Meine Freundin hat mir kurz vor unserem 4. Jahrestag zur Vorweihnachtszeit gestanden, dass sie nicht mehr weitermachen kann und sie ernsthaft über die Beziehung nachdenken müsse. Es war erstmal ein großer Schock. Wir haben uns eine Auszeit gegeben, um über unsere Gefühle klar zu werden.
Es gab vielfältige Gründe, die wir in einem gemeinsamen Gespräch, dass leider wie so oft der Fall viel zu spät geführt wurde, erörtert haben. Große Baustelle waren die gemeinsamen Lebensziele, die sich bei mir auf das Studium bezogen, bei ihr auf die Familienplanung. Auch meine mangelnde Bereitschaft wieder öfter mal etwas zu unternehmen oder neue Leute kennenzulernen (ich bin eher der introvertierte Typ). Auch der Alltag hat in unserer Beziehung Einzug gehalten, an dem aber wohl beide Parteien was hätten ändern können.
Ich muss gestehen, dass ich die Signale eventuell oft nicht richtig verstanden oder nicht richtig gedeutet habe, aber auch sie hat leider selten etwas angesprochen und mehr in sich hineingefressen. Kein Wunder, dass es so irgendwann zum Knall kommen musste.
Ich hoffte in einem weiteren Gespräch in dem ich ihr ehrlich versprach an mir zu arbeiten und auch von mir aus mehr auf sie zuzugehen das Blatt noch einmal zu wenden. Ihr Herz hätte sich für mich entschieden, ihre Vernunft rät ihr jedoch, dass man einen Menschen nicht dauerhaft verändern kann und das in Zukunft auch zu Problemen führen kann. Ich hatte große Hoffnungen und kann es zwar auf Verstandesebene nachvollziehen, aber ich wünschte sie hätte sich entschieden auf ihr Herz zu hören.
Ich habe viel in dieser Zeit nachgedacht und wie so viele Männer erst in der Retrospektive viele Fehler gesehen. Klar hat auch sie Fehler gemacht und auch nicht nur positive Seiten gehabt, aber der Trennungsschmerz lässt mich im Moment noch nicht klar sehen oder denken.
Auch wenn ich gerne von ihr hören würde und der Drang da ist eine Email oder Brief zu schreiben, muss ich im Moment um meiner Selbst willen die KS halten, da ich sonst immer wieder in eine Phase der Hoffnung und tiefen Trauer zurückfalle.
Auch ertappe ich mich noch dabei, dass hin und wieder Hoffnung aufkeimt, dass es nochmal eine Chance gäbe, das das Herz doch noch siegt. Aber diese Gedanken bringen mich im Moment nicht weiter, werfen mich eher wieder zurück.
Es war eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte, aber das Loslassen eines lieben Menschen schmerzt so sehr.
29.12.2012 15:19 •
#1