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17 Jahre ohne körperliche Nähe

Lancelot
Meine Geschichte in Kurz.

Seit 45 Jahren mache ich die Erfahrung, das mich toxische Frauen (z.b. Narzisstinnen, Borderlinerinnen usw.) anziehen (Verliebtheit und S.), während ich die netten guten Frauen langweilig finde und sie mich nicht reizen.

Durch jahrelange Therapie weiß ich zwar jetzt woher das kommt, nämlich von meiner toxischen Mutter. . .

(Zitatauschnitte von Arno Gruen)
Selbsthass entsteht durch autoritäre Erziehung, durch Erziehung zum Gehorsam. Das eigene Sein des Kindes wird nicht akzeptiert. Stattdessen muss es den Erwartungen der Eltern entsprechen. Die eigenen Bedürfnisse des Kindes haben keinen Platz. .....


. . .aber dieses Wissen ändert nichts an meinen gestörten Gefühlen. Es ist nach wie vor so wie seit meiner Teenager Zeit: Frau die mich anziehen sind Gift für mich - wie meine Mutter.

Also gründete ich vor 24 Jahren verstandesmäßig mit einer sehr lieben und sehr netten und guten Frau (auf die ich nichts kommen lasse !) eine Familie, aber schon nach 7 Jahren lebten wir wie Bruder und Schwester zusammen, weil ich von ihr keine Nähe ertragen kann. Auch kein S., kuscheln usw. NULL


Darüber wurde ich depressiv. . aber alle Therapien konnten nichts ändern.

Mir hilft nur Akzeptanz - es ist wie es ist.

03.05.2022 17:12 • x 2 #1


K
Zitat von Lancelot:
. .aber dieses Wissen ändert nichts an meinen gestörten Gefühlen. Es ist nach wie vor so wie seit meiner Teenager Zeit: Frau die mich anziehen sind Gift für mich - wie meine Mutter.

Ich halte dieses Wissen für ziemlich weit hergeholt.

Aber gut, dass du eine Ausrede dafür hast, dein Leben nicht selber in die Hand nehmen zu müssen.

03.05.2022 17:25 • x 4 #2


A


17 Jahre ohne körperliche Nähe

x 3


Lancelot
Zitat von Karenberg:
Ich halte dieses Wissen für ziemlich weit hergeholt. Aber gut, dass du eine Ausrede dafür hast, dein Leben nicht selber in die Hand nehmen zu müssen.

Frag meine diversen Therapeuten.....die mir diese Erkenntnis vermittelt haben.

03.05.2022 17:28 • #3


K
Lieber nicht, denn wenn du bei mehreren Therapeuten warst und sie dich mit so einem Quatsch in den Fängen behalten, halte ich sie nicht für kompetent.

Aber egal, damit ist dir nun auch nicht weiter geholfen.

Lebst du mit deiner Frau noch zusammen?
Woher weißt du, dass du nur auf Border. oder Narz. stehst? Die letzten Jahre welche näher kennen gelernt?

03.05.2022 17:38 • x 2 #4


Psalm20-8
@Lancelot
Hallo Lancelot,

Deine Zeilen haben mich eben aufmerksam werden lassen, zumal ich auch aus derselben Generation bin und mitbekommen habe, wie die 60-er und 70-er Jahre abgelaufen sind, vor allem auch aus Kinder- bzw. Jugendlicher-Sicht.

Da es sich hier vermutlich um ein PTB (Posttraumatische Belastungsstörung) handelt, fehlt auch die zeitliche Einordnung im Gehirn. Du reagierst im Grunde wie ein Vietnam-Veteran, der wieder zuhause sein normales Leben führen soll und nicht versteht, weshalb er nicht in der friedlichen Welt klarkommt, denn er kennt nur das Überleben und Funktionieren im Kriegsgebiet. Eine Therapie ohne Traumabehandlung kann daher nicht funktionieren, denn sie kommt nicht an die wirklichen Ursachen heran. Deine Frau ist lieb und nett und Dein Verstand sagt Dir, dass es so sein muss und deshalb okay ist.

Doch in Deiner Seele und Deinem Körper stecken noch die Informationen von damals und vermutlich würdest Du von einer
missbräuchlich agierenden Frau getriggert werden und eine Art automatische Reaktion Deines Körpers spüren. Weil das
jedoch nicht sein darf, kommt es zum Kampf im Inneren und somit Leidensdruck. Narzisstinnen und Borderlinerinnen
spielen das Rollenspiel perfekt, wo es um komplementäre Pathologien geht. Sie lassen Dich abheben und in höchste
Höhen aufsteigen, spiegeln komplett Deine eigene Verliebtheit, bzw. bestätigen sie und geben somit ein Gefühl der vollkommenen Harmonie, zumindest solange der Situationszauber jeweils dauert. Ich kenne das und es ist megaschwer
zu durchschauen, vor allem weil im Zustand der starken Verliebtheit jeglicher Zweifel wie Verrat erscheint. Durch das missbräuchlich erlernte Selbstkonzept kann die Beziehung dann nach dem Kippen in's Toxische bis hin zum Masochismus,
verbunden mit Selbstaufgabe, gehen. Und die alten Überlebensreflexe melden sich wieder: Hauptsache nicht verlassen werden.

Doch es gibt einen Ausweg und somit Hoffnung. Wo Licht in die dunkle Kammer der Vergangenheit fällt und die
Dinge in der Gegenwart immer wieder neu bewertet werden, geschieht Veränderung. Nicht über Nacht, doch Stück für Stück.

Ein Buch das ich hierzu empfehlen möchte: Befreiung aus dem Labyrinth - Trauma und Traumabewältigung
ISBN 3-417-11110-2

LG Psalm20-8

03.05.2022 18:16 • x 11 #5


L
Das ist eine recht einseitige Theorie, die auf lauter Spekulationen beruht. Es gibt unzählige Beispiele für das Gegenteil, Menschen, die eine ähnliche Kindheit hatten und dennoch ganz anders als Erwachsene sind. Diese Theorie fördert die Opferhaltung. Ihr ist so viel entgegenzusetzen. Wir haben alle Selbstheilungskräfte, den Willen, unser Leben anders zu gestalten.

03.05.2022 18:30 • x 3 #6


Unterwegs
Ok und was wünschst du dir dann?

Du hast dein Problem erkannt und denkst/weißt, du kannst es nicht ändern.
Was hindert dich daran deine Ehe zu beenden und dir so eine Frau zu suchen?

Das Leid nach dem Lovebombing/starken Verliebtheit etc vorprogrammiert ist, weißt du ja.
Aber all die Jahre ohne Körperlichkeit zu leben, ist ja auch blöd.

Hast du noch Kontakt zu deiner Mutter? Kann man da evtl. was aufarbeiten?

Zitat von la_donna:
n, die eine ähnliche Kindheit hatten und dennoch ganz anders als Erwachsene sind.

So ist es.
Die Ehe meiner Eltern war ne zeitlang schrecklich und das hat mich so dermaßen abgeschreckt, dass sich das positiv auf meine Partnerwahl ausgewirkt hat.

Nicht jeder der so eine schwierige Beziehung zu seiner Mutter hat, steht dann auf kranke Frauen.

03.05.2022 18:33 • x 1 #7


CaliZero
Zitat von la_donna:
Das ist eine recht einseitige Theorie, die auf lauter Spekulationen beruht. Es gibt unzählige Beispiele für das Gegenteil, Menschen, die eine ...


Dann nenn mal bitte solche Beispiele.
Die ersten Prägungen in der Kindheit sind erstmal maßgeblich für weitere Beziehungserfahrungen. Nur, wenn ein Kind auch andere enge Bezugspersonen hatte, die korrigierende Erfahrungen vermittelt haben, halte ich das für möglich, was du meinst. Aber nur dann.

Das sind btw keine Theorien sondern belegte Fakten mit den Prägungen.

@te:
hast du es mal mit ner Traumatherapie versucht?
Mit toxischen Eltern aufzuwachsen kann tatsächlich eine PTBS befördern (in diesem Fall durch ein Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma) und da helfen herkömmliche Gesprächstherapien nicht ausreichend bei der Integration und Heilung. Da Traumata im Gehirn ganz anders abgespeichert werden als normale Erinnerumgen.
EMDR als eine Therapiemethode in der Traumatherapie kann helfen, alte abgespeicherte Gefühle und Eindrücke zu lösen und zu einer richtigen Integration des Erlebten beitragen. Wird von vielen Traumapatienten als hilfreich empfunden.

03.05.2022 18:43 • x 7 #8


L
Ich bin von lauter so Beispielen umgeben. Der Mensch ist kein Roboter, der sich nach einem bestimmten Programm entwickelt. Gerade auch, weil wir uns diese Geschehnisse ins Bewusstsein rufen können, haben wir die Möglichkeit, etwas zu verändern.
Du kannst das ja mit anderen Faktoren probieren: Freundschaften etc. Diese können übrigens prägender sein, als die Erziehung der Eltern.
Dann kommt es darauf an, woran man sich erinnert und da gibt es auch verschiedene Ansätze.
Natürlich sind diese vermeintlichen Theorien "bewiesen." Je nachdem, welchen Blickwinkel man hat, lässt sich so ziemlich alles in der Psychologie beweisen. Der Mensch ist per se zu komplex für so Vereinfachungen. Bekommst du keine Liebe in der Kindheit, soll das in dem und dem resultieren. Es kann aber auch genau das Gegenteil eintreten. A, B oder C und nicht unbedingt Y. Warum sollte man sich freiwillig so stigmatisieren?

03.05.2022 19:01 • #9


Lancelot
Zitat von Psalm20-8:
@Lancelot Hallo Lancelot, Deine Zeilen haben mich eben aufmerksam werden lassen, zumal ich auch aus derselben Generation bin und mitbekommen habe, wie die 60-er und 70-er Jahre abgelaufen sind, vor allem auch aus Kinder- bzw. Jugendlicher-Sicht. Da es sich hier vermutlich um ein PTB (Posttraumatische ...

Vielen lieben Dank Psalm 20-8 ! Das was Du schreibst macht absolut Sinn.

Ich glaube nur nicht das mich Informationen aus einem Buch oder weitere Gesprächstherapien weiterbringen. Ich suche gerade nach EMDR oder Körpertherapie.

03.05.2022 19:06 • #10


Lancelot
Zitat von Unterwegs:
Ok und was wünschst du dir dann? Du hast dein Problem erkannt und denkst/weißt, du kannst es nicht ändern. Was hindert dich daran deine Ehe zu beenden und dir so eine Frau zu suchen? Das Leid nach dem Lovebombing/starken Verliebtheit etc vorprogrammiert ist, weißt du ja. Aber all die Jahre ohne Körperlichkeit zu ...

Vor meiner Ehe hatte 20 Jahre lange solche Frauen......nie wieder..... nicht mal als Affäre.

Außerdem wird Dank meines Alters der S. immer unwichtiger.

03.05.2022 19:10 • #11


Lancelot
Zitat von CaliZero:

@te:
hast du es mal mit ner Traumatherapie versucht?
Mit toxischen Eltern aufzuwachsen kann tatsächlich eine PTBS befördern (in diesem Fall durch ein Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma) und da helfen herkömmliche Gesprächstherapien nicht ausreichend bei der Integration und Heilung. Da Traumata im Gehirn ganz anders abgespeichert werden als normale Erinnerumgen.
EMDR als eine Therapiemethode in der Traumatherapie kann helfen, alte abgespeicherte Gefühle und Eindrücke zu lösen und zu einer richtigen Integration des Erlebten beitragen. Wird von vielen Traumapatienten als hilfreich empfunden.


Ich suche noch nach entsprechenden Therapeuten. EMDR und Familienaufstellungen habe heftige aggressive Reaktionen bei mir ausgelöst...........ein Wunder das ich keinen Herzinfarkt bekam.

03.05.2022 19:14 • #12


Lancelot
Dazu kam eine S. Erziehung so das ich erst mit 29 den ersten S. hatte, obwohl ich ein sportlich-gutausehender junger Mann war - aber total verklemmt.

03.05.2022 19:26 • #13


CaliZero
Zitat von Lancelot:
@te: hast du es mal mit ner Traumatherapie versucht? Mit toxischen Eltern aufzuwachsen kann tatsächlich eine PTBS befördern (in diesem Fall durch ...


Dann muss da vielleicht kleinschrittiger rangegangen werden.
EMDR kann das natürlich erstmal hochspülen.
Der Vorteil ist, dass man es begleitet und durch die Augenbewegungen wirklich loskriegt. War bei mir zB so.
Anderenfalls schlummert es als Mine in dir weiter rum.

03.05.2022 20:47 • x 1 #14


CaliZero
Zitat von la_donna:
Ich bin von lauter so Beispielen umgeben. Der Mensch ist kein Roboter, der sich nach einem bestimmten Programm entwickelt. Gerade auch, weil wir uns ...


Oh man... sorry, wenn ich das sagen muss, aber viel Ahnung hast du von der Thematik echt nicht.

In der Psychologie wird nie etwas bewiesen, sondern belegt anhand statistischer Daten. Wenn es um Forschungsthemen geht. Bewiesen werden kann etwas nur in reinen Naturwissenschaften.

Und nein. Bevor Freunde einen Einfluss auf einen haben, wird ein Mensch die ersten drei bis sechs Lebensjahre komplett nur von den direkten Bezugspersonen umgeben und entsprechend beeinflusst.
Die neuronale Vernetzungen im Gehirn (deine Prägungen) finden maßgeblich im ersten Bezugssystem statt. Das Gehirn eines Neugeborenen ist bis auf ein paar Grundfunktionen noch ein unbeschriebenes Blatt.
Zwar kommen im Laufe der Entwicklung und fortschreitendem Alter weitere Einflüsse und weitere Beziehungserfahrungen hinzu, diese setzen aber an der Grundprägung an.
Und gestalten diese nicht automatisch um oder weil man sich dazu entscheiden könnte.
Die Grundprägung ist auch immer ein Wahrnehmungsfilter.
Ich könnte hier jetzt mehr fachlich eskalieren, spare mir das aber.
Empfehle dir aber bei Interesse und Bedarf, dich mal in die Bindungstheorie von Ainsworth und Bowlby einzulesen und in entwicklungspsychologische Standardwerke (kann man googeln).

03.05.2022 21:03 • x 8 #15


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