Ach Mensch du, ich weiß genau wie du fühlst und was du denkst. Ich weiß das eigentlich das nicht verstehen können, dass schwerste an dem ganzen Verarbeitsungsprozess ist und ich weiß das es noch schwerer ist davon abzusehen wie er so handeln konnte und ob er damit glücklich wird und man Ihn am liebsten einfach solange schütteln möchte, bis er endlich aufwacht und sieht was gerade hergibt. Ich kann dir dazu nur sagen, dass Männer die Ihrer Vergangenheit hinterher trauern und meinen mit 32 Jahren Dinge verpasst zu haben und nun ein neues aufregendes Leben brauchen - am Leben vorbei laufen werden. Du hast nun wirklich die Möglichkeit den schmerz hinter dir zu lassen, Ihn hinter dir zu lassen, einen riesen Berg Erfahrungen für dein Leben mit zunehmen und danach genau zu wissen was du von deinem Leben möchtest, wer du bist und du wirst danach viel Selbstbewusster sein als du dir jemals hättest vorstellen können. Und er? Er checkt gar nichts und wird auch noch nach Jahren nicht wissen was er will. Sobald er sich ausgetobt hat, wird er wieder an einen anderen Punkt kommen und sich fragen, hm jetzt bin ich 40, habe 8 Jahre gefeiert und *beep*, habe nichts erreicht in meinem Leben, der Familienzug ist auch abgefahren- wie kam ich nur die die Idee, dass das der Weg für mich sein soll.
Dir wirst in einholen und dir wird es langfristig besser gehen als Ihm.
Aber ich weiß auch, das diese Gedanken die ich gerade nochmals geschrieben habe, nämlich die Gedanken wie es Ihm geht und wie es bei Ihm weiter geht - völlig unrelevant sind. Es spielt keine Rolle mehr wie es IHM geht und das ist auch erstmal ein Punkt an den man kommen muss, sich keine Gedanken mehr zu machen, wie sein Leben aussehen kann.
Und es ist immer alles so leicht gesagt. Familie und Freunde kommen mit tollen Weisheiten und Zitaten wo man denkt: ähh, ok, habt ihr das schonmal durch ? Gott sei Dank haben sie damit sogar recht- nur das merkt man erst viel viel später.
Lange rede kurzer sinn. Nach der Phase des nicht wahrhaben wollen und der Phase der Hoffnung, kommt finde ich die schlimmste Phase, denn ein wird bewusst, das man sich verabschieden muss. Und da kommt der Einbruch - und die großten Tränen, die richtige Verzweiflung und hier möchte ich dir aus meiner Erfahrung einen Tipp geben.
Trauer so doll du kannst, lass alles zu, weine bis du nicht mehr kannst, sehe es wie ein Dro. wo alles ausgeschwitzt werden muss, die unendliche Trauer und das ganze machst du EINE WOCHE. Und danach läßt du dein Leben nicht mehr davon bestimmen. Du wirst dich weiterhin sch. fühlen am Tag ABER du fängst an es etwas zu kontrollieren, in dem du dir am Tag eine bestimmte Uhrzeit festlegst wo du bewusst trauerst. Am rest des Tages darfst du traurig und depressiv sein, aber nimm dir jeden Tag 30min Zeit etwas gutes für dich zu tun. Geh in die Sauna, hör ein Hörbuch, Ess was leckeres irgendwas und das jeden Tag. Versuch raus zukommen, mach Sport, geh arbeiten.
Mir hat das sehr geholfen, geholfen, das die Trauer nicht mein leben bestimmt, sondern ich die trauer.
Liebe Grüße und halt durch.
04.01.2020 18:53 •
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