Ihr habt selber soviel Mist ertragen, schleppt Euer eigenes Päckchen (oder auch Pakete oder Sperrgut) mit Euch rum und trotzdem habt Ihr die Nerven, anderen armen Würstchen wie mir aufbauende Zeilen zu schreiben! Ihr seid wirklich wunderbar und ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe!
08.06.2015 05:23 •
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