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28 Jahre Partnerschaft, 19 Jahre Ehe, ist alles aus?

K
Guten Morgen an alle Leidensgenossen,

Montag Morgen und keine Arbeit. Jeden Morgen stehe ich um 6 Uhr auf und gehe ne kleine Runde mit dem Hund. Danach schnell wieder ins Bett und noch ein wenig schlaften. Doch dieser Schlaf ist der schlimmste.

Träume, dass mein Mann mich verläßt, Träume, in den ich ihn mit seiner Neuen sehe, Träume aus denen ich wach werde und dennoch nur weiter in meinem Alptraum lebe. Dann zittere ich am ganzen Leib. Schau aufs Handy, wann war er zuletzt online? Dann kommen die Gedanken: Warum war er um 23.32 Uhr noch online? Ich dachte die Beziehung zwischen ihr und ihm ist aus. Stimmt es überhaupt?

Dann kommen Gedanken an Weihnachten. Ich bin einsam. Habe nur noch eine 78jährige Mutter. Seine Familie ist groß. Beide Eltern leben und 4 Geschwister, alle mit Kindern. Egal, Weihnachten ist er nicht allein.

Er fehlt mir und ich habe und zittere vor meiner Zukunft. Will ich die überhaupt?

08.09.2014 07:05 • #31


D
Liebe Kim, was ich gemerkt habe, dass tödlich ist, ist sich wieder hinlegen, wenn man morgens mal wach war...dann habe ich auch immer alpträume....und blöde Gedanken.
Meine Liebe, ich weiß wie weh es tut, wenn der Partner sagt- ich weiß nicht ob ich dich noch liebe, ich spüre es nicht mehr so- so sagte es meiner. Noch Schlimmer bei Dir. ich liebe Dich nicht mehr.
Wir müssen wieder lernen uns selbst zu lieben.

Bussi Dola

08.09.2014 09:17 • x 1 #32


A


28 Jahre Partnerschaft, 19 Jahre Ehe, ist alles aus?

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M
Hallo,

die schlechten Träume werden dich noch eine Zeit lang begleiten. Aber die Abstände werden größer.

Du solltest alles löschen, worüber du Kontakt mit ihm hast. Mir hat man vor kurzem gesagt: Internet und Handy sollte man Ihnen wegnehmen. Sie machen sich selbst das Leben schwer und liefern der Gegenseite jede Menge Stoff!
Und so ist es leider auch. Es gibt Dinge, die willst du lieber nicht wissen. Mach das per sofort einfach, wie ich sage. Dann lässt der größte Druck erst mal nach. Konzentriere dich nur auf dich.

Und glaub mir, je mehr Zeit so vergeht, desto weniger willst du den wieder...

08.09.2014 11:25 • x 1 #33


K
Guten Morgen,

oh man, heute morgen wollte der Hund schon um 5.34 Uhr raus. Natürlich bin ich aufgestanden und habe sie rausgelassen. Ich bin morgens jedoch so kaputt, dass ich mich einfach wieder hinlege. Ich hoffe, ich bekomme bald einen Job, sodass ich tatsächlich aufbleiben kann. So jedoch, ist mir der Tag dann einfach zu lang. Also lege ich mich bis 7.30 / 7.45 Uhr wieder hin. Mit der Gefahr, blöd zu träumen.

Wie jeden Morgen zittere ich am ganzen Körper, bin müde und habe Angst vor dem Tag.

Gestern Abend ging ich noch an einem nahegelegenen See mit unserem Hund spazieren. Und es passierte, was passieren musste, ich traf die Ex-Geliebte meine Mannes mit ihrem Mann. Wir haben tatsächlich ne Std. geredet, naja mehr sie und ihr Mann, und ich bin ziemlich platt nach Hause gefahren. Ich konnte ihr nur sagen, dass ich sie von ihrer Schuld nicht frei sprechen werde. Sie meinte nur, manchmal müsse man so tief fallen, damit man erkennt, was man aufs Spiel setzen würde.

Deswegen hat sie sich besonnen und würde mit ihrem Mann durchs Leben gehen. Außerdem wäre es egal gewesen, dass sie mit meinem Mann ein Verhältnis gehabt hätte, wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre es eben eine andere gewesen.

Ich bin fertig. Ich kann nicht mehr. Auch gestern hat sich mein Mann nicht gemeldet. Also, schon 2 Tage keinen Kontakt. Für ihn ist unsere Ehe tatsächlich zu Ende. Meine Hoffnung auf ein Erwachen, eine Erkenntnis, eine Chance stirbt gerade.

Mir geht es so sch.................. Manchmal will ich nicht mehr...............

09.09.2014 07:37 • #34


H
Hallo liebe Kim,
Du schreibst Deswegen hat sie sich besonnen und würde mit ihrem Mann durchs Leben gehen. Außerdem wäre es egal gewesen, dass sie mit meinem Mann ein Verhältnis gehabt hätte, wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre es eben eine andere gewesen.

Boah, ist die kaltschnäuzig!
Aber gut, das muss sie wohl auch so von sich geben, damit ihr betrogener Mann mal schön an der Stange bleibt...
Es war nur ein Ausrutscher, so verkauft sie ihm das ja, hm, da kann man den beiden nur viel Glück für die Zukunft wünschen in ihrer verlogenen Zweisamkeit.

10.09.2014 06:57 • x 2 #35


K
Guten Morgen,

Hallo Hildegard,

ich bin froh, dass Du mir Deine Sichtweise mitgeteilt hast. Manchmal glaube ich, ich bin einfach zu naiv. Ich habe ihr diese Äußerung abgenommen und gedacht, gut, sie war unglücklich in ihrer Beziehung und da ist gerade mein Mann dagewesen, der auch unglücklich mit mir war. Ich mache mir daraufhin durchweg Gedanken, was ich falsch gemacht habe.

Mein Mann hat sich zwar beschwert, dass wir zu viele ToDo's abzuarbeiten hätten, aber sonst hieß es immer Ich liebe Dich und will mit Dir alt werden. Ich weiß nur nicht genau wie? Also habe ich nicht genug hingehört oder genug in unserer Beziehung verändert, damit wir zusammen alt werden können.

Ich hatte das Gefühl, sie wollte von mir eine Freisprechung, die ich ihr definitiv verweigert habe. Aber das sie diese Dinge sagt, um vor ihrem Mann gut darzustehen, das hätte ich nicht gedacht. Ja, sie sagte auch, dass sie noch NIE vorher ihren Mann betrogen hätte. Außerdem wäre sie ja so nervös gewesen, mich zu sehen. Und wenn A. (mein Mann) nicht so gedrängt hätte, wäre sie auch gar nicht darauf eingestiegen.

IHR Mann sagte mit jedoch immer, das A. sich hätte gar nicht bemühen müssen, seine Frau wollte einfach eine einsame Insel - egal mit wem. Mir schwirrt jedenfalls der Kopf.

Ich gehe früh ins Bett und stehe dennoch morgens total kaputt auf. Über den Tag hinweg denke ich ständig auf das herum was passiert ist, wieso es passieren konnte und wie ich hätte es verhindern können. Ob wir noch mal eine Chance bekommen, oder alles vorbei ist?

Ich habe Angst ihn zu sehen, zu hören und habe Angst vor seinen Nachrichten. Warum? Weil ich nicht das bekomme, was ich mir wünsche. Also besser Abstand? In dieser kleine Stadt kaum möglich, mit gemeinsamen Freunden, gemeinsamen Patenkindern. Und wann sehe ich ihn das nächste Mal mit einer neuen Frau im Arm?

Wie soll das alles bloß weiter gehen?

LG Kim

10.09.2014 08:35 • #36


K
Guten Morgen,

die Sonne scheint und mir geht es immer noch schlecht. Wieder zittern, Angst und mein Magen spinnt auch.

Heute Nachmittag will ich zu meinem Patenkind, deswegen gleich Kuchen backen, zum Arbeitsamt (Formular für Arbeitssuchende abgeben), Hund raus etc.

Gestern war mein Mann kurz bei mir. Hat mir einen Ausdruck für eine Bewerbung gebracht. Ich habe ihm erzählt, dass ich am Montag seine Ex-Geliebte und ihren Mann getroffen habe. Ich habe ihn sogar gefragt, ob es stimmt was SIE sagt, nämlich, dass es nur zu dieser Affaire gekommen sei, weil er so gedrängt hätte. Daraufhin war mein Mann sehr verärgert und meinte nur, SIE habe vorgeschlagen, doch einmal gemeinsam mit den Hunden zu gehen. Er wäre zwar dabei, alle Mails von ihr zu löschen, aber wenn er diese noch hätte, dürfte ich sie gerne sehen.

Ich glaube ihm das. Wenn ich ihn mir so ansehe und ihn reden höre, dann scheint er wirklich neben sich zu stehen. Ich würde ihn so gerne umarmen und sagen, dass wir das schon wieder hinbekommen, aber das lasse ich lieber. Ich will nicht immer wieder zurückgewiesen werden.

Als wir uns verabschiedet haben, sagte er leise und ziemlich gebrochen zu mir, dass er erst einmal zu sich kommen müsse, eine Wohnung brauche und schauen müsse, was das in den letzten Monaten überhaupt gewesen wäre, wo er gefühlsmäßig überhauüt stehe. Ich hatte solche Angst vor den nun schon kommenden Worten: Aber Dich liebe ich nicht mehr, dass ich zittern musste. Doch sie kamen nicht.

Ich habe die ganze Zeit über nichts gesagt. Wäre alles falsch gewesen. A. will nun kommende Woche einen gemeinsamen Freund anrufen (Seelsorger) und mit ihm mal über alles reden. Ich hoffe, er macht es wirklich.

Als er ging wollte ich ihn am Arm berühren, doch er war schon nen Meter von mir entfernt und ich nahm schnell meine Hand wieder herunter. Da kam er zurück und strich vorsichtig über meinen Arm. Oh Gott, ich hätte weinen können. Ich liebe ihn so und hätte so gerne eine Chance.

Darf ich hoffen ...........................................

11.09.2014 07:27 • #37


H
Hallo Kim,

dürfen...ja, ganz bestimmt. Ob es dir gut tut steht auf einem anderen Blatt.

Glaubst du, dass Hoffnung einen für dich positiven Ausgang beeinflusst? Eher wird es doch so sein, dass er deine Hoffnung spürt und teils aus dem Gefühl unter Druck zu stehen, teils weil er ja selbst nicht weiss was am Ende herauskommt wieder auf Abstand geht.

Und dann? Wieder Hoffnung, wieder Enttäuschung, wieder Tränen.

Kim, lass dich mal drücken, aber du musst für DICH verstehen, dass alleine der Gedanke ob du hoffen darfst oder nicht dafür sorgt, dass er Knöpfe drücken kann wie es ihm beliebt und du nur die sein kannst, die weiter leidet.

Sag es dir immer wieder: Es spielt absolut keine Rolle ob du Hoffnung hast oder keine hast, du liebst ihn und das wird auch erstmal so bleiben und alles was er jetzt tut solltest du dir wenn, dann aus einer weiter entfernten Position (emotional gesehen) ansehen. Der Weg dahin kann nur über dich selbst, über deine eigenen Gedanken, deine Freunde, deine Hobbies führen. Sei für dich da und schiebe alle Gedanken über ihn beiseite bis er wirklich einen Plan hat und den dir auch kommuniziert.

Wenn er jetzt mit einem Freund reden will ist das gut. Was der Freund ihm sagt weisst du nicht und vor allem nicht ob der deinen Ex emotional erreicht und was er daraus macht. Bei aller Angst wäre es wirklich gut deinem Ex noch ein bisschen Zeit zu geben aber auch klar zu kommunzizieren dass es nicht dauerhaft so weitergeht.

Dieses Spiel wird ewig so weitergehen. Er spürt deine Sehnsüchte und deine Hoffnung, er ist sich deiner sicher, er verharrt in dieser Zwischenposition einzig aus dem Grund weil er es KANN. Du gehst dabei vor die Hunde und wenn du nicht mehr kannst wird der Herr ankommen und dir dann doch noch ne Chance geben. Weisst du was, bis dahin ist jegliches Vertrauen, jede Lockerheit, jeder Zukunftstraum zerstört und dann wirst DU dich irgendwann trennen. Eigentlich müsste er diese Dinge sehen...tut er aber nicht. Nimm ihm das ab und geh du den richtigen Weg.

Alles Gute, Hannoveraer

11.09.2014 07:44 • #38


K
Hallo Hannoveraner,

ich versuche ja meinen Weg zu gehen. Ich bewerbe mich, gehe rau, heute Abend gehe ich zu einer Chorprobe und hoffe, dem Chor beitreten zu können.

Ich melde mich von mir aus wenn möglich nicht. Er hat am Dienstag ne Nachricht geschickt, mit der Frage, wann er mit dem Hund rausgehen dürfe. Wir haben uns auf Montags geeinigt, damit jeder seinen Termine frei planen kann. Als er jedoch gestern so geknickt war, da habe ich ihm gesagt, er können sich wg. des Hundes jederzeit melden. Sei ich da, können er selbstverständlich mit ihm gehen. War vielleicht falsch, habe mich auch schon geärgert, aber er tat mir so leid.

Ansonsten haben wir keinen Kontakt.

Wie soll ich mich bloß verhalten? Ich sage nichts zu seinen Äußerungen, wie soll ich ihm denn die Hoffnung verbergen, wenn Du sagst, dass er sie mitbekommt?

11.09.2014 08:06 • #39


K
Lieber Hannoveraner,

habe noch einige Male Deine Nachricht gelesen.

Ich glaube ich verstehe jetzt, ich soll mich emotional ein wenig mehr von ihm trennen. Richtig?
Doch wie mache ich das bloß?
Habe gerade zu viel Zeit und kann mich gedanklich kaum ablenken.

LG Kim

11.09.2014 08:59 • #40


H
Hallo Kim,

Zitat:
Ich glaube ich verstehe jetzt, ich soll mich emotional ein wenig mehr von ihm trennen. Richtig?
Doch wie mache ich das bloß?
Habe gerade zu viel Zeit und kann mich gedanklich kaum ablenken.


Du drehst dich gerade im Kreis. Das sage ich nicht als Besserwisser oder als Jemand der glaubt es wäre ganz leicht da rauszukommen, ganz im Gegenteil, ich kenne das nur zu gut. Aber als Aussenstehender versuche ich trotzdem mal, dir das (für dich eben nicht) offensichtliche näherzubringen:

Es gibt eben verschiedene Szenarien die du gedanklich durchspielen kannst und eigentlich gibt es nur ein Szenarium welches dir NICHT gut tut. Genau dieses lebst du aber.

Erstmal nochmal zu dem was du tust: Alles das was er in den ganzen Jahren kennengelernt hat bestätigst du. Du bist die liebende Frau die ihm verzeiht, ihr Leben nach seinem ausrichtet, ihm nicht auch noch den Hund nimmt, um ihn weint, ihn nicht traurig sehen kann und zwar in Lippenbekenntnissen sagt dass du jetzt auch was für dich tun willst, das aber nur und ausschliesslich an seinem Verhalten festmachst. Er muss nur ein Wort sagen, eine Handlung ausführen und morgen sind all deine Gedanken Makulatur weil es eben wieder Hoffnung / keine Hoffnung gibt. Er spielt mit dir wie mit einem Spielball und du kommst da nicht raus.

Jetzt überlege mal ob du wirklich glaubst, dass so eine neue Verliebtheit bei ihm entstehen kann, dass er so um dich und eure Beziehung kämpfen wird, dass du glücklich wirst, jemals wieder entspannt leben kannst. Eher nicht, oder?

Und das sag dir jeden Tag...immer und immer wieder: Was du tust mag sich zwar kurzfristig gut abfühlen weil eine nette Geste von ihm kurzfristig den Druck rausnimmt, es wird aber NIE zu neuem Glück führen und es wird NIE dauerhaft sein. Du kannst dieses Szenario vergessen, das funktioniert nicht. Nimm es als Mantra bis du selbst für dich merkst: ES GEHT SO NICHT!

-----------

Du hast Ängste dass er komplett weg ist wenn du den Kontakt abbrichst. Aber spiele auch das durch. Willst du einen Mann, für den du immer präsent sein musst weil er sonst weg sein könnte? Was spricht dagegen ihm zu sagen: Du, ICH will jetzt 4 Wochen keinen Konakt und in der Zeit möchte ich, dass wir beide eine Entscheidung treffen. Ich will nicht mehr rumspielen es macht mich kaputt. Wir treffen uns am 10. Oktober abends um 20:00 Uhr zum Essen und reden Klartext. Eine Beziehung ist mehr als rosarote Brille und entweder es gibt ein gemeinsames Leben oder eben nicht.

Deine Angst er könnte das nicht wollen hindert dich daran, aber es ist doch der einzige Weg. Kim, wenn er das nicht will, nicht tut, dann wird es eh nichts, dann ist es vorbei. Dann zögerst du es raus unter ständigem Druck und ständigem Leid. Auch das kannst du dir täglich sagen: Das Kind ist in den Brunnen gefallen und eine Neuordnung wird es geben oder nicht. Du kannst es nicht beeinflussen indem du ihm jetzt sein Ego streichelst oder dich mal für ne Zeit aus dem Spiel nimmst. Entweder seine Gefühle werden reichen - oder eben nicht.

Und wenn du dir diese Dinge jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend sagst, dich entscheidest welchen Weg du gehst anstatt in seinem Kosmos zu verharren und zu warten was ER tut, dann erst hast du den Kopf frei dich wieder um dich selbst zu kümmern. Dann kannst du die andere Zeit nutzen weil es dann nichts mehr gibt worüber du nachdenken musst. Nimm du den Ball in die Hand, bestimme du über dein oder euer Leben. Liefere dich nicht aus. Plötzlich wird ein Hobby eine Sache die wieder wirklich Spass macht und Freunde sind mehr als Ablenkung für dich. Auch das wird er merken und vielleicht will er dann auf einmal - und du gar nicht mehr. Wer weiss.

Puh, langer Text. Nochmal wünsch ich dir einen schönen Tag und wirklich alles Gute Hannoveraner

11.09.2014 09:59 • #41


M
Hallo Kim,

ich denke auch, dass es das beste ist, wenn du dich weiter auf dich konzentrierst und von ihm emotional weiter entfernst.

Auch wenn er jetzt durch den Wind ist und vor Trümmern steht, heißt das nicht gleichzeitig, dass er dich wieder liebt und alles gut wird zwischen euch.

Mein Ex hatte sich, nachdem er sich recht unerwartet von mir getrennt hat, sehr schnell in eine neue Beziehung gestürzt und wurde zwei Monate später verlassen. Dann hat er angefangen zu reflektieren, was eigentlich so alles passiert ist. Mit mir, mit ihr, mit ihm... Ich habe auch viel mit ihm über alles geredet.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass das nicht gut war. Denn ich habe mir die ganze Zeit über Hoffnungen gemacht, dass es wieder was wird zwischen uns. Ich hatte ihn nämlich auch noch sehr lieb. Monate später wurde ich quasi wieder verlassen. Als er sich nämlich wieder gesammelt hat, bei sich war und mir sagte, dass er keinen Neuanfang möchte. Jetzt, ein Jahr später hat er wieder eine neue Freundin und den Kontakt zu mir völlig abgebrochen...

Aus deinen Zeilen liest man, wie sehr du noch etwas für deine Mann empfindest und wie sehr du dir wünscht, dass alles wieder wird wie früher. Er hat dir gesagt, dass er dich nicht mehr liebt. Er muss das nicht ständig wiederholen.

Lass ihn los, lass ihn gehen. Zunächst musst du akzeptieren, dass die Beziehung beendet ist. Und damit du dich emotional von ihm entfernen kannst, musst du den Kontakt einstellen bzw. auf ein absolutes Mindestmaß reduzieren und nur noch, sofern vorhanden, organisatorische Dinge mit ihm bereden. Anders funktioniert es leider nicht.

Ich weiß, dass das sehr schwierig ist. Aber das ist der einzige Weg!

Du bist derzeit nicht in der Lage, auf einer freundschaftlichen Basis mit ihm umzugehen. Es ist zu viel passiert und es sind zu viele Gefühle im Spiel.

Sorry, falls meine Worte zu hart klingen...

11.09.2014 10:39 • #42


K
Guten Morgen,

gestern war ich zum ersten Mal bei einer Pop-Chorprobe. Mein Mann und ich wollten schon seit vielen Jahren gemeinsam einem Chor beitreten, doch immer kam irgendetwas dazwischen. Also bin ich jetzt alleine losgegangen und werde dort wohl nun jeden Donnerstag hingehen. Hat mir richtig Spaß gemacht. Selbst die traurigen Lieder, die ja Gott sei Dank im Original (englisch) gesungen werden und man daraufhin nicht unbedingt immer auf jedes Wort achtet, konnte ich gut aushalten. Ich glaube, die Chormitglieder haben viel Spaß und hießen mich herzlich willkommen. Erst als ich erfuhr, dass ab kommenden Donnerstag die Weihnachtslieder einstudiert werden, wurde mir schlecht. Ich war froh, als ich zuhause war und weinen konnte.

Liebe Hannoveraner, Liebe Mai68

danke für die klare Analyse, die klaren Worte. Ich bin tatsächlich auf dem Weg, etwas für mich und mein Leben zu machen. Habe zwar eine ganze Weile der Schockstarre gehabt, bin nun jedoch aktiv geworden.

Ich glaube, ich brauche nicht nur in Bezug auf meinen Mann Geduld, ich glaube, ich brauche auch mit mir Geduld. Ich kann mein Leben nicht von jetzt auf gleich ändern, hinzu kommt, dass ich es auch gar nicht wollte, da ich eigentlich sehr zufrieden mit meinem alten Leben war. Wollte zwar wieder aktiver werden, aber immer mit meinem Mann.

Nun schreibe ich Bewerbungen und hoffe auf eine Arbeitsstelle, bin endlich einem Chor beigetreten und treffe mich mit Freunden. Auch den Sport werde ich in den kommenden Wochen wieder aufnehmen, habe schon ein Gesprächstermin mit einem Studio vereinbart. Muß halt schauen, daß der Sport geeingnet ist für ein neues Kniegelenk und zuerst einmal Muskulatur aufbauen, damit ich das Knie nicht falsch belaste.

Ich versuche mich langsam an meine Wünsche heranzutasten.

Leider ist es sehr schwer, mich emotional zu entfernen, weil ich meinen Mann einfach so sehr liebe, immer geliebt habe. Natürlich gab es zwar immer wieder kleine Durststrecken, auf denen auch ich dachte, puh, wie wird es wieder besser, aber ICH habe ihn IMMER geliebt. Gerade, weil es eine eigentlich harmonische Beziehung war, ist es für mich so unverständlich.

Zu viel ToDo, zu wenig wir, alles zu ändern. Doch zu spät? Will er wie bei Dir Mai68 lieber einen Neuanfang, weil vielleicht das Alte zu viel Arbeit bedeutet? Können Gefühle einfach so weg sein? Sind sie schon lange weg und er ist aus Bequemlichkeit geblieben. Habe mit vielen Menschen gesprochen und habe nun tatsächlich von Beziehungen gehört, wo es wieder geklappt hat.

Auch hat mir ein älterer Arzt erzählt (3. Mal verheiratet), bei seiner 1. Trennung wäre es wie bei uns gelaufen. Dabei hätte er damals nur den Mut haben müssen, die Ehe hätte gerettet werden können. Ja, er bereue es bis heute.

Wird mein Mann diesen Mut aufbringen?

Es stimmt lieber Hannoveraner, meine Gedanken kreisen durchweg um ihn. Es ist so kontraproduktiv, da er der einzige ist, der seine Gedanken kennt. Und z. Z. läufte er ziemlich abwesend durch die Gegend, so gestern meine Schwägerin.

Also Abstand, gut, den haben wir. Seit Mittwoch Mittag, keinen Kontakt mehr gehabt. Hilft der Abstand, mich emotional zu entfernen. Will es versuchen.

LG Kim

12.09.2014 08:09 • #43


D
Klare Worte Hannoveraner, und stimmig, finde mich darin wieder. Auch ich habe immer auf Zeichen von meinem gewartet und bin gesprungen...jetzt habe ich auch mal einen Punkt gesetzt.

Kim: Ich verstehe Dich, ich liebe meinen auch noch so sehr und wollte nie die Trennung und dann ist es schwer, sich wieder neu zu orientieren, wenn man das alte gut fand und so leben wollte.

Bussi Dola

12.09.2014 10:02 • #44


M
Hallo Kim...

oh man, ich kann mich so gut in dich hineinfühlen. Man kann deine Verzweiflung regelrecht mitfühlen wenn man deine Zeilen liest. Ich hatte auch mal so eine trennung, die mich völlig fertig gemacht hat...der berühmte Boden unter den Füßen. Damals war es auch so, dass wir keinen klaren Schnitt hinbekommen haben und sich die ganze Trauerarie hingezogen hat bis zum geht nicht mehr. Ich kenn das Gefühl genau wenn sich alles nur um IHN kreist. Wir können noch 100 mal sagen, dass es nichts bringt und den Leidensweg nur schwerer macht. Du dich auf dich konzentrieren musst... das stimmt auch, aber das kann manchmal lange dauern. Du warst mit so viel Herzblut in der Beziehung und das bist du eben immernoch...du kennst es nicht anders bzw es ist lange her. Du lebst die Beziehung in deinem Kopf weiter um den Schmerz irgendwie akut zu ertragen, aber es ist als würde man ein Pflaster ganz langsam abziehen.

Lass dir Zeit mit deinen gefühlen...der erste schritt ist, wenn schon ab und zu ein bißchen mehr Verstand dazu kommt und man sich für Aktivitäten aufraffen kann. Irgendwann wird dir der Abstand nicht mehr so schwer fallen, weil du selbstbewusster werden wirst und dich an dein neues Leben gewöhnst. Es wird eine Zeit kommen, in der du auch ohne ihn beschwingt sein kannst. Es wird auch eine Zeit geben in der du traurig bist und einsam. Immer wieder... aber diese Momente wirst du auch mit deinem Mann gehabt haben. Stell dir vor du würdest die ganze Energie, die du deinem Mann gewidmet hast in etwas anderes investieren. Was glaubst du was du schaffen kannst! Viel mehr als du denkst und ich kann dir hoch und heilig versprechen, dass du wieder fröhlich sein wirst wenn du es denn möchstest. Egal ob alleine oder mit einem Partner....

12.09.2014 10:09 • #45


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