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25 mehr oder weniger verkorkste Jahre

E
Mein Mann hat mehr oder minder Schluss gemacht. Und zwar über Wochen. Das ist so schwierig zu erklären.
Vorgestern gab es ein merkwürdiges Telefonat mit ihm und das hat mir die Augen geöffnet, dass es vorbei ist. Auch von seiner Seite aus.
Gestern war es dann irgendwie anders. Hätte ich den Mund gehalten, bzw. mich auf meine Finger gesetzt, hätten wir nachher zusammen gegrillt. Aber heute Nacht habe ich die letzten Wochen Revue passieren lassen und das Grillen abgesagt mit dem Vermerk, dass ich nun verstanden habe, dass er mich und diese Ehe nicht mehr möchte.
Darauf kam als Antwort

Danke ich wünsche dir noch ein schönes Leben.

05.03.2022 11:35 • #16


E
Mein Mann war gerade hier um seine Sachen abzuholen.
Wir haben dann einen Kaffee zusammen getrunken und uns gut unterhalten. Wir sehen beide, dass wir als Ehepaar schon lange nicht mehr funktionieren, aber uns doch Freundschaft und vor allem unser Sohn verbindet. Wir sind uns einig, dass wir keinen Rosenkrieg möchten, vor allem um gute Eltern bleiben zu können. Wir werden noch weiterhin Familienfeste zusammen durchführen, z. B. die Konfirmation und solange keine neuen Partner da sind auch Ostern und Weihnachten zusammen verbringen.
Wenn der jeweils andere Hilfe braucht, dann können wir uns anrufen oder auch mal im Sommer zusammen grillen oder so.
Aber ansonsten gehen wir getrennte Wege und werden auch die Scheidung demnächst einleiten.

Das Gespräch tat gut, denn die Unsicherheit wie es weiter geht war das, was mich gestern so zermürbt hat. Er wollte aber gestern noch nicht mit mir sprechen, weil er gestern selber überlegt hat, wie es weiter gehen könnte. Und letztlich sind wir da auf einem Nenner. Die Liebe ist hin. Das freundschaftiche Gefühl noch da. Wir haben ja die ganze Zeit alltägliches miteinander geredet, gelacht, zusammen gespielt,... Auch als Eltern funktionieren wir.
Mal sehen wie es sich jetzt entwickelt. Mein Stein von der Brust ist weg und ich sehe positiv in die Zukunft. Nachdem ich über mein halbes Leben mit ihm zusammen war und immer bei Aktivitäten auch an ihn gedacht und alles mitgeteilt habe, bin ich gespannt wann ich mich frei fühle.

Morgen rufe ich beim Notar an um einen Termin für die Trennungsfolgevereinbarung für uns zu machen.

Wir haben auch das Thema neue Partner angesprochen. Ich gönne ihm von Herzen eine neue Partnerin, wenn er dafür wieder offen ist. Er sagt, dass es ihm schwer fallen würde mich mit wem anderen zu sehen, er aber weiß, dass ich nicht bis ins hohe Alter alleine sein werde. Aktuell muss er sich davor nicht fürchten.
Ich möchte erstmal frei sein. Single sein. Mein Kopf muss erstmal umdenken, dass ich nur noch für Sohn und Katze zuständig bin und in meiner freien Zeit machen kann was ich will.
Die längste Zeit meines Lebens seit meinem 13. Lebensjahr war ich 3 Monate Single. Und das war mit 19 oder so. Jetzt werde ich 47. Die letzten 26 Jahre habe ich täglich gesagt wo ich hinfahre oder was ich mache. Mal sehen wie lange es dauert, bis dieser ich muss noch sagen wo ich bin Gedanke verschwindet.

06.03.2022 11:57 • x 1 #17


A


25 mehr oder weniger verkorkste Jahre

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Gorch_Fock
Einfach, diese schönen Absichtserklärungen sind ja toll. Nur hilfreich sind sie nicht wirklich. Wenn ich eine Beziehung beende, dann ist diese beendet. Eure Aufgabe ist es jetzt, auf die Elternebene umzuschwenken. Und dafür sind auch keine zwanghaft harmonische Familienfeiern notwendig, die eh meist vor Emotionalität triefen, notwendig.
Ich würde hier direkt eine Absage erteilen. Sobald einer von Euch einen neuen Partner hat, ist das Thema sowieso durch. Denn dann feiert man mit dem neuen Partner. Für die Kinder gibt es hier Umgangsregelungen an den hohen Feiertagen (z.B. Wechsel am 1. Weihnachtstag oder ganzer Block jährlich im Wechsel Weihnachten / Sylvester). Ein formal freundlicher ist sicherlich erstrebenswert, mehr aber nicht.

Denn nur so bist Du wirklich wieder frei, Dich mal um Dich zu kümmern und nicht wie seit Mitte der 90er Jahre, wo Du nun hin gehst. Das kannst Du alles selbst entscheiden und das ist auch viel wert.

06.03.2022 17:46 • x 4 #18


B
Ich kann mich nur @Gorch_Fock anschließen. Mit diesen gemeinsamen feiern schürt ihr nämlich auch die Hoffnung beim Kind,dass alles wieder gut wird. Mach dir klar,was dies mit dem Kind anrichtet. Getrennt ist getrennt. Findet Regelungen auch gemeinsam mit dem Kind ( wird ja schon im Teenageralter sein) wie Feiertage, Geburtstag usw. geregelt werden können. So entstehen keine falschen Hoffnungen und euer Kind lernt,dass auch nach Trennungen die Eltern respektvoll miteinander umgehen.

06.03.2022 17:54 • x 3 #19


E
Ich sehe keine Veranlassung Ostern und Weihnachten nicht miteinander zu verbringen. Mein Mann hat keinerlei Familie mehr. Niemanden. Er wäre also komplett alleine. So wie mein Cousin, der nur noch mich und meine Eltern hat. Und der ist Weihnachten und Ostern auch immer bei uns. Warum sollte ich es also meinem Mann antun ihn auszuschließen? Warum sollte ich es meinem Sohn antun zu wissen, dass sein Vater an Weihnachten alleine ist?
Warum soll mein Mann bei der Konfirmation unseres Sohnes nicht anwesend sein?
Ich höre gerne mal auf andere, aber hier bin ich komplett anderer Meinung.

06.03.2022 19:05 • x 3 #20


Kranich71
Wenn Du mal einen neuen Partner hast, wie möchtest Du das dann handhaben?
Oder Dein Ex eine neue hat?
Da spielt garantiert kein normaler Partner mit, gemeinsam zum jeweiligen Ex…

06.03.2022 19:18 • x 1 #21


Gorch_Fock
Warum bleibt ihr dann nicht verheiratet, ganz direkt gefragt? Klingt nicht so, dass Du dich auf DEIN Leben einlassen willst. Es ist nicht mehr Deine Aufgabe, soziale Kontakte für ihn zu generieren.

06.03.2022 19:25 • x 2 #22


E
Wir bleiben nicht verheiratet, weil wir uns nicht mehr lieben. Wir finden uns auch nicht mehr körperlich anziehend.
Aber wir mögen uns noch. So wie man Freunde mag.
Wenn er irgendwann eine andere hat, dann ist er nicht mehr alleine.
Wenn ich irgendwann einen neuen habe, dann können wir neu schauen.

06.03.2022 19:31 • x 2 #23


T
Ich war ein Scheidungskind und mein Vater war zu Familienfesten auch meist bei uns, sogar mit bei meinen Großeltern mütterlicherseits. (Er hatte auch keine weitere Familie mehr.)
Deswegen denkt kein Teenager dass die Eltern wieder zusammen kommen, das ist wirklich nicht so.
Ich fand es schön mit den Familienfeiern, für mich war es wichtig. Und auch meine Mutter und meine Familie mütterlicherseits sahen keinen Grund, meinen Vater wegen der Scheidung als Ausgestoßenen zu behandeln. Es geht wirklich auch anders.
Finde ich gut wie ihr das plant. Aller Anfang ist hart. Aber das wird schon.

06.03.2022 19:38 • x 3 #24


E
Meine Freundin ist seit 15 Jahren geschieden und feiert nach wie vor mit ihrem Ex Familienfeste. Mitlerweile mit den neuen Partnern.

06.03.2022 19:41 • x 1 #25


B
15 Jahre und frisch getrennt ust schon ein Unterschied.

06.03.2022 19:49 • x 1 #26


T
Zitat von Butterblume63:
15 Jahre und frisch getrennt ust schon ein Unterschied.

Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden und es ist für jeden anders.
Hier kommt die Trennung nicht Knall auf Fall und keiner wurde damit überrumpelt. Da können die Beteiligten oft ganz anders damit umgehen.
Wenn beide sich darin einig sind, dass die partnerschaftliche Liebe nicht mehr da ist, ist es doch sehr anders als wenn einer den anderen um jeden Preis zurück möchte.

06.03.2022 19:57 • x 2 #27


E
@Butterblume63 sie machen das seit 15 Jahren. Also auch direkt nach der Trennung.

06.03.2022 20:01 • #28


B
Die Paar von der Elternebene ist immer zu trennen. Ich finde es wunderbar,wenn sich ein Paar friedlich trennen kann. Und für die meisten Kinder ist aber diese ( friedliche)Trennung um so unverständlicher als,wenn sie Streit und Zankerei mit bekommen.

06.03.2022 20:03 • #29


E
@Butterblume63 Streit hat er mehr als genug mitbekommen, als wir noch zusammen gewohnt haben. Unser Sohn weiß auch, dass die getrennten Wohnungen nochmal ein Versuch war.

06.03.2022 20:10 • #30


A


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