5 Jahre seit Tag X - Was ist seither passiert?

Kann ja auch sein, dass ich mich komplett irre. Ich sage ja nur, ich habe den Verdacht, weil ich gewisse Parallelen aus meinem Umfeld kenne. Es kommt bei einem Schlaganfall sehr darauf an, welche Hirnregionen wie stark betroffen sind und wie lange es dauerte, bis Hilfe kam. Falls es ein leichter Schlaganfall einer Hirnregion war, die nichts großartig mit den kognitiven oder emotionalen Fähigkeiten zu tun hat, kanns auch sein, dass man eine Zeit lang nur nicht oder eher lallend reden kann oder Lähmungserscheinungen aufweist. Oder man bei vollen geistigen und emotionalen Fähigkeiten nie wieder aus dem Bett kommt, weil man komplett gelähmt ist. Aber es kann auch sein, dass es die Psyche erwischt und dass es hier dann auch um einen dauerhaften Hirnschaden handeln kann. Das ist nicht verletzend, dass sind einfach die traurigen Fakten. Eine Freundin von mir hat gerade ihren Vater mit 53 Jahren beerdigt, der sie das letzte Lebensjahr nach dem Schlaganfall nur mehr als H.. anschrie, die Bettdecken zerschnitt und in die Psychiatrische Abteilung überwiesen werden musste, weil die Heimpflege die Aggressionen etc nicht mehr bewältigen konnten. Den hatte es also ganz schlimm erwischt. Meine ticken einfach nur sehr schräg, fällt bei manchem einem Außenstehenden kaum auf, nur bei näherer Betrachtung fällt auf, dass da was gar nicht rund läuft. Also ganz abwegig ist es nicht, dass auch Uwes außergewöhnliches Handeln und Denken mit dem Schlaganfall zu tun haben könnte. Natürlich ist es auch möglich, dass der Körper einiges allein bewältigt. Aber gepaart mit Sturheit und die böse böse Gesellschaft sehe ich zumindest eher schwarz, dass wir hier was bewirken könnten.

Und wenn, dann lasst ihn doch einfach etwas auskotzen. Denkt daran, dass es auch einfach körperliche Gründe haben könnte, warum er jetzt so tickt, wie er tickt. Und dass man sich da mit gutgemeinten Ratschlägen meist die Zähne ausbeißt. Vielleicht hilft es ihm ja einfach, hier Stress abzubauen - Depressionen nach einem Schlaganfall darf man auch nicht unterschätzen - und sich so langsam wieder an die Außenwelt ranzuwagen. Unterschätzt bitte einfach nicht, was ein Schlaganfall alles mit sich bringen kann. Das Hirn steuert eben quasi alles. Vielleicht seht ihr so die ganze Diskussion ja aus einer anderen Perspektive.

@Candela : Es kann natürlich genauso sein, dass er immer schon sehr egozentrisch und aggressiv war. Bei ich war der tollste Ehemann/-frau und hab alles für sie/ihn getan bin ich immer skeptisch. Ich weiß es nicht. Ich äußerte nur eine Vermutung. Nur, so oder so ist natürlich das Risiko da, dass er für seine Ex durchaus gefährlich werden könnte. Obs was mit dem Schlaganfall zu tun hat oder nicht, wenn ich nach 5 Jahren noch Tötungsgedanken äußere, bin ich mit Vorsicht zu genießen. Hier noch den Priester darauf ansetzen zu wollen, ohne zu wissen, was da bereits alles vorgefallen sein könnte, halte ich für sehr fahrlässig.

Hatte ich schon mal Gewaltphantasien? Klar. 2 Minuten vielleicht. Hab ich schon mal an einem Ex furchtbar gehangen und verstand die Welt nicht mehr, als es vorbei war? Ja, klar, wie fast jeder erwachsene Mensch. Aber sich über Jahre immer mehr reinzusteigern als weniger, sein eigenes Schicksal als einzig schlimmes zu sehen, zu meinen, das Leben muss an einem etwas gut machen oder darf einem wenigstens nichts wegnehmen - das ist doch absolute Realitätsverweigerung. Und Realitätsverweigerung, welche sich auch noch mit Hass auf eine Person äußert, birgt ein sehr gefährliches Potential. Obs wegen einer Krankheit oder angeboren ist, tut bezüglich möglichen Auswirkungen eigentlich nur wenig zur Sache, wenn man die Betroffene ist...