19 Jahre mit 3 Kindern, alles vorbei

Es ist schon verrückt, wie sich das Leben ändern kann.
Letzte Woche rief mich mein mittlerer Sohn unter Tränen an. Er will am liebsten zu mir ziehen, seine Mutter hat sich so krass verändert. Der neue ist total komisch, nimmt die Mutter angeblich aus, bringt dumme Sprüche Gegenüber den Kindern etc.
Genauso verhält es sich mit dem kleinen. Jedesmal wenn er bei mir ist sagt er, er ist so gerne hier und er will nicht zurück. Auch er berichtet, das der Neue so komisch ist. Und beide haben sich nicht getraut, die Mutter darauf anzusprechen weil diese nur noch am Meckern sein soll. Der Große erzählt, sie beschenkt den Neuen zum Geburtstag mit sovielen teuren Geschenken, soviele hat er nie bekommen. Und dann der Oberhammer: mein großer Sohn bestellt sich eine Pizza und der Typ setzt sich vor ihm und fragt ob er die alleine schafft. Natürlich antwortet mein Sohn, und Zack kommt die Mutter ohne zu Fragen und schneidet dem Typen ein großes Stück ab ohne zu Fragen, danach sagt er zur Mutter das ihr essen aber auch lecker aussieht und sie gibt ihm die Hälfte ab. Und noch vor ein paar Wochen hat sie mich gebeten, den Unterhalt zu erhöhen weil die Kinder angeblich ihr die Haare vom Kopf fressen.
Ich hab sie damit konfrontiert, das die Kinder sich nicht wohl fühlen und wir eine Lösung finden müssen. Darauf hin war sie mächtig angefressen. Kurze Zeit später sollte ich dann die Kinder zu mir nehmen. Es ist nur noch verrückt

Zitat von sieblar:

Ich habe jetzt nur die letzten Beiträge gelesen. Vergiss also bitte meine Frage, falls sie schon mehrfach wurde. Aber warum nimmst du Kinder nicht ...

Das habe ich den Kindern angeboten, sie können jederzeit zu mir ziehen. Aber sie hängen halt auch an ihrer Mutter

Zitat von Markus1977:

Kurze Zeit später sollte ich dann die Kinder zu mir nehmen

Also dauerhaft zu Dir nehmen?

Zitat von Nalf:

@Markus1977 Was ist Dein Ziel? Mit Konfrontation erreicht man in der Regel wenig. Dass Menschen, die konfrontativ kritisiert werden (und dann noch ...

Sorry wenn das falsch rüber kam. Es gibt null Vorwürfe meinerseits, es geht nur darum den Kindern zu helfen. Aber was es bei ihr auslöst ist mir tatsächlich egal. Ich hoffe sie ändert ihre Einstellung gegenüber den Kindern, so daß sie es auch merken

Zitat von Nalf:

@Markus1977 Dein Ziel ist also, dass die Kinder bei Deiner Ex bleiben?

Nein, sie sollen dort leben wo es ihnen am besten geht. Bei ihr oder mir

Zitat von Nalf:

@Markus1977 Dann musst Du herausfinden, wo das derzeit ist und dann weitere Schritte einleiten, um die Änderung herzustellen oder eben den aktuellen ...

Ja, deswegen hab ich nun einen Termin bei der Familienberatung organisiert

Zitat von Markus1977:

Natürlich antwortet mein Sohn, und Zack kommt die Mutter ohne zu Fragen und schneidet dem Typen ein großes Stück ab ohne zu Fragen, danach sagt er zur Mutter das ihr essen aber auch lecker aussieht und sie gibt ihm die Hälfte ab.

Hast du dich mal gefragt, warum euer Sohn dir das brühwarm erzählt, statt es vor Ort mit seiner Mutter zu klären? Warum sollte deine ex ihrem neuen Partner nicht etwas von ihrem Essen abgeben? was hat das mit dem Unterhalt zu tun?

Zitat von Markus1977:

Ich hab sie damit konfrontiert, das die Kinder sich nicht wohl fühlen und wir eine Lösung finden müssen.

Deine beiden Großen sind +/- 16 bis 18 Jahre alt. Sie können selbst entscheiden, bei wem sie leben wollen. Haben sie dir den Auftrag gegeben, irgendetwas -konkret was?- mit ihrer Mutter zu klären oder hast du die Beschwerde über ein geklautes Stück Pizza zum Anlass genommen, was auch immer mit deiner Ex zu klären?

Zitat von Markus1977:

Nein, sie sollen dort leben wo es ihnen am besten geht. Bei ihr oder mir

Die beiden Großen entscheiden selbst. Das jüngste Kind ist zu klein, da müsst ihr selbst als verantwortungsbewusste Eltern ran. Wie ist seine Betreuung aktuell geregelt?

Die Wahrnehmungen von Menschen in unterschiedlichen Situationen ist unterschiedlich.
Es gibt da kaum ein Richtig.

Man kann nur damit arbeiten, was die Kinder zurückmelden und es auch so kommunizieren.
Es ist vollkommen in Ordnung die Mutter darauf hinzuweisen was die Kinder dir anvertrauen insofern sie es auch wollen.
Sonst bleibt das zwischen dir und den Kindern.

Du hast nicht den Auftrag des Boten.
Die Kinder müssen selbst aktiv und wirksam sein. Bis auf dem Kleinsten.
Biete ihn ein Ohr. Schlage Lösungen vor.
Ohne die Mutter rein zu ziehen.
Fokus ist das Kind und seine Wahrnehmung.

Unterstütze die Kinder mit ihren Plänen.
Es gibt auch das 50 / 50 Modell.
Es kann sein, das die Kinder Angst haben Mama zu verlieren wenn zu dir ziehen.
Das musst du von Ihnen wissen.
Die Ängste und Sorgen.
Erst wenn es eine klare Vorstellung einer Lösung gibt, vor allem auch eine die in dein Leben passt, dann hole die Mutter mit ins Boot.
Wenn die Älteren es denn wollen.
Sie können es auch selbst ansprechen.
Sei ein Begleiteter.

Hält der Unmut länger an und die Mutter hört nicht auf die Kinder dann muss sie zusehen. Sie muss die Familie bei sich führen und du deine.
Die Kinder dazwischen.

Nur allzu gerne wünschen sich sitzengelassene, dass die Beziehung zum Next scheitert oder schlecht ist.
Aber was wäre in dir los, wenn dieser Mensch nicht der Next wäre sondern ein Freund der Kinder, der sowas macht? Vielleicht in einer WG. Würdest du anbieten, ziehe nach Hause oder würdest du Hilfestellung geben bei Findung einer eigenen Lösung.

Du darfst nicht in die Retterrolle fallen.
Beim Kleinen wäre der Tipp von mir Jugendamt anrufen und einen gemeinsamen Termin machen.
Vielleicht willst du bei ihm 50 / 50 Wechselmodell.

Die Erfahrungen die deine Kids dort machen, sind wertvoll. Wenn auch vielleicht schmerzlich.
Sie sind ja real und was sie hier lernen können über sich und Lösungen kann ihnen bei ihren späteren Beziehungen sehr helfen.

Zitat von Brightness2:

Hast du dich mal gefragt, warum euer Sohn dir das brühwarm erzählt, statt es vor Ort mit seiner Mutter zu klären? Warum sollte deine ex ihrem ...

Ich denke, Du verstehst mich nicht. Es geht zb bei der Pizza um die Symbolik. Aber egal....

Zitat von Golem:

Die Wahrnehmungen von Menschen in unterschiedlichen Situationen ist unterschiedlich. Es gibt da kaum ein Richtig. Man kann nur damit arbeiten, was ...

Danke, 1:1 wie ich denke und auch handle

Hallo Leidensgenosse

Die Symbolik verstehe ich absolut. Bei uns gab es zwar Abweichungen aus Gesagtem und Tun, aber so eine starke Abweichung habe ich noch nicht feststellen können, auch heute nach zweieinhalb Stunden erstem Treffen seit Trennung mit Essen und Spazieren. Deine Ex scheint stärker zu idealisieren oder Ähnliches. Es hilft aber nichts, dieses Verhalten bei ihr zu belassen, außer es ist wirklich schädlich. Es ist schwer, dass zu beobachten und nicht weiter zu handeln, das verstehe ich absolut.

Bleibe dabei, gerade bei Deinen ja doch größeren Kindern als meinen, ihren Wunsch im Auge zu behalten und zu respektieren. Was anderes bleibt uns wohl leider nicht. Unser Weg ist nicht vorbei, aber wir sind schon einen großen Teil des Weges gegangen. Es macht uns jeden Tag klarer und stärker. Die 19 Jahre stecken in den Knochen, rauben uns aber nicht den Verstand.

Meinen Respekt und meine Empathie hast Du!