Guten Morgen liebe Forumgemeinde,
ich bin seit 2016 stille Leserin in diesem Forum.
Aus aktuellem Anlass kommt jetzt meine Geschichte, die insgesamt über 14 Jahre geht und darum sehr lang ist.
2016 habe ich meine Ex Freundin das erste Mal verlassen, weil sie sich nach 5,5, Jahren fremdverliebt hat und dieses auch ausleben wollte.
Damals brach eine Welt für mich zusammen. Wir hatten ein Haus zusammen gekauft (finanziell lief alles über ihre Mutter) und saniert. Um die Sanierung habe ich mich damals gekümmert und viel Zeit und Nerven darüber verloren. Wir waren ein Paar, welches viel Zeit zusammen verbracht hat. Sind zusammen aus gegangen und haben tolle Urlaube gemacht. Es ist noch zu erwähnen, dass sie 12 Jahre jünger ist als ich und sehr gut aussieht.
Die Trennung kam, als sie, wie jedes Jahr, in den Skiurlaub mit ihrer Familie gefahren ist und total verändert zurück kam. Das übliche folgte: viel Zeit am Handy, abweisendes Verhalten, usw.
Dann der Knall: auf ihrem IPad ploppten Facebook Nachrichten von einer anderen Frau auf mit eindeutigem S. Inhalten. Meine Welt brach zusammen. Sie hatte natürlich ein schlechtes Gewissen, allerdings wollte sie die S. Erfahrung mitnehmen und bat mich um eine offene Beziehung. Das habe ich abgelehnt und sie dann sofort verlassen.
Ich bin bei meinen besten Freunden untergekommen und habe einen totalen Kontaktabbruch durchgezogen. Mir ging es in dieser Zeit extrem schlecht, ich konnte nicht essen, nicht arbeiten, habe nur geweint. Um das alles zu schaffen, habe ich mir eine Therapeutin gesucht. Das hat mir extrem geholfen. Ich habe erkannt, dass ich aufgrund meiner Familiengeschichte starke Verlustängste habe und es mir aus diesem Grund auch so verdammt schlecht ging. Ich habe gewusst, dass meine Ex kurz nach unserer Trennung wieder eine neue Beziehung hatte, was mich sehr verletzt hat.
Nach 1 Jahr habe ich sie angeschrieben, ob wir uns zu einer Aussprache treffen wollen und sie sagte zu. Das Treffen hat sich leider sehr vertraut angefühlt und hat mir am Ende nicht richtig gut getan, denn sie sagte, dass sie mich vermisst. Es folgten weitere 1,5 Jahre ohne Kontakt von meiner Seite, allerdings hat sie mir zu meinem Geburtstag Geschenke vor die Tür gelegt und mir auch immer wieder Schokolade in den Briefkasten geworfen usw. Da habe ich dann nur mit einer kurzen SMS für bedankt. Ich bekam mein Leben wieder in den Griff. Auch Dank meines guten und tollen Freundeskreises, die mich immer wieder aufgebaut und unterstützt haben.
Dann kam der CSD und 2019 und wir trafen uns. Haben zusammen ein tollen Abend verbracht und es hat sich so vertraut angefühlt. Wir haben uns wieder angenähert, sie hat ihre Freundin verlassen und um mich geworben. Ich habe ihr meine Sorgen und Ängste gesagt, dass ich auf keinen Fall eine offene Beziehung führen kann und sie hat mich beruhigt. Sie hätte sich in der Zeit S. ausgelebt. S. mit Männern sowie Frauen gehabt und sie will die Beziehung mit mir. Nach langem zögern habe ich in eine erneute Beziehung eingewilligt. Die erste Zeit war toll. Wir hatten heißen S. und es fühlte sich wieder so vertraut an, wie am Anfang. Wir einigten uns auf folgenden Deal: Sie kann unverbindlichen S. mit anderen haben, solange unser S. Leben darunter nicht leidet und es niemand ist, den ich kenne. Don´t ask, don´t tell.
2020 ließ sie sich ins Ausland versetzen. Das hatte sie schon vor, als wir uns wieder annäherten. Für mich war eine Fernbeziehung in Ordnung. Ich dachte, dass mich das auch in meiner Entwicklung nach vorne bringt. Wir haben also gemeinsam ihren Umzug nach Rumänien geplant und durchgezogen. Eine ältere ehemalige Arbeitskollegin ging mit ihr zusammen. Das war für mich in Ordnung. Die beiden hatten eine Freundschaft, da der Mann gestorben war und meine Ex sich in dieser Zeit sehr um die Kollegin gekümmert hat.
Dann kam Corona. Die Fernbeziehung wurde schwierig aufgrund der erschwerten Reisebedingungen und meines Jobs. Ich arbeite in der Gesundheitsbranche als Führungskraft und war in dieser Zeit schwer gefordert und belastet. Bereits in dieser Zeit zog meine Freundin sich eher zurück. Besuche waren gar nicht möglich und ich hatte auch das Gefühl, sie vermisst mich nicht. Das hat immer wieder zu Streitereien geführt. Auch unser S. Leben blieb auf der Strecke. Mehrmals habe ich sie in dieser Zeit gefragt, ob sie nur eine Freundschaft mit mir will. NEIN! Ich liebe Dich über alles, brauche aber meine Freiheiten und Autonomie.“ Auch das habe ich dann akzeptiert und versucht meine Ansprüche zurück zu stellen.
In Deutschland gab es Ausgangssperren und in Rumänien ging das Leben „normal“ weiter. In dieser Zeit zog dann die beste Freundin meiner Ex zu ihr für 6 Monate. Ich hatte zu dieser Person schon vorher kein gutes Verhältnis. Sie log und betrog ihren Freund nach Strich und Faden und sprach sich immer für Polygamie aus. Bei mir gingen alle Alarmglocken an und ich wurde sehr eifersüchtig, wenn die beiden ausgegangen sind.
Auch das führte zu Streitereien am Telefon.
Da hätte ich schon schnallen müssen, dass die Beziehung mir nicht gut tut, bzw. ich andere Bedürfnisse nach Nähe habe als meine Ex.
Nach Corona pendelte sich unser Leben wieder ein. Die beste Freundin ging zurück nach Berlin und wir haben uns alle 3 Wochen gesehen. Ich konnte im Home Office arbeiten und bin immer nach Rumänien geflogen. Aber auch das ging nicht ohne Streitereien. Gefühlt war immer ich die treibende Kraft bei der Planung unserer Wochenenden oder gemeinsame Urlaube. Das hat mich sehr belastet. S. gab es auch keinen mehr. Ich habe das immer wieder abgesprochen und wurde „beruhigt“ . Sie will aktuell keinen S., hat kein Verlangen, nach ihrer Gebärmutterentzündung. Ich habe das akzeptiert und auch Verständnis gehabt, aber auch gelitten. Trotzdem war sie in der Zeit, wenn wir zusammen waren sehr liebevoll. Das hat mich dann mich davon abgehalten, mich zu trennen, obwohl ich oft sehr traurig war und mich abgelehnt gefühlt habe.
Am Ende war es dann so, dass ich oft motzig war, wenn wir uns gesehen haben, weil ich nicht das bekommen habe was ich mir gewünscht habe und sie war genervt. Das führte dann im Sommer 2024 zur erneuten Trennung, die ich wieder ausgesprochen habe, weil sie mich wiederholt angelogen hat. Sie hat eh oft gelogen, bzw. Sachen verschwiegen. Nicht nur bei mir, sondern auch bei Freunden von Ihr. Begründet hat sie es immer damit, dass sie die Menschen nicht verletzen will, den Erwartungen nicht gerecht werden kann.
Wenn sie dann mal zu Besuch in Deutschland war, hat sie sich natürlich mit Freunden getroffen, was für mich selbstverständlich ok war, allerdings hatte sie für mich immer weniger Zeit. Alle anderen gingen vor. Sie hat mir auch oft gesagt, dass ich keine Prio habe, weil sie den Fehler in unserer 1. Beziehung gemacht hat und den nicht noch einmal machen will. AHA. Auch das habe ich hingenommen.
Lange Rede- die letzten 2 Jahre hat sie mich schlecht behandelt und ich habe mit Motzigkeit und Traurigkeit reagiert - perfekte Dynamik.
Anfang 2024 habe ich dann meinen Job nach 15 Jahren gekündigt, um noch was neues zu machen. Dazu kam die Trennung und ich fühlte mich total haltlos. Darum konnte ich den Kontakt zu ihr nicht komplett abbrechen, wie beim ersten Mal.
Sie hat am Tag, als ich mich trennte gesagt, dass sie keine Beziehungen führen möchte, aber wenn, dann wäre ich die Person. S. ist ihr grad nicht wichtig und wird auch überbewertet.
Sie würde mich sehr lieben und will mich unbedingt in ihrem Leben behalten.
Wir hielten also Kontakt und ich flog alle 5 Wochen nach Rumänien um sie zu sehen. Sie war weiterhin sehr liebevoll und gab mir Halt in meiner schwierigen Jobsituation. Der neue Job stellte sich als Flop heraus und ich kündigte. Aktuell bin ich also arbeitssuchend und das löst in mir starke Überlebensängste aus.
Jetzt das Finale: am letzten WE war ich bei ihr und fand „Beweise“ dass sie mich wieder angelogen hat. Sie war mit besagter Arbeitskollegin über Weihnachten im Urlaub. Natürlich total spontan. Sie wollte es mir nicht sagen, da ich ja eh schon so traurig bin. Den gemeinsamen Weihnachtsurlaub mit mir, hatte sie schon während unserer Beziehung abgesagt, weil sie Weihnachten mit ihrer kranken Oma verbringen wollte.
Dann habe ich noch Sachen gefunden, die eindeutig klar machen, dass sie S. hat. Auch da hat sie mich wieder eiskalt belogen, sie hätte keinen S. , das würde ich falsch interpretieren.
Schlussendlich habe ich dann in ihrem Tagebuch die letzten Seiten gelesen. ja, das ist ein unverzeihlicher Vertrauensbruch und ich schäme mich dafür, allerdings tut es mir nicht leid.
Ich musste dort lesen, dass sie seit 6 Jahren in ihre Kollegin verliebt ist. Sie oft mit ihr S. hatte und zusammen mit ihr auch S. mit Männern. Das sie leidet, weil die Kollegin „nur“ eine Freundschaft will, weil sie hetero ist. Das sie sich abgelehnt fühlt usw. Ich las also meine eigenen Gefühle!
Meine Welt ist seitdem zusammen gebrochen. Ich habe mich noch nie so gedemütigt gefühlt. Mein Kopf versucht alles zu sortieren. Die ganzen Urlaube, die sie mit der Kollegin gemacht hat. Wie oft sie traurig war, weil die Kollegin sie nicht gut behandelt hat. Alles fällt mir jetzt ein. Sie hat mich die ganze Zeit belogen. Am schlimmsten finde ich, dass sie mich nicht hat gehen lassen, obwohl sie gesehen hat, dass es mir schlecht geht und ich sie so oft gefragt habe, ob sie mich noch begehrt. Sie hat immer gesagt, dass ich der Mensch bin, der sie am meisten liebt und sie mich. der S. würde schon irgendwann wieder kommen.
Jetzt muss ich auf die letzten 5 Jahre schauen und feststellen, dass ich eiskalt belogen und betrogen wurde. Das ist grad zu viel für mich. Ich fühle große Wut und dann wieder große Traurigkeit und auch Fassungslosigkeit.
ich habe ihr gesagt, sie soll sich NIE wieder bei mir melden.
Danke fürs Lesen!
Heute 07:02 •
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