Hallo,
ich habe hier schon zwei Themen eröffnet. Siehe unten. Das ist alles schon ein paar Monate her, und jetzt muss ich es zum dritten mal machen. Es hilft halt einfach, das alles aufzuschreiben.
Ich habe allen Ernstes die dritte schlimme Trennung innerhalb von insgesamt 18 Monaten hinter mir. Jedesmal aus ähnlichen Gründen, jedesmal mit dem selben Resultat, und nie lerne ich anscheinend daraus. Und ehrlich gesagt ist der Schmerz auch jedesmal unerträglich, auch wenn ich langsam wissen müsste, dass wieder etwas neues kommt. Oder vielleicht gerade deswegen, weil ich mich immer wieder mit etwas neuem über die alte Beziehung hinwegtröste und die neue dann auch nicht funktioniert.
Es ist alles so offensichtlich, ich handle immer wieder nach dem selben Muster. Aber ich komme nicht raus!
Ich fasse mal kurz zusammen:
Mein Leben ist gelinde gesagt ein komplettes Chaos. Ich bin mir nicht sicher ob das Chaos die Ursache oder das Resultat meiner Probleme ist.
Im letzten Jahr wurde ich nach knapp 3jähriger Beziehung von einem Tag auf den anderen von meiner Freundin mit der Tatsache konfrontiert, dass sie sich in jemand anderen verliebt habe. Um es kurz zu machen, ich konnte und wollte nicht loslassen, wir wohnten weiterhin zusammen, sie wurde auch noch schwanger, wusste nicht von wem das Kind sein würde. Nachdem ich mich fast vier Monate lang zum Affen gemacht und unendlich gequält hatte, zog ich im September endlich aus, zu meiner Schwester in eine andere Stadt. Ich konnte den Schmerz kaum ertragen und wurde richtig depressiv, antriebslos, trank zuviel und weinte tagelang durch.
Ich hatte mich Anfang 2012 auch noch selbständig gemacht, und das lief dann entsprechend beschissen. Das nur am Rande, ich bin tatsächlich immer noch selbständig, aber nur weil ich keinen neuen Job finde. Dies spielt natürlich bei der Geschichte auch eine gewichtige Rolle.
Überraschenderweise verliebte ich mich Ende November Hals über Kopf in eine neue Bekanntschaft. Ich war zwar immer noch traurig über die verlorene Beziehung, aber die neue hatte ein Kind und ich hatte das Gefühl, eine Ersatzfamilie gefunden zu haben. Es war alles von Anfang an sehr problematisch, aber ich hatte das Gefühl, nach dem Verlust meiner großen Liebe eine Person gefunden zu haben, in die ich genauso verliebt war. Ja, ich bildete mir zumindest ein, sie zu lieben.
Es wurde relativ schnell klar, dass aus der Beziehung nichts werden würde. Sie war einfach nicht so verliebt wie ich und sagte mir das auch irgendwann. Sie meinte, ich solle erst einmal selbst wieder Boden unter die Füße bekommen, dann könnten wir vielleicht so etwas wie Freunde sein. Ich nervte sie noch wochenlang mit SMS, bis sie mich bat, den Kontakt komplett einzustellen, woran sich bis heute nichts geändert hat. Wieder heulte ich wochenlang und bekam nichts auf die Reihe. Inzwischen ging ich zu einem Therapeuten, der mir erklärte, dass die Frau gemerkt habe, dass ich nur ein Satellit sei und nichts eigenes in die Beziehung einbringen konnte, ich hatte mich nur drangehängt und wollte unbedingt dazugehören. Das erschien mir einleuchtend. Trotzdem tröstete es mich nicht, ich vermisste die Frau und das Kind wie mein eigenes. Und tue das sogar jetzt noch manchmal.
Tja, und wie oben schon angekündigt, das war nicht der letzte Teil der Geschichte. Zufällig lernte ich ein junges, hübsches Mädel kennen. Ich erzählte ihr ziemlich schnell von meinen ganzen Baustellen. Trotzdem ließ sie sich auf mich ein, obwohl sie selbst frisch getrennt war. Wir wollten es daher auch langsam angehen lassen, aber aus unserer (sehr) leidenschaftlichen Affäre wurde sehr schnell mehr, es ließ sich sozusagen nicht mehr aufhalten. Wir waren wie zwei verliebte Teenager, ich hatte die Geschichte von Anfang des Jahres schnell vergessen oder mir das zumindest eingebildet. Wir machten Pläne für Urlaube und Weihnachten, obwohl wir uns gerade mal ein paar Wochen kannten. Ich wurde zu ihrer Familie eingeladen und war selbst überrascht, wie verbindlich sie das alles sah.
Bis vor zwei Wochen. Wir wohnen eine Stunde voneinander entfernt und hatten uns eine Woche nicht gesehen, als sie mir eröffnete, dass sie nicht verliebt sei, es ihr zu früh sei, und sie sich jemand bodenständigeren wünschte, ich mir erst einmal klar darüber werden solle was ich wollte und mir einen festen Job suchen. Ich solle mir morgen meine Sachen bei ihr abholen. Wir redeten noch einmal, aber die Entscheidung war gefallen.
Ich war fassungslos. Diesmal hatte ich mich nicht drangehängt. Dachte ich jedenfalls. Ich hatte mich sehr intensiv um mein berufliches Fortkommen gekümmert (leider bisher immer noch erfolglos). Jedes mal, wenn ich bei Ihr war, hatte ich mehrfach nachgefragt, ob es ihr nicht zuviel würde. Ich hatte mir (schon wieder) eingebildet, es könnte die richtige für mich sein, sie passte zu mir wie angegossen und hatte die gleichen Vorstellungen vom Leben wie ich.
Ich kann es fast niemandem mehr erzählen. Selbst die besten Freunde nehmen mich nicht mehr wirklich ernst. Verstehe ich auch. Zum dritten mal innerhalb 18 Monaten die große Liebe verloren? Kann es ja irgendwie nicht geben.
Und doch fühlt es sich für mich so an. Trotz der Erfahrungen der letzten Zeit bilde ich mir ein, GENAU DIE sei die richtige gewesen und bin todunglücklich über den plötzlichen Verlust. Mein Herz ist tatsächlich schon wieder gebrochen und ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Ich verkneife es mir, so gut es geht, da sowieso alle nur denken, ich suhle mich in Selbstmitleid.
Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich klammere mich an eine letzte Chance: Als wir uns vor einer Woche noch einmal getroffen haben, habe ich deutlich gespürt, dass sie noch in mich verliebt ist und sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Wir haben darüber geredet, dass es einfach zu früh war und vielleicht anders gelaufen wäre, wenn wir uns 3 Monate später getroffen hätten. Und uns dann beide ein Hintertürchen offen gelassen und uns in 3 Monaten, gleiche Zeit, gleicher Ort, verabredet.
Ich dachte mir, ich nehme es als Motivation. In drei Monaten (eine Woche ist ja schon rum) kann man ja durchaus etwas verändern in seinem Leben. Aber jetzt stehe ich trotzdem wieder auf der Stelle: Der ganze Scherbenhaufen kommt mir unüberwindbar vor, finanziell bin ich kurz vorm Kollaps, die Jobaussichten sind weiterhin vage und das Alleinsein tut mir einfach nicht gut. Obwohl jeder sagt, ich müsse erst einmal eine Zeit allein sein. Ich sehe das einerseits ein, zweifle aber andererseits, ob es wirklich Sinn macht, sich in eine Situation hineinzuzwingen, die lediglich dazu führt, dass ich den ganzen Tag am heulen bin.
Jeden Tag sage ich mir: Du kannst glücklich sein, in deiner Situation überhaupt so etwas erleben zu dürfen, drei Monate Märchensommer, schöne Erlebnisse und Verliebtheit mit einer so tollen Frau. Das war mehr, als ich am Anfang zu hoffen gewagt hätte. Aber mein Herz versteht das nicht und ist voller Trauer darüber, dass es nun zu Ende sein soll.
Heute wollte ich den Urlaub alleine antreten, den wir zusammen geplant hatten. Eine Hüttentour in den Alpen. Ich dachte, es sei eine gute Idee. Aber jetzt regnet es in Strömen, ich sitze hier vor dem Laptop und kann nur an sie denken.
Ich kann es nicht fassen. Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll. Ich bin ein Häufchen Elend. Woher soll ich so etwas wie Zuversicht nehmen?
Wer die anderen Geschichten ausführlich hören will, bitte hier:
https://www.trennungsschmerzen.de/die-gr ... t9418.html
https://www.trennungsschmerzen.de/nicht- ... 12866.html