Wenn das schon seit drei Jahren so läuft, verstehe ich das Dritte Kind absolut nicht? Wieso, warum - weil es DICH glücklich macht?
Ihr hättet erst mal an euren Gefühlen, an eurer Struktur, an eurem Leben und an dem Vater-Sohn Verhältnis arbeiten müssen.
Mein Bruder ist auch von heute auf Morgen bei seiner Frau ausgezogen. Er wollte immer nur ein Kind, seine Ex unbedingt zwei, also kam noch ein Zweites. Aber dann hat sie ihm, obwohl die Ehe nicht mehr so gut lief, im wahrsten Sinne des Wortes ein Drittes untergejubelt. Seine erst Handlung war Sterilisation und Trennung als der Kleine 2 Jahre war. Die Lebensentwürfe gingen zu weit auseinander. Sie, das selbsternannte Muttertier - die sich aber nicht wirklich kümmert, es gibt ja schließlich TV, PC, Playstation, Xbox, Handy und überlässt die Kinder sich selbst, er, der endlich mal aus diesem Einheitsbrei raus wollte, wollte, dass die Verpflichtungen weniger werden (aber mit einem kleinen Kind - obwohl die zwei Großen schon 10 und 12 waren), dass er sich wieder auf sich konzentrieren kann, Dinge, die früher sein Hobby waren, Zeit für sich und Dinge, die ihm gut tun. Er ist aber derjenige, der bei den Kindern strenger ist, sie dürfen nicht alles und schlechtes Verhalten erzeugt Konsequenzen. Mama findet das alles nicht so schlimm und fällt und fiel dem Vater in den Rücken und die Kinder dürfen wieder alles. Nun ist Herr Papa natürlich der Böse und der Große will auch nichts mehr von ihm wissen, da er natürlich nicht so ein bequemes Leben bei ihm hat. Es fällt meinem Bruder nicht leicht, aber er versucht es auch nicht mehr beim Großen, weil es keinen Sinn macht. Vielleicht wird es irgendwann wieder.
Seine Frau ist allerdings auch aus allen Wolken bei der Trennung gefallen und es hat sie wahnsinnig mitgenommen, dass er eine Neue hat (sie sind jetzt seit 3 Jahren glücklich zusammen). Aber für seine Ex war er doch nur der, der die Familie ernährte, der sich um alles zu kümmern hat, der sich angeblich nicht um die Erziehung der Kinder kümmert - was nicht wahr ist, sie hat nur ihn untergraben -, der am WE, geschafft von der Arbeit, eben auch mal Ruhe und ein wenig Entspannung brauchte, statt Vollzeitprogramm in Familie. Sie hatte so viele Forderungen an ihn, aber seine Bedürfnisse wurden nicht gesehen. Die Vorwürfe wurden immer mehr und seine Argumente wurden einfach nicht gehört. Wichtig waren nur Ihre Bedürfnisse und die der Kinder. Darauf kann man kein Glück und keine Familie aufbauen. Und auch er hat Sie dann kennengelernt, das Leben wurde leichter, er bekam wieder das Gefühl ein Mann zu sein und nicht ein Vater, der sich nicht kümmert, ein Trottel als Ehemann der seiner Frau nichts recht machen kann, er bekam Selbstbewußtsein, hatte wieder das Gefühl wirklich um seinetwillen geliebt und begehrt zu werden. Er kam langsam aus seinem Loch und ich bin froh, sagen zu können, er ist wieder der Alte.
Natürlich hat seine Frau mit dem Schmerz zu kämpfen und sie hat es heute noch nicht ganz verwunden. Für sie ist er immer noch der Mistkerl, der sie alle im Stich gelassen hat und sie hätte gern wieder ihren Mann zurück. Aber er empfindet nichts mehr für sie und ist einfach nur glücklich. Aber auch bei Ihnen gab es eine Phase, wo sich das mit den Kindern einspielen musste. Den Mittleren und Kleinen hat er 3mal die Woche und jedes zweite Wochenende. Diese Regelung hatten irgendwann beide gefunden. Der Große ist manchmal da, manchmal nicht - aber er lässt ihn, wie er will. Leider beeinflusst die Mutter die Kinder immer noch, da sie jetzt die ganzen Scheidungsmodalitäten mit den Großen bespricht und natürlich das jammern auf Ihrer Seite groß ist. Aber auch das lässt meinen Bruder nicht mehr aus der Ruhe bringen. Er hat sich wieder gefunden, er liebt wieder sein Leben und die zwei jüngeren Kinder sind glücklich, wieder einen Papa zu haben, der lachen kann, der wieder Sinn in seinem Leben sieht, der zufrieden und ausgeglichen ist, der auch Zeit für sich hat, die ihn ins seelische Gleichgewicht bringt, was den Kids zu Gute kommt.
Auch du wirst irgendwann deine Frieden damit machen müssen, er wird nicht zurückkommen. Auch mit den Kindern, dass wird sich klären. Gib den Dingen Zeit. Finde jetzt auch Zeit für dich, reflektiere die Leben, du warst doch überhaupt nicht mehr glücklich mit ihm. Ist es vielleicht nur die Gewohnheit die dir fehlt und die Vertrautheit?
Sie es als neue Chance, dein Leben neu zu gestalten, Dinge so zu tun, wie du sie für richtig hältst. Hör auf, Groll zu hegen, dich darauf zu konzentrieren, was er tut. Das wirft dich nur noch mehr zurück. Pack es an, steh auf, sortiere dein Leben und schau, was du machen willst, wie du ohne ihn leben willst!
Viel Glück!