Hallo zusammen
Ich möchte gerne eure Ansichten zu meiner Situation und auch Eure Erfahrungswerte hören. Womöglich kennen es einige von Euch genau so und ich möchte es für mich zur Selbstenwicklung und Sensibilisierung nutzen.
Im November 2023 habe ich (34) eine Frau (33) kennengelernt. Das erste Date verlief eigentlich gut und wir quatschten, liefen zusammen über den Weihnachtsmarkt und gingen Essen. Gegen Ende des Dates habe ich sie nach der Nummer gefragt und sie hat sie mir ohne zu zögern gegeben. Wir schrieben intensiv hin und her und machten dann ein zweites Date -mit gemeinsamen kochen und Filmabend- bei ihr Zuhause ab. Als es dann darum ging, dass ich meine letzte Verbindung des öV nachhause nehmen sollte, habe ich sie geküsst, was dann zur spontanen Übernachtung meinerseits führte. Die Tage danach hielten wir weiter Kontakt, machten weitere Treffen aus. also alles was zu einer werdenden Beziehung gehört. Sie hat mir dabei auch von ihrer letzten Beziehung erzählt und wie sie - ihrer Aussage nach -eingeengt wurde und dass sie jemand sei der Freiraum benötigt. Ich habe ihr dann klar kommuniziert, dass ich der letzte bin, der ihr irgendwas in dem Bereich vorschreibt. Gerade weil ich wusste, dass sie das benötigte und auch ich gerne Zeit mit Familie und Freunde - ohne Partnerin - verbringe. Alles nahm weiterhin seinen beziehungstechnischen lauf.
Nach rund zwei Monaten habe ich ihr dann zum ersten mal gesagt, dass ich sie liebe. Ihre Antwort darauf ich bin noch nicht soweit.
Ich dachte mir, okay, sie braucht noch etwas Zeit. Nicht tragisch. Rückblickend hat sie zu keinem Zeitpunkt selbiges zu mir gesagt.
Mitte März hatte sie Geburtstag und ich lud sie zum Abendessen in ein etwas besseres Restaurant ein. Wir sprachen dabei auch über uns und dass man es nicht wie in Teenie-zeiten mit willst du mit mir zusammen sein offiziell machen muss.
Wir haben uns überwiegend nur an den Wochenenden gesehen. Zu Beginn fragte sie aktiv nach, ob wir uns am Wochenende sehen. Im spätern Verlauf nur dann, wenn sie nicht müde war, ihre Me-Time geltend machte, oder kein volles Programm hatte. Wofür ich auch jedesmal Verständnis aufbrachte. Die anfänglichen häufigen Intimitäten liessen damit natürlich auch nach. Bis dahin kein ich liebe dich oder dergleichen von ihrer Seite. Auch da dachte ich mir nichts weiter dabei. Liebe und Zuneigung lässt sich in vielen Formen zeigen und für mich passte es soweit auch.
Vor rund 6 Wochen kam ich von meiner Schicht, schaute aufs Telefon und mir fiel das Herz in die Hosen. ich weiss nicht wie ich es sagen soll. Ruf mich an wenn du Feierabend hast.
Mit einem mulmigen Gefühl rief ich an. Sie klang gestresst und doch irgendwie kühl als sie mir sagte, dass sie schwanger ist. Zugegeben, wir waren beim letzten mal unvorsichtig, obwohl der Kinderwunsch bei uns beiden nicht vorhanden ist und wir beide genau wussten was passieren kann.
Ich musste selbst erstmal tief durchatmen und versuchte sie dann zu beruhigen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, das erst mal 1-2 Tage sacken zu lassen und uns dann auf eine Lösung zu einigen. Ich sagte ihr deutlich, dass ich das Kind nicht möchte, doch die endgültige Entscheidung bei ihr liegt und dass - egal wie sie sich entscheidet - ich zu 100% dahinter stehen werde und auch die Kosten tragen werde. Sie wollte das Kind auch nicht, aber von Angesicht zu Angesicht haben wir es nie genauer besprochen und die Tests habe ich - im Nachhinein gesehen - nie zu Gesicht bekommen. Sie wollte auch nicht dass es jemand erfährt, aufgrund, dass man ihr den Mörder Stempel aufdrücken könnte. Diesen Wunsch respektierte ich, auch wenn es mir schwer fiel zumindest meiner Mutter nichts davon zu erzählen.
Sie hat dann nach 3 Wochen einen Termin beim Gynäkologen für den Ultraschall bekommen. Angeblich war noch nichts zu erkennen. Sie wollte mich auch über diesen Zeitraum nicht mehr sehen, oder hatte bereits etwas mit Kolleginnen vor.
Ostern kam immer näher und ich fragte sie, ob sie nun dabei sein möchte, oder ob es ihr im Moment zuviel ist und ich sie unter einem Vorwand bei meiner Familie abmelden soll. Schauen wir es spontan an wie es mir geht.
Sie kam dann am Samstag vor Ostersonntag zu mir über Nacht, da wir - je nach ihrem Zustand - gemeinsam zu meiner Familie fahren wollten. Sehr viel Nähe bekam ich nicht zu spüren und als wir dann schlafen gingen fragte ich sie, ob es okay für sie ist, wenn ich meinen Arm um sie lege. Sie bewegte sich leicht in meine Richtung, aber nicht so dass sie die Nähe aktiv suchen würde.
Ich fragte sie am Sonntagmorgen ob sie nun mitkommen möchte, oder ob ich sie nachhause fahren soll. Sie kam dann mit, aber verhielt sich die restliche Zeit eher abweisend. Auch als ich sie nachause fuhr, sprach sie kaum mit mir. Ich habe ihr Verhalten - für mich - auf die angespannte Situation und die Hormone geschoben.
Bei ihr angekommen sagte ich ihr, dass es mir gut getan hat und ich mich gefreut habe sie nach dieser Zeit wieder zu sehen. Sie begegnete darauf nur mit einem leichten lächeln und oooh.
Wir haben uns die Woche darauf wie bisher per Whatsapp Sprachnachrichten geschickt und es war kein Anzeichen von den nachfolgenen Ereignissen zu spüren.
Am Samstag hatte sie mit ihren Mädels was geplant und als sie kurz vor dem Aufbruch war schrieb sie mir ich möchte morgen mit dir reden.
Mein Herz rutschte erneut in die Hose, da mein Bauchgefühl genau wusste worauf es hinausläuft und das obwohl sie mir keine 30 Minuten zuvor noch Kuss-Smileys sendete. (Ja ich weiss, die Dinger sind schnell eingetippt)
Am vergangenen Sonntag (7. April) trafen wir uns in der Stadt und sie gab mir den Laufpass mit der Begründung ich weiss, dass du ein guter und anständiger Typ bist und vieles für mich machst, aber ich habe nicht das Verliebtsheitsgefühl, nicht den WOW-Effekt bei dir, dass ich nach dieser Zeit haben sollte und ich würde dir nur etwas vor machen.
Ich versuchte ihr klar zu machen, dass Liebe und Zuneigung viele Formen kennt und jeder die Gefühle unterschiedlich schnell entwickelt. Sie hat sich zu Beginn und während den letzten Monaten ja auch für mich entschieden, also muss doch Liebe oder Verliebtheit da sein.
Sie entgegnete mit ja das war auf freundschaftlicher Ebene, da wir viele Gemeinsamkeiten haben und du kannst froh sein, dass ich es solange mit dir versucht habe. Normalerweise will ich nach dem ersten Date nichts mehr von den Männern wissen.
. und.
ich habe gesagt ich brauche Freiraum und ich habe nicht genug Zeit für mich, meine Kolleginen und dich.
Trotz ihren Tiefschlägen habe ich ihr versucht klar zu machen, dass eine Beziehung nicht ohne Kompromisse geht und es nicht so ist, dass ich ihr dabei jemals im im Weg stehen würde oder gestanden bin. Sie fragte mich dann bei unserem Spaziergang inkl. Unterhaltung, ob wir etwas trinken gehen wollen. Sie habe Durst.
Wir sprachen noch eine Weile in einem Bistro in der Nähe, bis sie mir meinen Wohnungsschlüssel entgegen hielt.
Ich schaute ihr lange und tief in die Augen, währen sie den Blickkontakt immer wieder unterbrach. Ich erkannte nur Trauer und Scham. Kein Hass, kein Ekel, nichts was auf eine negative Emotion mir gegenüber hindeutete.
Ich verabschiedete mich dann von ihr mit Alles gute und ich hoffe du findest jemanden der den WOW Effekt bei dir auslöst.
Am Dienstag meldete ich mich bei ihr betreffend ihrem Termin beim Gynäkologen und wie es mit dem Schwangerschaftsabbruch nun läuft, da ich keine Lust darauf habe, dass es irgendwann an meiner Tür klopft und Hallo Papa heisst.
Sie sagte mir, dass sie den Termin bereits am Montag hatte und die erste Medikation eingenommen hat. Die zweite erfolgt am Mittwoch, aber sie würde mir das Infoblatt mit dem Ablauf schicken, wenn es mich beruhigen würde. Ich sagte ihr, dass ich froh drum wäre und auch ein Bild von dem Medikament dabei möchte, da ich ihr nicht mehr blind Vertraue.
Sie antwortete damit, dass sie es nicht okay findet, dass ich das von ihr verlangen würde, aber wenn es mich beruhigt dann würde sie dem Gynäkologen sagen, dass er beim Kontrolltermin in zwei Wochen eine Bestätigung ausstellen soll. Sobald sie diese hat, sendet sie mir diese zu.
Ich schrieb ihr dann, dass ich nicht streiten, oder ihr etwas unterstellen möchte. Nur dass ich kein Vertrauen mehr habe und nicht mehr.
Sie antworte darauf mit ich verstehe es nicht ganz. Du weisst genau, dass ich das Kind nicht möchte, auch wenn du mir nicht mehr vertraust!
Darauf habe ich mich nicht mehr gemeldet, aber die Woche mit dem angeblichen Termin im Kalender eingetragen. Bisher habe ich auch nichts mehr von ihr gehört.
Irgendwie stelle ich mir die Frage, ob sie wirklich schwanger ist, oder es nur ein Vorwand war, um mich nicht mehr zu sehen, resp. los zu werden. Wobei letzteres nicht logisch wäre und da ich die Schwangerstaftstests ja nicht gesehen habe kann ich nicht sagen ob es effektiv so ist oder nicht. Auf einer Leichtgläubigkeit Skala von 1-10 würde ich mir selbst eine 11 geben.
Jedenfalls möchte ich gerne wissen was ihr davon haltet und ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, oder das Muster kennt.
Ich danke Euch für die Rückmeldung.
11.04.2024 00:48 •
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