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2. Chance ging daneben

N
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und war die letzten 2 Monate stiller Mitleser. Es hat mir sehr geholfen andere Beiträge und Komentare zu lesen, und zu sehen das ich nicht alleine bin mit meinem Schicksal.

Ich war 14 Jahre ( davon 6 Jahre verheiratet) mit meinem Mann zusammen. wir haben ein Kind. Die letzten 2 Jahre liefen nicht so optimal jeder ging seinen eigenen Weg und man sah sich eigendlich nur noch zu Hause. Es wurde nicht mehr viel geredet, was auch viel meine schuld war. Unschuldig an der Situation bin ich auch nicht.

Im März machte mein mann mit mir Schluss, mit dem Grund sich auseinander gelebt zu haben und sowieso alles Mist wär. Habe damit nie gerechnet, war mir meiner Liebe warscheinlich viel zu sicher. Komischer weise fing ich ab den Zeitpunkt an zu reden und wir redeten über unsere Probleme, und habe ihn versucht umzustimmen.

Eine Woche später musste ich auf eine unfähre Art und Weise erfahren das eine andere Frau im Spiel ist, was mir dermassen den Boden unter den Füssen wegerissen hat, das ich ne ganze Zeit lang Beruhigungmittel nehmen musste und krank geschrieben war. Trotz alledem habe ich versucht ihn umzustimmen bei mir zu bleiben weil ich ihn immer noch liebe. Er sagte er würde mich nicht mehr lieben aber eine Freundschaft wäre ihm sehr wichtig, allein schon wegen unseren Kind. Wir haben noch 8 Wochen zusammen gewohnt bis er sich eine neue Wohnung gesucht hat. Natürlich mit seiner neuen zusammen. Die Zeit war die Hölle für mich....10 Kilo abgenommen, wieder mit dem rauchen angefangen, usw...

Er ist dann ausgezogen. Ich habe ihm immerwieder Briefe geschrieben das ich ihn liebe und eine 2. Chance haben möchte. Wir standen immer im Kontakt alleine wegen unserem kind, was er auch jedes Wochenende zusich nahm.
Jeder Kontakt machte mich fix und fertig.

Nach einiger Zeit fing mein mann wieder an meiner Tür zu kratzen, da er mich doch noch vermissen würde und seine Tochter auch.
Ich war überglücklich das der ganze Spuk endlich ein Ende hatte und wir einen Neuanfang wagen würden. Er zog wieder bei uns ein, wir redeten viel, wir liessen uns gegenseitig Zeit weil viel passiert war.

5 Wochen flog ich auf Wolke 7 .

Ende Juli kam ich abends nach einem Ausflug nach hause. er sahs mir mit einem ernsten Gesicht gegenüber und teilte mir mit das es mit uns nicht mehr klappen würde weil er mich nicht mehr lieben würde . er hat sich mit seiner Exflamme ausgesprochen und sie würde ihn wieder zurück nehmen. er liebt sie über alles, und es war ein grosser Fehler mit mir einen neuanfang zu wagen. in mir brach alles zusammen ......

ich bin am nächsten tag sofort mit meiner Tochter zu meinen Eltern gezogen, und habe mir von dort aus ne eigene Wohnung gesucht. Ich lebe jetzt mit meiner Tochter allein und bin froh das endlich ruhe in mein leben einkehrt. Achso seine neue Flamme ist natürlich nach meinem Auszug sofort bei ihm eingezogen.

Ich habe genug gelitten und mir geht es eigendlich schon wieder richtig gut, trotzdem werde ich den gedanke an ihn nicht los und ich glaube wenn er wieder angekrochen käm könnte ich für nichts garantieren. Warum lässt man sich soviel gefallen? ich müsste ihn doch hassen ? Vom Kopf her sag ich ganz klar das ich ihn nicht mehr möchte und nicht mehr liebe . Aber das Herz.........

Ich hoffe es liesst jemand diesen langen Text, ich habe mich wirklich kurz gefasst.

Habe lange mit mir gekämpft ob ich überhaupt schreiben soll, jetzt bin ich froh das ich mir mal alles von der Seele schreiben konnte.

liebe Grüsse
naviga

01.11.2005 21:30 • #1


E
@Naviga

Hallo du Kummerkind!

Tja, da kann ich nur schreiben, Nachtigall ich hör dir trapsen.

Das du ihn zurück haben willst, ist vollkommen normal und so ein Verhalten braucht seine Zeit. Da wollen dat Herzchen und Köpfchen eben nicht gleichzeitig und richtig funktionieren und damit muss man sich abfinden. Natürlich ist es schwierig, so eine Trennung bewußt zu verarbeiten und dazu gehört dann auch ein bewußter Schmerz. Das du in deiner Situation auch nicht rational denken und handeln kannst, ist bedingt auch vollkommen normal.

Das Gute ist doch, dass du zumindest eine Wohnung und ein Dach über dem Kopf hast und dich mit deiner Tochter neu organisieren kannst.

Auch ist normal, dass da jemand fehlt. Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob es wirklich der Mensch ist, welchen ich vermiße oder die Gewohnheiten Rituale und Lebensform.

Heute weiß ich für mich, dass es die Gewohnheiten waren. Wäre es für mich nicht so, dann könnte ich heute dieselben Dinge nicht mit einem anderen Menschen so genießen.

Ich kann dir nur schreiben, wie es bei mir war. Ich bin sechs Mal ein und ausgezogen und der Umzugsservice hat sich an mir eine goldene Nase verdient. ;D

Zum Schluß, war es mir dann zu blöd und ich habe alles bei ihr gelassen.

Tja, und irgendwann kommt der Tag und mit Sicherheit auch bei dir, da wachst du morgens auf und dein Gedankenkarussell dreht sich nicht mehr. Du wirst aber erst Wochen später merken, dass dich die Sache gar nicht mehr so beschäftigt. Bis dahin wirst du wohl leiden müssen und dir deine Gedanken machen. Wenn es ein Allheilmittel geben würde, dann hätten es schon viele vor dir genommen. Gibt es aber eben nicht und von daher must du da durch. ::)

Ich wünsche dir alles Gute und Kopf hoch, alles braucht seine Zeit.

Gruß





01.11.2005 22:05 • #2


A


2. Chance ging daneben

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P
Liebe Naviga,

ich kann nur beipflichten. Das braucht Zeit, Zeit um alles zu verarbeiten, Zeit die Wunden zu heilen. Setzte dich nicht unter Druck. Lass deine Wunden und Verletzungen in Ruhe heilen, es gehört dazu dass man sich einsam und verlassen fühlt, hab das auch alles hinter mir, aber mit jedem Tag, mit jedem noch so kleinen Schritt kommst du dir und deinem neuen Leben näher.
Wenn dir nach schreiben zumute ist dann tu das, versuch nicht vor deiner Trauer davonzulaufen, glaub mir, es geht vorbei!

Alles Liebe
Pointy



01.11.2005 23:22 • #3


E
Hallo naviga
Du schreibst...

... trotzdem werde ich den gedanke an ihn nicht los und ich glaube wenn er wieder angekrochen käm könnte ich für nichts garantieren.....

Das heisst, es kann passieren, dass Du ihn wieder zurücknimmst?
Willst Du dir das wieder und wieder antun?
....und nicht nur Dir auch deiner Tochter...
Auch wenn deine Gefühle für ihn noch so gross sind, denke nicht an ihn, denke an EUCH...
Auch deine Tochter leidet...
Wenn er noch einmal zurückkommt, wer garantiert dir, dass er nicht wieder geht?
Bei einer erneuten Trennung wirst nicht nur DU, sondern auch deine Tochter wieder verlassen.
Sie leidet auch jedesmal...
Deine ganze Aufmerksamkeit sollte jetzt deiner Tochter zukommen.
Ihr seid ein Team und gemeinsam, wenn es auch sehr schwer ist, schafft ihr das!! Dein Nochmann hat seine Wahl zum zweiten Mal getroffen.
Also solltest Du nun nicht darauf hoffen, dass er sich wieder umentscheidet, sondern dein Leben ohne ihn leben.
Den ersten Schritt(Wohnung) bist Du gegangen, der zweite Schritt( Erkenntnis-ich hab genug gelitten) liegt hinter dir, nun folgt der nächste Schritt-sich lösen- der wird schwer werden, aber den schaffst Du !!!


mel

02.11.2005 09:50 • #4


N
Hallo , pointy und mel,

erst mal dankeschön für eure lieben Worte. Das tat gut.....

Eigendlich geht es mir schon wieder richtig gut, habe Hobbys bin am wochenende unterwegs, lebe.....
Trotzdem werde ich diese Gedanken nicht los. Denke fast immer an ihn was er jetzt wohl macht, was er mit seiner Flamme macht. Mir würde es besser bekommen wenn ich den Kontakt abbrechen würde. Mach ich aber nicht wegen der Kleinen. Dadurch sehen wir uns zweimal die Woche. Einmal wenn ich sie Samstags zu ihn bringe, und er sie Sonntag wieder nach Hause bringt. Das ist der einzige Punkt wo wir uns drüber einig sind , das unsere Tochter jederzeit ihren Vater besuchen oder anrufen kann. Das möchte ich auch da sie an uns beiden hängt. Logisch. Dadurch werde ich natürlich immer mit ihm konfrontiert, was am Anfang sehr schwer war, mitlerweihle schon besser geht. aber trotzdem.....

Warum kann man sich von einem Menschen so abhängig machen?

es ist richtig ich wäre schön doof , wenn er nochmal ankommen würde, das ich ihn wiedernehme. vom Kopf her ist es völlig klar und ich glaube es wird mich jeder für verrückt halten wenn ich es tuen würde. Es ist warscheihnlich das man die Gewohnheit und die Rituale vermisst, da hast du recht . im Grunde genommen total logisch. Wir hatten uns die letzten zwei jahre nichts dolles mehr zu sagen. Aber erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist merkt man was man verloren hat .

Dann kam noch dazu das er wieder gekommen ist . Er hat sich nur fünf Wochen als 2. Chance gegeben. Meiner Meinung nach zu wenig. in der kurzen zeit kann man doch nicht aufarbeiten?

Aber das neue zog halt mehr, und 14 Jahre sind vergessen....


Liebe Grüsse

naviga

02.11.2005 16:25 • #5


E
@Naviga

Zitat:
Dann kam noch dazu das er wieder gekommen ist . Er hat sich nur fünf Wochen als 2. Chance gegeben. Meiner Meinung nach zu wenig. in der kurzen zeit kann man doch nicht aufarbeiten?


Du bist mir ein Herzchen,

hast du dich schon mal versucht zu verändern? Dat geht nicht mit so eine Zeitlimit, da spielt die Zeit gar keine Rolle. Das Thema Veränderung hatten wir hier in diesem Forum schon zig mal und es ist nie zu einer plausiblen Lösung gekommen.

Menschen verändern sich nie dann, wenn man sie darum bietet, oder wenn andere es für nötig halten. Menschen verändern sich nur dann, wenn sie es selbst erkannt haben, dass sie sich verändern müssen und auch wollen.

Das ist aber nur meine bescheidene Meinung und Sichtweise zu den Dingen. Wenn jemand eine andere Meinung, Erfahrung oder Sichtweise dazu hat, dann darf er mir diese gerne mitteilen. ;D

Du kannst ja mal versuchen, dich selbst zu verändern und dann stellst du dir einen Zeitplan auf, bis wann diese Veränderung abgeschlossen sein muss. Und dann überprüfst du mal die Zeiten, wo du immer wieder in deine alten Gewohnheiten und Rituale verfallen bist.

Glaube mir, Veränderung ist dass komplizierteste, was es mitunter gibt und wenn es so einfach wäre, wie einige Leute es sich vorstellen, dann würden sich ganz viele Leute, ganz schnell verändern. ::)

Auf der anderen Seite gehört zu diesem Veränderungsprozess ganz viel Toleranz, aber dann ist der Schritt von der Toleranz bis zur Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit nicht mehr weit, wenn derjenige sich nicht so verändert, wie man es sich vorstellt.

Du kannst es ja mal gerne an dir selbst ausprobieren und du wirst erschrocken über dich selbst sein. ;)

Aber wenn es dich tröstet, wir sind alle so und wir können es alle nicht.

Also was bleibt?

Richte dich neu aus, baue dir dein Leben mit deiner Tochter auf und genieße die Zeit. Nehme den Schmerz an und verarbeite ihn. Es wird von Monat zu Monat besser werden und irgendwann wirst du zurückschauen und dich fragen, warum du so gelitten hast.

Tja, aber wenn wir nicht leiden würden, nach einer Trennung, dann währen wir auch um eine Erfahrung ärmer.

Und du wirst sehen, in ein paar Jahren wirst du bei dem Thema aktiv mitreden können und es wird Menschen geben, die nie mitreden können, weil sie so noch nie gefühlt haben.

Natürlich muss man nicht jedes Gefühl leben und jede Erfahrung machen. Aber wenn die Situation schon da ist, dann kannst du sie auch annehmen.

Knöpfe zum ausschalten von Schmerzen, gibt es eh noch nicht und die Pillen, welche es gibt, lindern nur und heilen nicht. ::)

In diesem Sinne, Kopf hoch und lächeln, auch wenn es Tage gibt, an denen es schwerfällt.

Gruß



02.11.2005 17:33 • x 1 #6




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