2004 ohne Dich

E
ist vor allem mit Leere ausgefüllt. Überall erscheint mir im Gedanken unsere verbrachte Zeit. Die Zeit, welche mir entsprochen hat. Nun hast Du entschieden, dass das so nicht mehr sein kann. Du hast mich nicht gefragt und Du hast nicht darüber nachgedacht, ob ich mit dieser Entscheidung einverstanden bin. Du hast entschieden.

Da wir Menschen frei sind und freie Entscheidungen treffen dürfen und sollen, spielt es insofern keine Rolle, ob ich mit Deiner Entscheidung einverstanden bin. Es entspricht der Tatsache, dass Du Dich nun mal so entschieden hast.

Du bist nun im Vorteil verglichen mit mir. Dir fällt es leichter ohne mich zu sein als umgekehrt. Nun sitze ich hier und schreibe diesen Text.

Jeden Abend und Morgen trage ich den Gedanken in mir, dass Du nicht da bist. Vorallem abends ist es so schwer ohne Dich einzuschlafen und durchzuschlafen. Zu wissen, dass mich Deine Arme nicht beschützen werden, wenn ich Angst vor dem Unbekannten habe. Dein Guten Morgen Lächeln, dass mir den Tag versüßt, habe ich von der Tagesordnung gestrichen.

Immer wieder sagtest Du mir, dass wir uns wieder sehen würden und ich konnte dieses Wiedersehen kaum erwarten. Bin ich dann dem Wiedersehen entgegen geeilt, so war mir nur immer klar geworden, dass Du Dich ein weiteres Stück von mir entfernt hast. So als hätte jemand eine unlösbare Formel aufgeschrieben.

Nun bin ich in das Jahr 2004 ohne Dich gerutscht. Nicht ich war es, die Dich um Mitternacht küsste und Dir alles Gute gewünscht hat. Nicht ich war es, die ein weiteres Jahr mit Dir in den Jahreskalender schreiben durfte.

Ich weiß, dass ich diesen endgültigen Strich ziehen muss und darunter das Ergebnis des Nichtgelungenen schreiben soll. Doch der Strich will mir nicht gelingen. Ich weiß, dass ich ohne Dich einschlafen und aufwachen muss. Doch in jedem Traum besuchst Du mich und gibst mir Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Ich spiele Dir in jedem Telefonat die Starke und Unabhängige vor. Um nach jedem diesem wie ein Trauerkloß dazusitzen und mich zu fragen, warum ich Dich nicht einfach zum Teufel jage und alle Deine Nummern aus meinem Adressbuch streiche.

Mir genügen unsere allmonatlichen Begegnungen mit den kleinen Kuscheleinheiten nicht mehr. Ich möchte zurück reisen in die Zeit, als wir uns jede Nacht so vieles schenkten und nicht genug davon bekommen konnten. Doch das wäre eine Reise ohne Dich.

Was nun ist die Quintessenz? Was möchte ich Dir eigentlich mit den Worten oben sagen?

Ich sage nicht Adieu, doch ich bereite Dich darauf vor, dass ich nun langsam Abschied von Dir nehme, indem ich das Telefon ausschalte. Nicht gleich antworte, wenn eine SMS oder eine Mail mich von Dir erreicht. Ich einfach dieses Jahr 2004 langsam ohne Dich lebe und ein großes Stück unabhängig werde.

Einst dachte ich, dass mich solche tiefen Gefühle nie wieder ereilen werden dürfen. Doch ich rechnete nicht damit, dass ich Dich kennenlernen und mit Dir lernen könnte, dass man noch tiefer empfinden kann.

Ich weiss, wie wichtig Dir unsere Kuschelfreundschaft ist und ich weiss, daß Du den Kontakt nicht abbrechen möchtest. Doch wie wichtig ist es Dir, dass ich nicht leide?

Könnte ich diese Gefühle für Dich abschalten - einfach auf den Knopf drücken - so hätte ich es längst getan. Doch glaube mir, wenn ich Dir sage, daß mich diese Gefühle für Dich sehr einsam und unglücklich machen.

Und glaube mir, wenn ich Dir sage, daß ich Dir für 2004 nur das Beste wünsche. Alle Deine Wünsche sollen in Erfüllung gehen. Viel Gesundheit, Zufriedenheit und Glück sollen Dich begleiten.

Doch hätte ich Dir dieses hier viel lieber persönlich gesagt und mit Dir um Mitternacht angestossen. Vielleicht wieder auf dem Platz oder am Meer oder sonst wo.






03.01.2004 07:01 • #1


E
Wao! Das hast Du sehr gut geschrieben. Du hast damit auch mich voll erwischt. Du gehst den richtigen Weg! Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, diesen Weg fortführen zu können!

03.01.2004 12:34 • #2




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag