Guten Abend,
Ich bin an jenem Punkt angelangt, dass ich mich sogar an das Internet wende.
(Langer Text)
Kurzer Background:
Ich bin 23 Jahre jung, arbeite als Führungsposition im Einzelhandel und bin seit 3 Jahren in der Beziehung.
Angefangen hat alles während der Arbeit. Sie sprach mich an und eins führte zum Anderen, wir trafen uns, verstanden uns super.
Damals steckte ich noch in einer endenden Beziehung. Meine damalige Freundin hatte psychische Probleme, vorallem mit ihren Körper, obwohl sie den perfekten Body hatte. Wie es sein sollte beendete ich irgendwann die Beziehung nach langem Hin- und Her und meine jetzige Freundin und ich kamen zusammen.
Eine wie sie gibt es kein zweites Mal. Sie war absolut keine Diva und in meinen Augen einfach nur perfekt. Dass sie 2 Jahre älter war spielte keine Rolle. Nach ca. einem halben Jahr sind wir zusammen gezogen, da sie ihre Ausbildung beendet hatte und ich sowieso von zuhause weg wollte. 2.5 Jahre und ein Umzug später vergingen und nun sitze ich hier und Texte vom Sofa aus.
In den letzten Monaten/Wochen hat sie sich immer mehr distanziert. Mal mehr, mal weniger. Bis vor einigen Wochen der Bruch kam. Ihre Eltern haben sich getrennt und sie erzählte mir, dass sie massive Probleme mit sich selbst hätte. sie könne keine Gefühle mehr empfinden, weder die Liebe zu sich selbst, noch zu mir.
Diese Woche ging sie das erste Mal zum einem Psychotherapeut. Sie erkannte darauf hin, dass sie schon seit ihrer Kindheit depressiv ist und nicht in der Lage ist, ihre eigenen Wünsche oder Ziele umzusetzten, da sich sich von ihrem Umfeld beeinflussen lässt.
Seit ihrer Abwesenheit als sie bei ihren Eltern war (300km entfernt) habe ich mich sehr verändert und ihr zeigen wollen, welchen Wert sie für mich hat. Leider jedoch zu spät. Im Nachhinein sind mit viele Situationen klar geworden, an denen ich sie schlecht behandelt / verletzt habe. Nicht aus Absicht, einfach weil ich oft einfach kaputt von der Arbeit kam und vielleicht einfach nicht die Dinge so sehe, wie Sie sie sieht. Noch dazu: ich bin ein Sturkopf. Oder war.
Ich arbeite 6 Tage die Woche. Eine Zeit lang habe ich nicht mehr als 3 Stunden schlafen können pro Tag, ~18 Uhr heimkommen, dann essen, duschen, Sofa - einschlafen und um 0 Uhr wieder los zur Arbeit. Teilweise gingen die Arbeitszeiten bis hin zu 24h am Stück und einen Nebenjob am Sonntag, sprich 7 Tage Woche hatte ich die letzten 3 Jahre auch, meine Freundin arbeitete aber auch da, nachdem ich Sie herein gebracht hatte (Gastro).
Vor ca 2 Wochen war der Bruch bei ihren Eltern und seit dem ist alles anders. Sie sagte mir, wie sie zu mir steht, dass sie mich momentan nicht lieben könnte und dass sie sich selbst nicht liebt. Sie sei unfähig zu fühlen.
Der Besuch bei der Therapeutin habe ihr das klar gemacht (ich merke gerade ich wiederhole mich etwas, Verzeihung, ich habe diesen Text nicht geplant)
Sie erzählte mir, worüber sie geredeten haben. Ich machte ihr den Vorschlag zu meinen Eltern zurück zu ziehen, sodass sie die Wohnung für sich allein hat aber sie verneinte, eine Freundin hat ihr angeboten, dass sie bei ihr Wohnen könnte (jene Freundin ist ihre Reitlehrerin und ca 10 Jahre älter)
Nun ist sie also seit gestern bei ihrer Freundin. Sie braucht den Abstand um zu sich selbst zu finden. In Verbindung mit einem Therapeuten, den wir suchen. Wir schreiben noch über das Handy und bin allein in der Wohnung.
Ich denke ich kann die Wohnung auch alleine bezahlen, zuvor hatten wir die Miete geteilt. Ich verdiene relativ gut für mein Alter (denke ich) und ich möchte ungern unsere gemeinsame Wohnung aufgeben.
Ich habe große Hoffnung, dass es in ein paar Monaten Berg auf geht und sie zu mir zurückfindet. Sie bedeutet einfach alles für mich und ich mache mir schwere Vorwürfe, für die Momente wo ich ihr das nicht gezeigt habe.
Schon immer hatte ich einen sehr starken Bezug zu meinen Freundinnen, da ich früher mit meinen Eltern absolut nicht zurecht kam. Die Trennungen waren immer die absolute Hölle, aber nicht so wie jetzt.
Ich klammere mich momentan einfach an die Hoffnung, habe aber parallel schon bei einer Therapeutin angerufen und aufs Band gesprochen. Bisher kein Rückruf (heute Mittag angerufen)
Als meine Freundin mir erzählt hat, worüber sie mit der Therapeutin geredet hat, sind mir gewisse Sachen auch aufgefallen. Nicht 100% gleich aber im Grunde bin ich mit meiner Situation bzw. Job auch sehr unzufrieden. Ich hatte jedoch immer eine sehr freundschaftliche Bindung zu meinen Arbeitskollegen und wollte sie nie enttäuschen. Auch der Gedanke daran, mal eine Familie gründen zu wollen und meiner Freundin das zu geben, was sie verdient, was nunmal ein gewisses Gehalt voraussetzt, hat mich immer dazu aufgerafft mitzuziehen und mich kaputt zu arbeiten.
Mein ganzes Handeln, basierte immer darauf, meine Freundin glücklich zu machen und doch war es genau das Gegenteil.
Ich bin momentan sehr verzweifelt, noch hege ich Hoffnung aber wie lange kann ich das mitmachen? Wie lange mag das jetzt gehen bis es ihr besser geht? Wird sie mich lieben? Kann sie sich wieder in mich verlieben? Kann ich die Wohnung halten? Zieht sie zurück zu ihren Eltern?
Ich habe 1000 Fragen und keine Antwort. Ich stehe mitten im nichts und meine selbstzerstörerischen Gedanken (die ich immer hatte) fressen mich auf. Noch kann ich mich an diesen Strohalm der Hoffnung klammern. Aber wie lang? Und was kommt danach?
Ich habe große Angst, dass Sie sich gegen mich entscheidet bzw. es auseinander geht. Ich weiß nicht was ich tun soll, außer abwarten.
Aber warten ist so schwer, wenn man so abhängig von jemanden ist..
Sorry für den langen Text, die Zeitsprünge und dass ich gefühlte 100 wichtige Sachen ausgelassen habe.
Gerne antworte ich gerne dürft ihr mir Hilfestellung geben.
Chris
15.12.2016 23:45 •
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