Hi,
Ich hab da persönlich auch ein bisschen Erfahrungen mit größeren Altersunterschieden. Zwar nicht mit so großen. 25 Jahre sind schon wirklich sehr sehr viel und wären mir zu viel. Eine ganze Generation ist das. Das ist definitiv nochmal was anderes als 10 oder 15 Jahre und deshalb finde ich es auch gut, wenn du in dich gehst und an die Zukunft denkst.
Grundsätzlich mal: wie hier schon gesagt wurde, Alter ist nur eine Zahl und Liebe kennt kein Alter. Sehe ich ganz genauso. Du solltest dir irgendwelche negativen Meinungen aus deinem Umfeld nicht zu Herzen nehmen. Menschen finden immer was zum reden und viele sind leider scharf auf Stories, die nicht dem entsprechen, was die Gesellschaft als Normal ansieht. Wer auch immer festlegt, was normal ist. Ich glaube dennoch, so extrem engstirnig sind die Leute auch nicht, wie man immer denkt. Im Endeffekt wird dein Umfeld ja auch einfach nur wollen, dass du glücklich bist. Und wenn ihr das miteinander seid, zählt nichts anderes. Meine Großeltern hatten auch um die 15 Jahre (weiß es leider geradw nicht genau) Altersunterschied und waren immer glücklich. Mein Opa war dement und meine Oma musste ihn die letzten Jahre vor seinem Tod 24/7 pflegen und betreuen. Es war nicht schön mit anzusehen und für meine Oma - die das aber nie nach außen gezeigt hat - natürlich auch Kräftezehrend. Heute ist meine Oma 79, noch topfit und ständig auf Achse. Aber eben schon 8 Jahre allein. Sie sagte aber mal zu mir, dass sie ja von Anfang an wusste, was passieren kann. Dass er lange vor ihr stirbt. Sie wusste es, aber da sie ihn geliebt hat kam es nie für sie in Frage, sich aus diesen Gründen gegen das Leben mit ihm zu entscheiden. Und immerhin waren sie 50 Jahe verheiratet. Das ist immerhin ein halbes Jahrhundert. Lass dir von sowas keine Angst machen. Auch ein gleichaltriger Partner kann übermorgen sterbenskrank oder zum Pflegefall werden. Klar, Wahrscheinlichkeit ist geringer. Aber sowas sollte genauso wenig wie die Meinung anderer ei Hinderungsgrund an einer glücklichen, langen Beziehung sein. Und heute ältert die Gesellschaft sowieso langsamer...oder andere. Einen 70-jährigen heute kannst du auch nicht mehr mit einem 70-jährigen von vor 20 Jahren vergleichen.
Wie gesagt ist es aber bei einem so großen Altersunterschied von 25 Jahren schon gut, dass du nachdenkst darüber, was du tust. Auch über das Kinderthema, was du angesprochen hattest, solltest du genau nachdenken. Letzten Endes solltet ihr auch hier tun, was ihr für richtig und gut haltet. Trotzdem sollte man, finde ich, in den 50ern vielleicht nicht mehr unbedingt Kinder bekommen. Aber wie gesagt, das müsst ihr wissen. Du solltest aber auf jeden Fall in Erfahrung bekommen, ob er wirklich einen echten Kinderwunsch hat, weil er dich liebt und eben ein Kind mit dir will. Oder, ob er seine Entscheidung bzgl der abgeschlossenen Familienplanung nur deshalb überdenkt, weil er Angst hat dich sonst zu verlieren. Wenn seine Kinder bereits Teenager sind, wird es da auch sicher schwierig mit einer echten geschwisterlichen Verbindung. Die Kinder haben dann unterschiedliche Mütter und sind in völlig unterschiedlichen Entwicklungsphase. Zwei Dinge, die zusammen eventuell schwierig werden könnten. Mir persönlich - wie gesagt, ich kenne deine Situation teilweise ein wenig - wäre es da wichtig, dass zwischen unserem gemeinsamen Kind und dem Kind/den Kindern meines Partners aus vorheriger Beziehung kein allzu großer Altersunterschied ist. Sodass sie, wenn sie schon unterschiedliche Mütter haben, wenigstens gemeinsam groß werden und miteinander spielen und lernen können. So ist es sicherlich einfacher, dass sie sich wirklich auch als Geschwister fühlen und wissen, dass sie zusammen gehören. Denke ich jedenfalls. Kann ja sein, dass andere das anders sehen.
Bzgl seiner Immobilie. Gut. Ist doof, abee ist halt so. Und damit muss man bei einem wesentlich älteren Partner rechnen. Und dass er die Immobilie nicht aufgeben will, kann man ja irgendwo auch verstehen. Obwohl es möglich wäre. Man kann sie vermieten. Aber verständlich, wenn er das nicht will. Allerdings solltest du dich da ein wenig absichern. Direkt zu ihm einziehen und alles aufgeben, was du hast, macht dich abhängig und sorgt für Zündstoff. Man hofft es natürlich nicht, dass sowas passiert, aber beim ersten großen Streit kann er dich locker vor die Türe setzen. Zudem - je nachdem was für ein Typ er im Streit ist - kann er dir laufend vorhalten, dass du ja rein gar nichts zu der Immobilie beigesteuert hast. Und selbst wenn er das nicht tut - ich wäre da so, dass ich es schonmal für mein Ego nicht gebrauchen könnte, in einer Immobilie zu leben, die nicht ansatzweise von mir mitfinanziert wurde. Also ins gemachte Nest setzen könnte ich mich nicht. Wenn das auch etwas ist, was du nicht willst, dann mein Tipp. Wenn es dann erst wird (solltet euch damit sowieso noch etwas Zeit lassen), bekomme mal in Erfahrung ob es da noch irgendwelche Kredite, Bauspardarlehen oder sonst was dergleichen abzubezahlen gibt. Vielleicht kannst du da einsteigen und deinen Anteil beisteuern. Oder, wenn es Sinn macht und die Wohnung schon älter ist. ihr richtet euch dann neu ein und du finanzierst die Einrichtung mit. Oder ihr tauscht einfach nur einen Teil der Einrichtung aus und du finanzierst. Oder euch fällt noch was anders ein. Aber einfach so bei ihm einziehen würde ich dir nicht empfehlen.
Ansonsten der gute Rat, der dir ja hier glaube ich schon gegeben wurde. Schau dich nach Wohnung und Job in seiner Nähe um und lernt euch noch besser kennen. Gebt euch Zeit und geht schrittweise vor. Wohnung und Kinder dann zu seiner Zeit.
15.06.2019 21:05 •
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