3 1/2 Jahre und kein Ende

erziehungsfehler? ist so ein theoretisches wort! ich habe eher das gefühl, dass die beiden ganz normale teenager sind, die ja meist empathie nicht für sich gepachtet haben und (fast) aller egoistisch sind!

Hey hey hey.

Da stimme ich vehement so gar nicht zu, von wegen es liegt an der Erziehung und fehlendem bonding. Null. Und ich hab mehr als ein 'Buch dazu gelesen'

Es sind ja auch nicht alle Tage gleich!
Erst neulich gab es doch ein richtig tolles Telefonat mit der Tochter?! Indem sie viel von sich erzählt hat. Nur, ist es so wichtig immer nur von sich zu erzählen?! Sollten Kids nicht auch einmal die Eltern in den Arm nehmen und fragen, wie war dein Tag, wie geht's dir, lieber Papa? Kann ich dir helfen? Das ist Erziehung. So wird es von den Eltern vorgelebt. Ich nehme mich da nicht aus, wir wurden zuhause sehr auf Bestleistung getrimmt. Besonders vom Vater. Weniger auf herzlichen Umgang miteinander oder Teamwork. Daher erkenne ich hier bestimmte Muster wieder. Meine Eltern haben nie gefragt, kann ich dir helfen oder was kann ich dir Gutes tun. Was wollen wir zusammen unternehmen am Weekend. Das gab es einfach nicht. Jeder machte seins. Jeder übernahm volle Verantwortung für Schule, Noten, Sport, Klavier, Freunde, Programm. Selbständigkeit und Höchstleistung wurden großgeschrieben.

Zitat von Elfe11:

Sollten Kids nicht auch einmal die Eltern in den Arm nehmen und fragen, wie war dein Tag, wie geht's dir, lieber Papa? Kann ich dir helfen? Das ist Erziehung.

nö, das ist nicht erziehung! und wenn überhaupt, dann machen die das zwischen 5 und 10 und dann erst wieder ab 28 (jedenfalls meine 4 kinder, die zwischen 30 und 32 sind!)

Ich muss da allen etwas recht geben. Die enge Bindung entsteht in den ersten Jahren zu dem Elternteil der sich mehr kümmert. Aber auch die Bindung zum anderen Elternteil kann später noch eng werden. Ab einem gewissen Alter muss man sich allerdings fragen bin ich mehr Elternteil oder mehr beratender Freund meines Kindes. Teeanager und junge Erwachsene sind egoistisch und mehr auf sich bezogen, egal wie sie erzogen sind. Das ist total normal. An grossartigem Familienleben hatten meine Kinder in dem Alter null interesse. Gemeinsame Unternehmungen musste ich durchsetzen. Sie waren unzuverlässig. Hatten wir was fest vor und es kam eine Einladung von einem Freund (interessanter als ich) war alles hinfällig. Was mich in dem Alter wahnsinnig gemacht hat, war die Unverbindlichkeit. Dinge änderten sich am Tag 5 mal und nur weil ich irgendwas so gesagt bekommen habe, fand das lange nicht so statt. Netter Satz iiiiiiiiich hab das doch niemals so gesagt. Ich war damals vermutlich dement. Denn nur ich erinnerte mich noch an den genauen Wortlaut von Sachen, die danach entweder nie oder anders gesagt wurden (anstrengende Zeit).

Deswegen glaube ich nicht das deine Frau die Kinder instrumentalisiert. Das klappt in dem Alter einfach nicht mehr so gut. Sondern ich denke es ist eine Mischung aus null Bock und was besseres vor. Hat in meinen Augen null mit deiner Person zu tun, sondern ist einfach dem Alter geschuldet. Ich persönlich glaube diese Zeit kann man nur mit Humor und Toleranz durchstehen. Kritik macht die Kinder in dem Alter nur aggro und bringt sie gegen einen auf. Meine Kinder hab ich gut mit der wie würde es dir gehen wenn Strategie erreicht. Aber ohne Forderungen zu stellen oder Kritik zu äusern. Das war mehr jede genutzte beiläufige Chance. Übrigens ersezt kein Next den eigenen Vater. Er wird auch in dem Alter nicht mehr zum Vater. Er ist allenfalls ein Freund der Kinder. Ich denke du bist an der Stelle zu verbittert und solltest dringend sehen, das du von diesen Gedanken weg kommst. Wenn du in Konkurenz zum Next gehst und das auch nur in Gedanken, laufen Prozesse ab die dein Verhalten negativ beeinflussen. Du handelst, argumentierst und benimmst dich dann nicht wie du solltest und es besser wäre. Kinder spüren viel.

Hallo Tjell,
Du hast in vielem sicher Recht. Die Unbeständigkeit und Unzuverlässigkeit der Kinder treibt mich zum Wahnsinn.
Aber auch die Gedankenlosigkeit, Taktlosigkeit die mich vermuten lässt, die denken, mit mir kann man das ja machen. Und da sehe ich die Verantwortung meiner Ex, die den Kindern genau das vermittelt. Meine Tochter ist trotz Ihres Alters noch sehr sprunghaft, je nachdem, ob sie etwas von mir will oder nicht. Auch das gefällt mir nicht, ist zu berechnend.
Das lebt ihr die Ex vor. Nicht schön.
LG
Copperhead

Liebe Foris,

ich komme langsam zu dem Schluss, dass ich mein Leben sowas von komplett ändern muss, um mit der bedrückenden Situation endlich abzuschließen. Aktuell bewerbe ich mich auf Stellen richtig weit weg von meiner bisherigen Heimat und es scheint, dass es diesmal klappen könnte. Auch wenn ich noch keine Zusage habe, beschäftige ich mich schon intensiv mit dem Thema, alles hinter mir zu lassen. Da ich in jungen Jahren schon einmal von vorne angefangen habe, kenne ich die Situation obwohl das jetzt im letzten Lebensdrittel schon etwas anderes ist.
Ich frage mich natürlich auch, wie das dann mit den Kindern ist. Die müsste ich jedes Mal einfliegen, wenn ich die sehen will. Hat jemand mit sowas Erfahrung? Habe nämlich die Befürchtung, dass dann auch die Reste des familiären Miteinanders sich auflösen.
Auch meinen engeren Freundeskreis würde ich dann hinter mir lassen. Trotz aller moderner Medien, wird das schwierig, wenn man sich nicht regelmäßig sehen kann.
Kriege dabei etwas Angst vor der eigenen Courage, wenn ich auch noch die Reste der nach der Trennung noch vorhandenen sozialen Kontakte aufgebe. Wäre aber der eigene Zwang zum Neuanfang auf allen Ebenen.
LG
Copperhead

Hallo Foris,
gestern war ein echt schöner Tag, nicht nur wegem dem traumhaften Wetter. Ich habe endlich mal wieder so richtig mit meinem Sohn sprechen können. Es war zwar nur eine Stunde, aber die war intensiv und hat mir gezeigt, dass mein Sohn doch noch Interesse an seinem Vater hat. Ich habe mit Ihm über seine und meine Zukunftspläne sprechen können und das hat gut getan. Auch hat er mir erzählt, wie er sich fühlt, wenn er in seinem alten Zuhause ist und ich kann nun verstehen, wieso es ihm manchmal schwerfällt, dort Zeit zu verbringen. Er macht sich aber wie ich Sorgen, wie das wohl wäre, wenn ich wegziehen müsste und das zeigt mir, dass er doch irgendwie an mir hängt. Das ist schön zu wissen. Auch das er darüber nachdenkt, wie wir dann trotzdem gut Kontakt halten können.
Nun fehlt nur noch das Glück zu meinen beruflichen Zukunftsplänen, da hakt es gerade wieder und das lässt mich etwas unruhig zurück. Ich würde so gerne mit meiner Ex abschließen indem ich einen wirklichen kompletten Neuanfang realisiere, aber ohne Job gehts einfach nicht.
Drückt mir die Daumen.
LG
Copperhead

Zitat von Copperhead:

Nun fehlt nur noch das Glück zu meinen beruflichen Zukunftsplänen, da hakt es gerade wieder und das lässt mich etwas unruhig zurück.

Da wird es soo lange weiter haken, bis du deine Prioritäten neu setzt!

Prio 1 hat Deine Gesundheit und Prio 2 Deine Kinder. Prio 3 Arbeit. Erst wenn du deine Persönlichkeit hier wieder frei entfaltest, stehen dir neue Türen offen. Ich kann dir nicht erklären wieso das so ist. Du bist der Meister deines Schicksals. Aber ich vermute eine tiefere Schicksalskrise dahinter,die befriedet sein will. Es macht dann alles Sinn. Ich denke, du erlebst eine Sinnkrise.

Welches Buch zu Pädagogik / Trennungskinder / Teenager hast du dir ausgewählt?

Was liest du zum Thema gesunde Ernährung / Diät gegen Krebs jetzt?

Nicht, dass ich jetzt von dem schönen Tag nehmen möchte. Aber genau wie du schreibst, das meinte ich mit meinen letzten Beiträgen an dich.

Du sagst, dir geht es gut, weil er 'wohl doch an seinem Vater hängt'. Er macht sich Sorgen und jetzt kannst du wieder besser atmen.

---Das ist genau diese Rollenverteilung, die nicht sein soll. DU hast gerade das Bedürfnis nach Nähe und Bindung und hoffst jetzt darauf, dass deine Kinder dir das erfüllen. Wenn sie dir einen HAUCH davon geben, von Zuneigung (zB bei einem Gespräch, in dem dir versichert wird, dass sie dich lieben, wie ich dir schon gesagt hatte), dann geht es dir wieder besser.

Ist das nicht normal für Eltern? hör ich dich sagen. Ja, bestimmt. Aber nicht zu dem Ausmaß, bei dem wir gerade sind. Wo du das einforderst, wo deine kids das merken und sich ---deswegen!--- von dir zurückziehen.
Dein Sohn hat es so formuliert, dass es schwer ist, ins Elternhaus zurück zu kommen. Warum ist das so? Meinst du, es fiele ihm leichter, wenn darin ein Elternteil wohnen würde, der da ständig Parties feiert und der total kerngesund seine Kollegen und Partnerin zum dinner einläd?

Guck mal. Deine Kinder lieben ihren Vater. Sehen aber, er steht allein mit Haus und ohne Partnerin da, ohne job, und dazu war seine Gesundheit sehr angeschlagen, während ihre Mutter einen auf high life macht. Meinst du nicht, sie haben einfach Angst um dich und können das nicht mit ansehen, weil Kinder das nie können und das nie ihr job ist?

Zitat von Tatiana:

Das ist genau diese Rollenverteilung, die nicht sein soll. DU hast gerade das Bedürfnis nach Nähe und Bindung und hoffst jetzt darauf, dass deine Kinder dir das erfüllen. Wenn sie dir einen HAUCH davon geben, von Zuneigung (zB bei einem Gespräch, in dem dir versichert wird, dass sie dich lieben, wie ich dir schon gesagt hatte), dann geht es dir wieder besser.

Ist das nicht normal für Eltern? hör ich dich sagen. Ja, bestimmt. Aber nicht zu dem Ausmaß, bei dem wir gerade sind. Wo du das einforderst, wo deine kids das merken und sich ---deswegen!--- von dir zurückziehen.
Dein Sohn hat es so formuliert, dass es schwer ist, ins Elternhaus zurück zu kommen. Warum ist das so? Meinst du, es fiele ihm leichter, wenn darin ein Elternteil wohnen würde, der da ständig Parties feiert und der total kerngesund seine Kollegen und Partnerin zum dinner einläd?

Guck mal. Deine Kinder lieben ihren Vater. Sehen aber, er steht allein mit Haus und ohne Partnerin da, ohne job, und dazu war seine Gesundheit sehr angeschlagen, während ihre Mutter einen auf high life macht. Meinst du nicht, sie haben einfach Angst um dich und können das nicht mit ansehen, weil Kinder das nie können und das nie ihr job ist?

Finde deinen Beitrag total an der Realität vorbei und völlig überzogen.
Was Copperhead beschrieben hat war ein schönes Ereignis mit seinem Sohn. Ihm da jetzt was von einfordern unterzuschieben oder das die Kinder einen Job machen sollen, für den sie nicht zuständig sind ist doch gar nicht gegeben.

Ich sag das Ganze nicht aus blauem Dunst heraus- das ist das erste. Also mit background; teils mein eigener persönlicher als Scheidungskind.

Das zweite ist das Warum ich das sage. Weil sich Copperhead gerade isoliert vorkommt und jedes Mal wieder traurig ist, wenn es mit den kids denn nun auch nicht klappt und sie nicht bei ihm sind. Was total verständlich ist. Ich versuche aber, zu erklären, warum das so ist, damit er die Sache anders sehen kann, sich keine Vorwürfe machen muss (Bin ich nicht gut genug für die kids?) und gleichzeitig damit er's anders angehen kann, weil so was für Kinder lebenslange Folgen haben kann, wenn ich Recht habe (wo ich mir aber leider auch recht sicher bin- tut mir leid).

Sorry, ich bliebe 150% dabei. Allerdings ist es ja schön, dass es hier ein Forum ist und jeder eine andere Meinung beitragen kann und man kann sich als TE raussuchen, was man am hilfreichsten findet

Zitat von Tatiana:

Also mit background; teils mein eigener persönlicher als Scheidungskind.

Dachte ich mir. Nicht böse gemeint, im Gegenteil.

Zitat von Tatiana:

Sorry, ich bliebe 150% dabei. Allerdings ist es ja schön, dass es hier ein Forum ist und jeder eine andere Meinung beitragen kann und man kann sich als TE raussuchen, was man am hilfreichsten findet

Ja, Forumsaustausch ist gut.

Hallo Tatiana, hallo Karenberg.

na ich schätze mal, die Wahrheit liegt wie meistens in der Mitte. Sicher sagt mein Sohn auch, dass es nicht leicht ist, wenn er merkt dass ich aufgrund der Situation nicht richtig entspannt oder sogar traurig bin. Andererseits zieht er sich lt. meiner Ex auch bei ihr überwiegend in sein Zimmer und vor seinen Rechner zurück, möglicherweise weil er das, was meine Ex da veranstaltet doch nicht so als heile Welt empfindet.
Auch scheint sich das Ganze etwas zu wandeln. Wenn er zusammen mit seiner Freundin sein will, treffen sie sich oft bei mir, nutzen den häuslichen Luxus und übernachten hier oft (wie heute z.B.). Wenn er alleine ist, sitzt er oft am Rechner in seinem Zimmer in der Wohnung meiner Ex. Ich behaupte mal, hätte er sein Equipment hier, würde er auch fast ausschließlich hier sein. Hätte meine Ex ihn nicht so bearbeitet, würde er wohl auch noch hier wohnen. Also so schlimm ist das Bild seines Vaters wohl doch nicht.
Sorgen hat mir mehr gemacht, dass er mit mir so wenig kommunikativ ist. Mit seiner Freundin oder seiner Schwester redet er viel mehr, bei mir schweigt er sich oft aus und man muss ihn richtig animieren, bevor er aus sich rauskommt. Aber in den letzten Tagen gelingt mir das ganz gut.
Sicher wär es gut, ich hätte wieder mehr Struktur durch einen Job und genügend soziale Kontakte neben der Familie. Aber in Coronazeiten ist das leider schwierig, daher häng ich mich mal mehr mal weniger an die Kinder.
Kann ja nur besser werden.
LG
Copperhead

Weil der junge Mann viel auf seinen Schultern lasten hat und nicht weiß, wohin damit, da alle andersweitig ihre eigenen Baustellen haben. Bzw Mama vielleicht nicht die Sensibelste ist und auch nicht so die tolle Zuhörerin. Und vielleicht noch anderes.
Wem soll er denn erzählen, dass es ihn bedrückt? Dir? Riskieren, dass dich das trauriger macht? Ihr? Riskieren, dass sie nicht zuhört oder nur wütend oder abweisend reagiert?