Hallo liebes Forum!
Nachdem ich hier schon lange Zeit mitlese, melde ich mich nun einmal mit meiner Geschichte selber zu Wort.
Ich m36 wurde vor knapp 5 Monaten von meiner Langzeitpartnerin w31 nach ü7 Jahren Beziehung warmgewechselt. Sie hat die neue Beziehung 3 Monate vorbereitet und mich dann gegen ihren Arbeitskollegen ausgetauscht.
Sie war seit 13J meine beste Freundin und wir kamen zusammen, als sie bei uns in der Firma anfing. Wir haben nicht zusammengewohnt und es gab keine Kinder.
Nachdem wir uns im Herbst 22 dazu entschieden haben, die Firma zu wechseln wurde ich kurze Zeit später wieder gekündigt, sie wollte aber unbedingt bei der neuen Firma bleiben. Wir sahen uns aber trotzdem jeden Tag. Und so wie immer Donnerstag, Freitags und Samstag zusammen kochen. 6 2-3x in der Woche. Der Umgang war liebevoll und wir waren auf einer Wellenlänge. Wenig bis kein Streit. Freitag und Samstag schlief ich auch immer bei ihr. Andere Frauen, saufen und fortgehen oder meiner Ex gegenüber laut zu werden kam für mich nie in Frage. Sie war meine Traumfrau.
Ich habe meine Probleme reflektiert; Nicht gut gemacht habe ich:
o Habe meine Ex oft korrigiert, wenn sie zb Worte falsch ausgesprochen hat
o Bin nicht immer auf ihre Bedürfnisse eingegangen, bzw schlechtere emotionale Intelligenz als sie.
o Im April hat sie mich sogar das erste Mal gefragt, ob wir zusammenziehen möchten. (Sonst hieß es von ihr immer, dass die getrennte Wohnsituation gut ist) Ich denke, dass ich da meine letzte Chance gehabt habe.
o Keine gute Kommunikation (beiderseits)
o Durch die getrennte Wohnsituation evtl. zu wenig Zeit zu zweit
o Habe nach meiner Kündigung nicht männlich gewirkt und war 2 Monate wirklich down und habe viel gejammert.
o Habe ihr nicht die richtige Zukunftsvision gegeben evtl.
o Kurz gesagt habe ich sie das Begehren nicht mehr spüren lassen
Probleme der Ex, die sie anscheinend nicht reflektiert hat:
o Große Eifersucht und klammern (aber eher 1. Hälfte Beziehung)
o Keine Hobbies oder eigene Interessen ausser Handy (Grosses Problem wenn ich zb mit einem Kumpel über Nacht Angeln gehen wollte)
o Keine Selbstliebe
o Wenig Selbstbewusstsein (Sie sagte einmal, sie benutzt 6 zur Selbstbestätigung).
o Zum Schluss nur mehr Lügen und Manipulation
o Oft sehr emotional teilweise mit weinen jeden 2. Tag 2021-2022 aufgrund der Arbeitssituation im alten Betrieb.Ich sprach ihr immer wieder gut zu und versuchte Sachen aus dem Alltag hervorzuheben, die sie besser macht als alle anderen und auch die Kollegen fraßen ihr aus der Hand, aber sie meinte es hilft ihr nichts, wenn sie das nur hört, sie muss es selber erfahren. Ich glaube, es ging um die fehlende Anerkennung durch den Geschäftsführer (Mutter der Ex früh verstorben, evtl Vaterkomplex)
In der neuen Firma (Wechsel war meine Idee aufgrund von ihren Problemen; Konnte die Ex nicht mehr jeden 2. Tag weinen sehen) verdiente sie um einiges Mehr, hatte nun einen leitenden Posten, hatte einen neuen Freundeskreis und bekam eeeendlich die Anerkennung und das Lob vom neuen Geschäftsführer. Nun ging bei ihr auch der Knoten mit dem Selbstbewusstsein auf. Ich denke mir oft, sie hat die schlechte Zeit in der alten Firma mit mir verbunden und mich i-wie verantwortlich gemacht und ihre Probleme auf mich übertragen.
Dann die Anzeichen:
Ca 2 Monate vor Trennung Jahresmitgliedschaft im Fitnesscenter (sie möchte etwas für sich tun)
Ca 1 Monat vor der Trennung fiel mir auf einmal auf, dass sie sich anfing, zu verändern. Sie war etwas selbstbewusster und kühler. Darauf angesprochen meinte sie, dass ihr das nicht so vorkommt. Ob ich das negativ meine.
Dann ging es damit los, dass sie auf einmal anfing, „Überstunden“ zu machen. (Kam bis dato nicht vor)
Telefonisch war sie nur mehr schlecht erreichbar, auch die Nachrichten wurden teilweise sehr spät beantwortet (sonst immer innerhalb von Minuten)
Darauf angesprochen meinte sie, dass sie sich mit den Kolleginnen so gut versteht und sie oft nach der Arbeit einen Aperol trinken. Ich wollte sie nicht einengen und ließ ihr die Freiheit. Ich bin aber generell der nicht eifersüchtige Typ.
Danach kam es soweit, dass ich sie 3 Tage nicht gesehen habe. Als ich zu ihr in die Wohnung kam wirkte sie wie ausgewechselt. Kalte Küsse, emotional ganz wo anders und sie konnte mir nicht mal richtig in die Augen sehen. In diesen 3 Tagen musste etwas Schlimmes passiert sein.
Wir setzten uns zusammen. Leider konnte ich bei diesem Gespräch meine Emotionen nicht zurückhalten und habe das erste Mal vor dieser Frau geweint (großer Fehler im Nachhinein).
Ich sagte ihr, dass ich Angst habe, dass sie mir „durch die Finger rutscht“ und ich merke, dass sie sich immer weiter von mir entfernt. Sie meinte sie wolle sich auf gar keinen Fall trennen und dass ein Konflikt mit einer Kollegin und die stressige Arbeitssituation daran schuld wären.
Am darauffolgenden WE hat sie unseren absoluten Fixtag abgesagt, da sie mit „einer Freundin etwas unternehmen möchte“. Ich dachte, ich mache keinen Druck.
Auch hier dann stundenlanges nicht zurückschreiben wegen essen an Abend, telefonisch nicht erreichbar.
Ich bekam dann nach und nach alle Ausreden und Fakten präsentiert. Hier hätte dann die Trennung meinerseits kommen müssen.
o Akku leer (mir wurde sogar das Ladegerät ins Gesicht gehalten, dass sie im Auto „vergessen hatte“
o Hat sich komplett neu gestylt mit Friseur
o Kein Empfang am Handy
o Wirkte teilweise komplett abwesend
o Auf die Frage, warum der Arbeitskollege ihr immer privat schreibt, obwohl es eine Chatgruppe von dieser Firma gibt, kam die Antwort, dass das ganz normal ist, mit dem Kollegen zu schreiben. Nur freundschaftlich.
o Zum Schluss durfte ich sie nicht mal mehr berühren (zog den Arm weg)
o Als sie emotional weg von mir war (letzten 2 Wochen), trug sie unter Woche auf einmal scharfe Unterwäsche und war frisch rasiert. (Hatten bis zum Schluss 2-3 x die Woche 6)
o 2 Wochen vor Trennung kam von ihr noch ala Merkel: Wir schaffen das
Das waren jetzt nur Auszüge.
Die letzte Woche war so, dass ich sie nicht mal mehr gesehen habe. Später konnte ich über ihre Kollegen herausfinden, dass sie in dieser Woche ihn jeden Tag nach der Arbeit getroffen hat und auf einem Kirchtag war und mit dem Arbeitskollegen danach komplett besoffen zu ihm nach Hause gefahren ist.
2 Tage später bat ich um ein Gespräch, dass sie zuerst verschieben wollte. Auf Druck meinerseits fand es dann doch statt. Bei diesem Gespräch war sie das erste mal in 7 Jahren richtig aggressiv mir gegenüber. Wie ein Tier, was man in die Ecke getrieben hat. Sie hat mich richtig angeschnauzt.
An diesem Abend erfolgte die Trennung. Sie hat alle (später als richtig herausgestellte) Anschuldigungen verneint und sogar noch gelacht, als ich nach dem anderen Typ gefragt habe.
Die ersten Wochen danach waren die schlimmsten meines Lebens: Ich konnte 4 Tage gar nichts essen, musste aber jeden Morgen trotzdem kotzen. Habe über 10% meines Körpergewichts abgenommen. Meine Hobbies interessierten mich gar nicht mehr. Habe teilweise die Tage bei 28 Grad im Bett verbracht und nur auf die Decke gestarrt. Wachte in der Nacht schweißgebadet mit Alpträumen auf und fing tagsüber an, einfach so zu weinen. Vorher wusste ich nicht wohin mit meiner Energie und war ein fröhlicher Typ.
Punkte, die mich seither wahnsinnig machen und mich in der Vergangenheit festhalten.
o Sie konnte mir keinen Trennungsgrund nennen ausser: „sie muss sich selber finden, benötigt jetzt Zeit für sich und muss zu dem Menschen werden, der sie selber glücklich macht. *rolleyes*
o Im Familien- und Bekanntenkreis galten wir als Traumpaar
o Sie wollte absolut nichts probieren und mir keine Chance lassen und das nach dieser langen Zeit.
o 30 Minuten nach der Trennung war sie direkt beim Neuen (Das tat mir fast am meisten weh), schläft nun jeden Tag bei ihm und lebt mit ihm ihr bestes Leben und ich gehe fast vor die Hunde.
o Sobald ich nicht beschäftigt bin, drehen sich die Gedanken um: Wieso? Weshalb? Warum auf diese Art? Usw. Jedem hätte ich eher solch eine Aktion zugetraut, nur nicht meiner Ex.
o Bin seit dem extrem unsicher geworden, war aber vorher sehr selbstbewusst und hatte viel Selbstliebe.
o 2 Monate nach der Trennung habe ich sie noch einmal auf ein Gespräch getroffen. Aus einer Stunde wurden 6, lt ihr war es so, als ob keine Zeit vergangen sei. Direkter Draht zueinander. Sie erzählte mir auch direkt, was der neue alles nicht so gut kann (nicht so intelligent, erzählt viel, was er machen will, hält aber wenig davon ein, sie weiß eh nicht, was sie sich mit dem angetan hat. usw…) Trotzdem gab es für sie kein Zurück.
o Der Neue ist das komplette Gegenteil von mir, kenne ihn leider auch persönlich, da 4 Monate Arbeitskollege. Eher Typ Macho mit Ärmellosen Shirts und Cappies, ich eher Polohemden und Armbanduhr.
o Bindungstyp ist bei mir bindungsängstlich-vermeidend ( Hauptproblem ist hier die Ablehnung frei nach dem Motto: Es hat nicht gereicht. Damit kann ich ganz schlecht umgehen)
o Ex hat nicht 1x von sich aus nachgefragt, ob ich ü-haupt noch lebe. Es kommt mir so vor, als ob unsere Beziehung nie passiert wäre.
Aktuell ist die Lage so, dass ich noch immer jeden Tag an sie denken muss. Echt krank. Mich hat noch nie jemand so verletzt und wenn es dann die Person tut, die dir eigentlich den Rücken freihalten sollte, schmerzt es unglaublich. Mit dem Essen geht es wieder ganz gut, die letzten 5 Kilos sind aber bei ihr geblieben. Vorher konnte ich mich sehr für Angeln, Oldtimer Ausfahrten, Gartenarbeit oder PC spielen begeistern, nun kommt mir alles so sinnlos vor und ich habe auch nicht so wirklich Lust darauf. Eventuell bin ich hier schon in der Depression. Habe seit der Trennung das Autoradio aus und habe ehrlich gesagt seit der Trennung nicht mehr von Herzen gelacht.
Ich mache jetzt seit 2 Wochen jeden 2. Tag ein Workout und setze mich zumindest raus auf eine Parkbank und versuche, die Sonne zu geniessen, wenn sie denn scheint. Aber es ist schwer. Tageshighlight gestern zb war, dass ich mich mit einer 93j Omi für 5 Minuten auf der Parkbank über das Wetter unterhalten habe. Da ging es mir zumindest 1% besser danach.
Kann seitdem auch nicht mehr richtig ausschlafen. 1 Stunde vor dem Wecker werde ich wach und merke innerhalb von 5 Sekunden, dass der Körper sofort Stresshormone ausschüttet (es ist so als ob innerlich ein Kübel Cortisol ausgeleert wird, man merkt echt, wie es ausgeschüttet wird), ich zu schwitzen beginne und sich das Rad im Kopf zu drehen beginnt. Und das seit 5 Monaten jeden Tag. Lebensqualität nicht so wirklich gegeben.
GsD kann ich viel mit meiner Schwester darüber reden. Auch meine Tante (hat mal in der Seelsorge gearbeitet) gibt mir immer wieder Tipps und der Freundeskreis ist für mich da. Teilweise verstehen Freunde halt nicht, dass sowas extrem wehtut, da sie selber noch nicht in dieser Lage waren.
Mein Kopf weiß zwar, dass sie sich nur mehr einen Dreck um mich schert und ich ihr vollkommen egal bin, mein Herz schafft es allerdings nicht, diese Person zu vergessen(Hallo Trauma Bonding), da es ja auch 7 sehr schöne Jahre mit ihr waren. Aber jemanden so aus dem Leben zu verbannen würde ich nicht schaffen. Wie man sieht, schaffe ich es ja auch nicht.
Was kann ich tun, damit ich mich aus diesem Loch befreien kann? Bin über alle Tipps dankbar.
Danke euch und sorry für diese Textwand, aber ich bin echt am Ende und das 5 Monate nach Trennung noch immer.
02.01.2024 14:47 •
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