Hallo liebes Forum.
Seit einiger Zeit bin ich stille Mitleserin, und habe mich jetzt entschlossen meine eigene Geschichte zu erzählen und hoffentlich ein paar Meinungen zu hören.
Kurz zu mir und meinem(ex) Freund :
Er 29 und ich 27 Jahre alt.
Dauer unsere Beziehung 2,5 Jahre. Mit einigen Höhen und Tiefen.
Im Sommer 2017 kamen wir zusammen.
Er ist nicht meine längste Beziehung aber meine intensivste Beziehung. Vor ihm war ich vier Jahre mit meiner ersten großen Liebe zusammen was ich nicht ansatzweise mit ihm vergleichen kann von meinen Gefühlen.
Wir führten eine wunderschöne und liebevolle Beziehung miteinander. Ich habe noch nie einen Mann kennengelernt, der so viel Feinfühligkeit, Liebe und vor allem Aufmerksamkeit mir gegenüber entgegen brachte.
Jede freie Minute verbrachten wir miteinander. Wir schwebten quasi auf Wolke Sieben.
Nach einem Jahr wunderschöner Zeit, fingen die ersten Streitereien an.
Er war teilweise sehr ruhig und in sich gekehrt. Ich muss dazu sagen er wurde adoptiert, hatte nicht das beste Familienverhältnis, und hat oft alles sehr negativ gesehen egal in welcher Hinsicht. Hat immer wieder an sich selbst gezweifelt, und alles sehr schlecht gedacht.
Ich baute ihn auf, konnte ihn zu einer Therapie überreden die er allerdings nicht lange Durchzog.
Wir haben uns angefangen immer häufiger zu streiten, und irgendwann hatte er im Streit die Nase voll und hat sich getrennt . ( das 1.te mal)
Ich habe um ihn gekämpft, er blockte drei Wochen ab und letztendlich kamen wir doch wieder zusammen. Das war im November 2018.
Wir führten wieder eine wunderschöne Beziehung mit ganz viel Liebe. Er war ein sehr anhänglicher Mensch der am liebsten 24 Stunden meine Hand gehalten hätte.
April 2019 (Trennung nr.2) mit der Begründung von ihm: er hat keine Lust auf Streitereien und Auseinandersetzungen, das würde ihm jeder Kraft rauben.
In dieser trennung kämpfte ich wieder, dass er wieder zu mir zurückkehrt.
Nach fünf Wochen sind wir auch wieder zusammen gekommen. Weil er merkte er kann doch nicht ohne mich.
Kurz zu den Streitigkeiten:
Ich lernte ihn wie gesagt als der liebevollen und aufmerksamen Menschen kennen.
Dies ließ allerdings sehr stark nach. Ich wünschte mir mehr Aufmerksamkeit. Für ihn reicht es aus dass ich einfach in seiner Nähe bin, und er meine Anwesenheit genießen könnte.
Mir fehlte allerdings das was er mir zu anfangs noch geben konnte, kleine Überraschungen zwischendurch, wir verbrachten jedes Wochenende miteinander,aber er war durch seine Arbeit immer sehr kaputt und schlief hauptsächlich.
Ich beschäftigte mich meistens dann alleine. Da ich ein Mensch bin der relativ spät ins Bett geht aber dafür früh aufsteht. Er war genau das Gegenteil, früh ins Bett und spät aufstehen.
Und seine negative Einstellung zu allen Dingen. Ich bin ein optimist, er leider ein Pessimist.
Wir wohnten zwar nicht zusammen, aber ich verbrachte jedes Wochenende bei ihm.
Jeden Freitag kauften wir zusammen ein fürs Wochenende ich kochte, half ihm im Haushalt, und unterstützte ihn in jeglicher Hinsicht. Wenn er wieder Selbstzweifel hatte baute ich ihn auf. Wenn er Ärger in der Arbeit hatte oder Stress in alltäglichen Situationen überall baute ich ihn auf.
Ich integrierte ihn in meinem Freundeskreis, da er selbst kaum welche hatte. Habe ihm dabei geholfen, sich mit seiner Familie wieder zusammen zu raufen, um ein gutes Verhältnis zu haben.
Seine Gefühlslage war immer ein Auf und Ab. Und ich versuche so gut es geht damit umzugehen.
November 2019 waren wir noch zusammen in der Karibik.
Es war ein Traumurlaub und eine traumhafte Zeit mit ihm ohne Streit. Ganz im Gegenteil wir waren wie ein frisch verliebtes Paar.
Wir kamen zurück, und die Wochen danach war wie in einem Märchen.
Er fing an davon zu sprechen mit mir zusammenziehen zu wollen.
Hatten angefangen über Zukunftspläne zu reden.
Doch eine Sache viel mir auf und fehlte mir. Wir hatten nach dem Urlaub kaum noch Intimitäten miteinander.
Immer häufiger sprach ich ihn darauf an ,dass mir das fehlt.
Er meinte immer nur er ist müde. Irgendwann sah ich ,dass er sehr häufig auf diversen Seiten unterwegs ist.
( ich denke ihr wisst was ich damit meine)
Das verletzte mich auf eine Art und Weise.
Da zwischen uns kaum noch etwas gelaufen ist.
Ich sprach ihn darauf an, ob ihm was fehlen würde.
Er verneinte dies , und meinte es ist alles in Ordnung es fehlt ihm nichts.
Ich wurde immer unzufriedener und sprach das Thema häufiger an, dass mir einfach etwas fehle in der Beziehung.
Wir haben häufiger gestritten , er fühlte sich durch alles angegriffen und meinte ich zeige nur mit dem Finger auf ihn.
Vor einer Woche trennte er sich dann von mir, ich verbrachte die Nacht von Freitag auf Samstag noch bei ihm und kuschelten im Bett.
Ich habe ihm einen kleinen Liebesbrief geschrieben und sein Lieblingsessen gekocht. Als ich dann duschen gegangen bin gab ich ihm den Brief. Und als ich aus der Dusche raus kam, Saß er auf der Couch, und hat es unkommentiert gelassen. Kein danke, kein nichts.
Ich fragte ihn, ob er meinen Brief gelesen hatte und dann hat er sich entschuldigt und gemeint er hat das total vergessen.
Das hat mich ziemlich verletzt innerlich.
Wir gingen dann schlafen und am nächsten Morgen war ich etwas geknickt und er fragte mich was los sei.
Ich erzählte ihm dass ich es schade fand ,wie seine Reaktion war auf meine Überraschung. Wenigstens ein kleines danke hätte ich erwartet. Und sprach gleichzeitig auch das Thema an, das ist zu wenig Intimität noch gibt zwischen uns.
Dann meinte er, wir passen wahrscheinlich nicht zusammen und trennt sich plötzlich.
Er sagte mir noch einen Tag vorher wie sehr er mich liebt und wie sehr sich auf mich freut.
Ich verstand die Welt nicht mehr und war am Boden zerstört.
Gestern telefonierte ich mit einem gemeinsamen Freund, der mir sagte er hätte mit ihm gesprochen, und hätte ihm erzählt es war ein schleichender Prozess angeblich. Er projiziert sein Verhalten, dass er nicht mehr auf den Brief reagiert hat und die fehlende Intimität ,auf die nicht ausreichenden Gefühle.
Mir zog es den Boden unter den Füßen weg. Vor einem Monat Sprache noch von zusammenziehen und Kinderplanung.
Und nun sollen seine Gefühle nicht mehr ausreichend sein?!.
Seit acht Tagen herrscht Funkstille zwischen uns.
Ihm scheint es relativ gut zu gehen, er vermisse mich zwar, aber es war für ihn eine gute Entscheidung.
Das Problem ist ich liebe ihn über alles, habe ihm vieles verziehen und wollte die Beziehung aufrecht erhalten. Nicht einfach aufgeben.
Aber ich werde mich nicht mehr melden, bei dich das schon die letzten zwei Male tat, um ihn und die Beziehung gekämpft.
Mein Umfeld reagiert nur noch böse auf ihn, weil sie sein Verhalten nicht verstehen und es nicht das erste Mal so ist.
Auf der einen Seite empfinde ich Wut, weil er mich von heute auf morgen verlassen hat Punkt auf der anderen Seite tiefe Traurigkeit, weil ich ihn so sehr vermisse und mich auf einmal so alleine fühle.
Vielleicht hatte jemand schon mal so eine ähnliche Situation, ich weiß auch gar nicht was ich mir erhoffe hier.
Vielleicht ein paar gut gemeinte Ratschläge, die ich jetzt am besten tun sollte.
Wenn ihr bis hierher gekommen seid, danke ich euch dass ihr meinen langen Text durchgelesen habt.
19.01.2020 10:00 •
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