Hey cloud13 - vielen Dank für Deine wirklich aufbauende Beschreibung. Das macht mir Mut und zeigt mir gleichzeitig auch die wichtige Richtung, dass ich wahrscheinlich auch einfach mehr aus den Situationen der Gemeinsamkeit verabschieden muss - auf jeden Fall mental, physisch wahrscheinlich auch. Bei uns ist die Situation zum Glück nicht von Hass und Streit erfüllt. Wir sind gut miteinander, können viel reden und ich gebe mir mühe nicht unfair oder angreifend zu sein. Ich verstehe für mich, dass sich Menschen und Beziehungen ändern und das es dann manchmal keinen Sinn mehr macht, gemeinsam den Weg zu gehen. Unterbewusst habe ich das für meine Frau schon länger gemerkt, war aber nicht in der Lage es ausreichend anzusprechen. Vielleicht auch als Schutzmechanismus, um die heile Welt zu erhalten. Ich möchte keinen Hass und Groll, das tut mir auf lange Sicht nicht gut und auf jeden Fall den Kindern erst recht nicht. Ich denke durch die Trennung der Wohnungen wird sich vieles sehr stark ändern. Hoffe, dass ich nächste Woche eine bekomme, habe eine aussichtsreiche Besichtigung. Die Wohnung ist ca. 1km entfernt und damit für meine Kinder in Laufnähe. Außerdem kann ich praktisch mit der Autoteilung umgehen. Gleichzeitig muss ich mich dann , was mir hoffentlich mit Deinem Beispiel noch einmal leichter fällt, aus der Einflusszone entfernen. Es ist jetzt einen Monat her, ich habe einige Bücher gelesen, erlebe im neuen Job Abwechslung und bin da teilweise fast den ganzen Tag aus dem Kopfkino. Die Wochenenden sind teilweise sehr schwer. Zum Glück ist Sommer und Sonne, die aufbaut. An die trüben Tage mag ich noch gar nicht denken. Gestern habe ich mir eine Anti-Isolations-Agenda gebaut, um mich selber viel mehr zu verbinden bzw. meinen vielen bestehenden Verbindungen (hauptsächlich eher beruflicher Natur) zu aktivieren und damit in schwierigen Situationen Rückhalt zu erfahren. Ich schreibe meine Gedankengänge und Gefühle in einem Tagebuch ... das tut gut, um es einfach auszuspeichern und vielleicht später zu sehen, wie weit ich dann schon gekommen bin. Wenn ich was wirklich gelernt habe, dann, dass ein fast bedingungsloses Vertrauen in Zukunft wahrscheinlich sehr schwer wird. Das ein Fokus auf materielle Absicherung (auch der Beziehung) ein Weg zum Scheitern ist und es sicher besser ist, viel mehr Fokus auf die Gemeinsamkeit zu legen. Und, dass ich mich selber finden muss, mir wichtig sein muss und mich nicht über die Beziehung definieren darf. Ich kann etwas einbringen und muss gleichzeitig mich erkennen und eben auch allein gut zurecht kommen. Ich hatte in meiner Beziehung einen vermeintlich sicheren Hafen vermutet, nie damit gerechnet, dass diese Flanke wegbricht. Eine Lebenserfahrung!
05.06.2017 04:54 •
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