Hallo zusammen,
ich habe im letzten Monat lange und viel hier im Forum gelesen, um mit meiner eigenen Trennung besser klarzukommen. Leider ist ja jede Trennung und jedes Problem so individuell, dass ich mir selber mal den Kummer von der Seele schreiben möchte.
Meine Frau und ich (beide 40 Jahre) haben und mit 19 kennengelernt und sind innerhalb eines Jahres auch schon Eltern einer Tochter geworden.
2011 kam die zweite Tochter zur Welt, 2013 haben wir geheiratet und 2014 ein Haus gekauft.
Mitte 2024 hat meine Frau plötzlich angefangen, sehr auf sich zu achten. Viel Sport und gesunde Ernährung standen täglich auf dem Plan.
Da wir eh wenig gemeinsame Hobbies hatten habe ich mich gefreut und dachte, dass Sport vielleicht unser Ding werden könnte.
Leider distanzierte sie sich aber immer mehr von mir und unseren Kindern und ich merkte auch schon, dass irgendwas nicht stimmte.
Wir lebten zu der Zeit schon eher nebeneinander her anstatt wirklich zusammen. Trotz Bemühungen um Date nights kam von ihrer Seite nicht wirklich viel zurück.
Ende November kam dann der Tag an dem ich sie fragte ob sie überhaupt noch Gefühle für mich hat und sie sagte mir, sie liebe mich nicht mehr.
Das hat mir regelrecht den Boden unter den Füßen weggerissen, aber wir haben vereinbart, bis zum Ende des Jahres zusammen im Haus zu bleiben.
2 Tage habe ich mich gequält und sagte ihr dann, dass ich das so nicht könne und eine räumliche Trennung bräuchte. Ich hätte bei meiner Mutter unterkommen können und wollte gehen, da sagte sie, sie wolle gehen und das dies hier sich nicht nach ihrem zu Hause anfühlt.
Am nächsten Abend haben wir den Kindern erzählt dass wir uns trennen. Sie zog erstmal zu ihrem Bruder und meine jüngere Tochter blieb bei mir (die Große ist schon ausgezogen).
Ich gehe seit dem regelmäßig zur Familienberatung und habe einen Termin bei einer Psychiaterin, da ich aus der Vergangenheit weiß, dass ich Hilfe brauche in solchen Situationen.
4 Tage später starb dann mein Großvater, welcher wie mein Vater war (welcher früh in meiner Kindheit verunfallte). Ich stand vor einem riesigen Scherbenhaufen und wusste weder ein noch aus.
Meine Familie und Freunde helfen mir aber sehr gut durch die Zeit und irgendwie bin ich ja auch noch da und habe hoffentlich das schlimmste hinter mir, dachte ich zumindestens.
2 Wochen vergingen.
Es gab seitens meiner Frau aber viele Vorwürfe, dass sie ja gar nicht mehr alles mitbekommen würde, was die Kinder betrifft und sie sich ausgeschlossen fühle. Ich habe ihr gesagt, dass mir das leid tut und sie sich jederzeit mit den Kindern treffen könne, ich aber nicht den Vermittler spielen möchte.
Das erste mal hat unsere Kleine dann bei ihr einen Tag vor heilig Abend übernachtet, das war schon ziemlich schwer für mich, weil ich mir mit dem alleine sein wirklich schwer tue.
Heilig Abend habe ich dann heraus gefunden, dass seit 1-2 Wochen schon einer neuer Partner an ihrer Seite ist. Die Kinder wussten das auch schon, aber sollten mir nichts sagen. Sie war glaube ich auch sauer, wie ich es herausfand, da ich den Standort der Kleinen auf dem Smartphone sehen kann (nach Absprache!).
Nun ja, ich war kurz vor Weihnachten eigentlich ziemlich stabil, aber seit dem ich weiß, dass da schon jemand neues ist, geht's mir richtig sch.
Habe wieder Appetit noch richtig Antrieb etwas zu unternehmen.
Vor Silvester habe ich nur einen Text meiner Frau bekommen, dass sie an dem Abend schon Pläne habe und ob ich mit dem Hund klarkommen würde.
Ja, komme ich!, aber auch mit der Organisation wie die kleine von a nach b kommt, wenn sie mit ihrer Freundin im Nachbarort feiert und abends zu Hause schlafen möchte.
Heute ist nun Neujahr, die Kleine übernachtet bei einer Freundin. Auch wenn es mir das Herz bricht alleine zu sein, soll sie das ruhig machen.
Trotzdem komme ich an solchen Tagen schwer über die Runden. Die anfängliche Energie ist nahezu verflogen. Den ganzen Tag liege ich auf der Couch, binge Netflix nebenher und gucke auf dem Smartphone Forenbeiträge und Videos.
Ich Versuche das auszuhalten, aber manchmal kommen über den Tag solche negativen Gefühle auf, dass ich nicht weiß wohin mit mir. Die Tage können extrem lang werden und oft freue ich mich einfach auf mein Bett.
Sorry für den langen Text, aber ich musste das mal irgendwo loswerden.
LG
01.01.2025 18:18 •
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