Partner geht nicht gerne raus / Stubenhocker - was tun?

Also hallo, ich kann nicht glauben das ich hier wirklich schreibe aber ich brauche meinungen
Ich kann mit niemanden reden über das und versuch mich kurz zu fassen.

Also ich (w25) bin mit meinem Freund (M28) seit fast 7 Jahren ein paar. Anfang des Jahres sind wir zusammengezogen und haben eine Wohnung renoviert. Wir sind im bekannten freundeskreis auch das vorzeigepaar wenns um perfekte beziehung geht. Wir streiten nicht, haben gemeinsame hobbies, mögen das selbe essen etc. UND ich liebe ihn und er mich.
Ohne ihn will ich nicht einschlafen, sein arm ist das gemütlichste Kissen der welt und alleine der gedanke dass etwas was ich tue, ihn verletzten könnte, da kommen mir die tränen. Aber ich bin am ende mit meinen nerven und meiner weisheit.

Zu uns:

Ich bin extrovertiert. Ich liebe es feiern zu gehn, essen zu gehn, veranstaltungen zu besuchen. Kino, weihnachtsmarkt etc. Etc.

Er ist ein stubenhocker. Also wirklich so essen wird geholt außer es muss wirklich sein, partys sind der graus und veranstaltungen erst recht. Alle aktivitäten bei denen das Haus verlassen werden muss möchte er am liebsten nix zu tun haben

Also nicht falsch verstehen, wenn ich sage lass kino gehn dann gehn wir kino, wenn ich frage ob wir auswärts essen gehn können ist das auch ok solang er 2-3 Tage vorher bescheid weiß. Spontanität is zwar ein fremdwort aber wenn ich lange genug hin bettle dann fliegt er auch mit mir in den Urlaub. Und wenn ich auf partys oder veranstaltungen will, dann fährt er mich hin und holt mich wieder ab. Ganz selten das er sich entschließt doch mitzufahren.

Ich hab mich eigentlich damit abgefunden. Ich hab gesagt zu mir selbst. Ich kann in meinem nächsten Leben die welt bereisen. Dieses Leben möchte ich jeden abend in seinen Armen einschlafen.

PROBLEM:
Nur immer öfter kommt mir mittlerweile der gedanke das ich einen Partner möchte der an meiner Seite steht. (Ich bin in unserer Beziehung kaum eingeschränkt in aktivitäten, ich kann auch alleine reisen oder mit freunden) ich hätte so gern aber meinen Freund an meiner Seite. Ich will mit ihm die Welt sehn. Abenteuer erleben. Mit meinem Partner.

Ich war letztens wieder auf einer veranstaltung mit Freunden und einem jungen Mann der mir vorgestellt wurde. in sagen wir unangenehmen situationen hat er sich als meine Begleitung ausgegeben (mehr aber auch nicht, kein geflirte etc. Andere typen sind mir egal) aber der hat mir den Tag gerettet und es war lustig unter freunden.
Omg und wie sehr wünschte ich das es nicht ein random Typ sondern mein Freund gewesen wär der dabei war. Und dieser gedanke lässt mich nicht mehr los.

Jedes mal wieder denk ich mir das. ich mein wir besuchen solche Bälle auch gemeinsam und da ist es immer wunderschön.

Nur hab ich die schauze voll immer betteln zu müssen! Schatz kannst du bitte mitkommen, es wird dir gefallen, ich hätt dich gern dabei. , Nee einfach ne wenn er nicht will soll er zuhause bleiben!

Kurzer emotionaler ausrutscher meinerseits tut mir leid

Ich fühl mich allein gelassen, es ist immer lustig aber das sind meine erinnerungen er kommt immer weniger darin vor. aber ich will auch nicht das er mitkommt wenn er dann in der ecke sitzt und mosert wann wir heimfahren können.

Und auch zuhause. ich muss mich um alles kümmern. er hilft nur wenn er darum gebeten wird und es wirklich nicht länger warten kann.

Ich weiß ja das er sich mühe gibt. Aber es macht mich wahnsinnig.

Das sind so momente wo ich gedanken habe ob meine Liebe wirklich genug ist. den rest meines lebens so zu verbringen.

Ich hab auch schon mal mit ihm darüber gesprochen, er war sehr verletzt.

Ich weiß nicht was ich noch tun soll. ich liebe ihn doch.

Hilfe.

Hey,

ich erkenne in dir meine frühere Langzeitbeziehung (12 Jahre) wieder. Bin ähnlich gestrickt wie du. Es hatte nicht gehalten, obwohl er ein unfassbar netter Mensch war; gab auch kaum Streit.

Ich dachte, ich kann mich damit arrangieren und hatte auch Spaß bei Unternehmungen ohne ihn. Vorerst. Aber mehr und mehr mit den Jahren kam ich mir wie ein Dauersingle und einsam vor. Er war einfach nicht oder selten dabei. Freizeit/Urlaub habe komplett ich arrangiert.

Irgendwann kam der Punkt, wo die Liebe ging, ganz langsam, aber sie war weg. Er wurde älter und ich bin und war auch niemand, der jeden Tag auf die Piste muss. Trotzdem kam immer öfter der Gedanke, dass ich mein Leben nicht vorm TV verbringen will. Er saß nur noch rum, hatte kein Hobby mehr und ich putzte - drastisch ausgedrückt - an den Wochenenden um ihn rum.

Ich denke, ich war nicht die Richtige Frau für ihn.

Du liebst ihn. Sprich es direkt an. Ich habe erst nach vielen Jahren gemerkt, warum mich dieses Verhalten verletzt hat.

Mausezahn… du hast nur dieses eine Leben.

Und wenn’s etwas wie Wiedergeburt geben würde, wärst du nicht mehr derselbe Mensch, und würdest ganz andere Dinge wollen

Aber zum Thema.

Ihr passt einfach dahingehend nicht zusammen. Du willst, dass er sich verbiegt, er will einfach er selbst sein. Du hast es immer noch nicht verinnerlicht, sonst hättest du Schluss gemacht.

Du musst Abstriche machen. Wobei ich glaube, früher oder später triffst du jemand der dir das rundum Paket geben kann und dann bist du weg.

Vlt will er sich dann ändern weil er aus allen Wolken fällt , aber das wär dann ja auch nur geheuchelt

Ihr habt euch eben auseinandergelebt.
Überhaupt keine Seltenheit in eurem Alter.

Du merkst langsam, dass es dir so nicht mehr reicht und da du noch jung bist, würde ich dir raten, auf jeden Fall ein ernsthaftes Gespräch mit ihm zu führen und ihm klar machen, dass dich die ganze Situation unglücklich macht.

Auch wenn dein Freund verletzt ist, sollte er mal den Ernst der Lage erkennen.

Es reicht nur, dass ein Typ kommt, der mit dir viel unternimmt und ihr auf einer Wellenlänge seid und schon ist die Versuchung perfekt.

@Katze60 , nun stell Dir mal vor, ob Du die nächsten 20 Jahre so weiter betteln möchtest ?
Ob es nun Partys sind oder Aktivitäten zu Hause, er kommt nicht aus den Puschen.
Du willst ihn nicht verletzen und bestimmt auch nicht so weiter leben.

Wenn ernsthafte Gespräche zu keinem Ergebnis führen, was euch beide glücklich macht, dann bleibt Dir ja nur noch die Trennung.

Ob Du ihn heute verletzt oder erst in einem Jahr, spielt dabei keine Rolle.

Es liegt an ihm, ob er etwas ändern möchte und wenn er es nicht kann, dann bleibt ja nur noch die Trennung.

@Katze60

Vllt. Ist ihm garnicht so sehr bewusst, wie sehr dich das beschäftigt. Demzufolge würde ich dazu raten,werde deutlich und gib ihm die Chance. vielleicht gibt es ja auch dinge/ Veranstaltungen irgendwas das ihn begeistern kann.
Ich glaube der gute ahnt nicht wie arg du dich da schon raus entfernst.

@Einraumwohnung , @Milly85 , @Unterwegs , @tina1955 , @_Summer_

Danke euch alle ich kann irgendwie jede eurer Meinungen dazu verstehn

Er weiß ja das es mich beschäftigt und ihm ist es bereits aufgefallen das mich das alles stört und er bemüht sich einerseits auch ein bisschen mehr als zuvor. Seine ausrede generell ist nur das seine Faulheit überwiegt und er da nix machen kann....

ich werde schauen das ich die nächsten woche einen Zeitpunkt finde wo ich mit ihm ungestört und in ruhe nochmal sprechen kann.

Danke euch

Liebe Katze60,

ich sehe das nicht ganz so schwarz. Du liebst ihn und er Dich. Er versucht Dir entgegen zu kommen, wenn Du ihn bittest, weil Du ihm wichtig bist. Und Du beschäftigst Dich selbst wenn er nicht von sich aus will, weil Du seine Bedürfnisse respektierst. Das ist doch alles wunderbar. Die Frage ist nur: verschieben sich gerade Deine Prioritäten? Ist es Dir wichtiger mit irgendjemandem auf Reisen zu gehen anstatt in den Armen Deines jetzigen Freundes einzuschlafen?
Es gibt Paare die in ihrer Unterschiedlichkeit eigentlich undenkbar sind. Aber sie finden immer Wege zueinander. In Deinem Fall kann ich noch nicht sehen, dass euch eure gegenseitigen Bedürfnisse egal wären. Ihr habt doch auch gemeinsame Hobbys etc. Ihr existiert also sowohl mit als auch ohne einander. Wenn jeder von euch beiden so sein darf wie er ist und der andere das wirklich respektieren kann habt ihr kein Problem. Es gibt niemand der perfekt zu Dir passen wird und wenn dann auch nur für bestimmte Lebensabschnitte. Alles andere sind einander zugewandte Kompromisse. Weil man liebt. Du kannst ihn nicht ändern und das auch gar nicht wollen. Aber Du kannst für Dich entscheiden und nur darauf kommt es an. Liebe Grüße

PS: Aber den Haushalt solltest Du wirklich nicht alleine schmeißen. Ihr lebt schließlich zusammen. Und wenn das nicht geht... es gibt Paare die leben nicht zusammen, aber sind trotzdem glücklich...

Zitat von Katze60:

@Einraumwohnung , @Milly85 , @Unterwegs , @tina1955 , @_Summer_ Danke euch alle ich kann irgendwie jede eurer Meinungen dazu verstehn Er ...

Na wenn es nur an seiner Faulheit liegt, dann werdet ihr doch mit gutem Willen daran arbeiten können.

Etwas anders wäre es ja, wenn er absolut Menschen scheut und deswegen lieber zu Hause bleibt.

Zitat von Katze60:

Seine ausrede generell ist nur das seine Faulheit überwiegt und er da nix machen kann....

Abwarten... Du bist ihm sicher und eine Selbstverständlichkeit - was ich gar nicht so negativ meine, wie es sich im ersten Moment anhört. Ich gehe davon aus, dass du eben ein Teil seines Lebens bist und das schon ziemlich lange. Ähnlich wie ein Arm, der einfach mal da ist und eine Selbstverständlichkeit. Wir merken erst wie cool es mit zwei Armen ist, wenn einer von beiden oder beide fehlen.
Ich vergleiche sowas gerne mit kranksein. Wenn wir krank sind, also die Selbstverständlichkeit der Gesundheit nicht gegeben ist, dann kümmern wir uns vermehrt und intensiv darum, dass wir wieder in den gesunden Zustand kommen. In dieser Zeit (also dem Kranksein) investieren wir sehr viel um den angestrebten Zustand wieder herzustellen. Ähnlich verhält es sich meines Erachtens nach mit einer Partnerschaft. Erst wenn sie eben nicht mehr so vor sich hinplätschert, merken viele Menschen, wie wichtig sie einem ist und investieren stark.
Was ich damit sagen will: wenn er merkt, dass du ihm entgleitest, dann wird seine Faulheit ganz schnell seinem Invest in die Partnerschaft weichen. Ich sage es gerne und immer wieder: zuviel Sicherheit killt die Anziehung und auch die Bemühungen um den Partner bzw. die Partnerin.

Allerdings sehe ich es auch so, dass du eine stabile Partnerschaft hast, die dir viel gibt. Wie du schreibst, ist er ja nicht nur zu Hause sondern begleitet dich auch ab und an. Er ist also ein stückweit kompromissbereit - du auch?

Ich stimme auch RyanG zu: 10 Jahre weiter, würdest du die Dinge wohl ein wenig anders sehen.

Ein Gedanke noch von mir, denn mir ging es auch mal so in einer längeren Partnerschaft und gemeinsamen Hausstand: ich fand's gut, wenn sie auch mal Dinge allein unternommen hat und ich mal zu Hause mein Ding machen konnte (zocken, fernsehen, basteln, Filmsammlung neu sortieren, usw.). Könnte das vielleicht ein Punkt bei euch sein?

Ich sehe die Gefahr, dass der Bursche unehrlich zu sich selbst sein könnte.
Faulheit kann man angehen, aber wenn es schlichtweg seine Natur ist, wenn ihn das ruhige Leben ohne Events und Schaulaufen völlig zufrieden und glücklich macht, dann passt es einfach nicht.
Und die Konsequenz daraus wird ihm nicht gefallen.
Insofern...schwierig.

Vielleicht sollte man sich mal bewusst machen, dass es wohl extrem selten ist, dass ein Partner wirklich alle Bedürfnisse des anderen optimal befriedigen kann. Hier geht es dann doch eher um Gewichtungen und Möglichkeiten der Annahme/Akzeptanz von Unterschieden und möglichen eigenen Einschränkungen.

@Katze60 Hallo!
Dein Problem kann ich sehr gut nachvollziehen.
Klar, ein sicherer Hafen zuhause ist was Feines.

Mir hat (aus ähnlicher Erfahrung) persönlich dann gefehlt, dass man Dinge gemeinsam erlebt. Sich gemeinsam weiter entwickelt, etwas hat, worüber man später gemeinsam noch schwärmen/ lachen kann.

Es liegt ganz an dir, wie du dich entscheidest. Erlebnisse weiterhin außerhalb deiner sicheren Beziehung zu haben und ihm danach davon zu erzählen.....oder du fragst, dich ob du solch eine Beziehung in 5 Jahren immernoch führen willst.
Wenn die Liebe noch da ist, dann hoffe ich, ihr findet einen Weg euch zu arrangieren.