Ich muss sagen, ich bin leicht erschrocken wenn ich hier so einige Dinge höre. 5 Monate, 10 Monate, 18 Monate...
Bei mir ist das ganze jetzt knapp 2 Monate her. Und, was soll ich sagen, mir geht es VIEL VIEL besser als noch eine Woche danach. Ich will nicht sagen, dass es mir super geht. Aber das ist doch kein vergleich zum Anfang.
Wenn ihr mich fragt, denkt ihr, dass ihr nie wieder einen Partner wie euren Ex findet. Das einfach falsch. Vermutlich würdet ihr, wenn ihr denn geistig abschließen würdet mit der ganzen schei., innerhalb kurzer Zeit glücklicher sein, als ihr es je gedacht habt.
Der Schlüssel für die Lösung ist - und das gilt führ eigentlich alle Krisen im Leben - Bewusstsein. Ich hab das schon in einem anderen Thread geschrieben. Aber genau das ist der zentrale Punkt. Man muss aufhören sich derart von seinen Gefühlen Leiten zu lassen.
Der Psychater C. G. Jung hat folgenden Satz gesagt.
Was wir nicht als Bewusstsein in unser Leben rufen, erscheint in unserem Leben als Schicksal.
Es ist nicht euer Schicksal unglücklich zu sein. Was euch nur fehlt ist SelbstBEWUSSTSEIN. Ich mach jede Wette, dass die meisten hier, sich selbst immer noch über die Beziehung zu definieren. Es gibt keine Anna. Es gibt nur Anna+Paul.
Nach dieser Beziehung müsst ihr euch als Individuum neu abstecken.
Wer seid ihr?
Was könnt ihr?
Was mögen eure Freunde/Familie an euch?
Was wünscht ihr euch im Leben? (Nein, es ist nicht euer Ex.)
Genauso muss man sich über andere Dinge bewusst werden:
Bewusstsein über das Beziehungsende. Es ist vorbei. Warum auch immer. Aber es ist für immer vorbei.
Bewusstsein darüber, dass der Ex eben nicht der eine war. Na und? Gibt so viele andere Männer.
Bewusstsein über seine eigenen Gefühle. Warum sind sie da? Liegt das wirklich nur am Ex? Oder ist in Wirklichkeit ein anderes Problem daran schuld?
Bewusstsein darüber, dass es wieder besser wird, wenn ihr es wollt. Ihr lasst das Glück aber immer an euch vorbei rauschen, weil ihr immer in den Rückspiegel schaut. (Tolles Lied: Maxim - Rückspiegel. Hört es euch an)
Bewusstsein darüber, dass alle Dinge im Leben zu Ende gehen können.
Bewusstsein darüber, dass es im Prinzip übertrieben ist, dass man wegen einer Beziehung in ein derart tiefes Loch fällt. Das ist nicht mehr verhältnismäßig. Und verdient hat das schon gar niemand.
Da könnte man noch 100 weitere Sachen dazu schreiben. Aber seid ehrlich zu euch und hinterfragt eure Gefühle. Bekommt die Kontrolle über eure Gefühle. Das klappt anfangs nicht so gut. Aber immer besser.
Viele Menschen (inkl. mir) machen den Fehler, dass sie ihr ganzes Glück von äußerlichen Umständen abhängig machen. Aber das ist letztlich eine selbstzerstörerische Einstellung. Solange man alles hat was einem wichtig ist (Gesundheit, Geld, Karriere, Partnerschaft, Freunde, Familie etc.), ist man glücklich. Aber jeder weiß, wie schnell solche Dinge weg sein können. Das Problem dabei ist, dass wir sie nicht beeinflussen können. Was wir aber beeinflussen können ist unsere Sicht darauf. Ich (und die meisten hier vermutlich auch) haben den Fehler gemacht, die Zuständigkeit für unser Wohlbefinden an den Ex outzusourcen. Jetzt ist der Ex weg und wir haben keine Ahnung, wie wir an unsere Endorphin Dosis kommen.
Fakt ist aber: Wir können sie uns selbst geben. Und auf die Frage nach dem wie, ist die Antwort wiederum:
BEWUSSTSEIN
LASST NICHT ZU, DASS EURE GEFÜHLE DIE GANZE MACHT ÜBER EUCH HABEN!
Wenn ihr die Kontrolle über eure Gefühle habt, ehrlich zu euch seid und die Trennung akzeptiert, wird euch das Solz machen. Und euer Stolz ist das, was euren Selbstwert wachsen lässt. Ihr werdet euch daran aufrichten bis ihr wieder ganz gerade steht. Und das dauert keine Jahre.