15 Jahre Und auf einmal ist alles vorbei

Zitat von Papamensch:

Ja, da bin ich mir wirklich sicher. Das traue ich Ihr nicht zu... = So sollte es sein...

@Papamensch, erst einmal willkommen im Forum, auch wenn der Anlass kein guter ist.

Zunächst einmal ist das Belügen des LP, zumal wenn das häufiger passiert, natürlich nicht schön und kann
Verstimmungen auslösen. Aber, das alleine kann kein Grund sein eine Ehe zu beenden und die Familie mit
Kindern - mit all dem was damit verbunden ist - gegen die Wand zu fahren. Niemand der klar im Kopf ist,
würde das tun. Es muss also einen gravierenden anderen Grund geben. Fast immer, wie ja bereits User
hier vermuten, steckt ein 3. dahinter.

Siehe das mal so. Während du die Erbschaft in das neue Haus gesteckt hast und ihr ein angenehmes Leben
mit den Kindern gegeben hast, konnte sie das alles nicht mehr so Wert schätzen und war damit vermutlich
anfällig für Avancen eines 3. Hast du ihr das zugetraut sich von dir zu trennen? Nein, und doch hat sie es
getan. Ich denke, du bist gut beraten dir bei ihr nicht (mehr) sicher zu sein.

Deine Erbschaft zählt nicht zum Zugewinn. Ich rate dir, mache ihr keinerlei Zugeständnisse und entscheide
in dieser Gemengelage nichts wesentliches, bleibe stets freundlich und höflich ihr gegenüber aber distan-
ziert, akzeptiere die Trennung, zeige Größe und wünsche ihr viel Glück für ihr zukünftiges Leben, ohne dich
und ohne ihre Familie und gebe nichts preis was du nun machen wirst. Das wird sie vermutlich so nicht
erwarten und möglicherweise ans Nachdenken bringen.

Vor allen Dingen, zumal eine Immobilie und Kinder mit im Spiel sind, rate ich dir schnellstmöglich einen
Termin bei einem guten Familienanwalt zu machen. Eine Erstberatung ist das Geld allemal wert und dann
weißt du wo du stehst und kannst teure, eigene Fehler vermeiden. Dazu gehört z.B. der mit erheblichen
Nachteilen verbundene eigene Auszug aus dem Haus.

Versuche ihr als freundliche Empfehlung, klar zu machen, dass sie sich nun schnellstmöglich eine Stelle
suchen soll, um den eigenen Lebensunterhalt zukünftig zu sichern.

Und ganz wichtig, kümmere dich um deine Kinder und sei ihnen ein guter Vater. Kinder haben feine An-
tennen und werden bereits mehr wissen als du glaubst. Sie brauchen jetzt Halt, Fürsorge und liebevollen
Umgang.

Du wirst hier im Forum immer jemanden finden der versucht dich zu unterstützen und soweit das möglich
ist auch zu helfen. Bitte lasse dich jetzt nicht hängen. Du hast deine Kinder und das ganze Umfeld bleibt
dir erhalten. Das ist mehr, als manche haben. Kopf hoch.

War auch mein erster Gedanke dass ein anderer Mann zumindest schon in ihrem Kopf herumspukt. Und das gibt man natürlich nicht zu, sonst ist man ja der/die Böse vor allen, gerade wenn Kinder im Spiel sind und man gern Geld haben möchte vom Noch-Partner. Also, ich kenne keine Mutter und keinen Vater, die/der sich einfach so ohne vorherige lange Diskussionen oder Zerwürfnisse trennen würde, schon gar nicht mit Haus und ohne eigenes Einkommen, sowas entscheidet man nicht mal eben.

Hallo,

leider melde ich mich erst jetzt wieder bei euch. War heute seit langem mal wieder bei einem Kumpel der uns beide seit Anfang an kennt und ich mir erstmal etwas von der Seele reden konnte. Auch er, der uns beide lange kennt kann es nicht verstehen... Wie auch?

Ich glaube aktuell nicht das es einen 3ten gibt, so kenne ich sie nicht und das würde ich ihr auch nicht zutrauen. Ich hoffe das mein Glaube nicht irgendwann erschüttert wird.

Als ich nach der Arbeit und vor dem Treffen zu Hause war haben wir auch kurz gesprochen... Eine Eheberatung möchte sie nicht (da waren wir vor 6 Jahren mal für 3 Termine), haben das dann aber so wieder gewuppt bekommen. Und ja, meine kleine Welt war wieder vollkommen im Lot. Wir haben uns damals versprochen die Vergangenheit Vergangenheit zu lassen. Danach gab es auch keine Notlügen mehr.

Es ist, auch aufgrund von Corona, einiges zu kurz gekommen. Zweisamkeit, Unternehmungen und alles was vor Corona halt normal war. Aber das geht doch allen so. Schule, keine Schule, Distanzunterricht, Homeschooling und der ganze Mist. Das geht an die Substanz, keine Frage. Und das man dann auch schneller genervt ist, ist doch normal... Aber deshalb alles beenden, und dann? Ganz alleine mit den Kindern?

Druck doch mal bitte jemand die Stop-Taste.

Zitat von Lillilli:

Also sie findet, ihr habt keine schöne Paarzeit mehr und euer Umgangston ist rau? Liebt sie dich nicht mehr? Das mit dem Lügen ist nur eine alte ...

Leider ist unsere Paarzeit, gerade im letzten Jahr, schon überschaubar gewesen. Aber wir sind nie ruppig geworden, haben uns gefetzt, angeschrien oder was auch immer. In meinen Augen sind wir ganz normal, lieb, miteinander umgegangen. Ich habe ihr immer gerne den Rücken massiert, (das auch regelmäßig 1-2x im Monat) es macht mir halt tatsächlich einfach Spaß und ich kann/konnte ihr zusätzlich was gutes tun.

Die Lügen sind eine alte Geschichte... Nichts aktuelles. Ob sie mich noch liebt? Ich glaube tief im Herz ja, aber warum auch immer hat der Kopf das sagen.

Sie geht auch seit 1 Jahr zu ner Therapie wegen Panik Attacken etc. Keine Ahnung ob die aktuell glaubt, warum auch immer, ich bin der Grund und Auslöser und wenn sie sich jetzt trennt ist auf einmal alles gut... Ich befürchte nur das es das nur noch schlimmer macht...

Zitat von Papamensch:

Wir hatten letzten Montag unseren 13. Hochzeitstag, dieser ist leider komplett anders gelaufen als ich mir das erhofft habe. Mein Geschenk welches ich mir überlegt hatte, hat so richtig eingeschlagen (nicht). Statt einen schönen Tag zusammen zu haben herrschte Eisstille. Und vorgestern hat mich meine Frau gebeten auszuziehen, mir eine Wohnung zu suchen, sie braucht Abstand und möchte zur Ruhe kommen.

Das scheint für deine Frau der Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Was ist passiert, was stimmte denn mit deinem Geschenk und mit der Situation zu eurem 13. Hochzeitstag nicht?

So richtig liebevoll und zugewandt klingst du für mein Verständnis nicht. Eher abgeklärt und, mit Verlaub, schon ein wenig gleichgültig. Das hier verwundert mich sehr:

Zitat von Papamensch:

Sie geht auch seit 1 Jahr zu ner Therapie wegen Panik Attacken etc. Keine Ahnung ob die aktuell glaubt, warum auch immer, ich bin der Grund und Auslöser und wenn sie sich jetzt trennt ist auf einmal alles gut...

Nach deinem Verständnis, was ist denn der Auslöser für diese Panikattacken? Was heißt etc., welche Symptome und Probleme hat sie noch, welche Unterstützung hat sie von dir, wie redet Ihr über ihre psychischen Probleme? Hat sie sich gerade in diesen schwierigen Themen möglicherweise von dir alleine gelassen gefühlt?

Mich beschleicht das Gefühl, dass du einen wichtigen Baustein zum Verständnis und Einschätzung der Situation hier noch nicht rausgelassen hast. Wie begründet sie denn die jetzt dringend für sie notwendig gewordenen Trennung, von was will sie denn zur Ruhe kommen?

Zitat von Papamensch:

Ich glaube aktuell nicht das es einen 3ten gibt, so kenne ich sie nicht und das würde ich ihr auch nicht zutrauen. Ich hoffe das mein Glaube nicht irgendwann erschüttert wird.

Willkommen hier zu diesem traurigen Anlass.

Geh mal davon aus, dass es leider einen anderen Mann gibt. Es gibt keine Trennung ohne wirklich triftigen Grund. Schon gar nicht in eurer Konstellation.
Und diese Blabla-Schuldumkehrsprüche oder deine Notlügen vor Jahren sind nicht der wahre Grund. Die sollen nur verschleiern und dir ein schlechtes Gewissen machen, damit sie finanziell möglichst viel mitnimmt.
Und Corona in allen Ehren... das ist kein Trennungsgrund. Denn Corona bleibt (oder verschwindet) auch mit Trennung.

Konsultiere möglichst schnell einen Anwalt. Zieh auf gar keinen Fall aus und stimme dem Auszug der Kinder nicht zu.
Mach ihr klar, dass IHR Handeln nunmal auch für SIE Konsequenzen hat. Du bist nun nicht mehr für sie als Partner zuständig. Nur noch für eure Kinder und gegebenenfalls im Rahmen von Trennungsunterhalt. Und SIE schläft ab jetzt gefälligst im Gästezimmer oder auf der Couch. Mach dich nicht zum Deppen. Und lauf ihr nicht nach. Keine Liebesschwüre und keine Zugeständnisse. Dass es ihr ums Geld geht hat sie dir ja bereits gezeigt. Sofern ihr ein gemeinsames Konto habt trenn das schnellstmöglich.

Und: Nirgends wird mehr gelogen als bei Trennungen.

Welches Geschenk zum Hochzeitstag hat sie denn bekommen?
Und welche Wahrheiten hast Du wie ein Gummiband gedehnt oder unterschlagen?

Keine glückliche Mutter schmeisst doch einfach so alles hin?

Zitat von Dracarys:

Welches Geschenk zum Hochzeitstag hat sie denn bekommen? Und welche Wahrheiten hast Du wie ein Gummiband gedehnt oder unterschlagen? Keine ...

Das Geschenk dürfte völlig irrelevant sein... außer es war ein Bügelbrett o.ä.
Hat er doch geschrieben: Lappalien wie noch nicht erledigter Alltagskram, da vergessen.

Sie ist ja auch nicht mehr glücklich mit ihm, DESHALB hat sie hingeschmissen.

Geschenke sind niemals (!) irrelevant.
Und sollte ein wichtiger Brief erst Tage zu spät zugestellt werden, dann ist das oft von weitreichender Konsequenz.
Sei es eine Geburtstagskarte oder ein amtliches Schreiben.
Auf einen Partner muss man sich verlassen können.

Jeder kann mal failen, aber ich gebe Dir Recht: da war der Wurm drin, schon vorher.

Zitat von Dracarys:

Geschenke sind niemals (!) irrelevant. Und sollte ein wichtiger Brief erst Tage zu spät zugestellt werden, dann ist das oft von weitreichender ...

Ja es stimmt schon bzw. verstehe ich was du meinst, dass Geschenke nicht irrelevant sind. Aber das letzte Hochzeitstagsgeschenk war irrelevant, da ihr Entschluss schon länger feststand.

Selbstverständlich KANN es Konsequenzen haben wenn man etwas vergisst. Aber es ist Jahre her und wenn ich den TE richtig verstanden habe, hat er sein Verhalten geändert.
Bei Trennungen werden gerne alte Kamellen ausgegraben. Oft weil es nichts besseres gibt. Das dient meist nur zur Ablenkung.

Lieber Papamensch,

das ist ja ein ganz schöner Mist. Meine Einschätzung zum Gemützszustand deiner Frau ist, dass sie schon länger unzufrieden mit ihrer Situation war. Mittlerweile erlebe ich es auch im eigenen Bekanntenkreis ständig, dass gerade Frauen, die nicht arbeiten gehen und sich nur um Haus und Hof kümmern, die aber ansonsten sorgenfrei sein könnten (vor allem finanziell ), zu einer Therapie gehen müssen und tief unglücklich sind. Irgendwie scheint es da einen Zusammenhang zu geben, aber das ist reine Spekulation. Ihr hattet euch so entschieden und habt ja beide diese Entscheidung voll mitgetragen. Was mich etwas aufhorchen ließ ist die Tatsache, dass - zeitgleich zu ihren Nörgeleien- sie immer aktiv in sozialen Netzwerken unterwegs war. Ich könnte fast darauf schwören, dass sie da jemanden kennengelernt hat. Lass den Gedanken zumindest mal zu . Zudem kann es auch sein, dass ihr Therapeut ihr zugeredet hat, etwas in ihrem Leben ändern zu müssen, damit sie ihre psychische Erkrankung los wird. Beides ist möglich, auch beides zusammen. Vielleicht fühlte sie sich diesbezüglich von dir auch nicht richtig unterstützt. Du erwähnst ihre Panikattacken etc. quasi in einem Nebensatz, das erweckt den Anschein, dass es für dich keine große Erwähnung wert ist. Für den Betroffenen selber kann das aber das gesamte Leben beeinflussen . Dass ihr Wunsch nach Trennung aus einer Laune heraus passiert ist, halte ich für ausgeschlossen.

Nun zu den organisatorischen Dingen. Wenn ich lese Sag ihr sie soll arbeiten, sag ihr, sie soll selber ausziehen, dann muss ich etwas schmunzeln, das ist doch sehr naiv. Zunächst mal steht ihr im Trennungsjahr Unterhalt zu, sie muss sich in dieser Zeit noch nichtmal um Arbeit bemühen, da dieses Jahr als Prüfzeit gewertet wird, ob man die Scheidung wirklich will oder doch noch mal in die Ehe zurück möchte. Und da die beiden ehetechnisch die Vereinbarung hatten, dass sie sich um die Kinder kümmert während er arbeiten geht, besteht überhaupt keine Veranlassung für sie, sich innerhalb des Trennungsjahres Arbeit zu suchen.

Dann zum Ausziehen: so einfach ist das nicht . Sie ist nunmal diejenige, die überwiegend die Kindererziehung übernimmt und der TE wird wohl keinen Richter finden, der sie und die Kinder des Hauses verweist. Kindeswohl steht immer an erster Stelle und diesen wird man ihr gewohntes Umfeld nicht nehmen wollen, die Mutter gehört als Bezugsperson dazu und wir dort mit bleiben. Er als Vollzeit-Beschäftigter kann sich nur bedingt um die Kinder kümmern, also wird er zunächst ausziehen müssen. Das alles gilt zunächst für das Trennungsjahr. Danach werden die Karten neu gemischt. Sehr wahrscheinlich wird dann das Haus verkauft werden müssen und sie wird dann ausziehen müssen. Dass Erbschaften nicht in den Zugewinn mit einfließen, ist mir bekannt, wie es aber in diesem speziellen Fall mit neu erworbenen Haus und beide im Grundbuch aussieht, weiß ich nicht. Ich vertraue da auf die Worte von 6Rama9, der sich auszukennen scheint.

Nach vollzogener Scheidung kann es dann weitergehen: die Frau wird vermutlich auf nachehelichen Unterhalt klagen ( wenn ich hier von Unterhalt spreche, dann natürlich NUR von IHREM, der Kindesunterhalt ist in Stein gemeißelt und muss sowieso gezahlt werden). Ja, das Gesetzt diesbezüglich wurde zu Ungunsten der Frauen geändert ( jeder ist nach einer Scheidung finanziell für sich selber verantwortlich), jedoch gibt es zahlreiche Ausnahmen: langjährige Ehe ( ist hier grenzwertig, ob 13 Jahr als langjährig gelten, ist Auslegungssache,meistens greift diese Ausnahme bei ca. 20 Jahren), ehebedingte Nachteile ( die Frau hat zu Gunsten der Kindererziehung ihren Job aufgegeben und ist nun nicht in der Lage , einen gleichwertig, ähnlich bezahlten Job zu bekommen. ). Oder aber nachgewiesene Arbeitsunfähigkeit und hier sehe ich den größten Angriffspunkt für den TE: die Frau ist in Therapie. Je nachdem wie lange und wie ausgeprägt ihre Erkrankung ist, wird sie spielend eine Arbeitsunfähigkeit nachweisen können. In allen drei Fällen steht ihr nachehelicher Unterhalt zu, bei ehebedingten Nachteilen sogar unbefristet.

Also ganz so einfach wie das hier oft geschildert wird ( schmeiß sie doch einfach raus, sag ihr sie soll arbeiten gehen)- ist es NICHT !

Aufgrund dieser ganzen Sonderfälle und Ausnahmen solltest du, TE, unverzüglich zu einem Fachanwalt für Familienrecht gehen.

Als Du erzähltest, dass Du jetzt bei einem gemeinsamen guten Freund von Euch warst, um Dich auszusprechen, fiel mir die Geschichte eines Bekannten wieder ein, bei dem sich später herausstellte, dass genau dieser gemeinsame gute Freund der Trennungsgrund war.

Du sagst, das traust Du ihr nicht zu, da Du sie so nicht kennst und sowas nicht zu ihr passt. Aber dass sie Dir sagt, sie will von jetzt auf gleich die Trennung und Du sollst ausziehen, und den Zahlemann spielen, so kennst Du sie ja auch nicht, oder? Ist aber nun mal Fakt. Also guck genau hin und überlege, wer in Frage kommen könnte. Dürfte ja in Coronazeiten überschaubar sein, mit wem sie da engeren Kontakt pflegt.

Wenn sich rausstellt, stimmt nicht, um so besser, aber schließ es nicht aus nur weil Du sie so nicht kennst. Du wirst sie in einer Trennung zwangsläufig kennenlernen wie Du sie bisher nicht kanntest. Und ich bin ziemlich sicher, dass weder ein mieses Geschenk noch Notlügen von vor 6 Jahren der wahre Grund sind.