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20 Jahre Beziehung verloren an eine neue

A
Das Buch schaue ich mir gern mal an. Ich lese ja auch sehr gern, nur das mir dazu grad auch die Lust fehlt . Wenn ich diesen Gedanken nur loslassen könnte. Ich hoffe die ganze Zeit nur das er scheitert , das ist mein Problem . Deswegen lasse ich nicht los. Obwohl mein Verstand weiß das ich ihn nie wieder zurück nehmen würde, mein Herz schreit nach einem zurück.
Ich werde mich erstmal in einen Fitnessstudio anmelden , vielleicht hilft mir diese Verbindlichkeit aus meinem Schneckenhaus rauszukommen .
Ich danke euch für diesen Zuspruch ! Ihr habt alle das gleiche oder ähnliches durch , daher weiß ich das es irgendwann besser werden wird. Wer weiß jetzt schon für was es gut war! Ich hoffe diese Erkenntnis kommt irgendwann , ich will ja nicht mit Anfang 40 so verbittert bleiben !

27.02.2023 12:42 • x 2 #31


I
Du wirst mit Anfang 40 nicht verbittert bleiben - versprochen! Du liest dich sehr klar und reflektiert. Du darfst dir einen Trauerprozess zugestehen und auch ausleben. Habe ich richtig gelesen, dass es erst 6 Monate her ist? Chapeau wie aufgeräumt und diszipliniert du nach nur 6 Monaten rüberkommst. 20 Jahre wischt man nicht so weg! Er konnte das augenscheinlich ganz einfach. So wie alle Warmwechsler das augenscheinlich easy können.

Du kannst es nicht. Ich könnte das auch nicht. Und viele andere ebenso nicht.

Warum es Menschen können und andere nicht, interessiert mich selbst brennend und habe an der Frage lange in meinem eigenen Prozess geknabbert. Eine allgemeingültige Antwort gibt es darauf sicher nicht. Eine ganze klare Antwort gibt es aber (zumindest aus meiner Sicht): es hat nichts mit dir zu tun. Und wenn du das verinnerlichst, nimmt es sehr viel Schwere. Irgendwann kommst du dann an dem Punkt, dass er doch bitte in seinem neuen Leben glücklich werden möge.

Ich denke, was es uns Betroffene so schwer macht ist der Verlust der Bezugsperson, der Schock das nun alles anders ist. Heute weiß ich, dass ich mich selbst nicht als Partnerin gewollt hätte. Er ist deshalb gegangen. Dein Ex wollte auch kein gemeinsames Leben mehr. Wie er das umgesetzt hat, hat wie bereits geschrieben absolut nichts mit dir zu tun. Mit dir zu tun hat nur eines: wer warst du in der Beziehung?

Es ist wahnsinnig schwer und braucht viel Zeit einen Warmwechsel wegzustecken. Das kratzt so tief alles in uns an, dass wir versuchen diesen Schmerz schnell loswerden zu wollen. Und beim Loswerden wird unser Ego dann richtig kreativ: Ablenken auf Teufel komm raus.

Was will ich damit sagen möchte: Anerkenne deinen Schmerz und versuche zu erkennen, was du für und gegen den Schmerz tust.

Fühl dich bitte umarmt.

28.02.2023 22:08 • x 5 #32


A


20 Jahre Beziehung verloren an eine neue

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DieSeherin
weißt du, es kann durchaus sein, dass dein ex fröhlich mit seiner neuen das leben genießt - er ist ja auch schon viel weiter als du, weil er früher mit dem loslassen angefangen hat.

das sage ich jetzt nicht um dir weh zu tun, aber es nützt dir ja nichts, das alles schön zu reden.

ich kann mich übrigens noch gut an mich mit 42 erinnern, weil ich da mit meiner großen liebe zusammen gekommen bin und mittlerweile sehr glücklich mit ihm verheiratet bin. das heißt, dass auch du noch jede menge leben mit liebe füllen kannst!

und ich glaube, dass du versuchen solltest deine verbitterung in sentimentales zurückschauen wandeln solltest. schau dir eure beiden tollen kinder an, erinnere dich an die schönen zeiten, mach dir bewusst, dass die nun vorbei sind... aber wegen der trennung die gemeinsame zeit bleibt

01.03.2023 13:51 • x 1 #33


A
Ja, ich bin absolut klar und reflektiert. Ich kenne meine Anteile. Aber ich finde es sind schon 6 Monate . Mein Gott, warum denke ich jeden Tag darüber nach was sie jetzt vielleicht tolles zusammen machen usw. Das regt mich auf . Ich kann es wenn ich im Alltag bin, sehr gut verdrängen. Aber bin ich allein, geht es los. Ich lasse diese Gedanken zu, sie müssen ja schließlich gefühlt werden um zu heilen. Aber wie lange denn noch ? Und ich erwische mich immer wieder das ich das Gefühl habe , wir kommen nochmal zusammen ? Obwohl mein Verstand sagt , um gottes Willen. Aber wenn wir 3 hier so zu Hause sind und die Jungs wieder ein Witz nach dem anderen reißen und wir uns totlachen, denke ich immer, hier fehlt jemand , und das zerreißt mein Herz dann wieder!

01.03.2023 15:41 • #34


StevenSW
Ich bringe den Mut noch nicht auf, meine Story zu posten, aber bei mir sind es auch 20 Jahre und der neue einer meiner besten Freunde. Was ist nur mit den verflixten 20 Jahren…

01.03.2023 16:54 • x 4 #35


A
@StevenSW das ist nochmal ne krasse Nummer . Gleich von 2 Menschen enttäuscht zu werden. Das tut mir sehr leid. Ich frage mich auch so manches mal wann wir den Sinn erkennen werden, warum das alles passiert. Ob wir ihn wirklich jemals erfahren ‍️

01.03.2023 19:29 • x 2 #36


I
Hallo, eigentlich wollte ich mal abschalten, aber jetzt lese ich doch hier mit. Ich würde dir gerne sagen: Lasse ihn los, sonst wirst du nie ein eigenes selbstbestimmtes Leben haben. Höre auf zu hoffen. Selbst wenn er wieder ankäme, du könntest es nie vergessen. Also, nimm dein Leben jetzt in die Hand.

Aber: Ich weiß, dass das so schwierig ist abzuschließen. Mein Mann möchte mich auch nach 20 Jahren verlassen. Und mein Geist läuft auch Achterbahn.
Ich hoffe ich kann abschließen, wenn es irgendwann offiziell sein wird. Aber als Mama hat man natürlich täglich die Erinnerung vor Augen.

Ich wünsche dir die Kraft nur noch nach vorne zu sehen und es zu akzeptieren, dass es nie mehr so sein wird. Ich wünsche dir nur das Beste!

Vielleicht hänge ich aber bald genau in der gleichen Schleife Wer weiß schon was das Leben bringt und was der Geist so denkt.

01.03.2023 22:16 • x 1 #37


Unhinged
Zitat von Anonym1980:
Aber der Alltag war unser größtes Problem , sowie Wochenende oder Urlaub war, waren wir ein Dreamteam, unter der Woche waren wir einfach immer nur gestresst .

Und der Alltag macht die meiste Zeit in einer Beziehung aus. In einer Familie. Er hat früher aufgegeben als du. Und das meine ich jetzt einfach nur sachlich und nicht wertend.

Zitat von Anonym1980:
Aber wenn ich nach Hause kommen, legt sich ein Schalter um. Ich bekomme schlechte Laune und werde sofort träge. Was inbesondere für meinen kleinen nicht schön ist. Wie kann ich das nur abstellen? Ändern ? Habt ihr Tipps?

Es ist ein Prozess. Ein Auf und Ab. Wie ein Segelboot auf offenem Gewässer ohne Land in Sicht. Für mich war es auch ein Stück Kontrollverlust. Furchtbar.

Zitat von Anonym1980:
Ich setze mich so unter Druck das er glücklich ist während ich traurig bin. Als sei es ein Wettbewerb. Bescheuert oder ?

Ja. Und bescheuerter ist doch, dass man es auch noch weiß und selbst mitbekommt.
Zitat von Anonym1980:
Ich kann es wenn ich im Alltag bin, sehr gut verdrängen. Aber bin ich allein, geht es los.

Ja. Verdrängen bringt nichts. Davon geht dieses negative Gefühl nicht weg. Gestattet es Dir selbst, lebe es einmal aus, beweine und bemitleide Dich selbst und setze Dir ein Enddatum. Dann hört das Gefühl zwar nicht auf, aber ich brauche das einfach. Und dann wird es für mich besser i.S.v. abnehmbarer.

Zitat von Anonym1980:
Und ich erwische mich immer wieder das ich das Gefühl habe , wir kommen nochmal zusammen ?

Da ist ja auch gerade keine Alternative. Und man kennt es auch gerade nicht anders. Keine andere Perspektive. Deshalb diese Gedanken wieder besseren Wissens.

Es ist ein Prozess.

Und am Ende wird für Dich stehen, dass Du froh bist, seinen Weg nicht gegangen zu sein.

Patchwork ist richtig anstrengend! Und nicht konfliktfrei.
Was immer er also als Trennungsgrund anführte, Stress im Alltag z.B., das bekommt er jetzt im Doppelpack serviert. Die Kinder von ihr waren nämlich zuerst da und er muss sich sehr viel kompromissbereiter als bisher zeigen. Zudem noch der Umgang mit Euren gemeinsamen Kindern.

Du bist in einem Prozess und da gehört auch jede nicht so vernünftige Phase dazu.

Es wird besser.

01.03.2023 22:53 • x 3 #38


Wirdschon
@Anonym1980

Stell Dir mal nen Sack voll Kraft her und einen noch größeren Sack voll Geduld (hart erarbeitet und Immernoch ungeliebt)
Ganz ehrlich, 6 Monate sind doch keine Zeit um 20 Jahre aufzuarbeiten! Nach dieser Zeit musste ich mich noch aufs atmen konzentrieren.

Also sei bitte geduldiger mit Dir, denn je mehr Du Dir Druck machst, desto langsamer kommst du voran.
Zeit und Geduld… so schwer das auch zu lernen ist… kaum was anderes wird Dich heilen lassen

LG Wirdschon

01.03.2023 23:00 • x 3 #39


L
Hallo, Anonym80

möchtest nicht mehr über dich schreiben?

Ich habe auch hohe Erwartungen an mich, dass das entlieben schnell klappt. Ich finde er hat es nicht verdient, dass man ihn nachweint, ICH habe es nicht verdient, einen Lügner nachzuweinen.

Ich wünsche mir jeden Tag, dass er mir egal ist, und ich mein Leben
genießen kann . Momentan ist es so, wenn schöne Momente sind, bekommen ich Wasser in die Augen. Ablenken geht nun besser als vor 3 Monaten, aber danach falle ich dann wieder in ein Loch , als ob mein Hirn mich bestrafen möchte, weil ich es gewagt habe, ein paar Stunden nicht an ihn zu denken.

Jemals wieder jemanden kennen zu lernen, bzw wieder verliebt zu sein, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich bin 53, und denke mir, nächste Station Rollator. Zu der Trennung kommt auch noch der Sinn des Lebens dazu, bzw. was will ich noch - so viele Sommer sind nimmer....

01.03.2023 23:07 • x 1 #40


Redpill
Zitat von Leopoldine1511:
Hallo, Anonym80 möchtest nicht mehr über dich schreiben? Ich habe auch hohe Erwartungen an mich, dass das entlieben schnell klappt. Ich finde er ...

Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel Leopoldine. Aber genau solche Einstellungen schrecken mich ab wieder, in einer Beziehung zu gehen. In zwei Jahren Dating, habe ich genau diese Ü50 immer wieder getroffen. Wie soll ich mit einer Frau, die 53 Jahre ist und an einen Rollator denkt Spaß und Freude haben?

02.03.2023 07:42 • #41


A
Zitat von Unhinged:
Und der Alltag macht die meiste Zeit in einer Beziehung aus. In einer Familie. Er hat früher aufgegeben als du. Und das meine ich jetzt einfach nur sachlich und nicht wertend. Es ist ein Prozess. Ein Auf und Ab. Wie ein Segelboot auf offenem Gewässer ohne Land in Sicht. Für mich war es auch ein Stück ...


Da hast du auf jeden Fall Recht. Und ich weiß auch das er dieses Päkchen , was bei uns nicht funktioniert hat, auf ewig mit sich rum trägt. Und genau diese Probleme nicht verarbeitet und reflektiert. Ich hingehend reflektiere mich und arbeite an mir, an meinen Macken und weiß was ich in meiner nächsten Beziehung def. nicht wieder machen würde. Und er? Stürzt sich in eine neue Liebe, nur weil sie mal wieder aufregender ist und kein Alltag erstmal herrscht. Die Frage ist nur, warum zieht er gleich ein? Und durchtrieben sich somit eine lockere Anfangssituation? Denn jetzt hat er def. wieder Alltag! Ich werde es wohl nie verstehen. Ich werde so schnell nicht wieder mit jemanden zusammen ziehen!

02.03.2023 10:24 • x 1 #42


A
Zitat von Leopoldine1511:
Hallo, Anonym80 möchtest nicht mehr über dich schreiben? Ich habe auch hohe Erwartungen an mich, dass das entlieben schnell klappt. Ich finde er hat es nicht verdient, dass man ihn nachweint, ICH habe es nicht verdient, einen Lügner nachzuweinen. Ich wünsche mir jeden Tag, dass er mir egal ist, und ich mein Leben ...


Was genau möchtest du von mir wissen? Ja, genau das denke ich ja auch. Das er es nicht verdient hat, dass ich weiter über ihn/uns nachdenke. Aber man kann ja leider nichts für seine Gedanken und Gefühle. Obwohl ich mir sehr sehr oft Videos dazu anschaue, Loslassen, Gedanken stoppen. Habe schon schöne Ideen dafür bekommen und arbeite daran.
Aber das Leben ist doch mit 50/mitte 50 nicht vorbei? Das Leben ist doch jetzt umso schöner, weil man ebend kein Alltag mehr hat und keine kleinen Kindern?

02.03.2023 10:27 • #43


A
Wisst ihr welche Frage mir noch brennend auf der Zunge liegt ? ich weiß das mein Ex auch in der Woche wo die Kids alle da sind , gestresst ist. Diese Beziehung ist nur reizvoller weil er eine Woche keine Kinder hat. Ich finde es so undankbar , dass diese Woche so ausschlaggebend dafür ist , seine Familie dafür zu verlassen. Denn in unserer Freiheit war auch immer alles perfekt , nur das wir niemanden hatten, der uns die Kinder mal abnehmen konnte. Wir haben nur Freunde um uns , keine Großeltern oder Geschwister. Deswegen war unsere freie Zeit mehr als beschränkt.

05.03.2023 17:06 • #44


M
Noch ist alles neu und aufregend, aber auch in die andere Beziehung wird sich der graue Alltag einschleichen! So wie ein neues Spielzeug bei Kindern, das irgendwann kaputtgespielt in der Ecke liegt. Aber dann bist Du hoffentlich so stark, ihn NICHT voller Freude und Dankbarkeit, mit Tränen in den Augen wieder zurückzunehmen!

05.03.2023 18:26 • x 1 #45


A


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