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13 Jahre Beziehung Pause oder vorbei?

M
Hallo zusammen,

nun hat es auch mich (32) erwischt. meine Frau (32) ist im Begriff nach 13 Jahre Beziehung (3 Jahre verheiratet) auszuziehen, oder ist es sogar schon. (Keine Kinder)

Dabei weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
Am besten wohl chronologisch und von vorn. Den wichtigeren Teil Gegnwart werde ich markieren, wenn der komplette Text doch zu lang ist. Dann einfach runter scrollen

Wir sind nach zwei Jahren Beziehung zusammen gezogen zum studieren in eine andere Stadt. Dabei Muss ich zugeben, dass ich die erste Hälfte in der Beziehung eine ziemliche Wurst war. Habe mich von Freunden zurückgezogen, war nur am zocken, sonst keine Hobbys, körperlich ein wenig gehen lassen, war unzufrieden mit mir selbst. also all das gemacht, was einen attraktiven Mann ausmacht.
Kurz vor dieser ersten gemeinsamen Wohnung hatte Sie ihren ersten Ausrutscher. Damals meinte sie, sie fühlte sich einsam und ich hätte ihr zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, was auch so war. Wir blieben zusammen, wahrscheinlich auch, weil der andere Typ nicht wirklich was von ihr mehr wollte.
Wir hatten beide unsere Probleme. Ich Computerspielesucht, sie falsches Studium, ich miesen Job nach dem Studium, sie andauernde Unzufriedenheit und trotzdem hat uns das ziemlich zusammen geschweißt.

Bis dahin war ich acht Jahre lang ein Typ, den ich nicht leiden konnte und musste nun etwas ändern. Wir sind derweil zurück in unserer Heimatstadt gezogen. Ich suchte mir/und einen neuen Freundeskreis. Ich fing ein neues Studium an und bekam darüber einen Job den ich mochte und in dem ich erfolgreich bin. Ich habe mir einen Sport gesucht und betreibe den sehr aktiv. Bin offener geworden. Kurzum ich habe mich verändert, weil ich das wollte.

Wir haben geheiratet und alles lief gut. eigentlich. Aber ich war immer noch eine Wurst. Ein anderes Mädel war schon sehr lange befreundet mit mir und es gab immer mal wieder knisternde Momente zwischen uns. ich hatte auch ein Teil meiner Beziehungsarbeit zu ihr ausgelagert, besprach mit Ihr Probleme usw. Dies eskalierte dann vor 2,5 Jahren. ein Jahr nach der Hochzeit. Ich dachte hatte das Gefühl, mir fehlt etwas in der Beziehung, dabei war das nur die Rechtfertigung für mich, dem Begehren einer anderen Frau nachzugeben. Es war ein großes Drama.
Meine Frau hat wenig Eigeninitiative in der Bezeihung und auch beruflich gezeigt. Ich war der perfekte Beziehungsdienstleister. wenn ich mitbekommen habe, ihr ging es nicht gut, war ich jener, der sie aus dem Sumpf rausgeholt hat.

Als alles rauskam, hat sie mich nicht rausgeschmissen. Ich blieb bei ihr, weil ich sie nicht verlieren wollte. (Netter Satz, auf den komme ich nochmal zurück)
Wir haben daraufhin eine Paartherapie gemacht auf meinem Wunsch hin. Eigentlich wollte ich, dass sie eine Therapie macht. weil ich das Gefühl hatte, dass sie ein Paar Probleme aufarbeiten müsste. (Andauerndes Benachteiligt fühlen, anderen die Schuld für ihre Probleme geben, Zwänge. ). Sie hatte sich nicht darauf eingelassen. Trotz Paartherapie, hat sie sich nicht mit sich selbst auseinander gesetzt, sondern aufgezählt was sie gerade stört.

Wir bleiben zusammen, die Paartherapie wurde auf ihrem Wunsch beendet, es wurde wieder eine Beziehung mit sehr harmonischen Phasen und natürlich auch schwierigen respektlosen Momenten.

GEGENWART

Wir sind zurück in der Gegenwart. Und ich bin immer noch eine Wurst.
Vor sechs Tagen kamen wir zurück von einem Wochenende mit Freunden. Zu Hause angekommen sagte sie mir, dass sie mich nicht mehr liebe. Wir hatten uns verschiedene Häuser angeschaut und dieser Moment hat ihr gezeigt, dass das nicht das Leben wäre, welches sie führen möchte. Bämmm.
Ein Schock. Ich raus zu Freunden.
Am nächsten Tag wollte sie erstmal ausziehen um einen klaren Kopf zu bekommen. Wir haben Abends dann noch einmal gesprochen. Ich habe ziemlich geklammert und ihr versucht klar zu machen, dass wir unser Leben auch gern ändern können. war nur kurz, war aber auch klar rationales verhandeln über emotionale Dinge und deswegen falsch. Hier habe ich sehr schön meineVerlustängste signalisiert.

Ich fragte sie dann noch, ob jemand anderes im Spiel sei. Erst zögern, dann rumgedruckse und auf erneuter Nachfrage, sagte meine Frau, sie hätte jemand zwei Wochen vorher auf einem Festival kennengelernt.
Verkrümel dich war nur noch meine Antwort, da sie ja eh auswärts pennen wollte.
Seit dem kein Kontakt mehr.

Das kam sehr überraschend und ich glaube ich will das auch noch nicht so ganz wahrhaben. Da ich in den letzten Tagen hier viel die Beiträge von Urmel_ und Ricky gelesen habe, verstehe ich glaube ich ein wenig besser was gerade passiert ist.
Meine Frau hat immer wieder Phasen, in der sie super genervt ist und sich respektlos verhält. Die anderen die Schuld für alles gibt und sich schlecht behandelt fühlt. Momente, in denen sie sich selbst nicht mag.
Ich war dafür da, sie aus diesem Loch rauszuholen. Auch habe ich meine Verlustängste zu offen gezeigt.
Bis vor zwei Wochen dachte ich, wir werden ein immer besseres Team. Ich hatte angefangen, erstmals in der Beziehung nicht das Gefühl haben zu müssen, sie einfach so verlieren zu können.
Früher hat sie mich kritisiert, dass ich nie Zeit für sie hätte. Jetzt hatten wir Quality Time zusammen und sie hat angefangen ihr Leben aktiver zu gestalten (mit eigenen Freunden treffen, Hobbys).
Uns hat immer das gemeinsame Lachen verbunden.

Was ist los, Torschlusspanik wegen dem Hauskauf, dass es doch nicht das wahre ist? So dermaßen verknallt in den Typen, dass ihr das fehlt? Meine Aktion vor 2,5 Jahren hat zu viel kaputt gemacht?

Ich verstehe die Welt gerade irgendwie nicht und freue mich über eure Meinungen, was passiert da gerade. Was kann ich außer mein Leben leben noch tun?

16.09.2017 17:23 • #1


BonSai666
Erstaunlich, dass ihr heil aus der Paartherapie herausgekommen seid.

Kurze Zwischenfrage: Weshalb glaubst du von dir, du seiest immer noch eine Wurst?

Auf deine Frage, was du noch tun kannst:
- Zunächst muss es ja Gründe in eurer Beziehung für sie geben, jetzt mal fix auszuziehen.
Hier würde ich dir raten, zunächst für dich zu ergründen, welche Gründe das sein könnten.
Oft hängt es mit dem Unterleibsleben zusammen.

Und was du jetzt tun kannst im Bezug auf deine Frau:
- nichts, mach' bloss nichts zur Zeit. Schliesslich war es ihre Entscheidung.
Sie ist erwachsen und darf das. Tagelang sich nicht melden ist aber auch schon ein starkes Stück, finde ich.
Das ist ebenso respektlos, wie deine vorherigen Beschreibungen von ihr.

Merke: Geht sie einen Schritt zurück, gehst du zwei zurück.
Nix Röschen, nix Briefchen, whatsäppchen, smschen oder gar auflauerchen.

EInfach laufen lassen und dich zunächst auf dich selbst besinnen. WAS du willst, wen du dafür willst,
was du an dir ändern möchtest - DIR zuliebe.

16.09.2017 18:46 • x 1 #2


A


13 Jahre Beziehung Pause oder vorbei?

x 3


Killian
Naja neuer Job, den Körper gestylt usw. das sind leider nur äussere Dinge. Der Charakter bleibt und kommt auch immer wieder durch. Aus einem Sadisten wird zb. auch kein Masochist oder Altruist auch wenn er es versucht oder will. Aus der eigenen Haut kann man leider nicht.

Klingt auch ziemlich anstrengend, unentspannt die Beziehung. Zu viel Kopf, zu wenig Herz, zu wenig Leidenschaft und mehr was abstösst als anzieht.

Beide Probleme habt, keine Ahnung was Euch zusammenhält.

Sei trotzdem nicht so hart zu Dir selbst oder zu ihr. Manchmal passt es einfach nicht und muss man akzeptieren. Ist das Wieso, Weshalb und Warum auch schon egal weil da nix zu kitten ist.

Geh Deinen Weg eben alleine und sie auch. Was noch passiert weiss Niemand aber geht trotzdem weiter und nicht darauf lauern.

16.09.2017 23:59 • #3


M
Zitat von BonSai666:
Erstaunlich, dass ihr heil aus der Paartherapie herausgekommen seid.

Danke für deine Antwort. Ganz ehrlich, ich würde diese auch den wenigsten empfehlen... wir sind da gefühlt aber ganz gut raus gekommen. Sogar gestärkt, wenn ich ehrlich bin.

Zitat:
Kurze Zwischenfrage: Weshalb glaubst du von dir, du seiest immer noch eine Wurst?

Es fühlt sich so an. Vielleicht auch nur ein Ausdruck von Selbstmitleid. In der Beziehung muss ja grundsätzlich etwas anders gelaufen sein, als ich das wahrgenommen habe und da dachte man hat sich weiter entwickelt.

Zitat:
Auf deine Frage, was du noch tun kannst:
- Zunächst muss es ja Gründe in eurer Beziehung für sie geben, jetzt mal fix auszuziehen.
Hier würde ich dir raten, zunächst für dich zu ergründen, welche Gründe das sein könnten.
Oft hängt es mit dem Unterleibsleben zusammen.

Die Gründe wüsste ich auch gern. Ein neuer Typ legt deine Vermutung natürlich nahe. Ich hatte aber den Eindruck es läuft auch in dem Bereich. Dementsprechend fällt es mir gerade schwer zu verstehen wie es dazu kam.

Diese Ungewissheit und Feigheit nervt. Ich werde ihr keine Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Auf mich besinnen... Klingt erstmal schwer, wenn man sich lange Zeit als Team verstanden hat, aber auch das muss und wird gelernt werden.

17.09.2017 00:20 • #4


M
@Killian Ist das ätzend wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt und einem der Anblick nicht gefällt. Danke dafür. Zusammengehalten hatte uns das Viel Herz, Viele Lachen und immer reden können. Geborgenheit und das Wir-sind-ein-Team Gefühl. Ein Blick in die Augen.

Letztlich war die Beziehung dann doch sehr verkopft.

17.09.2017 00:45 • #5


M
Die letzten Tage waren hart. Ich hatte es erst gar nicht realisiert, aber sie hat die Tage noch ein paar Sachen aus der Wohnung geholt. Jacken... Kamm (der andere hat eine Glatze ) da dämmerte es mir erst, dass dies wohl eine echte Trennung ist. Auch wenn sie nicht so ausgesprochen wurde.

Weiterhin Funkstille in jedwede Richtung. Gestern war Todestag meiner Mutter und so oft gab es den noch nicht. Abstinenz einer Meldung hat mich auch getroffen.

Ich drehe mich derzeit im Kreis zwischen profanen Gründen die ich mir zurechtbiege um irgendwie Kontakt zu bekommen (Ihren Vater Anschreiben was er von der Situation hält, ... ) bis zu der Erkenntnis, dass die obigen Sätze schwer gegen überhaupt eine Regung meinerseits sprechen. Noch besitze ich die Stärke mich nicht zu melden...

19.09.2017 02:14 • #6




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