Mein Mann war gerade hier um seine Sachen abzuholen.
Wir haben dann einen Kaffee zusammen getrunken und uns gut unterhalten. Wir sehen beide, dass wir als Ehepaar schon lange nicht mehr funktionieren, aber uns doch Freundschaft und vor allem unser Sohn verbindet. Wir sind uns einig, dass wir keinen Rosenkrieg möchten, vor allem um gute Eltern bleiben zu können. Wir werden noch weiterhin Familienfeste zusammen durchführen, z. B. die Konfirmation und solange keine neuen Partner da sind auch Ostern und Weihnachten zusammen verbringen.
Wenn der jeweils andere Hilfe braucht, dann können wir uns anrufen oder auch mal im Sommer zusammen grillen oder so.
Aber ansonsten gehen wir getrennte Wege und werden auch die Scheidung demnächst einleiten.
Das Gespräch tat gut, denn die Unsicherheit wie es weiter geht war das, was mich gestern so zermürbt hat. Er wollte aber gestern noch nicht mit mir sprechen, weil er gestern selber überlegt hat, wie es weiter gehen könnte. Und letztlich sind wir da auf einem Nenner. Die Liebe ist hin. Das freundschaftiche Gefühl noch da. Wir haben ja die ganze Zeit alltägliches miteinander geredet, gelacht, zusammen gespielt,... Auch als Eltern funktionieren wir.
Mal sehen wie es sich jetzt entwickelt. Mein Stein von der Brust ist weg und ich sehe positiv in die Zukunft. Nachdem ich über mein halbes Leben mit ihm zusammen war und immer bei Aktivitäten auch an ihn gedacht und alles mitgeteilt habe, bin ich gespannt wann ich mich frei fühle.
Morgen rufe ich beim Notar an um einen Termin für die Trennungsfolgevereinbarung für uns zu machen.
Wir haben auch das Thema neue Partner angesprochen. Ich gönne ihm von Herzen eine neue Partnerin, wenn er dafür wieder offen ist. Er sagt, dass es ihm schwer fallen würde mich mit wem anderen zu sehen, er aber weiß, dass ich nicht bis ins hohe Alter alleine sein werde. Aktuell muss er sich davor nicht fürchten.
Ich möchte erstmal frei sein. Single sein. Mein Kopf muss erstmal umdenken, dass ich nur noch für Sohn und Katze zuständig bin und in meiner freien Zeit machen kann was ich will.
Die längste Zeit meines Lebens seit meinem 13. Lebensjahr war ich 3 Monate Single. Und das war mit 19 oder so. Jetzt werde ich 47. Die letzten 26 Jahre habe ich täglich gesagt wo ich hinfahre oder was ich mache. Mal sehen wie lange es dauert, bis dieser ich muss noch sagen wo ich bin Gedanke verschwindet.
06.03.2022 11:57 •
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