Hallo, liebe Mitlesende, Mitfühlende, Neugierige,
nach längerer Zeit der Absenz möchte ich Euch auf den neuesten Stand bringen. Was ist bis heute alles passiert?
Sie ist ausgezogen, hat aber Ihre Möbel teilweise noch da gelassen. Das will Sie später irgendwann mal regeln. Ich hab jetzt die Schlüssel. Neuanschaffungen sind wegen der aktuellen Situation nicht drin. Ich zahle die Miete ja jetzt alleine und mal eben ne Couchlandschaft zu kaufen ist schwierig. Leider sind noch viele, kleine Baustellen offen, die es einem nahezu unmöglich machen, komplett abzuschließen:
- Mietvertrag (meine Vermieterin ist etwas schwierig) und Kaution: Sehe irgendwo nicht ein, Sie da komplett zu entlassen, nur damit ich keine Berührungspunkte mehr habe. Schließlich sind evtl. entstandene Schäden beim Einzug auch von Ihr zu tragen (gleiches gilt für die jetzt leider happige Nebenkostennachzahlung). Werde also erstmal still sein und abwarten.
- Möbel und Auszug: Als Sie auszog, hat Sie gegen meinen ausdrücklichen Willen sogar Ihren neuen Typen dabei gehabt. Sehr taktvoll. Das Nachhausekommen war wie ein Schock. Überall leere Regale. Hab da schnell angefangen, neue Sachen aufzustellen, um die klaffenden Lücken zu schließen. Jetzt steht noch eine Couch und ihr achso geliebter, riesiger Kleiderschrank in der Bude. Nach anfänglichem Leiden und genervt sein, dadurch ständig an Sie erinnert zu werden, hab ich über die Zeit jetzt einen zwar langsam entstehenden, aber gesunden Egoismus entwickelt. Ich benutze das Zeug einfach für mich. Falls ich im Frühjahr dann leider doch ausziehen muss (alleine einfach auf Dauer zu teuer), werde ich Ihr ne kurze Möglichkeit einräumen, das Zeugs zu holen. Wie, ist mir dann völlig egal.
- Freunde und Bekannte: In unserem Freundeskreis gibt es glücklicherweise nur wenig Überschneidungen. Sie hat einer gemeinsamen Freundin erzählt, ich würde Sie nicht in Ruhe lassen. Der konnte ich dann beweisen, dass ich nur auf Ihre Fragen geantwortet hatte, nie von mir aus den Kontakt gesucht habe. Nervt natürlich, ertmal als Stalker dazustehen. Was solls.
- Gemütslage:
Es gab die, nennen wir sie mal Pilipp-Poisel-Phase (). In der Zeit war ich völlig am Boden, wollte kämpfen und wußte nicht wie. Sie schrieb dann manchmal, dass diese Lieder sie sehr traurig machen (konnte Sie wohl über Facebook sehen). Dann kam der Auszug. Sie hat sofort den absoluten Kontaktstopp eingehalten (ich auch).
Langsam, ganz langsam lichtet sich der Nebel. Aus anfänglicher, tiefster Trauer wurde Enttäuschung und auch Wut. Sie stellte Ihre neue Beziehung immer so als Tröster und Schultern zum Anlehnen dar. Die Wahrheit lag wohl woanders. Sie flog (in 7 Jahren Beziehung flog Sie mit mir nie wegen absoluter Flugangst) mit Ihrem Neuen 2 Monate nach der Trennung nach Rhodos in den Urlaub. Da wird Sie sich bestimmt auch nur an der Schulter angelehnt haben... Ich kämpfe hauptsächlich gegen den Verlust der Vertrauensperson an und merke, dass Sie jetzt dieses Vertrauen nicht mehr verdient hat. Sie hat mich nicht betrogen, aber Sie hat mich hingehalten, hat mich im Unklaren gelassen, obwohl vieles für Sie schon klar war. Sie hat den einfachen Weg gewählt. Bloß nichts aufarbeiten und sofort ne neue Beziehung (wahrscheinlich ist das bei Frauen einfach so. Der Entliebungsprozess beginnt viel früher und Mann ist machtlos, weil man nicht merkt, wann Sie abbiegt).
Sie konnte aus der Wohnung ohne Scherereien ausziehen, ich werde wohl im Frühjahr einen endgültigen Cut machen. Erst letzte Woche hab ich durch Zufall erfahren, dass der Neue auch schon in die Familie eingeführt worden ist (Facebookfreund von Schwester und Schwager) - das tat nochmal richtig weh. Man fühlt sich einfach ausgetauscht. Aber auch da muss ich durch. Ich blick nach vorne, hab aber trotzdem ein bißchen Angst vor Weihnachten (kommen beide aus einer mittelgroßen Stadt, in der man sich leider sicher über den Weg laufen wird).
Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderen mit meinen Erfahrungen helfen. Freue mich über viele Rückmeldungen. Wünsche ein schönes Wochenende.
08.11.2013 14:34 •
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