Hallo liebes Forum.
Ich bin seit Wochen hier unterwegs und lese mit, um mir den einen, oder anderen Tipp abzulesen, aber ich glaube, ich muss meine Geschichte einfach auch mal loswerden. Mir geht's einfach nicht gut.
Ich befürchte, dass der Text lang wird, also schon mal sorry dafür.
Im Juni war ich (w. 31) mit einer Freundin und unseren Hunden auf einem Roadtrip quer durch Schottland. Eines Abends wollten wir in einer Bar was trinken. Da sah ich ihn(51). Er gefiel mir nicht direkt, aber er hatte etwas an sich, was ihn Laufe des Abends zunehmend attraktiver machte. Ich konnte kaum mehr ein Auge von diesem Schotten lassen. Es stellte sich heraus, er wohnt nur eine Stadt weiter, ist also Deutscher und auch im Urlaub mit einem Freund.
Er ist verheiratet, wir hatten aber an diesem Abend noch etwas miteinander. (ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal auf einen vergebenen Mann einlasse. ) es war so schön. Er war sehr aufmerksam, der S. war toll. Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege, Nummern hatten wir ausgetauscht.
An diesem Tag war ich schon am weinen, ich hätte wissen müssen, dass das keine Zukunft hat und mich spätestens da schon abwenden müssen. Wer weint schon einem Mann nach einem Tag hinterher? (ok, ich war wahrscheinlich noch etwas Alk. vom Abend und dementsprechend empfindlich)
Er schrieb mir regelmäßig, bemerkte stets, wenn ich ein neues WhatsA. Profilbild hatte und wir fingen, daheim in Deutschland eine Affäre an.
Die Zeit mit ihm war immer sehr schön und dann fragte er mich eines Abends, nachdem ich ihm schrieb, dass ich ihn vermisse, ob ich ihn ein paar Tage begleiten würde, er wollte mit einem Freund und dem Motirrad Urlaub machen, dieser hätte aber absagen müssen (er und seine Frau machen ständig getrennte Urlaube, sie wäre in dieser Zeit auf Mallorca). Ich sagte zu und wir verbringen zwei schöne Abende in der Schweiz.
Mit fiel vorher schon auf, dass er sehr oft online war, obwohl er mir sagte, dass er nie so viel schreiben würde, wie mit mir. Eines Abends in einem Café hielt er das Handy so komisch schräg, da wusste ich, er schreibt noch mit anderen Frauen (den, wenn er mit seiner Frau schrieb, war es so, als hätte ich alles mitlesen können, was ich aber nicht mache, aber ein kurzer Blick hat sich nicht verhindern lassen). An diesem Abend sagte er, dass er mich liebt. Denn abends darauf auch.
Am dritten Abend hatten wir in einer Bar was getrunken. Eine Dame kam dazu, wir unterhielten uns nett mit ihr (waren beide etwas angeheitert) und sie gab uns einen Tip für einen Ausflug am nächsten Tag. Er fragte nach ihrer Nummer, ich war ja dabei, habe mir nichts dabei gedacht.
Als ich dann auf die Toilette ging und zurück kam, hielt er über den Tisch Händchen mit ihr. Löste sich dann langsam, als ich wieder neben ihm saß und wollte gehen.
Das hat mich sehr verletzt, ich habe an diesem Abend gemerkt, dass ich doch mehr für ihn empfinde.
Es klingt komisch, aber mit seiner Frau hätte ich mich arrangiert, sie war ja schließlich zuerst da und es war klar, dass er verheiratet bleiben will. Aber die Tatsache, dass er noch mit anderen Frauen schreibt plus die Aktion mit dem Händchen halten, hat mich zutiefst verletzt.
Ich habe es ihm am nächsten Tag unter Tränen gesagt, er konnte sich nicht erinnern. Anstatt noch einen Ausflug weiter weg zu machen, sind wir die sechs Stunden nach Hause gefahren (war eh der letzte Tag). Ich saß still im Auto und musste ständig weinen, er hingegen tat fast so, als wäre nichts passiert.
Beim Abschied bekam ich ein Kuss auf die Wange plus, ein es täte ihm leid.
In der Wohnung bin ich erst mal richtig zusammengebrochen, mir war klar, ich darf nicht so weitermachen, ich tu mir nur weh.
Also schrieb ich ihm, dass ich mehr empfinde, als mir gut tut und ich das nicht mehr könne. Er verstand, stimmte mir zu, meinte, es täte ihm auch schon weh, zu wissen, dass er mich nicht mehr sehen kann und entschuldige sich nochmals.
Ich konnte nicht abschließen, war am Boden zerstört. Mein Psychiater ermutigte mich dazu, ihm eine Art Abschiedsbrief zu schreiben, um abzuschließen.
Das tat ich. Ich schrieb ihm von meinem Schmerz, der Traurigkeit und dem Gefühl, nicht die einzige neben seiner Frau gewesen zu sein. Alles ohne Vorwurf, denn ich wollte wirklich abschließen.
Es kam keine Antwort.
Auch jetzt, über drei Wochen später leide ich wie ein Hund und es tut so weh zu sehen, dass er spät abends / nachts online ist, da er wahrscheinlich mit einer anderen, oder neuen schreibt.
Kontaktsperre klappt, allerdings kenne ich seine Nummer auswendig und kann schauen, ob er online ist. Quälerei pur. Aber ich habe die lächerliche Hoffnung, dass das, was er mir alles gesagt hat, dass er mich liebt, dass ich etwas Besonderes sei, eine ganz tolle Frau und und und, Ernst meint.
Ich meine, wo ist das denn hin? Warum bin ich darauf reingefallen? Und warum komme ich nicht von ihm los?
Das sind alles Fragen und Gedanken, die mich quälen und unendlich traurig machen.
Zur Info : Durch Recherchen, Reflexion
Und Gesprächen mit meinem Psychiater, ist mir bewusst geworden, dass ich an einen Narzissten geraten bin, der mir die Sterne von Himmel geholt habe und mich nun, da ich ihm nicht mehr diene, sein Ego zu stärken, nicht mehr braucht.
Ich bin etwas erleichtert mir das von der Seele geschrieben zu haben und bedanke mich, an diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben, den ganzen Text zu lesen.
Mit traurigen Grüßen
MaVieEstBelle (naja, der Name fühlt sich falsch an)
14.10.2018 12:11 •
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