2 Menschen lieben, verblendet im Tunnelblick

Aaaaalso... @Feedback

ich möchte vorausschicken, dass auch mich diese Schilderung zutiefst abstößt.
Vor allem der Teil, mit dem viele Kinder haben wollen, aber sich nicht finanziell und zeitlich in deren Aufzucht einbringen zu wollen.
Wobei ich tatsächlich sehen kann, dass diese Abschäu auch einfach daher kommt, dass wir hier Kinderaufzucht und Paarleben anders organisiert haben. In anderen Kulturen wird durchaus ähnlich verfahren, wie du es dir scheinbar vorstellst, du kannst ja mal nach den Moso in China googeln.

Ich denke hier genau wie du, dass dein Hauptfehler war, einfach jahrelang dein Ding durchzuziehen, ohne deine Frau auch nur im Ansatz mitzunehmen. Ihr hattet eine andere Abmachung, auf die sie vertraut hat, und auf Basis deren sie sich ihr Leben organisiert hat. Das ist letztlich der Sprengsatz, den du an das Fundament eurer Beziehung gelegt hast.

Und ja, ich muss den VorschreiberInnen zustimmen, so wie du es angegangen hast, hat es genau NICHTS mit Ploymorie zu tun, sondern ist einfach nur eine Affaire. Mich ärgert sowas immer, weil so Polyamorie in Verruf kommt.

Also. Natürlich kann Polymorie funktionieren. Es gibt inzwischen viele Beispiele.

Zu versuchen, eine ehemalige Affaire zur Polyamoren Zweitpartnerin zu machen, halte ich für denkbar schwierig. Warum? Weil in einer Polybeziehung eher noch mehr Vertrauen, Verlässlichkeit und Kommunikation herrschen muss, wie in einer monogamen Standardbeziehung. Und alles das hast du jetzt jahrelang mit Füßen getreten.

Eine weitere gravierende Schwierigkeit ist, dass du ihr jetzt im Nachhinein die Chance nimmst, die Beziehungsform mitzugestalten, reinzuwachsen. Du stellst sie ja quasi vor die Wahl, Poly, oder ich bin weg.
In dieser Situation wird es für sie schwer bis unmöglich sein, eine Entscheidung pro Poly zu treffen, es wäre im besten Fall eine Entscheidung contra Trennung.

Also, der vielleicht sauberste noch mögliche Weg wäre, die Beziehung zur zweiten Frau zumindest zu pausieren, deiner Frau alle Zeit der Welt zu geben, falls sie es sich vorstellen kann, mit dir zusammen zu erarbeiten, wie das dann ausschauen könnte, wo ihre Grenzen sind, was sie möchte, und was nicht.
Vielleicht noch zum Gespräch: Ich würde es vielleicht so aufziehen, dass du im Zuge deiner Samenspenden (von denen sie ja grundsätzlich weiß) jemand kenengelernt hast, der dir stärker ans Herz gewachsen ist. Das ist die Wahrheit, aber von hier aus sollte sie selber entscheiden dürfen, was sie wann erfahren möchte.

Die andere Möglichkeit wäre, deine Ehe zu beenden, und mit der zweiten Frau eine von vornherein Polyamor angelegte Beziehung aufzubauen.

@Hola15 war schneller...

Bitte hör auf deine DNA zu verteilen. It's not the best one.

Zahlst du wenigstens Unterhalt für all die Kinder?

Zitat von Feedback:

Es gibt in der Hinsicht unterschiedliche Gründe: a. Männer die es als Gamification Ansatz sehen wieviele Kinder sie zeugen können b. Männer die ...

Das mag ja alles sein. Aber ein guter Typ bist du nur dann, wenn das für ALLE Beteiligten transparent bleibt.

Und Unterhaltung steht den KINDERN im übrigen zu. Egal wie gut situiert die Mütter sind.