20 Bitten an geschiedene/getrennte Eltern

M
Hallo ihr Lieben,

hier ein Text, der schon längst fällig ist und der mir sehr geholfen hat, das Elternsein von der Paarebene (Trennung) zu trennen. Die Mühe hat sich für mein Kind gelohnt, aber noch ist es sehr frisch, um detallierter darüber zu berichten.

Hier die Bitten der Kinder an geschiedene oder getrennte Eltern.

http://www.karin-jaeckel.de/werhilft/wa ... llen2.html

Quelle: Dr. Karin Jäckel

Mirja

06.12.2003 00:16 • #1


E
:'(, da kamen mir ja gerade glatt die tränen...mein kleiner ist drei und pendelt jetzt seit 5 wochen hin und her, wobei ich mir große große mühe gebe, dass es so ist, wie in diesen sätzen beschrieben. sein papa und ich machen das schon gut, finde ich...trotzdem tuts einem in der seele weh, wenn er schreit und weint, wenn er zum papa will und es einfach nicht geht...was tun wir unseren kindern nur an?
sanne

11.12.2003 21:20 • #2


A


20 Bitten an geschiedene/getrennte Eltern

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E
Hallo,

ich kenne leider Deine Geschichte nicht, doch Dein letzter Satz klingt nach Schuldgefühlen wegen der Trennung...?!
Für einen 3jährigen ist es sicher sehr schlimm, da er alles noch nicht verstehen kann... ich denke, dass es aber nicht nur darum geht, was *wir unseren Kindern antun*... denn manchmal kann das Zusammenbleiben doch noch schlechter sein für die Kleinen...
Diese 20 Bitten sind ja ziemlich optimal, mich würde interessieren, wieviele Eltern es so tatsächlich schaffen. Man kann einfach nicht immer das Richtige tun, und wenns auch noch so gut für die Kinder wäre - auch Eltern sind nur Menschen. Und nach einer Trennung ist man doch auch mit sich selbst so stark beschäftigt, dass es einem nicht gelingen wird, so zu leben wie oben beschrieben... Das sind einfach nur meine Gedanken dazu...

LG und viel Kraft!

11.12.2003 21:56 • #3


M
Hallo Sanne und Engelchen,

narürlich lässt sich darüber leichter was kluges schreiben, als das alles so konsequent im Alltag durchzuziehen. Ich denke, dass viele Eltern, die da viel falsch machen sicher von Trennungschmerz, Kraftmangel und schlechtes Gewissen und dergleichen getrieben sind ( mich selber auch manchmal mit einbezogen, obwohl es nicht mein Erziehungsprinzip ist). Wie soll man das auch am Anfang alles alleine schaffen, gegen die Übermacht und Trennungschmerz etc. Ausserdem noch ageschafft und abgehetzt vom Job...
Wenn man allerdings weiss, wie wichtig ein Vater oder eine Mutter für ein Kind ist, kann man mit etwas guten Willen und Gelduld vielleicht zum einem späteren Zeitpunkt normal damit umgehen.
Gut finde ich die Trennung für die Kinder auch nicht, aber ich kann allerdings jetzt ( nach 2 Jahren) nachvollziehen und habe auch Verständnis dafür, dass es heute so oft passiert.
Sanne, deine Trennung ist sehr frisch und egal was geschehen ist, dein Ex ist der Vater deines Kindes. Ihr habt das Kind zusammen in Liebe gezeugt. Also muss dein Ex wohl auch mal ein libenswerter Mensch gewesen sein. Vermutlich ist er es auch heute noch, nur sieht das aufgrund der Trennung jetzt anders aus. Und denke an die andere Seite. Eine Trennung ist auch für einen Mann schwierig und ihm fehlt das Kind auch! Freu dich für dein Kind, das ein Recht auf Vater hat, der sich kümmert. Allerdings würde ich ganz klare, regelmässige Zeiten festsetzen, die er wahrnehmen kann. So hat dein Kind eine Regelmässigkeit und du hast die Möglichkeit diese freie Zeit für dich zu nutzen.
Ich weiss, wie schwer das alles nach eine Trennung ist, aber wenn man wenigstens versucht, an einige Bitten sich zu halten, habt ihr einen grossen Schritt gemacht.
Wünsche euch alles Gute und liebe Grüsse
Mirja

12.12.2003 15:31 • #4


E
Hallo Mirja,

ja, wenn man das liest - es zementiert die Endgültigkeit...

es stellt die Schuldfrage erneut...

es zeigt, welche verrückte Stilblüten eine Trennung hervorbringen kann.

Und es tut unendlich weh... es schmerzt. Gestern gab ich unseren Sohn wieder ab, er mit Tränen in den Augen und das jetzt nach 16 Monaten. Jetzt den Kopf klar halten und sich vor Augen halten:

- die Kinder werden alleine groß
- es geht nur noch um mich, nur mein Weg und die Zukunft ist wichtig
- eine Neue muß her

was sagt der Verstand noch, um den Schmerz zu betäuben...

Ja, es dauert, es dauerte gestern ungefähr 2 Stunden, da ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Dann war mein Kopf wieder Sieger - aber es kam überhaupt kein Stolz auf, da mein Sohn der Verlierer war - in diesem Moment.

Ich frage mich wieder - was nur hätte ich tun können und weiß die Antwort, nichts... Schmetterlinge im Bauch des Anderen sind nicht aufzuhalten und ich kann meine Fehler nachträglich nicht ändern.

Aber nach 2 Stunden habe ich meinen Sohn wieder vergessen, ich lebe mein Leben weiter. Heute blicke ich zurück und sage mir - wahnsinn, wie brutal bist Du geworden... Gruß, Gerd

15.12.2003 12:13 • #5


E
hallo,

mein mann hat sich vor 2 monaten von mir getrennt. seit dieser zeit hat er sich kaum um unsere kinder gekümmert.
ich stelle mir vor, dass er die kinder zumindest alle 14 tage sich holt. nur so kann ich mich auch mal vom alltagsstress erholen. wer kann mir dazu tipps geben, wie ich meinen mann dazu bringen kann, wieder regelmässig zu nehmen.

gruß
jassi

15.12.2003 16:08 • #6


M
Hallo Gerd,

ich glaube, dass du mit der Trennung noch nicht ganz fertig bist und dir deswegen zum Heulen zumute ist. Da ist noch eien Menge Wut auf deine Ex...
Eigentlich könntest du was Kinder betrifft etwas positiver sehen: du kümmerst dich doch um deinen Kleinen und er ist gerne bei dir. Das ist doch die Hauptsache!
Mach dich bitte nicht fertig für etwas, was du eh nicht ändern kannst.
Leider musst du dich mit dem neuen Mann an der Seite deiner Ex abfinden. Bedenke immer, dass auch du irgendwann verliebt sein wirst. Dann würdest du dich doch auch freuen, wenn sich deine Kinder mit der neue Partnerin gut verstehen wüden.
Ich kann dir vielleicht auch bisschen Mut machen...es wird weniger, weniger, weniger. Und wenn du dich weiterhin deinen Schmerzen stellst, ganz bewusst, wirst du auch rausfinden, warum es nicht hat sein sollen.
Es fiel mir am Anfang auch schwer neutral zu reagieren, aber mit der Zeit ging es immer besser.
Ich wünsche dir alles Gute
Mirja


Hallo Jassi,

einen Tip kann ich dir leider nicht geben, ausser dass du dich an eine Beratungsstelle wenden solltest

Gruss
Mirja

16.12.2003 19:22 • #7


E
Hallo Jassi,

Ich kann mich über deinen Mann nur wundern und es ist dein gutes Recht, seine Vaterrolle bei ihm einzufordern.

Du hast nicht geschrieben, warum er dich verlassen hat, vielleicht hat er zur Zeit zu viel mit sich selbst zu tun.

Möglicherweise könnte es helfen, wenn deine Kinder den Kontakt zu ihm suchen und ihm sagen, dass sie zu ihm möchten.

@Mirja,

Ich kann dir in allem nur beipflichten. Man sollte wenigstens versuchen, den eigenen Schmerz und den Ärger auf den/die Ex nicht an den Kindern auszulassen und nie vergessen, dass man Eltern bleiben wird und sich der Verantwortung, dass man Kinder in die Welt gesetzt hat, zu stellen hat. Aber klar, es braucht seine Zeit, bis man sich mehr oder weniger souverän verhalten kann. Und ich denke, auch wenn man mal aus einer Emotion heraus den Kleinen gegenüber falsch reagiert hat, kann man danach mit ihnen darüber reden und das Fehlverhalten relativieren. Das Wichtigste ist wohl, dass getrennte Eltern ihren Kids ermöglichen, beide weiterhin gern zu haben und bei dem jeweiligen Elternteil von dem anderen erzählen dürfen, ohne dass dieser schlecht gemacht wird.

taka  

17.12.2003 09:13 • #8


E
Hallo Mirja,

es war nur der Moment, wo ich die Tränen sah. Er hat schon lange nicht mehr geweint.

Magsein, ich hänge vielleicht noch mehr, als ich zugebe. Ich habe schon wieder einmal in einem bekannten Buch gelesen... sich in Schwierigkeiten in GEDULD und TOLERANZ zu üben.

Ich merke, daß es hauptsächlich die Geduld ist, wo ich mich noch üben muß. Mein Kopf war teilweise schon weiter als es der Rest war. Ich höre kritisch in mich hinein und stelle fest, da ist noch irgendwas... wahrscheinlich ist es auch die Härte, die ich vorspielen muß, um die Scheidung durchzustehen.

Ich hätte nicht gedacht, ehrlich nicht gedacht, mich einmal so verhalten zu müssen - so brutal, unbarmherzig gegenüber einem Menschen. Eigentlich geht es nur darum, das Finanzielle abzustecken, aber man sieht sich als Dämon, als einen Bösen. Sie klagt, ich wehre mich dagegen, der Richter wird entscheiden, einer verliert...

Naja, ich habe noch immer die Hoffnung, daß ich den Vergebungstrip danach begehen kann, falls dies dann noch Sinn macht. Gruß, Gerd

22.12.2003 07:45 • #9


M
Hallo Gerd,

ich habe deine Geschichte von Anfang an mitverfolgt und kann mir schon vorstellen, wie es dir geht.
Da hat dir deine Ex und vielleicht viele andere Unrecht getan und im Inneren wird man dann kälter und härter, man ist nicht nicht mehr derselbe. Aus Liebe wird Hass und man muss sich schützen um nicht noch mehr verletzt zu werden. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo du dich nicht mehr vor deiner Ex schützen musst, weil sie dich nicht mehr verletzen kann, weil sie diese Macht auf dich nicht immer haben wird.
Ich war ja auch lange auf den Vergebugstrip und ich habe damit immer noch meine Probleme. Das mich mein Ex verlassen hat, kann ich vergeben, aber ich kann ihm noch nicht vergeben für das was er nach der Trennung angestellt hat. Das braucht noch Zeit. Und trotzdem werden wir heute, das erste mal nach Trennung, Heilig Abend zusammen mit Kindern verbringen. Ich denke die Bereitschaft für das Elternsein und (neuer latenter?) Respekt sind auf beiden Seiten vorhanden.Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, vermag ich jetzt nicht beurteilen, aber ich bin stolz darauf, dass wir die Elternfunktion, nach dem langen Waffenstillstand wieder einigermassen hinbekommen haben.
Finaziell war von Anfang an bei uns alles abgeklärt, er zahlt Kindesunterhalt und ich verdiene mein Lebensunterhalt selbst und trotzdem gab es da auch Sticheleien von meinem Ex. Ich kann mir gut vorstellen, was da nach einer Trennung abgeht, wenn man für den anderen zahlen muss. Das liebe Geld gewinnt dann eine enorme Macht und jede Partei hat dann recht. Darum müssen Kinder mit den Grossen viel Geduld haben, sagte der kleine Prinz
Lieber Gerd, ich wünsche dir und deinen Kindern ein frohes Fest. Lass dich nicht entmutigen!

Mirja

24.12.2003 11:13 • #10


E
Hallo mirja,

um zu hassen bin ich der falsche Typ. Und auf eine Niederlage in der Sache selbst bin ich vorbereitet. Sie wird mich nícht so hart treffen, aber ich brauche die Rechtssicherheit.

Danach und auch jetzt schon will ich das Gefühl Zorn wieder streichen. Ich sehe sie jetzt so, wie sie ist. Sie ist runter von dem hohen Thron, auf dem sie kurz nach der Trennung saß. Ich erkenne sehr realistisch ihre Motive - und bin erschrocken, was ich sehen muß. Ich hatte ein völlig falsches Bild von ihr. Ich gebe zu, daß wir schöne Zeiten miteinander verlebt haben - aber sie hat sich sehr verändert.

Nur bin ich nicht mitgegangen, oder besser gesagt - ich bin den falschen Weg gegangen.

Ich sehe sie heute realistischer, klarer. Sie ist nicht der achso tolle Mensch - aber es mußte die Beziehung zerbrechen, damit ich sehen konnte.

Das ist der Vorwurf an mich - ich war blind, ich habe nicht gesehen...

Und diese Frage beschäftigt mich in dem Gedanken, evtl. irgendwann eine neue Beziehung einzugehen: Kann ich jetzt sehen - oder kann man das nie?

Für manche mag das den Reiz einer Beziehung ausmachen - man weiß es nicht. Aber da gehöre ich nicht dazu. Ich wollte klar sehen, hatte zumindest den Vorsatz - und ich war blind. Da sitzt die Enttäuschung - die Verlierer sind in dieser Blindheit die Kinder. Gruß, Gerd

29.12.2003 20:36 • #11


M
Hallo Gerd,
ich finde Hass am Anfang einer Trennung sehr konstruktiv, aber irgendwann habe ich festgestellt, dass dieser Hass auch auf mich selbst gerichtet ist und dass es dann sehr destruktiv ist. Schön, dass du doch so weit bist, hätte ich nicht gedacht
Auch mein Ex hat sich sehr verändert, (habe ich über Weihnachten noch mehr festestellen müssen) aber ich bin ganz sicher, dass er so in der Beziehung nicht war. Mag sein, dass er einiges verdrängt hatte, aber dass man sich so negativ (für mich ) weiterentwickelt, ist mir fast schleierhaft. Vielleicht ist das auch gut so....
Menschen ändern sich mit der Zeit, und auch du und ich sind nicht mehr dieselben...
Ich glaube nicht, dass du den falschen Weg gegangen bist, es war der Weg der Liebe, wie bei fast allen hier und meine Meinung nach bleibt Liebe immer ein bisschen blind. Auch ich habe Angst davor, aber ich glaube daran, weil ich weiss, wenn ich mich der Liebe entziehe, werde ich auch nie wieder dieses Glücksgefühl und Freude spüren. Natürlich muss es eine andere Form der Liebe sein, weil keiner von uns möchte sich an der gleiche Flamme wieder vebrennen lassen
Natürlich sind die Kinder die Leidtragende, aber warum soll man ihnen vorspielen, was nicht ist, wie in Familien das der Fall ist.
Gruss
Mirja

29.12.2003 21:43 • #12


D
Hi Gerd, hi Mirja,

Es ist schon so, dass Keiner hier mehr das ist, was er mal war.
Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass meine Ex mal sagte: kein Mensch kann sich verändern. Wie sie das wohl gemeint hatte? Es ist nicht immer bewusst oder gewollt, aber Veränderungen betreffen uns alle im Laufe eines Lebens.
Was den „falschen Weg“ betrifft, so möchte ich mal behaupten, dass kein Weg, der bewusst und gewollt gegangen wird falsch sein kann. Es gibt wohl Abschnitte, auf denen man sich etwas fremd vorkommt und gern zurückgehen möchte. Deswegen muss der Weg an sich doch nicht falsch sein! Es was in der Vergangenheit so, und es wird in die Zukunft wieder geschehen: zeitweilig wird uns eine gewisse Blindheit treffen. Ich bin mir jedoch sicher, dass diese (doch wohl angenehme) „Störung“ in die Zukunft nicht mehr so sein wird wie damals. Denn wir haben inzwischen viel lernen müssen, auch etwas konsequent mit uns selbst zu sein...
Deine Frage ist interessant Gerd: Kann ich jetzt sehen - oder kann man das nie?“ Ich stelle sie mir ebenfalls... Aber tief in mir schlummert eine Antwort darauf: „ich sehe jetzt anders als vorher“. Besser? Schlechter? Das wird die Zukunft auch zeigen müssen.
Und ich stimme mit Dir überein, Mirja: es ist nie gut etwas vorzuspielen, was nicht ist! Damit betrügen wir uns doch selbst...

LG

Dom

29.12.2003 23:33 • #13


D
Hallo Ihr Lieben,

an dieser Stelle möchte ich einen kleinen Nachtrag einwerfen...
Ich las gerade etwas, was mir so sehr tiefgründig und bemerkenswert vorkommt.
Es hat jemanden folgendes geschrieben: „Es gibt vielleicht bezaubernde Menschen, aber sie zeigen sich als lieblos, treulos, armselig nach Dasein lechzend.“
Diese Worte sind von Karl Jaspers, einen Psychologe und Philosophen (jetzt könnt Ihr lächeln...).
Mir ist wohl bewusst, dass diese Worte, aus den Kontext herausgerissen, nicht ihrer Tragweite deutlich machen können. Dennoch ist mir danach, sie hier zu wiedergeben.
Und genau diese Worte möchte ich meiner Ex zuschreiben, so treffend ist doch die Umschreibung! Dieses macht aber auch gleich deutlich, dass meinerseits keinen Hass oder dergleichen Negatives die Oberhand besitzt, sondern höchstens so etwas wie Mitleid, und vielleicht auch einer Spur von Verständnis. Aber eines gilt darüber hinaus: armselig ist auch derjenigen, der sich nie selbst in Frage stellt und lediglich blind zu bleiben beharrt! Solche Menschen verdienen wahrhaftig Mitleid. Nichts weiter.

Euch einen friedvollen Tag,

Dom

(Arme Daisy’s)

@Mirja: Sorry, dass ich Deinen Thread derart misbrauche..

30.12.2003 13:37 • #14


E
Hallo,

Dass Liebe blind macht, mag ja sein. Man sieht einfach über bestimmte Fehler oder Mängel des Partners hinweg oder man bemerkt sie überhaupt nicht. Aber das muss nach der Trennung nicht unbedingt zur Erkenntnis führen, dass der vorher so geliebte Mensch doch nicht so toll ist, wie wir ihn gesehen haben. Ist es nicht eher so, dass wir seine Fehler jetzt erst einsehen können/wollen, weil er uns verletzt hat, und wir ihn nur deshalb nicht mehr als super Menschen betrachten, weil er uns enttäuscht hat und nicht mehr das gibt, was wir uns erwarten; das was wir für uns selbst brauchen?
Lieben wir einen Menschen wirklich wegen seiner Persönlichkeit, oder weil er unsere Bedürfnisse erfüllt, uns glücklich macht, auf unsere Wünsche eingeht und uns so akzeptiert, wie wir sind?

Natürlich geht mit einer Trennung eine Veränderung einher. Aber: unsere Exen gehen eine Beziehung mit einem anderen Partner ein. Dieser hat vielleicht auch gerade eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Wenn die neue Partnerschaft funktionniert, heisst das, dass beide sich das geben können, was sie sich von einer Beziehung erwarten und in der vorherigen nicht mehr gefunden haben. Also sind unsere Exen in unseren Augen vielleicht nicht mehr so toll, für den neuen Partner aber genau das, was er braucht. Und dieser genügt den Ansprüchen unserer Exen und macht sie glücklich, während ihre jeweiligen Expartner nicht mehr glücklich bei ihnen waren.

Was ich damit eigentlich sagen will: wir sollten davon Abstand nehmen, von der grossen Liebe zu träumen und einsehen, dass eine Beziehung letztendlich etwas sehr egoistisches ist. Wir projezieren unsere Wünsche in den Partner hinein, wir verlangen von ihm, dass er uns glücklich macht und wenn dies nicht mehr der Fall ist, wird er einfach abgeschoben und all das gemeinsam Erlebte weggewischt. Wir konnen natürlich aus unseren Fehlern lernen, aber wer garantiert uns, dass wir beim neuen Partner nicht andere machen, weil dieser eben andere Vorstellungen und Erwartungen hat.

Gruss, taka.

30.12.2003 14:11 • #15


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