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12 Jahre Paar, 4 Jahre Ehe, Haus, in 2 Tagen Liebe weg

K
Ich stehe vor einem Scherbenhaufen.
Ich bin seit 12 zusammenhängenden Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Mit Auszeiten davor sind es sogar 14. Seit 4 Jahren sind wir verheiratet, seit 2 Jahren arbeitet sie in der gleichen Firma wie ich und seit 5 Monaten haben wir eine gemeinsame Wohnung gekauft. Vor 5 Tagen hat sie mir nun gesagt, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat und die Scheidung will. Wie kam das alles?

Ich zerbrenne förmlich innerlich. Meine ganze Welt, meine ganze Zukunft, alles ist zerstört.
Das vorletzte Wochenende war die Welt noch in Ordnung. Meine Frau und ich schliefen zusammen ein, sie wie immer auf meiner Schulter. Am Morgen darauf fuhren wir zusammen in die Arbeit und der Tag nahm seinen Lauf. Am Nachmittag trat sie den Weg auf eine geplante betriebliche Schulung an. Dort sollte sie 2 Tage verbringen. Sie erzählte mir unter Tage, wie es lief und wann wir telefonieren könnten. Wir telefonierten jeden Abend. Alles war normal. Am Abreisetag war dann unsere Abmachung, dass ich sie abends von der Arbeit abhole, wenn sie zurück ist. Am Nachmittag fingen dann die Merkwürdigkeiten an. Sie schrieb mir, dass es eine Planänderung gebe. Ihre Freundin hatte einen Notfall und daher werde sie direkt nach ihrer Ankunft mit der Ubahn zu dieser Freundin fahren. Ich brauche sie nicht holen, sie würde dann mit der UBahn nach Hause kommen. Noch machte ich mir keine Gedanken, da diese Freundin seit längerem ihrem Ex-Freund hinterher rennt und ihre Gefühle immer bei meiner Frau ausschüttet. Daher sah ich darin kein Problem.

Meine Frau und ich teilen unseren Standort vom Handy. Als ich abend gegen 19 Uhr sah, dass sie an unserer Arbeitsstelle angekommen war, dachte ich mir, ich rufe sie kurz an, um zu fragen, ob die Reise gut lief und ob alles in Ordnung sei. Sie ging nicht ans Telefon und schrieb mir direkt als Antwort, dass es gerade schlecht sei, weil sie versuche, die UBahn zu erreichen und was denn los sei. Was ist denn los. Meine Frau und ich haben einen sehr liebevollen Umgang miteinander und diesen Ton kannte ich so nicht und ich wusste gar nicht, wie ich darauf antworten sollte. Bevor ich etwas Missverständliches schreibe, dachte ich mir, ich antworte erstmal nicht und hatte die Hoffnung, dass sie sich vllt. von sich aus meldet, wenn sie in der UBahn sitzt und keine Hektik mehr hat. Das trat allerdings nicht ein. Mir blieb nichts übrig, als den restlichen Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Da die Treffen zwischen meiner Frau und ihrer Freundin öfters länger als kürzer dauern, stellte ich mich schon darauf ein, dass ich sie wohl erst spät abend sehen würde. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich ein ungutes Gefühl bei dieser Sache hatte. Aber genauso schnell versuchte ich mich zu beruhigen.

Als ich dann abends um 11 ins Bett ging und ich immer noch nichts von ihr gehört hatte, konnte ich meine Unruhe nicht mehr unterdrücken. Ich machte mit dem Handy neben dem Bett das Licht aus und wartete (schlafen konnte ich eh nicht). Kurze Zeit später bekam ich dann eine Nachricht von ihr: Sie übernachte heute bei ihrer Freundin. Kann nicht alleine sein und wir würden uns morgen in der Arbeit sehen und ich solle gut schlafen. An dieser Nachricht war so ziemlich alles falsch. Der Ton; die Art und Weise, wie sei formuliert war; das Fehlen von Kuss-Smileys oder andere Liebesbekundungen; einfach alles. Sofort fragte ich, ob ich kurz anrufen könne. Sie verneinte, da sie noch im Gespräch seien. Ich war perplex. Ich schrieb noch, dass sie mir fehlte und ich sie lieb habe. Es kam als Antwort nur ein Tut mir Leid und Schlaf gut bis morgen in der Arbeit. Die Nacht war schrecklich. Ich konnte nicht gut schlafen und Ängste umtrieben mich.

Am nächsten Tag fuhr ich dann mit einem unguten Gefühl in die Arbeit. Was würde auf mich zukommen? Wie sollte ich reagieren? Sollte ich meine Frau aufsuchen? Oder sollte ich warten, bis sie auf mich zukommt? Ich war paralysiert. Die ersten Stunden vergingen und meine Frau war noch nicht im Büro (man sieht die Anwesenheit im Unternehmenschat). Gegen 9 meinte mein Kollege, dass meine Frau mich eben gesucht habe (ich war auf der Toilette). Also ging ich ein Stockwerk tiefer zu dem Arbeitsplatz meiner Frau. Zu dem Moment war aber nur ein Kollege da, der meinte, dass grade noch da war. Eine halbe Stunde später schrieb ich sie mal an, ob wir einen Kaffee zusammen trinken wollten. Sie bejahte und wir trafen uns. Ich fragte sie, was denn nun mit ihrer Freundin gewesen sei. Sei meinte geheimnistuerisch Das Übliche. Daraufhin erwidere ich, ob sie nicht mehr erzählen könne. Sie meinte nur, dass das in der Arbeit unpassend sei und sie mich auf später daheim vertröstete. Als wir nach Feierabend zusammen ins Auto einstiegen, stellte ich die gleiche Frage nochmal. Ihre Reaktion war dieselbe. Spätestens da gingen alle Alarmglocken an. Der Heimweg war schrecklich, mir gingen 1000 Gedanken durch den Kopf. Ich hielt meine Hand auf ihren Schenkel (so wie ich es immer tat), bekam dieses Mal aber keinerlei Reaktion. Irgendwann fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: der vermeintliche Notfall der Freundin von gestern war genau umgekehrt. Meine Frau hatte den Notfall!

Als wir zuhause ankamen, stellte ich Sie erneut zur Rede und wollte wissen, was denn jetzt eigentlich los sei. Mit vielsagendem und schweren Blick sagte sie mir, ich solle mich am Besten erst mal hinsetzen. Dann war alles klar. Ihr selber fielen die Worte schwer. Sie stammelte etwas von wenn sie sich nicht wirklich sicher gewesen wäre, hätte sie eine Auszeit gemacht und etwas von meinem Kinderwunsch. Aber auch wenn sie mir alles deutlich erklärt hätte, hätte ich es nicht wargenommen. In mir gingen alle Lichter aus und Panik breitete sich in mir aus. Fluchtartig packte ich nur noch ein paar Klamotten in meine Tasche. Tränen rannen über meine Wangen. Bevor ich etwas sagen würde, was ich später bereuen würde, sprang ich ins Auto und fuhr einfach weg. Ich konnte noch hören, wie sie mir hinterher rief, dass ich in diesem Zustand nicht fahren könne.

Die darauffolgende Nacht verbrachte ich bei meinem Vater. Ich wusste, dass es aus war. Auch wenn ein Teil von mir es nicht wahrhaben wollte. Für den nächsten Tag meldete ich mich krank. Ich schrieb meiner Frau, dass ich heimkommen würde und gerne mit ihr reden würde. Dass es mir Leid tat, dass ich den Tag zuvor nicht dazu in der Lage war. Sie meinte, dass sie froh sei, dass es mir gut ginge und dass sie heute länger arbeiten müsse und noch nicht wisse, ob es heute oder morgen mit dem Reden klappen würde.

Das Gefühl, deine eigene Wohnung an diesem Tag zu betreten und nicht zu wissen, was einen erwartet, war schrecklich. Ich sah, dass sie einen Trolley mit einigen Klamotten mitgenommen hatte und ausserdem einige Dokumente (Gehaltsnachweise, Zeugnisse, Reisepass). Was sollte ich davon denken? Nach einer Kurzschlussreaktion schien das nicht. Den Tag über vegetierte ich so vor mich hin. Irgendwann schrieb ich ihr, dass ich so nicht weitermachen könne und ich noch heute mit ihre reden wollen würde. Das verstand sie und so kam sie dann am späten Nachmittag nach Hause. Ich beschloss, mit ihr spazieren zu gehen und die Sache zu bereden. Wir spazierten eine gute Stunde und sie erklärte mir alles, soweit sie konnte:
In der letzten Zeit war etwas in ihr, dass sie nicht benennen konnte und mit dem sie sich auch nicht unbedingt auseinander setzen wollte. Zudem war durch den Alltag und die viele gemeinsame Zeit auch nicht die Zeit, sich damit zu befassen. Sie merkte, dass sie bei einigen Reaktionen mir gegenüber harsch oder ungehalten war, was sie selber verwunderte. Sie sprach einen Vorfall vor ca. 3 Wochen an:
sie stand in der Küche und hatte das Gefühl, dass ihr die Luft zum Atmen fehlt. In dem Moment kam ich in Küche und fragte, ob alles ok sei. Daraufhin platzte es aus ihr heraus, dass sie langsam keine Lust mehr aufs Kinderkriegen hat (wir versuchen es seit ca. 1 Jahr). Dass es so enttäuschend sei, dass es immer wieder nicht klappt und sie sich immer zurück nehmen müsse. Ich nahm sie in den Arm und meinte, dass es doch alles ok ist und wir uns doch keinen Stress machen müssten. Dass wir es lockerer angehen lassen. Sie konnte sich aber nicht beruhigen und meinte weiter, dass sie vllt. gar keine Kinder mehr wolle. Das war für mich erstmal ein Tiefschlag, weil wir seit langem über Kinder reden. In dem Moment fielen mir erstmal auch die Worte und ich zog mich auch zurück. An diesem Abend lagen wir wortlos auf dem Sofa. Doch wenig später suchte sie dann das Gespräch und meinte, ob ich nichts dazu zu sagen hätte. Dann kam ein Dialog zustande. Ich erklärte ihr, dass ich das erst verdauen müsste. Wenn ich mir die Zukunft malen könnte, dann wäre das mit ihr und einem Kind als Kirsche auf der Sahne. Aber wenn es anders käme, dann wäre das auch in Ordnung für mich. Das Wichtigste sei, dass wir zusammen seien. Sie meinte, dass sie das verstünde aber ich auch verstehen solle, dass sie erstmal diesen Zyklus keinen S. haben wolle, denn Silvester stand auch vor der Tür. An diesem Abend war es dann wieder gut zwischen uns, wobei ich gestehen muss, dass mir das Thema mir noch ein/zwei Tage nachging. Doch dann war es für mich wieder ok.
Aber auch das war laut ihr nicht der Grund für die Trennung. Denn es gab nicht DEN Grund. Sie merkte nur dieses Etwas in sich. Und dann kam der Moment, als sie für zwei Tage auf eine Schulung in einer anderen Stadt war. Als sie Abends im Hotel war, hatte sie Zeit und Abstand, in sich einzutauchen und dieses Etwas zu erkunden. Und dann erkannte sie, dass sie mich nicht mehr liebte. Sie meinte, ich bin ihr bester Freund und wir haben unser halbes Leben miteinander verbracht, kennen uns in vielerlei Hinsicht besser als uns selbst. Aber die Liebe war nicht mehr da. Vier Jahre glückliche Ehe und 12 Jahre Beziehung. Ich sagte, sie solle nicht einfach alles hinwerfen. Solle um unsere Ehe kämpfen. Ich würde es auch. In Guten wie in Schlechten Zeiten heißt es doch. Oder eine Pause voneinander. Oder eine Hilfe durch jemanden Dritten. Oder, oder, oder. Sie sei sich aber sicher und war fest in ihrer Meinung. Es sei aus. Keine andere Option. In guten wie in schlechten Zeiten bringe nichts, wenn die Liebe nicht mehr da ist. So sie. Sie spielte sogar mit dem Gedanken, mich zu belügen und einen Seitensprung zu erfinden.

Das Wochenende über blieb sie bei einer Freundin und wir hatten keinen Kontakt. Mein Bruder und mein bester Freund (=Trauzeige) kamen sofort vorbei und verbrachten die Nacht bei mir. Das Wochenende war schrecklich. Ohne Alk. konnte ich nicht schlafen und wenn ich dann früh morgens wieder klar im Kopf war, zerbrach ich mir den Kopf, wie ich mir das Leben nehmen könnte. Hätte ich doch nur eine Pistole. Das ging so schnell.

Am Sonntag meldete sie sich dann und fragte, ob sie kommen könne, weil sie ihre Wäsche waschen müsse. Sie könne ihre Matraze in eine Nebenzimmer legen. Als sie dann abends kam, redeten wir nochmal, aber es änderte sich nichts. Sie kam mir sogar schon mit technischen Themen wie Scheidungsjahr, getrennte Haushalte, wie es mit der Wohnung weiterginge. Sie wolle mir auch die Wohnung vollständig überschreiben und auch sonst finanzielle Nachteile in Kauf nehmen. Darum ginge es ihr auch nicht. Für solche Themen hatte ich überhaupt keinen Kopf.
Für mich war es selbstverständlich, dass sie im Bett schlafen sollte. Ich nahm mir eine Luftmatraze und wich ins Gästezimmer aus. Natürlich schlief ich kaum. Am Morgen darauf machten wir uns unabhängig voneinander fertig. Ich fuhr dann mit dem Auto in die Arbeit, sie nahm den ÖPNV. Ich konnte erstmal nicht unter einem Dach mit ihr sein und ging nach der Arbeit nach Hause und nahm ein paar Sachen zum Schlafen mit und quartierte mich bei einem Freund ein. Ich schrieb ihr Abends, dass sie wisse, dass ich nicht heimkommen werde. Sie bedankte sich, dass ich ihr Raum lasse.

Ich lasse es offen, wann ich wieder zuhause schlafe. Drei Nächte habe ich jetzt schon ausser Haus (Freund, Hotel) verbracht und gebe ihr jedes Mal Bescheid, dass ich Abends nicht nach Hause komme und sie sich keine Sorgen machen solle, sondern einen schönen Abend. Wenn wir uns schreiben, gehen wir auf eine komische Art und Weise liebevoll und rücksichtsvoll miteinander um. Aber natürlich ist es nicht eine Kommunikation wie früher. Gestern traf ich meinen Trauzeugen. Er erzählte, dass er am Vorabend mit ihr lange telefonierte. Ich wollte das nicht. Ich hätte es besser gefunden, dass man sich erstmal Raum lässt. Er sagte mir, dass ich mir keine Hoffnungen mehr machen solle. Sie hat mit dem Thema abgeschlossen. Sie leidet zwar mit mir und ihr gehe es auch nicht gut. Aber sie ist in ihrer Entscheidung sicher.

Tja, das ist meine Geschichte. Ich kann es nicht verstehen, dass man das Gemeinsame Leben so schnell aufgibt. Man hat sich soviel aufgebaut und wirft es einfach weg. Von vielen höre ich, dass man uns als harmonisches Traumpaar wahrnahm. So nahm ich uns bis zuletzt auch wahr. Wir waren ein tolles Team. Wir lachten wahnsinnig viel und hatten uns unseren eigenen Humor mit Wortneuschöpfungen erschaffen. Sie sehe ich als meinen Seelenverwandten und besten Freund in einem.
Natürlich verändert sich Liebe. Ich habe sie auch nicht immer gleich geliebt und manchmal vielleicht auch gar nicht. Aber das gehört zum Spiel. So denke ich. Wenn es einen handfesten Grund geben würde, wäre es vllt. leichter zu verarbeiten. Aber einfach so? Vermutlich werde ich das nie verstehen.

01.02.2019 12:11 • x 1 #1


Urmel_
Zitat:
Sie spielte sogar mit dem Gedanken, mich zu belügen und einen Seitensprung zu erfinden.

Das habe ich nicht so ganz verstanden. Warum so eine Option in Erwägung ziehen, wenn sie sich doch offensichtlich relativ klar von Dir trennen konnte?

Darüber hinaus mag es zwar wirklich so sein, dass die Gefühle weg sind und sie auf Basis dessen es jetzt eiskalt so durchzieht. Aber Gefühle können auch wiederkommen. Allerdings kannst Du Dich so oder so auf ne harte Zeit (Monate) einstellen und es werden sicherlich noch weitere Tiefschläge kommen. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass Du noch nicht so die ganze Geschichte kennst.

Wie meintest Du den Kommentar mit den Kindern? Du willst, sie aber nicht? Oder wie war das gemeint? Und wie alt seid ihr beide?

01.02.2019 12:24 • x 1 #2


A


12 Jahre Paar, 4 Jahre Ehe, Haus, in 2 Tagen Liebe weg

x 3


C
Bist du sicher, dass kein anderer Mann im Spiel ist? Die Geschichte mit der Dienstreise und dem Übernachten bei der Freundin habe ich hier schon viel zu oft gelesen.

01.02.2019 12:26 • x 12 #3


B
Hi,

das ist verdammt traurig. Alles liest sich so gut, bis auf den nicht erfüllten Kinderwunsch.
Habt ihr darüber gesprochen? Das scheint mir irgendwie das Hauptproblem zu sein.

Du wirst es nicht gerne lesen: wie Urmel_ und cassie97 schon andeuten, ist da jemand, der deiner Frau sehr nahe steht/stand?
Ich habe hier schon so oft gelesen: Gefühle weg. Meist hatte das nur einen Grund...

Tut mir echt leid.
Ist ne verdammt harte Zeit. Aber du wirst diese durchstehen!

01.02.2019 12:35 • x 1 #4


Mairenn
Zitat von Kboll:
gebe ihr jedes Mal Bescheid, dass ich Abends nicht nach Hause komme und sie sich keine Sorgen machen solle, sondern einen schönen Abend.

ich würde vorschlagen - lass das. Du darfst natürlich ruhig liebevoll und freundlich wie immer zu ihr sein, aber unterrichte sie nicht mehr, wo, mit wem du was zu tun pflegst, wo du dich aufhältst oder wann du nach Hause kommst. Und überhaupt, reduziere den Kontakt auf das Notwendigste: keine gute Nacht- Botschaften, keine Smiles, keine Vertraulichkeiten und kein nichts. Keine Gespräche mehr die auf deine Initiative basieren. Mach dich stark, sei undurchschaubar und weine und leide, wenn du es musst, aber nicht so, dass sie es mitbekommt.

Es ist sicher furchtbar schwer und wird höllisch wehe tun, aber besser sie spürt jetzt, wie es ohne dich ist, ohne die gewöhnte Vertrautheit, ohne ohne ohne ... Sie ist dich - bezüglich sehr sicher und kennt das Gefühl und die Angst nicht, wie es ist wenn einem der geliebte Mensch entgleitet.
Sorge dafür, dass sie das spürt.
Und vorausgesetzt, da ist wirklich niemand drittes, wird sie sich wieder einkriegen. So was beständiges wie dich, verliert keine Frau freiwillig und gern, wenn sie halbwegs bei Trost ist.
Gebe ihr die Zeit und Grund, dich zu vermissen.
Sie kommt wieder an.
Ich drück dir die Daumen.

Alles Liebe

01.02.2019 12:41 • x 3 #5


K
Zitat von Urmel_:
Das habe ich nicht so ganz verstanden. Warum so eine Option in Erwägung ziehen, wenn sie sich doch offensichtlich relativ klar von Dir trennen konnte?

Das verstehe ich doch auch nicht! Weil sie wusste, dass die Wahrheit, so wie sie sich jetzt darstellt, nicht zu begreifen ist?

Zitat von cassie97:
Bist du sicher, dass kein anderer Mann im Spiel ist? Die Geschichte mit der Dienstreise und dem Übernachten bei der Freundin habe ich hier schon viel zu oft gelesen.

Natürlich kann man sich nie sicher sein, ob ein Anderer im Spiel ist. Aber ich weiß, dass die Betriebsrat-Schulung mit alten Säcken aus der Firma stattfand und nennt mich naiv, aber ich glaube ihr, dass keiner im Spiel ist.

Zitat von Urmel_:
Wie meintest Du den Kommentar mit den Kindern? Du willst, sie aber nicht? Oder wie war das gemeint? Und wie alt seid ihr beide?

Also ich bin 38 und sie ist 36.
Zum Thema Kinderwunsch: der war eigentlich von uns beiden gewollt. Von mir vllt. etwas früher als bei ihr. Jedenfalls haben wir dann seit einem Jahr versucht, ein Kind zu bekommen. Wir gingen mit dem Thema immer relativ offen um. Sie sagte, wann ihre fruchtbaren Tage sind und dann haben wir Matrazensport gemacht. Im Spaß meinten wir beide oft, dass das nicht immer nur spaßig ist sondern anstrengend. Zuletzt (Dezember) hat sie sich sogar mit der Witwe eines verstorbenen Arbeitskollegen ausgetauscht, die ein 6-monatiges Kind hat (schlimme Geschichte). Sie sprach sie an, wie lange sie (die Witwe) versucht hat, schwanger zu werden, wie sie es gemerkt hat, über Erfahrungen ganz allgemein. Die Witwe meinte, dass sie von ihrer Schwägerin damals eine Schwangerschaftskette bekam, mit deren Hilfe schon einige vorher schwanger wurden und mit dieser es auch bei ihr geklappt hat. Diese Kette hat sich meine Frau dann sogar ausgeliehen! Ohne Einfluss von meiner Seite. Meine Frau trug diese Kette ca. 2 Wochen. Dann kam ihr Zyklus und kurze Zeit später fand die genannte Diskussion statt. Die Kette wurde dann auch nicht mehr getragen.


Es fühlt sich für mich so an, als ob unsere Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Vllt. bilde ich mir das auch nur ein.

01.02.2019 12:46 • x 1 #6


6rama9
Zitat von cassie97:
Bist du sicher, dass kein anderer Mann im Spiel ist? Die Geschichte mit der Dienstreise und dem Übernachten bei der Freundin habe ich hier schon viel zu oft gelesen.

Ich kann mir nicht vorsstellen, dass an dem Wochenende was entscheidendes passiert ist. Das sieht mir sehr danach aus, als trüge sich die Frau schon eine ganze Weile mit dem Trennungsgedanken und hat ihn jetzt umgesetzt. Das ist keine Ad Hoc Entscheidung aus dem Bauch raus.

01.02.2019 12:46 • x 3 #7


S
Hallo Kboll,

Uff...
Ich habe mir deinen Beitrag gerade voll durchgelesen und mir fällt nichts ein, außer Uff....


Du hast deine Situation verdammt gut beschrieben und ich habe so eine leise Ahnung, wie es dir gerade gehen muss. Obwohl nein.. da bricht gerade eine Welt bei dir zusammen und mir persönlich tut es sehr leid für dich. Bitte fühl dich willkommen hier bei uns. Du wirst schnell merken, dass du hier nicht allein bist. Vielleicht magst du dir in nächster Zeit auch ein Passwort geben, denn ich denke, du wirst hier ab sofort öfter sein.

01.02.2019 12:46 • x 1 #8


S
Zitat von Urmel_:
Das habe ich nicht so ganz verstanden. Warum so eine Option in Erwägung ziehen, wenn sie sich doch offensichtlich relativ klar von Dir trennen konnte?



Unterstreicht ihren Trennungswunsch. Ala: Bitte kämpfe nicht um mich. Es gibt da einen anderen. Ich bin glücklich.. blahhh.

Komischerweise habe ich aber den Eindruck, dass es hier keinen anderen Mann gibt. Frag mich bitte nicht, warum.

01.02.2019 12:51 • #9


K
Wenns jemanden interessiert, kann ich auch noch über ihre Vergangenheit schreiben... Die ist auch ereignisreich

01.02.2019 12:57 • x 2 #10


B
Zitat von Kboll:
Wenns jemanden interessiert, kann ich auch noch über ihre Vergangenheit schreiben... Die ist auch ereignisreich

Hau raus.
Du glaust nicht wie gut das tun kann

01.02.2019 12:57 • x 2 #11


K
Leider wurde meine Frau mit 9 Jahren von ihrem 10 Jahre älteren Bruder S. belangt. Es kam nie zum Akt. Aber es war einschneidend. Die Situation wurde damals von ihrer Schwester unterbrochen. Daraufhin lief die Schwester sofort zu den Eltern zum Petzen. Die Eltern glaubten die Geschichte aber nicht und relativierten alles. Was sollte das kleine Mädchen jetzt tun? Drei Jahre später im Alter von 12 gab es eine weitere Situation mit dem Bruder. Dieses Mal konnte meine Zukünftige sich wehren. Aber was sollte sie tun? Sie wusste, ihre Eltern würden ihr wieder nicht glauben. Sie schloss sich von da an in ihrem Zimmer ein, wenn wie zuhause war. Die Eltern dachten, die Pubertät beginnt und missinterpretierten ihr Verhalten erneut. Fortan war der Ort, der Geborgenheit bieten sollte, ein Ort der Angst für sie. Diese Angst machte sie nur mit sich aus. Selbst ihrer Schwester sagte sie nichts, weil sie dachte, ihre Schwester habe das Geschehene vergessen.

MIt diesem unglaublichen Ballast lernte ich meine Frau kennen. Recht schnell teilte sie mir ihr Geheimnis mit. Ich war geschockt und bot ihr all meine Hilfe und Liebe an. Sie meinte, sie könne damit umgehen aber wusste es zu schätzen.
Das nächste einschneidende Erlebnis war, als ihre Schwester ein Kind bekam. Eine Tochter. Ein Mädchen. Mit blonden Haaren. So wie sie als Kind aussah. Und wieder sah sie, wie ihr inzwischen 40-jähriger Bruder (keine Frau, noch zu Hause bei den Eltern) mit eben diesem Mädchen spielte. Sie hochnahm und im Spiel mit dem Kopf zwischen ihren Beinen war; in ihren Hinter biss... Bei meiner Frau schrillten alle Alarmglocken. Doch was sollte sie tun? Ihre Schwester war glücklich und wusste vermeintlich nichts mehr von dem Vorkommnis aus der Kindheit. So vergingen ein paar Jahre und meine Frau fühlte sich immer ungut, machte es aber mit mir und sich selbst aus.

Bis eines Tages ihre Schwester von sich aus das Erlebte ansprach. Sie widerrum glaubte, dass meine Frau so zu klein war, um sich daran zu erinnern. Von meiner Frau fiel ein Felsbrocken ab und sie konnte endlich ihre Bedenken bzgl. der kleinen Tochter und dem älteren Bruder äußern. Und dieses Mal wurde sie gehört. Meine Schwester war entsetzt. Der Mann ihrer Schwester ist Vertrauenslehrer und entsprechend sensibilisiert, konfrontierte die Eltern und den Bruder sofort damit. Die Eltern taten, was sie schon damals taten. Schlimmer noch: auf einmal war meine Frau im Zentrum eines Wirbelsturms. Sie solle sich erklären, was damals wirklich war. Ihr Bruder auch. Die Kinder sollen sich einfach aussprechen und dann wäre schon alles gut. Meine Frau sollte eine Diskussion führen, die sie nie wollte und all das Unterdrückte wurde ans Licht gezerrt. Es folgten schlimme Wochen, die damit endeten, dass meine Frau den Kontakt zu ihren Eltern und Bruder komplett abbrach. Natürlich stand ich ihr in dieser Zeit zur Seite. Oft sprachen wir darüber und sie meinte immer, dass sie sich seitdem besser fühlte. Normale Gefühle zu ihren Eltern hatte sie durch das Erlebte eh nie. Und so war es gut für sie.

Wir lebten unser Leben weiter. Wir kauften uns unsere 1. eigene Wohnung und meine Frau wechselte den Job zu mir in die Firma. All diese Entwicklungen waren nur ihrer Schwester und ihrem Mann bekannt. Nachvollzierbarerweise wollte sie nicht, dass ihre Eltern irgendetwas über ihr Leben oder uns wissen. So ging es auch gut. Bis vor einem Jahr. In einen unerklärlichen schwachen Moment wurde die Schwester nach unserem Wohlergehen gefragt. Nach mehrmaligem Nachfragen erzählte die Schwester alles: das wir etwas gekauft haben und umgezogen sind, dass sie jetzt bei mir in der Arbeit ist, dass wir versuchen, ein Kind zu bekommen. Einfach alles. Meine Frau war fassungslos. Wie konnte sie ihrer Schwester je wieder intime Geheimnisse anvertrauen. Das Vertrauen war zerstört. Nach wieder harten Wochen wurde der Kontakt zur Schwester nun auch eingestellt.

Von da an ist die einzige Familie, die meine Frau hat, eigentlich die meine. Dort wurde sie auch liebevoll aufgenommen. Sie sah das selber so.

Übrigens: diese Erlebnisse prägten auch die Vorstellung, eigene Kinder zu bekommen. Was wenn auch sie ein Mädchen bekäme. Sie hätte immer Angst, meinte sie. Sie sei diesbezüglich kaputt. Ich nahm sie in solchen Momenten immer in den Arm, und meinte, wir schaffen das und ich wäre immer für sie da. Aber wir haben es wohl nicht geschafft.

01.02.2019 13:29 • x 1 #12


hahawi
Hat Deine Frau nie professionelle Hilfe in Anspruch genommen?
Und wenn nicht, warum?

01.02.2019 13:33 • #13


B
Ach du kake.
Ganz schöner Brocken, den deine Frau da hat.

Da zerfrisst sie innerlich ordentlich etwas. Da kannst du ja überhaupt nichts dafür.
Mein Beileid...
Wie ich bereits bei einem Youtuber gesehen habe: Es fängt alles bei den Eltern an. Im Kindesalter wird man geprägt und trägt die ganze Schaisse mit sich, bis man es nicht richtig verarbeitet.

Hier noch mal ne Empfehlung zum besagten Youtuber, nicht nur an Kboll, einfach an alle:

https://www.youtube.com/channel/UCgLOLW...xs6AKpMahw

01.02.2019 13:37 • x 2 #14


Urmel_
Zitat von Kboll:
Der Mann ihrer Schwester ist Vertrauenslehrer und entsprechend sensibilisiert, konfrontierte die Eltern und den Bruder sofort damit. Die Eltern taten, was sie schon damals taten.

Denkst Du nicht, dass es vielleicht etwas arg ist, einen jetzt erwachsenen Menschen auf Basis von Handlungen, die er als Minderjähriger gemacht hat, so vor das familiäre Tribunal zu zerren?

Klar, die Probleme Deiner Dame, die sind real, aber falls der Bruder eine weiße Weste hat in seinem Leben... Ich meine, mit so einem Verdacht (also den erwachsenen Menschen mit dem Menschen gleichzusetzen, der er als Minderjähriger war) kann man ganze Existenzen vernichten.

01.02.2019 13:44 • #15


A


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